Resident Evil 4 Remake - Test/Review (+Video)
Bereits mit den Remakes zu Resident Evil 2 und 3 hat Publisher Capcom eindrucksvoll bewiesen, dass man alte Klassiker problemlos für die Neuzeit fit machen kann.
Von Christoph Miklos am 31.03.2023 - 15:28 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

PlayStation 4 Pro

PlayStation 5

Xbox Series X

Xbox Series S

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

24.03 2023

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (12)

Fast perfekt


Bereits mit den Remakes zu Resident Evil 2 und 3 hat Publisher Capcom eindrucksvoll bewiesen, dass man alte Klassiker problemlos für die Neuzeit fit machen kann. Bei Resident Evil 4 sieht die Sache aber etwas anders aus, denn hier passt das (moderne) Gameplay bereits. Demnach stellt sich die Frage: Braucht der Titel überhaupt ein Remake?

Vertraut


Als Resident Evil 4 im Januar 2005 das digitale Licht der Spielewelt erblickte, spaltete sich die Fangemeinschaft in zwei Lager. Auf der einen Seite freuten sich viele über den brandneuen Geschichtsstrang, der Leon nach Spanien schickte, wo er gegen den neuartigen Las-Plagas-Virus kämpft. Doch mit der neuen Handlung kam auch ein viel action-lastigeres Gameplay. Aufgrund der neuen Verfolger-Kameraperspektive mitsamt in Echtzeit berechneter Grafik und des erheblich reduzierten Horror-Faktors bei hellem Tageslicht fühlten sich jene, die der Ursprungstrilogie die Treue hielten, ein wenig an der Nase herumgeführt. Trotz anfänglicher Skepsis kam der neuste RE-Teil sehr gut an und die Verkaufszahlen konnten sich auch sehen lassen. Aus diesem Grund fühlt sich das Remake von Resident Evil 4 in den ersten Stunden nicht so frisch und unverbraucht an wie die Neuauflagen von Teil 2 und 3 aus den vergangenen Jahren. Das technische Gerüst ist bekannt und bei der modernen Action-Steuerung gibt es ebenfalls keine großen Überraschungen mehr. Daher fühlt sich die Suche nach der entführten Präsidententochter über die Schulterperspektive sehr vertraut an. Immerhin: In den Optionen kann man auf die klassische Steuerung, wie man sie vom Gamecube kennt, wechseln.

Kleine Unterschiede


Neben der Grafik gibt es durchaus auch inhaltliche Änderungen gegenüber dem Original. So kann man nun schleichen und Gegner mit einer gezielten Messerattacke lautlos ausschalten. Auch kann Leon nun Nahkampfangriffe mittels Messer blocken, was jedoch die Haltbarkeit der Waffe verringert. Vorbei ist also die Zeit, in der sich der Held durch das ganze Spiel schnetzelt, denn eine Reparatur kostet einen Haufen Geld, während herumliegende Küchenmesser zwar kurzzeitigen Ersatz darstellen, aber weder dessen Attribute teilen, noch Upgrades vertragen. Viele Gebiete wurden leicht geändert, gleich das erste Haus etwa besteht nicht nur aus einer Etage, sondern hat einen zweiten Stock bekommen – und damit ein bisschen mehr Gebiet zum Absuchen nach Extras. Große Ausnahme sind das Inventar und die Karte mit ihrer antik wirkenden, auf den zweiten Blick aber durchaus komfortablen Bedienung. Unverändert bleibt auch der Händler, bei dem Leon im Austausch gegen Peseten (warum eigentlich nicht Euro?) neue Waffen, Upgrades und nützliche Items kaufen kann. Auch einen Messerreparatur-Service bietet der „nette Herr“ an. Über weite Strecken der rund 12 Stunden langen Kampagne ist der Schwierigkeitsgrad im mittleren von drei Stufen ziemlich fair, lediglich einige Bosskämpfe werden fordernd. In allen Kämpfen sollte man mit der zielgenauen Pistole von Leon die untoten Köpfe oder Beine ins Visier nehmen - oder zur Schrotflinte greifen, was die Bedrohung meist mit einem Schuss erledigt. Allerdings gibt es für diese Waffe nur wenig Munition. Praktisch: Mit in Holzfässern, Holzkisten, Vasen usw. gefundenen Materialien lässt sich Munition herstellen. Dazu kommen sehr einfache Rätselaufgaben, beispielsweise muss man ein Zahnrad für eine mechanische Vorrichtung finden und es dann korrekt einsetzen, um ein Gittertor zum nächsten Abschnitt zu öffnen. Tatsächlich konserviert Resident Evil 4 sogar einige Altlasten, die im Jahr 2023 wenig Begeisterung entfachen. Etwa Quick-Time-Events bei Bossen, die zwar vereinfacht wurden, aber weiterhin nicht mehr als stumpfe Reflextests abgeben.

Noch immer nervig


Was wäre Resident Evil 4 ohne die nervige Präsidententochter Ashley. Auch im Remake ist sie nach wie vor in einigen Gameplay-Segmenten an Leons Seite und teilt lautstark mit, dass sie beschützt werden will. „Baby Eagle“ lässt sich auch im Remake ohne jede Gegenwehr von Feinden wegschleppen. Gelingt es einem nicht, sie rechtzeitig zurückzuholen, prangt das „Game Over“ auf dem Bildschirm. Immerhin hat die Präsidententochter in der Neuauflage keinen eigenen Lebensbalken und geht, wenn sie zu viel Schaden erlitten hat, lediglich zu Boden, wo man sie ohne Einsatz von Ressourcen reanimieren kann.

Unser Testvideo zum Resident Evil 4 Remake




Technik


Die Entwickler haben erneut auf die hauseigene RE-Engine gesetzt. Licht und Schatten sind ein absoluter Hingucker. Auch die Spiegelungen in den Pfützen sehen klasse aus. Es gibt keine nennenswerten Bugs oder Bildstottern. Das Remake von Resident Evil 4 ist seit dem 24. März 2023 für Windows-PC sowie für Xbox Series X/S und Playstation 5 ab 54,95 Euro erhältlich. Es gibt keinen Multiplayermodus.

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