State of Decay 2 - Test/Review (+Video)
Vielleicht habt ihr schon unser Testvideo gesehen und bevor es demnächst auch bei Plug+Play darum geht, könnt ihr hier den schriftlichen Test lesen! Es geht um State of Decay 2, entwickelt von Undead Labs, gepublished von Microsoft Studios.
Von Lars Hack am 24.05.2018 - 04:20 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox One X

Xbox One

PC

Publisher

Microsoft

Entwickler

Undead Labs

Release

22.05 2018

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

49,90 Euro

Media (14)

Jetzt mit Koop

Vielleicht habt ihr schon unser Testvideo gesehen und bevor es demnächst auch bei Plug+Play darum geht, könnt ihr hier den schriftlichen Test lesen! Es geht um State of Decay 2, entwickelt von Undead Labs, gepublished von Microsoft Studios. Was Fans des Sandbox-Survival-Zombie-Shooters nach fünf Jahren seit dem ersten Teil erwarten können, haben wir uns natürlich für euch angeschaut!
It's not easy being dead
Eigentlich haben Tote nicht viel zu tun, außer eben tot zu bleiben. Aber gerade das haben sie in der postapokalyptischen Szenerie von State of Decay 2 nicht vor. Wie bereits im Vorgänger erheben sich die kürzlich Verstorbenen aus ihren Gräbern und setzen uns und alles, was einen Puls hat, auf ihre Speisekarte. Unser Figurenpaar, das wir zu Spielbeginn auswählen, will eigentlich den ganzen Kampf gegen Wiederauferstandene hinter sich lassen und sich in die schützende Obhut des Militärs begeben. Schließlich soll es doch Lager geben. Schutzzonen. Der Wiederaufbau der Zivilisation! Die Realität sieht allerdings ernüchternd aus. Als man das vermeintlich zombiefreie Utopia erreicht, schwärmen dort bereits verfaulende Feinde zwischen Zeltreihen hindurch. Das Militär ist längst abgezogen. Zu allem Überfluss gibt es auch noch eine neue Gefahr: Blutseuche, eine spezielle Krankheit, die von blutuberströmten Zombies übertragen wird und in kürzester Zeit zum Tod führen kann.
Es kommt, wie es kommen muss und unser Partner oder unsere Partnerin infiziert sich mit der unheilvollen Seuche. Gemeinsam mit den letzten beiden Überlebenden des ansonsten verlorenen Militärlagers brechen wir in eine wilde, feindliche und tödliche neue Welt auf. Nur wir. Ein halber Tank Sprit. Und tausende wankende Gestalten.
Die Last der Führerrolle
Alleine und in der freien Zombiewildbahn überlebt man nicht lange. Also beweisen wir uns als kluge Postapokalyptiker und haben einen Plan: Wir finden eine geeignete Basis, sammeln so viel Proviant, wie wir können und knüpfen Kontakte zu anderen Überlebendenenklaven. Das ist leichter gesagt als getan, denn egal welches unserer stets wechselbaren Gruppenmitglieder wir gerade spielen, wir müssen ein strenges Regime führen.
Eine Basis ist zum Beispiel nicht gleich eine Basis. Wir sorgen für ausreichend Schlafplätze, errichten eine Krankenstation und stellen alle möglichen anderen Annehmlichkeiten bereit, damit unsere Gruppenmoral stark bleibt. Dafür dürfen uns auch unsere Vorräte nicht ausgehen. State of Decay 2 unterscheidet hierbei zwischen zwei Arten von plünderbaren Objekten: Auf der einen Seite haben wir lose Items, die von unseren Charakteren in jeder Lage eingesetzt werden können. Waffen, Snacktüten, Feuerwerk (zur Zombieablenkung), im Grunde kann es jeder erdenkliche Gegenstand sein. Auf der anderen Seite brauchen wir Rohstoffpakete. Diese stellen die Deckung des alltäglichen Bedarfs dar, der für das Leben in unserer Kolonie so anfällt. Menschen brauchen Essen, man wehrt Zombies mit Munition ab und Wunden werden mit Medikamenten versorgt. Fünf Kategorien gibt es und jede will allzeit gut gefüllt sein. Um das stete Plündern der umgebenden Landstriche etwas aufzulockern, erledigen wir für andere Enklaven Missionen oder treiben Handel, kümmern uns um die ganz persönlichen Stories unserer Gruppenmitglieder und kundschaften neue potenzielle Basen aus. Egal was wir gerade tun, mit jeder guten Tat generieren wir Einfluss. Der stellt unsere Bekanntheit und Beliebtheit bei anderen Menschen in der Gegend dar und ersetzt die Währung. Wir wollen einen Gegenstand von einer anderen Gruppe haben? Dann geben wir Einfluss aus! Der Umzug in eine neue Heimatbasis steht an oder die Sicherung eines Außenpostens? Auch das kostet Einfluss! Spezielle Aktionen, die uns durch Basisgebäude ermöglicht werden? Einfluss muss her.
Dabei versucht State of Decay 2 fast immer, einen ernsten Ton anzuschlagen. Riesige Horden der untoten Brut, wie man sie aus Left 4 Dead beispielsweise kennt und durch die wir uns reihenweise durchschlachten, gibt es hier nicht. Und wirklich sicher ist man eigentlich auch nirgendwo. So plündern, schlachten und feilschen wir uns unseren Weg durch die Reste der amerikanischen Zivilisation. Klingt ganz cool? Naja.

Kampf der Suche

Die Seuche! Die Seuche!
Wir haben es in unserem Video ja bereits angesprochen – State of Decay 2 tut einfach zu wenig. Trotz des langen Wartens nach dem Vorgänger spielt sich der zweite Teil überraschend gleich. Vom Spielprinzip bishin zur Grafik fühlt es sich dem Vorgänger zu ähnlich an und auch die neuen Missionen ändern daran nicht viel. Zu schnell ist die Bandbreite an Quests, die wir erledigen, erschöpft und wiederholt sich immer wieder aufs Neue. Der neue Koop-Modus, der als großer Verkaufspunkt vermarktet wird, enttäuscht ebenfalls. Mitspieler sind eher Gäste als fester Bestandteil unserer Kolonie, wenn man denn nicht an den Verbindungsproblemen leidet, von denen viele Spieler zu berichten wissen. Auch wir hatten in unserem Test zähe Kämpfe mit verschiedenen Fehlercodes. Klar,wenn es denn klappt, macht es Spaß – aber zusammen mit Freunden macht eben jedes Spiel Spaß. Dazu kommen viele technische Probleme. Zahlreiche Kanten, an denen Fahrzeuge hängen bleiben, im Nichts verschwindende Begleit-NPCs und ganz klassische Grafikfehler sind nur ein paar Beispiele der Bugs, die uns im Test begegnet sind. Schließlich schleicht sich der Trott in das Überleben ein. Wenn wir einmal den Grundbedarf an Ressourcen gedeckt und den anfänglichen Schwall an persönlichen Quests bewältigt haben, ziehen wir einfach immer wieder los und lassen uns treiben.
Wenn wir dann das neue Feature in Anspruch nehmen, die Karte zu wechseln und in ein neues Gebiet aufbrechen, ist das zwar im ersten Moment aufregend, stellt aber im Grunde nur einen neuen Durchlauf da – wir freunden uns mit neuen Enklaven an, bauen eine neue Basis auf und plündern neue Örtlichkeiten. Das fällt nur leider zu kurz und verspielt viele Möglichkeiten. Beginnen wir das Spiel zum Beispiel als Paar, das sich zusammen durch die Apokalypse boxt, kriegen wir nach der anfänglichen Quest kaum mehr etwas von der Beziehung mit. Das Potenzial, spannende Überlebendengeschichten zu erzählen ist da, wird aber leider einfach nicht genutzt. Ein paar Lichtblicke gibt es dann eben doch. Solange der Vorrat an Enklavenquests anhält, kann man trotz allen Macken ein paar atmosphärische Spielstunden genießen. Gerade der Verzicht auf ausschweifender Backgroundmusik zugunsten der Geräusche von schlurfenden und bedrohlich gurgelnden Zombies macht einiges her. Die rein englischen Sprecher unserer Überlebenden liefern allerdings nur mittelmäßige Arbeit ab.
Unser Testvideo zu State of Decay 2

Fazit & Wertung

Lars meint: Viel Potenzial, kaum genutzt – wieder einmal!

Was habe ich mich auf State of Decay 2 gefreut! Im Koop mit einem Freund zusammen gegen ungezählte Zombies kämpfen, überleben, vorankommen! Der Release hat mich allerdings auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Obwohl man so viele neue Features hätte einbringen können, hat sich man sich zu sehr auf den alten Content konzentriert und versucht, den neu aufzulegen. Daran ändert auch der eher schwache Koopmodus nicht viel. Klar, man kann zweifellos ein paar Stunden Spaß mit dem Plündern und Erleben der Welt haben, aber irgendwann stellt sich zu sehr der immer gleiche Trott ein. Der angenehm niedrige Preis sorgt dann eben dafür, dass Fans des ersten Teils und des Zombiegenres einen Blick darauf werfen könnten. Mehr Content hätten wir uns aber trotzdem gewünscht.

70%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
6
Spielspaß
7
Atmosphäre
8
Multiplayer
7
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • gutes Bedrohungsgefühl durch Zombies
  • stellenweise gelungene Atmosphäre
  • Kartenwechsel möglich
  • kreative Quests für andere Enklaven
Verbesserungswürdig
  • schwacher, mit Problemen behangener Koop
  • zu kleine Bandbreite an Quests
  • rasche Monotonie
  • technische Mängel
  • keine deutsche Synchronisierung
Anforderungen
PC Minimum
• Betriebssystem: Windows 10
• Architektur: x64, X64
• DirectX: Version 11
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafikspeicher: 2 GB
• Prozessor: AMD FX-6300 | Intel i5-2500 @ 2.7GHz
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 760 | AMD Radeon HD 7870

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
Getestet für
PC
Lars Hack Konnte Lars zuerst laufen oder den Controller einer SNES bedienen? Die Frage ist bis heute nicht sicher geklärt. Klar ist, dass er sein Herz seit damals an Videospiele verloren hat.

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