Alle Ergebnisse
Fakten
Plattformen
PlayStation 4
Xbox One
PC
Publisher
THQ Nordic
Entwickler
Piranha Bytes
Release
17.10 2017
Genre
Rollenspiel
Typ
Vollversion
Pegi
16+
Webseite
Preis
28,99 Euro
Media (41)
Erstmal zu den offensichtlichsten Änderungen. Denn abgesehen davon, dass wir bereits ein Charakter sind, statt uns selbst zu finden, hat sich natürlich auch das Setting verändert, klar, noch etwas, zu dem wir gleich kommen. Der Skillbaum sieht anders aus als früher, denn statt Leben, Stärke, Agi, haben wir nun die klassischen RPG Attribute, die auch durch die erhältlichen Skills, weitestgehend forciert werden. Ein kleines Beispiel: Wir wollen Nahkämpfer sein. Schon früh lernen wir, dass es Skills gibt, die unsere Karte aufdecken und uns für allerlei Dinge mehr XP geben, dafür brauchts jedoch eine gehörige Summe an Int. Generell wollen wir also Nahkämpfer sein und auf Int verzichten. Was tun? Selbiges ja übrigens auch mit den Lagern und den Klassen.
Es mag dumm klingen, aber tatsächlich fehlt uns ein wenig die klare Trennlinie und die Möglichkeit einfach mit dem Finger auf einen Archetypen zu zeigen und zu sagen: Hey Leute, ich will einfach nur das machen! Generell muss man aber natürlich sagen, dass sich die drei Fraktionen ganz gut in die Welt einfügen. Ebenso natürlich wie die Albs, die Separatisten, also Albs, die sich nicht mehr so richtig mit den Albs identifizieren können und die kleine Gemeinschaft, die versucht gemeinsam ihr Ding zu machen und friedlich zusammen zu leben. Die Kleriker, zum Beispiel, beten einen Propheten an, der seinerseits eigentlich wenig anderes gemacht hat, als zu verstehen, wie Technik funktioniert – und dieses Wissen hat er über die Apokalypse hinaus, mit in die neue Welt genommen. Grund genug um vergöttert zu werden! Die Outlaws dagegen, sind die einzige Fraktion, die sich wirklich nach Gothic anfühlt. Alles ist rau, alles ist böse, jeder scheißt auf jeden und sowieso auf alles. Stark überzeichnet, und gerade deshalb so witzig. Großartig!
Problem gibt es hierbei tatsächlich bloß eines, und das ist nicht die Optik, die zwar einerseits herausragend ist, bei genauerer Betrachtung aber doch ins schwammige, matschige abgleitet. Die Welt ist eigentlich zu groß. Klar, auch das klingt seltsam, aber tatsächlich hat man relativ wenig auf die Spielerfahrung der Spieler gelegt, zumindest wirkt es so. So läuft es nun also, dass man euch direkt von Beginn an mit Quests überschüttet, die euch überall hinbringen. Überall hin, wo ihr natürlich einfach sterbt. Da die Welt groß ist, gibt es umso mehr Orte, die euch umbringen können und die verschiedenen Startgebiete, also die Städte, in denen die eher leichteren Quests auf euch warten, liegen enorm weit auseinander. Unsere Startzeit war also geprägt von endlosen Toden und viel frustiger Rennerei. Natürlich, das hatte ein Gothic auch, aber da war die Welt klein genug, als dass man euch linear durchführen konnte, hier ist das schlicht nicht gegeben.
Gleichzeitig sind es aber all die oberen Punkte, die man ebenso auch negativ werten kann. Uns gefällt die generelle Verteilung der Fraktionen und ihrer Fähigkeiten nicht wirklich, ebenso haben wir ein Problem mit dem Aufbau der Welt und dem Questdesign. Es ist nicht angenehm, ewig zu laufen um zu einer Quest zu kommen, bloß um dann umzudrehen, weil das Vieh zu hart ist. Auch der Aufstieg innerhalb der Fraktionen ist wirklich nicht hübsch geregelt, denn während wir etwa 13 Stunden gebraucht haben um uns den Berserkern anzuschließen, hat es etwa 15 Minuten gedauert, bis wir dann vom Setzer (dem niedrigsten Rang) zum Krieger wurden. Wo es früher noch an die Hauptquest gebunden war, könnt ihr das nun komplett separat machen. Das Problem? Nun, irgendwie muss man euren Fortschritt ja limitieren, hier tut man das nun einfach durch eine Levelbeschränkung. Egal wie weit ihr storymäßig seid, egal was sonst passiert, egal, ob ihr alle Voraussetzungen erfüllt. Seid ihr nicht Level 15 oder 25, dann steigt ihr eben nicht auf. Easy as that. Das nervt. Ehrlich. Tut es. Die Steuerung selbst fühlt sich an, als wäre sie allein für den Controller konzipiert, ausweichen z.B. ist mit zweifachem Druck auf eine Richtungstaste geregelt. Natürlich könnt ihr es in den Optionen auf eine Taste legen, das ändert aber nichts daran, dass euer Charakter zur Seite rollt, wenn ihr die Taste zweimal drückt. Außerdem braucht Elex enorm lange um Fahrt aufzunehmen, denn bevor ihr nicht zumindest ein wenig Ausrüstung und Stats habt, könnt ihr generell nichts tun. Also dürft ihr euch etwa zehn Level lang mit kiten, weglaufen, beten und bangen beschäftigen, ehe ihr endlich anfangen könnt Spaß zu haben. Dann hat man aber eben auch richtig Spaß!
Dominik meint: Elex ist großartig, fühlt sich jedoch nicht mehr nach Gothic an!
“Elex ist ein Neustart. Ein Schritt in neue Welten und ein Versuch, etwas Neues zu kreieren. Das ist soweit gelungen, denn die Welt in Elex und die Geschichte, rund um den mysteriösen Meteoritenstoff, ist durchaus gelungen und lädt zum Erkunden und Erforschen ein. Der Maßstab an dem künftige Piranha Bytes Spiele bemessen werden, ist es aber, unserer Ansicht nach, nicht. Zwar waren Ecken und Kanten immer schon Part von Piranha Bytes Charme, doch jener ruppige Charakter ist hier in Elex weitestgehend abgeflaut und zurück bleiben eben doch zu großen Teilen bloß weichgespülte Charaktere, kantige Animationen und ein Kampfsystem, das zwar schnell und aufregend wirkt, Großteils aber eben doch auf abwarten, ausweichen, angreifen beruht. Elex ist großartig, absolut spielenswert und bietet bedeutend mehr Spielzeit als man sich wünschen könnte. Dennoch vermissen wir die alte Zeit.
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