Das letzte Ritual – In Memoriam 2 - Review
„Sieben“, „Das Schweigen der Lämmer“ und der „Da Vinci Code“, ordentlich vermischt und zu einer packenden Geschichte geformt. So etwa lässt sich das letzte Ritual mit wenigen Worten beschreiben.
Von Hannes Obermeier am 12.12.2006 - 22:34 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

Frogster Interactive

Entwickler

Frogster Interactive

Release

Anfang November

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (17)

Einleitung

„Sieben“, „Das Schweigen der Lämmer“ und der „Da Vinci Code“, ordentlich vermischt und zu einer packenden Geschichte geformt. So etwa lässt sich das letzte Ritual mit wenigen Worten beschreiben. Ein Thriller der Sonderklasse zum mitspielen. Was dahinter steckt erfahrt ihr im folgenden Test.
Was erwartet uns? 23:20, alle schlafen bereits, bleibt noch etwas Zeit, einen ersten Blick auf den neuen Titel von Frogster „Das letzte Ritual“ (in Memoriam 2) zu werfen. Schnell noch Emails checken und los geht’s. Das Game ist sehr schnell installiert und macht auch sonst keine Probleme. Das Licht wird ausgemacht um ein bisschen Atmosphäre zu schaffen, die Kerze neben dem Monitor erspare ich mir, reicht die Duftkerze in meinem Rücken. An dieser Stelle sei gewarnt, wer leicht schreckhaft ist, sollte sich gut überlegen diesen Titel zu spielen. Die Einleitung beginnt mysteriös und wird durch die Geräuschkulisse noch reichlich unterstrichen. Eine Frau in einem schmutzigen Kleid, kriecht auf den Knien, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, auf ein Pentagramm zu. Als sie den Mittelpunkt des Zeichens erreicht, verharrt sie schwer atmend. Ab da sind wir bereits mitten im Geschehen. Doch ein „Email Eingangs-Signal“ von Outlook reißt mich aus der Konzentration. Eine unbekannte Person schreibt mir eine Nachricht zu diesem Spiel, das plötzlich gar nicht mehr wie ein Spiel wirken will. Wer ist das? Woher weis sie dass ich auch dieses Spiel spiele? Sie begrüßt mich als neuen Mitarbeiter, der im Fall des „Phönix“ an den Untersuchungen teilnimmt. Was hat das zu bedeuten?

Auf der Jagd

Die Story
Eine christliche Sekte versucht geheime Dokumente, welche die kirchliche Struktur bis in ihre Grundfesten erschüttern könnten, zu verstecken. Diese Schriften wurden vor langer Zeit in einer versiegelten Urne, auf dem Feld eines Bauern in Ägypten, gefunden. Personen die versucht haben diese Dokumente zu erlangen oder zu publizieren, wurden von Sektenanhängern eliminiert (Da Vinci Code lässt grüßen). Eine dieser hingerichteten Personen will der selbst ernannte „Phönix“ rächen, in dem er so viele Mitglieder dieser Sekte zur strecke bringt, bis er in den Besitz dieser Geheimdokumente, im speziellen eines bestimmten Dokumentes kommt, dem Code 14. Die Polizei findet sehr schnell einen Zusammenhang diverser Opfer, und sieht sich einem gerissenen und überintelligenten Serienmörder gegenüber. Auch die Presse bekommt Wind davon und ermittelt in eigenem Interesse, was für gewisse Personen verheerende Auswirkungen hat. Teils entführt und ermordet hat auch die Medienseite Opfer zu beklagen. Plötzlich versendet der Phönix an Polizei und Presse eine DVD, welche Hinweise zum Ort einer entführten Person beinhalten soll. Doch diese sind nicht einfach zu finden, sie verstecken sich in Form von Rätseln und Texten, die man nur durch eifrige Recherchen im Internet und ordentlich Hirnschmalz entschlüsseln kann. Im Zuge der Ermittlungen gründen diverse Reporter eine Kommunity, im Gedenken an einen vom Phönix ermordeten Mitarbeiter, welche sich mit der Lösung der DVD beschäftigt. Diese ist für alle Ermittler (Spieler) weltweit frei zugänglich und soll helfen die entführte Person rechtzeitig zu finden, bzw. den Phönix zu überführen. Über eine eigens eingerichtete Homepage, kann man sich mit anderen Mitarbeitern aus vielen Ländern zusammentun. Also heißt es googln was das Zeug hält.
Gameplay und Steuerung
Die Steuerung ist typisch für Adventuregames, der Mousecursor dient als Hauptwerkzeug, dazu gesellt sich noch die Tastatur die man für diverse Texteingaben benötigt. Einfach und zumeist unkompliziert. Einzige Ausnahmen, bewegliche Elemente die man mit dem Mousecursor erwischen muss, bringen noch etwas Geschicklichkeits-Flair mit. Nicht gut gelöst wurde die Eingabe von Buchstaben bei diversen rätseln, wo man mit der linken Mausetaste hinauf und mit der rechten Maustaste hinunterblättert. Die Rätseldichte ist gewaltig und hat nicht immer mit Logik zu tun. Ermittlungen über das Internet, um an diverse Daten, Zahlen oder Namen zu kommen, machen den Hauptteil des Games aus. z.B. wird bei einem Rätsel ein Name gesucht, der Hinweis vom Phönix ist aber nur der Vorname. Am Bildschirm sieht man viele Worte von rechts nach links und von links nach rechts wandern. Ich habe versucht sie alle aufzuschreiben, doch nach 1 ½ A4 Seiten unterschiedlichster Worte, sind mir Töne aufgefallen die aber nicht bei allen Worten erklangen. Genauer betrachtet wurden diese Worte die akustisch betont wurden, auch „fett“ geschrieben. Somit war die Zahl der relevanten Worte wesentlich geringer, was die Recherche über Google doch um einiges vereinfacht hat. So bin ich dann auf den richtigen Nachnamen gekommen und hatte ein weiteres Rätsel gelöst. Sehr positiv zu bewerten, sollte man sich an einem Rätsel die Zähne ausbeißen, kann man einfach auf ein anderes ungelöstes zugreifen, denn an Vielfalt mangelt es ganz und gar nicht.

Grafischer Horror?!

Grafik und Sound
Grafisch bietet „Das letzte Ritual“ nicht wirklich einen Leckerbissen. Die Hintergrundbilder der einzelnen Rätsel sind für das Auge verwirrend und sollen den Eindruck eines geistig Kranken Schöpfers vermitteln. Passend und Genial zugleich. Der dazu abgespielte Hintergrund-Sound, denn als Musik kann man es nicht bezeichnen, verdoppeln den Effekt der Spannung und der Gänsehaut. Die Videos der Story, welche man meistens nach einem gelösten Rätsel als Belohnung zu sehen bekommt, sollen als Hinweise für darauf folgende Aufgaben dienen. Die geringe Auflösung der Quicktime-Movies stört kaum und stellt auch für ältere PC-Systeme kein Problem dar. Achtung, zum Teil kann es auch zu erschreckenden Momenten kommen, wie z.B. hat es mich aus dem Sessel gehoben als ein herumschwirrendes Kreuz meinen Mousecursor berührt hat während ich versucht habe das Bild des Rätsels zu deuten. Dabei dröhnte ein fetzendes Geräusch aus den Lautsprechern und ein Bild eines Gesichtes mit zusammengenähten Lippen blitze auf dem Bildschirm auf. Leute die das aufblitzende Bild des Zombiemädchens mit einem schrillen Schrei, aus diversen Emails kennen, wissen was ich meine.

Auszeichnung/en

Auszeichnung/en

Wertung

Kann ich nur geduldigen Spielern ans Herz legen, die auch für ihr Leben gerne googln.

Wenn man das Wort Adventure definieren müsste, so würde man bei den meisten Menschen wohl folgende
Worte zu hören bekommen: Action, Spannung und Rätselspaß. Wenn man diesen Menschen dann ein Spiel wie
„Das letzte Ritual“ vorsetzt, wie würden sie dieses bezeichnen? Nun, für meinen Geschmack lässt es sich nicht wirklich in die Kategorie Adventure einordnen, da hier eindeutig der „Spaß“ fehlt. Was aber nicht heißen soll, dass es nicht wert ist gespielt zu werden, ganz im Gegenteil, die Komplexität der Rätsel sucht seinesgleichen, ist aber vergleichsweise viel zu hoch angesetzt. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, und wird noch durch permanente Emaileingänge unterstrichen. Der Akustische Hintergrund kitzelt ohne Ende an den Nerven während man sich von einem Rätsel zum anderen beißt. Die Schwierigkeit der Rätsel ist auch der Grund warum die „Spieltiefe“ nur 75% in der Wertung bekam. Wenn schon kein Spaß vorhanden ist, sollte zumindest nicht die Freude am Rätseln verloren gehen. Hier kommt viel zu schnell der Frust durch. Aber vielleicht lassen sich die Entwickler noch bei den Email-Tips etwas mehr Unterstützung einfallen.

70%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
8
Spieltiefe
7
Richtig gut
  • packende Story
  • spitzen Atmosphäre
  • Langzeitbeschäftigung
Verbesserungswürdig
  • extrem hoher Schwierigkeitsgrad
  • nur mit Internetverbindung spielbar
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 0,8 GHz

Arbeitsspeicher: 256 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 2,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

-Mainboard: EVGA nForce 680i SLI | Sockel: 775 |Bios: P21

-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz

-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)

-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

-CPU-Cooling: Noctua NH-U12F

-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt

-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower

-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Thermometer-Exo

-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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