Xpand Rally Xtreme - Review
2004 überraschte uns Techland, eine polnische Programmierschmiede, mit einem erfolgreichen XPAND Rally.
Von Hannes Obermeier am 11.01.2007 - 22:56 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

Kochmedia

Entwickler

Techland

Release

Ende November

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

6

Webseite

Media (22)

Einleitung

2004 überraschte uns Techland, eine polnische Programmierschmiede, mit einem erfolgreichen XPAND Rally. 2 Jahre Später erschien nun der Nachfolger, „XPAND RALLY XTREME“ – XPX. Was sich hinter dem neuen Titel verbirgt wollen wir im ausführlichen Test herausfinden.
Schnee von Gestern?
XPX wartet mit über 60 unterschiedlichen Strecken + Bonusstrecken, in 5 verschiedenen Ländern auf. Sämtliche Wetterbedingungen stehen zur Verfügung. 16 verschiedene Fahrzeugmodelle, welche mit über 800 unterschiedlichen Tuningteilen veredelt werden können. Cashprinzip, fahren für Geld statt Punkte für die Meisterschaft und vieles mehr. Liest sich auf den ersten Blick recht fein, doch was sich tatsächlich hinter der Fassade des neuen Covers versteckt, ist alles andere als neu. Aufgewärmt ist eben nicht frisch gebacken. Die Menüführung wurde 1 zu 1 vom Vorgänger übernommen, ebenso die Fahrzeugmodelle, auch wenn sie optisch um einiges verbessert wurden. Deren Namen und Aussehen sind weiterhin frei erfunden, da man keine Lizenzen für bekannte Fahrzeugmodelle, aus der realen Rallye Szene, erworben hat. Die aufgebohrte Optik wird noch durch zusätzlich animierte Features wie frei laufendes Wild, welches öfters die Strassen kreuzt, oder Passanten die gefährlich nahe am Fahrbahnrand wandeln und aufsteigende Vogelschwärme, untermalt. Nach wie vor ein optischer Leckerbissen wenn auch lang nicht mehr neu.

Rennaction

Arcade oder Simulation
Ambitionierte Fahrer haben mit dem Simulations-Modus ihre wahre Freude. Dagegen würden Gelegenheitsfahrer wahrscheinlich im Frust ertrinken, denn hier wird kein Fehler verziehen. Was im Realen kaputt gehen kann, wird auch in der Simulation kaputt. Selbst der Fahrer bleibt bei einem Crash mit einem Hindernis nicht unberührt. Je nach Stärke der Verletzungen, verändert sich auch die Reaktionsfähigkeit. Der Beifahrer bleibt jedoch immer Unbeschadet und quasselt ohne Ende seine Vorgaben herunter. Nicht selten habe ich eine Autotür, einen Kotflügel oder die Motorhaube liegen lassen, bevor ich im Ziel angelangt war. Der Arcade-Modi ist wieder etwas für Leute, die gelegentlich einmal die Sau rauslassen, und nicht gleich bei jeder Kurve um die Radaufhängung oder die Windschutzscheibe zittern wollen. Auch wenn es im Arcade-Modus zu diversen optischen Entstellungen der Karosserie und Schäden, ähnlich dem Simulations-Modus kommt, wird dies weit nicht so scharf gewertet wie bei der Simulation. Ein nettes Highlight: jederzeit kann ein Ghost oder ein gefahrenes Rennen gespeichert werden.
Ein Ausritt ins Grüne
Positiv bewerten kann man auch den gelegentlichen Ausritt ins Grüne, wenn man einmal eine Kurve zu scharf genommen hat und der Drift nicht am Schnittpunkt endet wie gewollt. So ist es möglich, zwischen Bäumen und anderen Hindernissen, etwas abseits vom Kurs die Fahrt fortsetzen, um wieder zurück auf die Strecke zu kommen. Jedoch gelingt dies nicht immer, da zu lange Abstecher mit 2 Sekunden Strafzeit belohnt werden. Bäume und Felsen sind was sie sind, massive Hindernisse und verzeihen nur leichtes Streifen ohne die Fahrt vehement zu bremsen. Ein Frontalcrash bringt uns von 100 auf 0 in genau 0 Sekunden, was zu Lasten der Optik und vor allem der Technik des Fahrzeuges geht. Nimmt man mal einen Streckenposten oder einen Passanten mit, wird man ebenso mit 2 Sekunden Strafzeit beglückt. Einen Wildwechsel erwischt man nicht, dafür sorgt die Programmierung des Spieles.
Coole aber bekannte Optik
Die Glanzeffekte der Fahrzeuge sind in Ordnung, wenn auch nicht mehr ganz frisch, selbst nach Durchqueren eines kleinen Baches und staubigen Schotterstrassen bleibt der Wagen wie frisch poliert. Auch Verbeulungen der Karosserie beeinträchtigen den Effekt nicht. an der Vielzahl der verschiedensten Beschädigungen wurde nicht gespart. von der Windschutzscheibe bis zur hinteren Stoßstange, kann man alles verlieren was an die Karosserie angeschraubt war. Die Umgebung wurde sehr Detailreich gestaltet und nett animiert. Bäume, Gräser und Sträucher bewegen sich leicht im Wind, das Publikum am Straßenrand jubelt dem Fahrer gestikulierend zu, Wild kreuzt des Öfteren die Strasse. Der Blur-Effekt lässt sich separat zuschalten und ist bei Aktivierung sofort aktiv. Alles sieht auch bei Stillstand leicht verschwommen aus, und nicht erst ab einer gewissen Geschwindigkeit, wie man es aus den letzten „Need for Speed“- Teilen kennt. Bewegliche Elemente wie Streckenbegrenzungen aus Reklametafeln, Zäunen oder auch niedrige Steinmauern, lassen sich verschieben bzw. durchbrechen, was bei letzterem verheerende Auswirkungen haben kann. Eine Minikarte man nur dann aktivieren, wenn man bereits ein GPS-Modul erstanden hat. Auf einen Rückspiegel wurde gänzlich verzichtet, da man die meiste Zeit gegen Ghost-Fahrer fährt, die ohnehin nur ganz knapp in der Nähe sichtbar sind. Rundum gelungen jedoch wie bereits erwähnt, nichts Neues.

Hardrock

Soundkulisse
Motoren- und Streckengeräusche passen und wirken durchwegs real. Auch auf Umgebungsgeräusche, wie das Zujubeln der Menschen oder die typische Urwaldkulisse in Malaysia, wurde geachtet und gut umgesetzt. Musik gibt es nur im Menü, doch die ist nicht Jedermanns Sache, Heavy Metal vom feinsten, aber auch nur ein Titel.
Spielmodi
Meisterschaft, Einzelrennen, Multiplayer-LAN und Internet. Die Meisterschaft läuft nach dem gewohnten Prinzip: unter den ersten 3 (von 4) = Aufstieg und Freischaltung der weiteren Strecken. Nach den ersten 3 Rennen werden die nächsten 3 Freigeschalten, dazu noch 2 „Super Special Stage“, eine „Premium Stage“ sowie 2 „Xtreme Offroad Stage“. Nach Beendigung der 2ten Offroad Etappe in der „ml-Klasse“, erwarten uns bereits die nächsten 4 neuen Strecken in der „ac-Klasse“. So zieht sich die Karriere über die wrl-bis zur 4ten und letzten Gruppe, die „Xtreme Klasse“. Die Offroad-Strecken bieten dazu noch eine Menge Spaß, da man Querfeldein fahren muss, um diverse Checkpoints in Form von Lichtsäulen zu durchfahren. Leider konnte ich die Internet Option nicht testen, da es nur einen Server gab und dieser noch dazu leer war. Allerdings kann man auch selbst einen Server erstellen, im LAN oder für das Internet. Da diese Werkseitig auf maximal 4 Teilnehmer begrenzt sind, dürfte auch die Performance keine Probleme machen. Kollisionen mit den Ki-Fahrern sind im Meisterschafts- und Arcade-Modus nicht möglich, mit einer Ausnahme, den Xtreme Offroad Strecken sowie im Multiplayer-Modus, wo es auch aktiviert oder deaktiviert werden kann.
Tuning bis zum abwinken
Mit über 800 unterschiedlichen Tuningelementen, bietet XRX unglaublich viele Möglichkeiten, seinen Boliden perfekt abzustimmen. In der Simulation unerlässlich, doch im Arcade-Modi nur in späteren Rennen wirklich notwendig. Oft reicht schon der richtige Satz Reifen und eine gut gewählte Übersetzung, um mit seinem unveränderten Wagen mithalten zu können.
Steuerung
Xpand Rally Xtreme lässt sich mit unterschiedlichen Kontrollern steuern. Unterstützt werden Tastatur, Gamepads und Lenkräder. Ich hatte das Vergnügen es mit dem neuen G25 von Logitech zu spielen, welches ein sehr realitätsnahes Fahrgefühl entstehen lies.

Wertung

Kann ich guten Gewissens jedem Rallye-Fan ans Herz legen.

Wenn man bedenkt, das ein Teil des Spieles bereits im Vorgänger aus dem Jahre 2004
enthalten war, allerdings mit anderen Strecken, könnte man meinen dass es sich um ein aufpoliertes Update handelt. Dass sich eine Menüführung nicht verändert, stört mich persönlich überhaupt nicht, dass sich Fahrzeug Modelle nur an reale Modelle anlehnen und nicht die Selben Namen tragen, stört mich ebenso wenig. Worauf es mir ankommt, ist die Gesamt-Optik, Physik und Tuningmöglichkeiten, die müssen stimmen um ein Rennsport-Feeling aufkommen zu lassen, und das tut es. Wenn man einen Blick Richtung Preis-Leistung wirft, wirkt „Expand Rally Xtreme“ alles anders als uninteressant. Ausreichend unterschiedliche Strecken und eine Menge zusätzlichen Fun auf den Offroad-Strecken. Was also braucht man mehr um seine wertvolle Freizeit ungetrübt zu nutzen?

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spieltiefe
7
Multiplayer
7
Richtig gut
  • nette Effekte
  • zahlreiche Tuningelemente
  • Kollisionsmöglichkeiten
  • Preis
Verbesserungswürdig
  • Grafik nicht mehr ganz Zeitgemäß
  • keine Hintergrundmusik
  • wenig Erneuerungen zum Vorgänger
  • Starforce Kopierschutz (äusserst nervig)
  • nur ein Server im Internet online...
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 1,3 GHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 1,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

-Mainboard: EVGA nForce 680i SLI | Sockel: 775 |Bios: P21

-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz

-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)

-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

-CPU-Cooling: Noctua NH-U12F

-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt

-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower

-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Thermometer-Exo

-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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