Star Wars: Battlefront - Test/Review (+Testvideo)
Wenige Wochen vor dem Start des siebten Star Wars Films, können Spieler in die Polygonhaut von Luke Skywalker, Han Solo oder Darth Vader schlüpfen.
Von Christoph Miklos am 29.11.2015 - 16:06 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

DICE

Release

19.11 2015

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 59,99 Euro

Media (18)

Battlefront light

Wenige Wochen vor dem Start des siebten Star Wars Films, können Spieler in die Polygonhaut von Luke Skywalker, Han Solo oder Darth Vader schlüpfen. Ob Entwicklerteam DICE (Battlefield-Serie) der „Reboot“ von Star Wars: Battlefront gelungen ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Review nachlesen!
Setting
Das schwedische Entwicklerteam konzentriert sich in Star Wars: Battlefront auf die alte Filmtrilogie. Wir können die Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth nachspielen, sind auf Tatooine unterwegs und in einem extrem schönen Dschungel auf Endor. Neu ist ein Vulkanplanet namens Sullust, dessen Bewohner bislang allerdings nur als Randfiguren in den Filmen aufgetaucht sind.
Auf eine Singleplayer-Kampagne hat DICE verzichtet - stattdessen gibt es ein paar Trainingsmissionen sowie Battles und Survival-Einsätze. Hier treten wir alleine, wahlweise auch mit einem Kumpel (sogar im Splitscreen) an und bekämpfen ihn oder KI-Feinde. Das ist durchaus unterhaltsam, aber nach spätestens zwei bis drei Stunden hat man alles gesehen - übrigens wahlweise aus der Ego-Perspektive oder der Schulteransicht. Der Fokus des Titels liegt ganz klar beim Mehrspieler-Part.
Helden und Schurken
Während der Multiplayer-Gefechte tauchen immer wieder Helden bzw. Schurkensymbol auf der Karte auf. Sobald man diese aktiviert, übernimmt man die Kontrolle einer bekannten Star Wars Figur. Auf Seiten der Rebellen haben wir die Wahl zwischen Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia. Die Helden verfügen über jeweils drei Spezialkräfte, Solo etwa über einen besonders schnellen Schussmodus und Leia über eine erhöhte Regeneration von Lebenspunkten. Das Imperium bekommt Darth Vader, Boba Fett und den mächtigen Imperator als Unterstützung. Allerdings stehen die sehr mächtigen Star-Wars-Stars nur in einigen Spielmodi zur Verfügung - im Normalfall treten wir in Battlefront als mehr oder weniger namenloser Rebell oder Stormtrooper an.
Für alle Spieler zugänglich sind die freischaltbaren Waffen und Sternenkarten. Um Zugriff auf alle Extras zu erhalten, müssen übrigens auch gute Spieler mindestens 20 bis 30 Stunden investieren. Eine Besonderheit sind die 13 Gegenstände, von denen wir drei in jedes Gefecht mitnehmen und die sich per Schnellzugriff (mit Abklingzeit) verwenden lassen. Darunter sind ein Jetpack, aber auch Granaten, ein Schutzschild und eine zielsuchende Rakete. Die Extras stehen uns in fast allen der vielen Spielmodi zur Verfügung. Nettes Gimmick: Mit der Ingame-Währung „Credits“ kann man sich auch Skins für seinen Rebellen oder Imperialisten kaufen.
Spielmodi
In der aktuellen Verkaufsversion sind neun verschiedene Mehrspielermodi enthalten, darunter Klassiker wie Blast (Team Deathmatch) oder Cargo (Capture the Flag), aber auch mehr oder weniger neue Spielweisen - für 6 bis 40 Teilnehmer. Leider sind nicht alle Modi gelungen. Ein Negativbeispiel wäre da der „Hero Hunt“-Modus, in dem wir einen Helden bzw. Schurken über eine viel zu große Map jagen müssen.
Etwas interessanter ist da der Fighter Squadron Modus. Die bis zu 20 Teilnehmer kämpfen auf Seiten der Rebellen in X- oder A-Wings sowie in imperialen Raumschiffen vom Typ TIE Fighter oder Interceptor gegeneinander über Planetenoberflächen. Mit etwas Glück darf man sogar den legendären Millennium Falcon steuern. Aber auch dieser Spielmodi verliert nach ein paar Stunden seinen Reiz.
Am Ende des Tages sorgen lediglich „Walker Assault“ und „Vorherrschaft“ für eine hohe Langzeitmotivation. Im „Walker Assault“-Modus müsst ihr als Rebell die mächtigen AT-AT stoppen (Uplink-Stationen einnehmen und halten, so dass Y-Wing-Bomber den Kampfläufer angreifbar machen) und in „Vorherrschaft“ müssen gleichzeitig zwei Punkte beschützt oder eingenommen werden.
Umfang
Entwickler DICE spricht offiziell von 40 Karten, doch die Realität sind anders aus. Die hohe Zahl kommt vor allem dadurch zustande, dass jede der vier Umgebungen an alle Modi angepasst wurde. So gibt es in der Walker-Assault-Fassung von Endor etwa einen langen Pfad durch den Wald, durch den der AT-AT marschiert - in anderen Modi taucht die Schneise so nicht auf.
Immerhin: Anfang Dezember soll die kostenlose Map „Schlacht um Jakku“ veröffentlicht werden. Auch in Zukunft, so EA und DICE, sollen kostenlose Inhalte erscheinen. Einen kostenpflichtigen (50 Euro) Season-Pass gibt es trotzdem. Dieser wird neue Maps, Waffen, Helden und Fahrzeuge beinhalten.
Technik
Battlefront basiert auf der hauseigenen Frostbite-3-Engine von DICE. Das Spiel wird auf der PlayStation 4 mit einer nativen Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln berechnet, auf der Xbox One mit 1.280 x 720 Pixeln. Auf beiden Konsolen läuft das Spiel -fast- durchgehend mit 60 Bildern pro Sekunde. PC-Zocker dürfen, sofern ausreichend Power vorhanden ist, mit einer 4K-Auflösung spielen.
Plattformunabhängig: Star Wars: Battlefront sieht verdammt gut aus. Der Shooter punktet mit hübschen Landschaften, einer schönen Umgebung, detailreichen Oberflächen sowie schicken Licht- und Explosionseffekten. Auch die flüssigen Animationen können sich sehen lassen. Erfreulich: Auch auf älteren Rechnern läuft das Spiel flüssig.
Auf der akustischen Seite verwöhnt uns das Programm mit Original Musik und Soundeffekten aus den Filmen. Ganz großes Kino also!
Unser Testvideo zu Star Wars: Battlefront

Fazit und Wertung

Christoph meint: Tolle Atmosphäre trifft auf „nur“ gute Shooter-Standardkost!

Bereits anhand unserer Pro- und Contra-Liste kann man erahnen, dass wir nicht komplett zufrieden waren/sind mit Star Wars: Battlefront. Zunächst sei aber einmal gesagt, dass Entwicklerteam DICE das Spiel für eine größtmögliche Spielergemeinschaft konzipiert hat - und das merkt man auch. Wer den taktischen Anspruch aus einer Battlefield-Serie oder die tollen Weltraumgefechte aus den früheren SWB-Teilen sucht, der wird enttäuscht werden. Der neuste Battlefront-Ableger ist arg glattpoliert und bietet kaum „Spielraum“ für Hardcore-Zocker. Fixe Spawnpunkte, kein Squad-System und auch der Wegfall des Serverbrowsers zeigen ganz deutlich: Dieser Shooter wurde für Casual-Spieler gemacht! Auch der maue Umfang (lediglich vier Maps) spricht nicht gerade für den neusten EA-Blockbuster. ABER: Trotz dieser ganzen Kritikpunkte macht Battlefront verdammt viel Spaß und bietet eine unheimlich gute „Star Wars“-Atmosphäre. Auch nach 20 Stunden habe ich noch immer Bock auf eine Runde „Kampfläufer-Angriff“ oder „Vorherrschaft“. Kurz gesagt: Star Wars-Fans und weniger anspruchsvolle Shooter-Spieler können bedenkenlos zugreifen!

80%
Grafik
10
Sound
10
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
9
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • beeindruckende Grafik
  • Original Musik Soundeffekte aus den Filmen
  • man kann Star Wars Helden und Schurken spielen
  • Star-Wars“-Atmosphäre wird perfekt eingefangen
  • die Karten sind unglaublich detailliert
  • zahlreiche Upgrades
  • sehr gutes Gunplay (Trefferfeedback)
  • bekannte Fahrzeuge am Start
  • Fahrzeugsteuerung ist schnell zu lernen
Verbesserungswürdig
  • gelegentliche Clippingfehler
  • Speederbikes sind in Mehrspielergefechten überflüssig
  • leichte Spielbalance-Probleme
  • mauer Umfang (nur vier Maps)
  • keine Kampagne
  • nur wenige Spielmodi überzeugen
  • wenig Abwechslung bei den Waffen
  • fixe Spawnplätze
  • nur Partnersystem (kein Squad)
  • schwammige Flugzeugsteuerung (PC)
Anforderungen
• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole

Minimale Anforderungen:
• Betriebssystem: 64-bit Windows 7
• Prozessor: Intel i3 6300T oder vergleichbar
• Speicher: 8GB RAM
• Festplatte: Mindestens 40GB Speicher
• Grafikkarte: GeForce GTX 660 2GB / Radeon HD 7850 2GB
• DirectX: 11.0
• Onlineverbindung: 512 kbps oder schneller

Empfohlene Hardware:
• Betriebssystem: 64-bit Windows 10
• Prozessor: Intel i5 6600 oder besser
• Speicher: 16GB RAM
• Festplatte: Mindestens 40GB Speicher
• Grafikkarte: GeForce GTX 970 4GB / Radeon R9 290 4GB
• DirectX: 11.1
• Onlineverbindung: 512 kbps oder schneller
Getestet für
PC
PlayStation 4
Xbox One
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben