GTA-Gameplay & Cowboy-Action
Bereits 2004 schickte uns das Team von Rockstar San Diego mit Red Dead Revolver in den Wilden Westen. Der Titel blieb trotz toller Atmosphäre hinter den Erwartungen vieler Fans. Schwächen beim Gameplay und eine angestaubte Grafik trübten den Gesamteindruck. Den erhofften Toptitel konnte man im besten Fall als sehr gutes Actionabenteuer abstempeln. Vier Jahre Entwicklungszeit und (angeblich) 100 Millionen US-Dollar später steht nun mit Red Dead Redemption der (mögliche) GTA IV-Killer in den Händlerregalen. Wir haben das Western-Epos getestet!
Die Story
Red Dead Redemption spielt 1911 gegen Ende des Wilden Westens im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet. Man schlüpft in die Rolle von John Marston, einen ehemaligen Gesetzlosen, der sich mit seiner Familie niedergelassen hat. Kurz darauf entführen Agenten einer Bundesbehörde namens „Bureau“ Marstons Frau und seinen Sohn und erpressen ihn, seine ehemaligen Bandenmitglieder, darunter den Anführer Bill Williamson, dingfest zu machen oder zu töten. Dazu reist Marston in den (fiktiven) amerikanischen Bundesstaat „New Austin“, wo sich Williamson versteckt hält. Der erste Versuch Marstons, Williamson auszuschalten, schlägt fehl. Und genau nach dieser Sequenz übernehmen wir das „Steuer“ des Ex-Outlaws.
Missionen und Aufträge
Wer es sich einfach machen will, bezeichnet Red Dead Redemption einfach als Cowboy-GTA. Und tatsächlich kennt man den grundsätzlichen Spielablauf bereits aus Rockstars Gangster-Reihe: Auf der riesigen Übersichtskarte der Spielwelt sind diverse Auftraggeber markiert, bei denen sich John Missionen abholen kann. Mal muss er lediglich der Rancherin Bonnie bei der Hasenjagd in den Kohlfeldern helfen, mal mit dem Marshall Banditen jagen, mal einen Waffenkonvoi der mexikanischen Regierung mit auf der Straße ausgelegten Sprengladungen sabotieren. In manchen
Missionen wird nur geritten oder gefahren, oft geht es aber um Ballereien. Die Shootouts funktionieren -dank Deckungssystem- ziemlich taktisch, lediglich die KI der Gegner ist etwas dürftig. Zwar verstecken auch sie sich hinter Felsen und Kisten, irgendwann taucht aber ihr Kopf oder ein Arm auf und Marston braucht nur noch abzudrücken. Die (regelbare) Zielhilfe sorgt zudem dafür, dass John nicht allzu oft danebenschießt.
Die Charaktere
Red Dead Redemption ist das bislang ernsteste Rockstar-Spiel. Ok, auch GTA IV hatte einige harte Passagen auf Lager, doch hatten diese immer etwas ironisch an sich. Sei es nun durch die überzeichneten Charaktere oder die witzigen Dialoge. Ganz anders in Red Dead Redemption: Die Charaktere entsprechen zwar größtenteils gängigen Westernklischees, ihnen fehlt aber oft das karikaturhafte der GTA-Figuren. Das gilt auch für die Dialoge.
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