Die Nyth ist die erste modulare Maus von Roccat und bietet die Möglichkeit, sowohl die linksseitigen Daumentasten, als auch das rechte Seitenteil auszutauschen.
Die graue Nyth kommt in der gewohnten Roccat-Verpackung bei uns in der Redaktion an. Der Nager misst 135 x 78 mm (Länge x Breite) und bringt knapp 141 Gramm auf die Waage (exklusive Kabel). Das Gewicht lässt sich nicht weiter anpassen. Die Maus wurde aus robustem Kunststoff gefertigt. Form, Verarbeitung und Oberflächengestaltung sind hochwertig. Zur Eingabe stehen 18 Tasten (inkl. Vier-Wege-Mausrad) zur Verfügung, die allesamt frei programmierbar sind. Die Omron-Switches unter den Haupttasten sorgen für einen direkten und präzisen Tastenanschlag. Laut Hersteller haben die Tasten eine Lebensdauer von 8 Millionen Klicks. Vier Teflonfüßchen sorgen für eine hohe Gleitfähigkeit. Das stoffummantelte Datenkabel misst ausreichend lange 1,8 Meter und ist äußerst flexibel. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen.
Technik Bei der Nyth verbaut Roccat den Laser-Sensor „Twin-Tech R1“, der den Untergrund mit maximal 12.000 DPI abtasten kann. Die Polling-Rate beträgt zeitgemäße 1.000 Hz und sorgt für eine niedrige Reaktionszeit im Millisekundenbereich. Für die korrekte und schnelle Ausführung wie der Makros und Farbeffekte sorgt ein 72 MHz starker Mikro-Prozessor auf 32-Bit-ARM-Basis. Für das Speichern der Einstellungen steht ein 576 KB großer Onboard-Speicher bereit.
Mit der Nyth führt der Hersteller auch eine neue Treiber-Software namens Swarm ein, der alle Roccat-Produkte in einer Oberfläche vereint. Im Falle der Nyth ist die Bedienung gewohnt intuitiv und vielfältig: Es lassen sich also nicht nur die DPI, sondern auch die Geschwindigkeiten der Tilt- und vertikalen Scroll-Funktion regeln, genau wie die Lift-Off-Distanz, Sensitivität der X- und Y-Achsen sowie die Polling-Rate. Mit an Bord ist auch die „TDCU“-Einheit (Tracking & Distance Control Unit), die den Sensor automatisch auf die Oberfläche kalibriert.
Mithilfe des Makro Managers sind die Erstellung und die Bearbeitung von eigenen Befehlsfolgen kinderleicht. Vorgefertigte Macro Presets für die Top-20 der PC-Spiele sowie einige Office-Anwendungen erleichtern noch einmal die Anpassung der Maus und die neue Loop-Funktion ermöglicht ab sofort die Wiederholung der Makros bis ins Unendliche. Per Software kann man auch die Beleuchtungsfarbe (16.8 Millionen Farben) des Logos und der rückwertigen Lichtleiste anpassen. Last but not least wäre da noch das „ROCCAT Achievements Display“ (R.A.D.). R.A.D. ist eine App, welche eine Reihe an Statistiken für die Analyse bietet, wie beispielsweise Angaben über zurückgelegte Wege des Mauszeigers, Mausklicks, Scrollgeschwindigkeit usw. Darüber hinaus wird man für besondere Leistungen und bei Erreichen außergewöhnlicher Meilensteine mit Trophäen ausgezeichnet.
Im Übrigen unterstützt Swarm auch die Leuchteffekt-Techniken TalkFX und AlienFX: Damit lassen sich beispielsweise der Gesundheitsstatus seines Avatars von Grün über Gelb bis Rot über die LEDs in der Maus in Echtzeit anzeigen. Allerdings unterstützen noch nicht wirklich viele Spiele und Geräte diese Features.
Unser Testmuster wurde automatisch unter Windows Vista, 7, 8/8.1 und 10 erkannt. Für den vollen Funktionsumfang muss die mitgelieferte Software installiert werden.
Alltagstest In unserem Alltagstest bestätigt die Roccat Maus den sehr guten Gesamteindruck. In Battlefield: Hardline, Counter-Strike: Source, Team Fortress 2, Titanfall, Heroes of the Storm, Skyforge und World of Warcraft steuert sie sich sehr präzise und lässt sich dank der schnellen und komfortablen DPI-Einstellung ohne große Umstände an die eigenen Vorlieben und Fähigkeiten anpassen.
Ergonomie Baubedingt eignet sich der Nager ausschließlich für Rechtshänder. Sämtliche Tasten sind gut erreichbar und haben einen direkten sowie präzisen Druckpunkt. Die Rasterung des Mausrades fällt angenehm ausgewogen aus - nicht zu sanft aber auch nicht zu knackig. Eine leicht angeraute Oberfläche sorgt für ein rutschfestes Spielvergnügen.
Das wahre Ergonomie-Highlight sind aber die austauschbaren Daumentasten. Über einen Schiebeschalter an der Unterseite können die Tasten entfernt werden (fallen heraus). Nun stehen 12 Kreuzaufnahmen zur Verfügung, die in drei Reihen zu je vier Steckplätzen untereinander angeordnet sind. Demnach kann man ganz einfach eine individuelle Tastenbestückung erstellen. In der praktischen Aufbewahrungsbox befinden sich neben den Einzeltasten auch längliche Schalter, die zwei Steckplätze belegen. Eine Nummerierung der Tasten und der Steckplätze hilft dabei, die Übersicht nicht zu verlieren. Besitzer der Nyth können sich sogar eigene Tasten im 3D-Drucker herstellen, die Daten hierfür stellt Roccat offiziell zur Verfügung.
Das Seitenteil auf der rechten Seite lässt sich ebenfalls wechseln, allerdings hat das nur ergonomische Gründe (Wechsel zwischen Claw- und Palm-Grip).
Preis und Verfügbarkeit Die neue Roccat Nyth ist ab sofort für knapp 130 Euro (Stand: 06.09.2015) im Handel erhältlich.
2 Kommentare
Alexander Waldfels vor 3453 Tagen
Hi Chris, danke für den Test. Läßt sich der shift-button vor dem Mausrad auch mit andren Funktionen (zB Tastendruck od mittlere Maustaste) belegen?
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Christoph Miklos vor 3453 Tagen
Hi Alexander, ja geht. Kannst wirklich alle Tasten mit anderen Befehlen binden.
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