Blutiges Comeback
Der selbstherrliche Travis Touchdown ist wieder zurück. Nahtlos wird an den ersten Teil angeknüpft. Erneut dreht sich alles um die Rangliste der besten Auftragskiller. Mehr dazu in unserem Review!
Blut und Sex
Travis taucht erneut in seiner alten Stadt auf, wo er sich schon einmal an die Spitze der Auftragskiller setzen konnte. Mittlerweile gibt es ein neues Ranking und niemand anderer als die aus dem Vorgänger bekannte Sylvia Christel überredet ihn, sich erneut an dem Wettkampf zu beteiligen. Doch es schmeckt ihm nicht, dass er an letzter Stelle, auf Platz 51, einsteigen soll. Doch die kesse Braut setzt gekonnt ihre Reize ein und Travis wird weich. Er willigt ein und macht sich für den Kampf bereit. Seine Absteige ist ein altes Motel in Santa Destroy, mit ihm seine fette Katze, die eine dringende Abmagerungskur benötigt. Da er aber mittellos ist, muss er sich vorerst mit kleinen Nebenjobs begnügen, wie kaputte Abflussrohre reparieren oder den Kammerjäger mimen. Denn ohne Kohle kann er sich weder den Fitnesstrainer leisten noch stylische Klamotten oder Spezialgerätschaften einkaufen.
Dann geht es auch schon los mit den ersten Minigames. Mit der Optik eines Gameboys bewegen wir unseren pixeligen Travis im Mario-Stil durch Labyrinthe um Käfer einzusaugen oder mit Gift zu besprühen, müssen Rohre in einer vorgegebenen Zeit aneinanderreihen um den Zulauf mit dem Ablauf zu verbinden, mit dem Motorrad Pizzen ausliefern oder herabfallende Kokosnüsse auffangen. Anschließend bekommen wir Nachricht wo sich unser erster Gegner aufhält. Doch vorher noch ein Besuch beim Fitnesstrainer, wo wir auf dem Laufband für mehr Kondition und im Boxring für mehr Kraft sorgen müssen. Die Trainingseinheiten werden ebenfalls in Minispielen abgehalten.
Endlich ist es soweit, wir betreten das Gebäude zu unserem nächsten Gegner. Aber der schickt schon mal seine Schläger voraus, an denen wir uns ausgiebig austoben dürfen. Schnell sind diese erledigt und wir stehen unserem ersten Boss-Gegner gegenüber. Waren die Handlanger relativ schnell und leicht beiseite geschnitzt, so stellt uns der Boss schon vor andere Probleme. In Etappen schlagen wir uns Runde für Runde durch, bis wir ihn den endgültigen und überaus spektakulären Todeshieb verpassen. Die Erkenntnis, noch weitere 49 dieser fordernden Gegner vor sich zu haben, lässt Schweißperlen auf die Stirn treten. Travis scheint dies egal zu sein. Mit
seiner selbstherrlichen Art und einem ebenso kecken Mundwerk tritt er jedem Gegner gegenüber, egal wie groß oder egal wie stark. Für ihn kann es nur einen geben, und das ist er selbst.
Star Wars Style
Classic-Controller oder Wiimote mit Nunchuck. In beiden Fällen kommt man auf seine Kosten. Mit der Wiimote kommt allerdings fast Star Wars Feeling auf. Schon das Aktivieren des Laser-Säbels ist unverkennbar an den Sound aus Krieg der Sterne angelehnt, der aus dem Lautsprecher des Controllers ertönt. Travis wird mit dem Nunchuck bewegt. Geschnitzt wird per Wiimote und das bis zum Muskelkrampf. Macht tierisch Laune, auch wenn unser Killer nicht allzu viele Moves drauf hat.
Star Wars-Action
Mit Laserschwert und flotten Mundwerk
Travis Touchdown ist nicht nur ein cooler Name. Er repräsentiert den wohl selbstverliebtesten Killer den man sich vorstellen kann. Egal wer da auch kommen
mag, Travis hat immer einen bösen und beißenden Spruch auf Lager. Er verhöhnt jeden Gegner. Zum Glück schafft er es gelegentlich ein paar Plätze zu überspringen, was angesichts der verbleibenden Spieldauer nicht verkehrt ist. Unsere Widersacher sind meistens Schläger die viele Zwillingsbrüder haben müssen, da man laufend denselben Typen begegnet. Anders jedoch die Boss-Gegner, die jedes Mal eine andere Optik zur Schau tragen und auch andere Fähigkeiten zu bieten haben. Von Level zu Level steigt der Schwierigkeitsgrad bis man sich im finalen Endkampf befindet. Dort wird es richtig knackig, wenn nicht schon unfair zu bezeichnen. Doch auf dem Weg dorthin hat unser Held jede Menge Action vor sich, durch die er sich mit drei unterschiedlichen Schwertern schlägt, die alle ihre Vor und Nachteile haben.
Mit Spezialattacken räumt er Gegner schneller weg als mit normalen Hieben. Schlägt man auf einen Gegner ein bis er nur mehr einen Funken Lebensenergie hat, bekommt man ein Quick-Event eingeblendet, das uns einen Schlag ausführen lässt, der unseren Gegenüber endgültig in zwei Teile spaltet. Dabei verliert der arme Kerl wohl an die 100 Liter Blut. Egal ob Rübe ab, oder in der Mitte von unten nach oben oder umgekehrt geteilt, kann man den Torso auch waagrecht in der Mitte halbieren. Ist der letzte, totbringende Hieb ausgeführt, erscheint ein Bild wie bei einem
Autoamten (einarmiger Bandit). Hören die Symbole auf sich zu drehen und bleiben drei gleiche Symbole stehen, so bekommt Travis einen extremen Schub Adrenalin. Das macht ihn so schnell, dass alle übrigen Schläger nur mehr in Zeitlupentempo reagieren können. Ein Schnitzfest sondergleichen. Parallel dazu färbt sich auch ein Tiger in Rot, der in der rechten unteren Ecke eingeblendet wird. Erreicht dieser seinen maximalen Level, so verwandelt sich Mr. Superkiller in eine reißende Bestie, die nur bei der Berührung mit einem Gegner, eine Blutwolke hinterlässt. Um das Schwert wieder mit Energie aufzuladen benötigt Travis Batterien, die er in regelmäßig verteilten Schatzkisten findet, wo er auch gelegentlich Lebensenergie und Geld bekommt. Die brutale Story ist flach gehalten und hat auch eine etwas sexistische Note, da man sehr oft von weiblichen Reizen überflutet wird. Passt irgendwie gut zum durch geknallten Gesamtbild, wenn man die nötige Reife dafür hat.
8-Bit lässt grüßen
Das trashige Outfit des blutrünstigen Games spottet jeder Realität. Doch wer braucht die schon? Unser Protagonist bewegt sich wie eine Katze, flüssig und schnell. Handlanger und Schläger wirken dagegen wie Zombies, zögern lange und sind
langsam. Das krasse Gegenteil dazu stellen die Boss-Gegner dar. Sie bewegen sich ebenso schnell wie Travis und wirken ebenso cool. Überraschend bringt die Wii ein ordentliches Zusammenspiel von Texturen und Geschwindigkeit zusammen. Die Splatter-Effekte übertreffen die eines Tarantino-Streifens bei weitem. Daher auch die USK mit einer Beschränkung auf 18 Jahre aufwärts. Der Stadtüberblick verliert sich in Grautönen und hebt nur markante Gebäude farbig hervor.
Ohrenbetäubend
Passend zur skurrilen Optik die unseren Augen einiges abverlangt, werden auch unsere Ohren mit einem passenden Sound zugedröhnt, der sich glücklicherweise leiser stellen lässt. Schlagartig ändert sich der Sound, sobald man ein Minigame startet. Klassischer 8-Bit Sound strömt aus den Lautsprechern und reißt Erinnerungen los.
Kommentar schreiben