NVIDIA Shield TV (2019) - Test/Review
NVIDIAs Shield TV geht in die dritte Runde. Der Hersteller spendiert ein neues Gehäuse für die Non-Pro-Version, einen stärkeren Tegra X1+, Dolby Vision und KI-Upscaling. Stellt sich jetzt bloß noch die Frage: Lohnt sich ein Kauf?
Von Christoph Miklos am 01.04.2020 - 18:55 Uhr

Fakten

Hersteller

NVIDIA

Release

Ende 2019

Produkt

Zubehör

Preis

ab 152,33 Euro

Webseite

Media (7)

Einleitung & Datenblatt

Einleitung
NVIDIAs Shield TV geht in die dritte Runde. Der Hersteller spendiert ein neues Gehäuse für die Non-Pro-Version, einen stärkeren Tegra X1+, Dolby Vision und KI-Upscaling. Stellt sich jetzt bloß noch die Frage: Lohnt sich ein Kauf? Über NVIDIA
Im Jahr 1999 war die Initialzündung für das Wachstum des Marktes für PC-Spiele. Computergrafik wurde damit neu definiert und Parallel Computing revolutioniert. In neuerer Zeit setzte grafikprozessorgestütztes Deep Learning die moderne KI in Gang – und damit das Computing der nächsten Generation. Grafikprozessoren werden dabei als „Gehirn“ von Computern, Robotern und selbstfahrenden Autos eingesetzt, sodass diese in der Lage sind, Dinge wahrzunehmen und zu verstehen.
Datenblatt
• Chipsatz: CPU: NVIDIA Tegra X1+, 4x 1.90GHz + 4x 1.30GHz, GPU: NVIDIA Maxwell (Quad-Core) • Speicher: 2GB RAM (LPDDR4), 8GB Flash • Video-Codecs: HEVC (H.265), AVC (H.264), MPEG-2 (H.263), DivX, XviD, VC-1 (WMV9), WMV, VP8, VP9, M-JPEG • Videoformate: MKV, WEBM, OGM, MP4, MOV, AVI, MPEG, DIVX, WMV, FLV, VOB, RM, M2TS, TS • Audio-Decoder: Dolby Atmos, Dolby Digital, Dolby Digital EX, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS, DTS:X, DTS-HD Master Audio • Audioformate: MP3, WMA, AAC, OGG/Vorbis, FLAC, WAV, PCM • Video-Anschlüsse: 1x HDMI 2.0b • Audio-Anschlüsse: nein • Weitere Anschlüsse: Gb LAN, WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 • Auflösung: bis 3840x2160 (@60Hz) • Festplatte: nein • Abmessungen (BxHxT): 165x40x40mm • Gewicht: 137g • Besonderheiten: HDCP 2.2, Android 9.0, Fernbedienung (SHIELD Remote), Google Cast, HDR, HDR10, Dolby Vision, Sprachassistent (Amazon Alexa, Google Assistant) • Herstellergarantie: zwei Jahre
Preis: 153 Euro (Stand: 01.04.2020)
Testsystem
• Mainboard: ASUS ROG Crosshair VIII Hero [WI-FI] • Prozessor: AMD Ryzen 9 3950X • Arbeitsspeicher: Ballistix Elite DIMM Kit 32GB, DDR4-3200 • Grafikkarte: KFA2 GeForce RTX 2080 Ti EX [1-Click OC] • Prozessorkühler: Alpenföhn Brocken 3 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 • Festplatten: Toshiba RC500 500GB • Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 900 • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Monitor: LG Electronics 34UC79G-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: diverse Computerspiele (Genre: Taktik, MMO und Shooter) • Mousepads: diverse von Roccat, QPAD, Logitech, Corsair, Razer und SteelSeries
In eigener Sache (12.06.2020 @ 07:25)
In unserem ursprünglichen Artikel wurden drei Bilder/Screenshots von der Webseite https://www.4kfilme.de/nvidia-shield-tv-2019-im-test/ verwendet. Diese wurden, aufgrund einer Urheberrechtsverletzung (fehlende Quellenangabe), nun aus dem Bericht entfernt.

Verarbeitung & Technik

Verarbeitung
Von der neuen 2019er Shield TV gibt es zwei Modelle im Handel erhältlich: Eine kompakte Röhre, die hinter dem Fernseher verschwindet, und die bekannte Konsole mit zwei USB-Anschlüssen und mehr Speicher. Das neue Röhrengehäuse bringt knapp 140 Gramm auf die Waage, misst 165x40x40 mm (BxHxT) und passt demnach perfekt hinter jedes Fernsehgerät. Trotz der kompakten Maße ist das Netzteil bereits integriert. Mit von der Partie ist auch ein flüsterleiser Mini-Lüfter, der für die nötige Kühlung sorgt. Bei den Anschlüssen gibt es gewohnte Kost: Auf der Seite des Stromsteckers findet man zusätzlich einen Gigabit-Ethernet-Port. Auf der anderen Seite wurde der HDMI-2.0b-Ausgang und ein Steckfach für eine microSD-Karte untergebracht. Über dieses Fach lässt sich der mit 8 GB statt 16 GB diesmal kleiner ausfallende interne Speicher erweitern. Im Lieferumfang enthalten sind neben der Shield TV eine handliche Fernbedienung und ein Stromkabel. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen.
Technik
Herzstück der neuen Shield TV Röhre ist die hauseigene Tegra X1+ Einheit, welche auch in der Nintendo Switch Lite Konsole verbaut wird. Der Hersteller verspricht 25 Prozent mehr Leistung im Vergleich zum X1 in der alten Shield. Das ermöglicht zahlreiche Standards, die nun auch lokal berechnet werden können, darunter HDR10, Dolby Digital+, Dolby Vision und Dolby Atmos - diese sind auf der Shield nun auch für Amazon Video und Netflix in 4K verfügbar.
Ein neues Kernfeature der Shield TV (2019) ist das KI-gestützte 4K-Upscaling: Nicht-4K-Inhalte skaliert die Shield per Knopfdruck auf 4K und nutzt KI, um Inhalte merklich aufzuhübschen und nachzuschärfen.
Im Video- und Audio-Bereich darf man sich nun über Dolby Vision, Dolby Atmos und Dolby Digital Plus freuen. Dolby TrueHD, DTS, DTS-X und DTS-HD können weiterhin nicht decodiert werden und werden mittels Pass-Through durchgereicht.

Praxis & Bedienung

Alltagstest
Als Betriebssystem fungiert Android TV auf Basis von Android 9.0 Pie. Mit integriertem Google Assistant lässt sich Shield als Zentrale für die Steuerung des Smart Homes nutzen. Unser Testmuster unterstützt alle bekannten Apps, wie zum Beispiel Amazon Prime Video, Netflix, Disney+ usw. Selbst an dem „Works with Alexa“-Programm wird teilgenommen, um zum Beispiel über einen Echo-Lautsprecher die Konsole oder eine bestimmte Serie zu starten.
Besonders viel Lob gibt es für die erstklassige Performance der neuen Shield TV: Selbst hochskalierte Inhalte laufen stets mit ruckelfreien 30 - alle anderen Inhalte mit 60 Bildern pro Sekunde.
Für Gamer unverändert: Man kann mit der Shield TV (2019) entweder Spiele aus dem Google Play Store zocken, vom eigenen PC mit NVIDIA-Grafikkarte zur Shield streamen oder den Streaming-Dienst GeForce Now verwenden. Allerdings liegt kein eigener Controller bei.
Gleich mehrere Upgrades hat die Fernbedienung erhalten. Diese ist nun etwas größer und hat ein dreieckiges Format. Auf Wunsch der Community nutzt die Fernbedienung als Stromversorgung nun keinen integrierten Akku mehr, sondern setzt auf zwei herkömmliche AAA-Batterien (Laufzeit: 6 Monate). Es gibt aber noch weitere Änderungen/Verbesserungen gegenüber dem alten Modell:
• Ein-/Aus-Schalter sowohl für Player und Fernseher • frei programmierbare Taste (zum Beispiel zum Aktivieren von 4K-Upscaling) • Tastenbeleuchtung • Signalwiedergabe zum Aufspüren • Infrarot-Verbindung Die Fernbedienung wird zu einem späteren Zeitpunkt erhältlich sein und ist auch mit der alten Shield-Konsole kompatibel.
Preis und Verfügbarkeit
Die NVIDIA Shield TV (2019) ist ab sofort im Handel erhältlich. Der Verkaufspreis beträgt knapp 153 Euro (Stand: 01.04.2020).

Fazit & Wertung

Christoph meint: Erstklassige Technik trifft auf (zu) hohen Preis!

Die neue Shield TV aus dem Hause NVIDIA hinterlässt einen sehr guten Eindruck in unserer Redaktion. Dank der neuen Tegra-Einheit bekommt man nicht nur mehr Leistung für sein Geld geboten, sondern auch neue Funktionalitäten, wie zum Beispiel das schicke 4K-Upscaling und Dolby Vision Unterstützung. Auch die komplett überarbeitete Fernbedienung und das kompaktere Gehäuse der Shield TV wissen zu gefallen. Lediglich bei der Ausstattung verliert der kompakte Player Punkte, denn der Basisvariante fehlt es an Speicherplatz und an USB-Ports. Was man ebenfalls beachten sollte: den hohen Preis. Aktuell kostet die Shield TV (2019) knapp über 150 Euro, was das Gerät -wahrscheinlich- nur für Enthusiasten interessant macht. Der reine Film- und Serien-Streamer sollte daher lieber zum günstigeren Amazon Fire TV Stick greifen.

90%
Verarbeitung
10
Technik
10
Ausstattung
8
Handling
10
Preis
6
Richtig gut
  • kompakte und hochwertige Verarbeitung
  • internes Netzteil
  • sehr gute Leistung
  • umfangreiche Software-Features (zum Beispiel 4K-Upscaling)
  • unterstützt alle gängigen und wichtigen Apps/Streaming-Programme
  • tolle Fernbedienung mit zahlreichen Funktionen
  • eignet sich ideal für Gaming-Streaming
Verbesserungswürdig
  • hoher Preis
  • wenig Anschlussmöglichkeiten
  • Controller muss separat erworben werden
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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