LawBreakers - Test/Review (+Video)
Der US-Entwickler Cliff Bleszinski, verantwortlich für Actionkracher wie Unreal Tournament und Gears of War, hat vor einiger Zeit sein eigenes Studio namens Boss Key Productions gegründet.
Von Christoph Miklos am 17.08.2017 - 15:58 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

PC

Publisher

Nexon

Entwickler

Boss Key Productions

Release

07.08 2017

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

29,99 Euro

Media (13)

Zwischen den Stühlen

Der US-Entwickler Cliff Bleszinski, verantwortlich für Actionkracher wie Unreal Tournament und Gears of War, hat vor einiger Zeit sein eigenes Studio namens Boss Key Productions gegründet. Das erste Werk des Entwicklerteams: der Arena-/Helden-Shooter LawBreakers. Ob uns erneut ein „Shooter-Perle“ erwartet?
Bekanntes und Neues
Das Spielprinzip von LawBreakers ist schnell erklärt: Zwei Teams mit jeweils fünf Spielern treffen in einer Arena aufeinander. Darüber hinaus setzt das Entwicklerteam auf Heldenklassen - daher auch immer wieder der Vergleich mit Overwatch von Blizzard. Das in Spielen wie Overwatch zentrale Stein-Schere-Papier-Prinzip ist aber in LawBreakers stark zurückgefahren, jede Klasse ist eher ein präferierter Spielstil, als eine eigene Rolle. Der Assassine ist schnell und wendig und räumt mit zwei Klingen im Nahkampf auf, der Marodeur schwebt über dem Schlachtfeld mit einer Laserwaffe und der Veteran nutzt ein klassisches Sturmgewehr für mittlere Reichweiten. Kein Team verliert aber, weil keiner den Medikus spielen will. Am Ende entscheidet in erster Linie der Skill des/der Spieler. Bei den Spielmodi hat CliffyB auf den klassischen Deathmatch-Modus verzichtet - stattdessen gibt es nur aufgabenbasierte Modi. In Besetzung müssen ständig wechselnde Punkte gehalten, in Hochspannung muss eine Batterie in die Spielerbasis getragen und bis zum Ablauf eines Timers verteidigt werden. Die einzelnen Spielmodi haben aber immer einen kleinen Clou eingebaut, der für noch mehr Spannung sorgt. Zum Beispiel: In Hochspannung muss die Batterie nach dem Aufladen in der Basis noch 20 Sekunden gehalten werden. Ähnlich spannend läuft auch der Modus „Revierkampf“ ab: In der Variante des klassischen Eroberungsmodus müssen drei Punkte eingenommen werden. Allerdings bietet Revierkampf einen Dreh: Sobald ein Punkt eingenommen wurde, ist dieser erstmal gesperrt. Sind alle Kämpfe entschieden und der dritte Punkt von einem Team eingenommen, gibt es eine kurze Unterbrechung und alle Punkte werden wieder neutral. Geschwindigkeit und Skill
LawBreakers ist sehr schnell und erinnert an die guten, alten Quake- bzw. Unreal-Tournament-Zeiten. Ein Sichtfeld von über 100 Grad ist quasi Pflicht, weil man beim hektischen Todestanz die Gegner sonst zu schnell aus den Augen verliert. Für noch mehr Hektik sorgen die Zero-G-Bereiche (Zonen ohne Gravitation), die sich meistens in der Mitte der Map befinden. Als Fortbewegungsmittel dient hier die eigene Waffe: Per Druck auf Steuerung schießt man nach hinten, der Rückstoß treibt die Spielfigur an. Unerfahrene Shooter-Spieler werden mit LawBreakers wenig Spaß haben. Das hohe Tempo erfordert enorm viel Skill (und ein gutes Aiming). Darüber hinaus sollte man schnell sämtliche Maps auswendig lernen, da das ein taktischer Vorteil sein kann. Und: Campen funktioniert gar nicht.

Fairer Preis

Fast alles kostenlos
Die Entwickler setzen auf das aktuelle Finanzierungsmodell von Multiplayer-Titeln und werden Maps, Spielmodi und Helden kostenlos nach Release nachreichen, Geld dafür soll über den Verkauf von Lootboxen reinkommen. Diese Lootboxen beinhalten, ähnlich wie in Overwatch, nur kosmetische Items wie zum Beispiel neue Skins für Helden und Waffen. Ein überaus faires System. Lootboxen bekommt man aber auch vom Spiel geschenkt - etwa, wenn man einen Levelaufstieg hat. Technik
LawBreakers verwendet die neue Unreal Engine 4, die für eine düstere Optik sorgt. Ebenfalls mit von der Partie: hübsche Effekte und flüssige Animationen. Darüber hinaus läuft der Shooter selbst auf Mittelklasse-PCs butterweich. Das Matchmaking hat während unserer Testzeit gut funktioniert - Lags oder Abstürze konnten wir nicht vermerken. Schade nur, dass die Maps etwas lieblos designt wirken und die verschiedenen Helden schnell vergessen sind.
Unser Testvideo zu LawBreakers

Fazit & Wertung

Christoph meint: Flotter Shooter mit Schwächen!

LawBreakers will ein moderner Arena-Shooter sein, mit Helden statt Waffenpickups und Lootboxen mit kosmetischen Items. Aber Bleszinskis neuer Titel erreicht nicht ganz die Klasse seines einst Genre-prägenden Shooters. LawBreakers fehlt ein wenig die Identität, es setzt sich zwischen die Stühle von Arena- und Hero-Shooter. Auch wirken Maps und Helden komplett austauschbar. Seine wahren Stärken zeigt der Titel beim Gameplay - das funktioniert nämlich einwandfrei. Es ist schnell, benötigt viel Skill und das „neue“ Bewegungssystem kann auf Anhieb überzeugen. Darüber hinaus hat sich das Entwicklerteam für ein sehr faires Bezahlmodell entschieden. Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Hoffentlich kann sich LawBreakers mit seinen offensichtlichen Schwächen gegen die starke Konkurrenz (Overwatch, Battlefield, Call of Duty, Paladins, Quake Champions) behaupten. Das Spiel hat nämlich extrem viel Potenzial - vor allem für Fans von kompetitiven Shootern.

80%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • knackige Texturen
  • hübsche Effekte
  • treibender Soundtrack
  • aufgabenorientierte Spielmodi
  • verschiedene Helden
  • keine Klasse/Klassenkombination dominiert
  • Spielmodi erlauben Comeback
  • sehr gutes Matchmaking
  • Pacing der Matches ist ausgezeichnet
  • hohes Tempo
  • präzise Steuerung
  • ordentlicher Umfang (neun Klassen, fünf Spielmodi und massig kosmetische Items)
  • keine Lags oder Abstürze
  • faires Bezahlmodell
Verbesserungswürdig
  • maue Soundeffekte
  • Kämpfe unübersichtlich
  • wenig geeignet für Anfänger
  • Helden und Maps austauschbar
  • nur sieben Maps zum Release
Anforderungen
PC (MINIMUM):
• Betriebssystem: Windows 7, Windows 8.1, Windows 10 (64-bit versions only)
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme CPU QX6850/AMD A8-3870k (Quad Core CPU’s)
• Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
• Grafik: Nvidia GTX 660, AMD Radeon 7870
• DirectX: Version 11
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Speicherplatz: 35 GB verfügbarer Speicherplatz
• Zusätzliche Anmerkungen: Minimum specs listed are based on pre-alpha game build and subject to change.

• Sony PlayStation 4 Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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