„Maxwell goes mid-range“. Nachdem NVIDIA die neue Maxwell-Architektur für Enthusiasten interessant gemacht hat (GeForce GTX 980/970), folgt nun eine günstigere Lösung für Spieler: die GeForce GTX 960.
Einleitung „Maxwell goes mid-range“. Nachdem NVIDIA die neue Maxwell-Architektur für Enthusiasten interessant gemacht hat (GeForce GTX 980/970), folgt nun eine günstigere Lösung für Spieler: die GeForce GTX 960. Die Maxwell-Architektur ist wieder mit von der Partie, aus Kostengründen kommt aber ein neuer Grafikchip (GM206-GPU) und weniger VRAM (zwei Gigabyte) zum Einsatz. Wir durften die neue Gigabyte GeForce GTX 960 Gaming G1 auf den Prüfstand schicken, die werkseitig übertaktet ist und eine leise Kühllösung bietet.
Über Gigabyte
GIGABYTE, mit Sitz in Taipei, Taiwan, ist eine führende Marke in der IT-Branche mit 24 regionalen Niederlassungen auf der ganzen Welt. Gegründet 1986 startete GIGABYTE als kleines Marktforschungs- und Entwicklungsteam und hat sich seitdem eine führende Position unter den weltweiten Mainboardherstellern erarbeitet. Zusätzlich zu Mainboards und Grafikkarten hat GIGABYTE das Produktangebot um Notebooks und Desktop-PCs, Server für Rechenzentren, Netzwerkprodukte, Smartphones und Home-Entertainment-Produkte erweitert, um alle Facetten des digitalen Lebens abzudecken – sowohl privat als auch beruflich. Tagtäglich versucht GIGABYTE mit innovativen Technologien, außergewöhnlicher Qualität und unerreichtem Kundenservice den Slogan "Upgrade your Life" mit Leben zu füllen. Im Jahr 2011 feiert GIGABYTE sein 25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert steht das Unternehmen für exzellente Qualität und herausragenden Kundenservice. Datenblatt • Chip: GM206-300-A1 "Maxwell"
• Chiptakt: 1.241 MHz, Boost: 1.304 MHz
• Speicher: 2GB GDDR5, 1800MHz, 128bit, 115GB/s
• Shader-Einheiten/TMUs/ROPs: 1024/64/32
• Fertigung: 28nm
• Leistungsaufnahme: >120W (TDP), keine Angabe (Leerlauf)
• DirectX: 12.0
• OpenGL: 4.5
• OpenCL: 1.2
• Shader Modell: 5.0
• Schnittstelle: PCIe 3.0 x16
• Bauweise: Dual-Slot
• Kühlung: 3x Axial-Lüfter
• Anschlüsse: 2x DVI, HDMI 2.0, 3x DisplayPort 1.2
• Externe Stromversorgung: 2x 6-Pin PCIe
• Besonderheiten: 2-Way-SLI, werkseitig übertaktet
Testplattform • Mainboard: ASUS ROG Rampage IV Black Edition
• Prozessor: Intel Core i7-4960X Extreme Edition @ 4.4 GHz
• Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Beast DIMM XMP Kit 32GB 2133 MHz
• Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2
• Netzteil: Seasonic Platinum Series 1000W
• Soundkarte: Creative Sound Blaster Z
• Festplatten: 2x Samsung SSD 840 Evo Series 250GB (Raid0)
• Gehäuse: Xilence Interceptor
• Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW
• Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit
• Peripherie: QPAD 5K LE Maus, QPAD MK-85 Red Tastatur und QPAD QH-1339 Headset
• Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Treiber: GeForce 347.24 Beta (NVIDIA), Catalyst 14.11.2 Beta (AMD)
Der kleine Maxwell
GM206 Die auf der GeForce GTX 960 verbaute GM206-GPU wird wie der größere GM204 im 28-nm-Prozess bei TSMC hergestellt und weist eine Fläche von 227 mm² auf. Der Chip setzt sich aus 2,94 Milliarden Transistoren zusammen. Während der GM204 noch auf vier Graphics Processor Cluster zurückgreifen kann, sind es beim GM206 laut NVIDIA noch zwei. Die Anzahl der Shader reduziert sich auf 1.024. Beim Speicherinterface sind auf dem GM206 zwei 64-Bit-Controller und damit ein 128-Bit-Interface übrig geblieben. Der Speichertakt beträgt nach den Referenzvorgaben 3.504 MHz. Die resultierende Speicherbandbreite beträgt 112 GB/s. Als erster GPU kann der GM206 den H.265-Codec (HEVC) de- und encodieren, während bisherige GPUs den Codec ausschließlich encodieren können. Darüber hinaus ist der HDMI-Ausgang mit der neuesten Version des Kopierschutzes HDCP 2.2 ausgestattet, sodass die GeForce GTX 960 die erste Grafikkarte im Handel ist, die die zukünftigen Blu-rays mit Ultra-HD-Auflösung abspielen kann. Darüber hinaus kann die GTX 960 gleichzeitig vier Ultra-HD-Monitore oder vier 5K-Monitore ansteuern. Eine DirectX-12-Unterstützung ist ebenfalls mit von der Partie.
Dynamic Super Resolution (DSR) Die neue GTX 960 bekommt per Treiber Downsampling („DSR“) geboten. Beim Einsatz von Downsampling rendert die Grafikkarte das Bild intern mit einer höheren Auflösung als mit der es der Monitor ausgibt. Vor der Ausgabe wird es heruntergerechnet. Das hat positive Auswirkungen auf die Bildqualität und wird von Enthusiasten seit Jahren über externe Tools vorgenommen.
MFAA (Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing) Auch die GTX 960 hat einen neuen Kantenglättungsmodus namens Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA) spendiert bekommen. Laut NVIDIA verwenden die meisten Spieler bislang Multisample Anti-Aliasing (MSAA), das allerdings merklich Leistung kostet. Daher hätten die Entwickler MFAA entwickelt, das eine vergleichbare Bildqualität bei weniger Rechenleistung bieten soll. MFAA liefert die Qualität von 4x MSAA und 8X MSAA, während dafür nur die Rechenleistung von 2x MSAA beziehungsweise 4x MSAA benötigt wird. Insgesamt ist MFAA je nach Spiel zwischen 10 und 30 Prozent schneller.
Derzeit unterstützen 20 Spiele die neue Kantenglättung: Assassin's Creed IV Black Flag, Assassin's Creed: Unity, Battlefield 4, Civilization V, Civilization: Beyond Earth, Crysis 3, DiRT Showdown, DiRT 3, F1 2013, F1 2014, Far Cry: Blood Dragon, Far Cry 4, GRID2, GRID Autosport, Hitman: Absolution, Just Cause 2, Saints Row IV, Splinter Cell: Blacklist, Titanfall und Wargame: European Escalation.
GPU Boost 2.0 NVIDIA hat an der GPU Boost Übertaktungsfunktion Hand angelegt. War bei der GeForce GTX 680 und den kleineren Modellen noch alleine die Stromaufnahme der begrenzende Faktor der Taktsteigerung, berücksichtigt GPU Boost 2.0 nun auch die Temperatur des Chips. Ist der Stromverbrauch egal, kann GPU Boost 2.0 den Chiptakt soweit anheben, bis der Chip die kritische Temperatur von 90°C erreicht oder ein vordefiniertes Temperaturlimit erreicht wird. Da das Zusammenspiel von hoher Temperatur mit erhöhtem Stromverbrauch an der Lebensdauer des Grafikchips nagt, sollte man die Karte aber nicht auf Dauer extrem erhitzen und zusätzlich mehr Strom zumuten.
Display Overclocking Als letzte Neuerungen hat NVIDIA ein Feature Namens „Display Overclocking“ im Angebot. Übertaktet wird nun erstmals auch der Monitor, damit Spieler auch mit aktivem VSync die Leistung der Grafikkarte ausschöpfen können. NVIDIA hat in eigenen Tests festgestellt, dass viele Displays mehr als die üblichen 60 Hertz vertragen. Daher gibt es in den neuen Treibern eine Funktion, um das auszuprobieren. Der Monitor wird dabei kurzfristig mit beispielsweise 80 Hertz angesteuert. Zeigt er noch ein Bild, kann der Anwender das bestätigen, bleibt der Bildschirm schwarz, werden die Standardfrequenzen von selbst wiederhergestellt. Zwar konnte der Hersteller auf Anfrage keine Liste von Monitoren vorlegen, die mehr als 60 Hertz beherrschen, aber reizvoll erscheint das Display-Overclocking dennoch.
Auf dem ersten Blick könnte die neue Gigabyte GeForce GTX 960 Gaming G1 auch als GTX 980 oder 970 durchgehen, da alle drei Karten eine Gesamtlänge von 29 Zentimetern aufweisen. Der Grund dafür ist, dass Gigabyte einfach das hauseigene Kühlsystem (WindForce 3x) 1:1 übernommen hat. Mit dem "WindForce"-Design, einem mächtigen Kühlkörper aus Aluminium und drei automatisch gesteuerten Lüftern (80 mm) bleibt die Karte nicht nur deutlich kühler, sondern zugleich auch unter Last wesentlich leiser als Referenz-Ausführungen. Das üppige Kühlsystem leistet gute Arbeit, denn trotz der hohen Übertaktung steigt die GPU-Temperatur auch unter Last nicht höher als 62 Grad. Damit bietet die Karte zumindest temperaturseitig sogar noch Raum für höhere Taktraten. Allerdings müssen dann die Lüfter noch schneller drehen, wodurch der Lärmpegel steigt. Der liegt im Test bei recht leisen 0,25 Sone im Leerlauf unter Windows und kaum hörbaren 2.7 Sone in Spielen. Sofern die GPU-Temperatur unter 43 °C und der Stromverbrauch nicht über 32 Watt liegen, schalten die Lüfter komplett ab. Der Silent-Modus wird durch eine LED-Beleuchtung an der Kartenseite angezeigt.
Die Gigabyte GTX 960 Gaming G1 kommt bereits werkseitig mit einer höheren GPU-Taktrate daher (OC-Boost: 1.379 / Core-Boost: 1.304 MHz / Core: 1.241 MHz / Referenz: 1.113 MHz). Der Grafikspeicher bleibt nach wie vor bei 1.800 MHz getaktet. Ausreichend „Saft“ bezieht die Karte mittels zwei 6pin-Anschlüssen. Die Anschlussmöglichkeiten sind zeitgerecht: 2x DVI, 1x HDMI 2.0, 3x DisplayPort 1.2. Puncto Verarbeitungsqualität gibt es an unserem Testmuster nichts zu bemängeln.
Preis und Verfügbarkeit Die Gigabyte GeForce GTX 960 Gaming G1 wandert ab sofort für knapp 230 Euro (Stand: 22.01.2015) über den Ladentisch.
Die neue GeForce GTX 960 überrascht nicht wirklich. Wie zu erwarten rendert sie schneller als der Vorgänger und kann, abhängig vom Spiel, die deutlich ältere AMD Radeon R9 280/285 hinter sich lassen. Dank Maxwell-Architektur konnte zumindest der Stromverbrauch ordentlich gesenkt werden - ein positiver Trend, der hoffentlich auch bei zukünftigen Grafikkarten erhalten bleibt. Besitzer einer GeForce GTX 760 können sich demnach ein Upgrade sparen - außer man liebäugelt mit der H.265-Codierung und dem HDCP 2.2-Support. Ein paar Worte noch zu unserer Testkarte: Die Gigabyte GeForce GTX 960 Gaming G1 bietet eine gewohnt hochwertige Verarbeitungsqualität und ein gelungenes Kühlkonzept. Dank WindForce 3x holt man zusätzliche FPS bei aktuellen Spielen heraus und unter Windows schalten die Lüfter ab (Silent-Modus).
Leistung
8
Technik
10
Kühlung
10
Verbrauch
9
Verarbeitung
10
Ausstattung
9
Overclocking
8
Preis
8
Richtig gut
saubere Verarbeitungsqualität
durchdachtes Design
Werk-OC
ausreichend Power für FullHD (inkl. AA/AF)
sehr leise im Desktop-Betrieb
auch unter Last nur leicht hörbar
geringer Stromverbrauch (Idle und Load)
PhysX, SLI, HDCP 2.2, H.265-Codec, DirectX 11.2
Anschlussmöglichkeiten
fairer Preis
Verbesserungswürdig
nur 2 Gigabyte Grafikspeicher
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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