Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 – Test/Review
Passend zur Spielermesse gamescom 2015 in Köln hat Intel seine neue Prozessor-Generation Skylake vorgestellt, genauer gesagt zwei für Gamer und Übertakter gedachte Modelle.
Von Christoph Miklos am 23.09.2015 - 02:32 Uhr

Fakten

Hersteller

Gigabyte

Release

August 2015

Produkt

Mainboard

Preis

ab 139,99 Euro

Webseite

Media (14)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Passend zur Spielermesse gamescom 2015 in Köln hat Intel seine neue Prozessor-Generation Skylake vorgestellt, genauer gesagt zwei für Gamer und Übertakter gedachte Modelle. Skylake benötigt -natürlich- auch eine neue Mainboard-Plattform. Auf Basis des Sockels 1151 hat Gigabyte das für Gamer konzipierte Mainboard GA-Z170X-Gaming 3 auf den Markt gebracht. Wir haben das Board auf den Prüfstand geschickt.
Über Gigabyte
GIGABYTE, mit Sitz in Taipeh, Taiwan, ist eine führende Marke in der IT-Branche mit Mitarbeitern und Vertriebskanälen in fast jedem Land. Nach der Gründung im Jahr 1986 startete GIGABYTE als kleines Marktforschungs- und Entwicklungsteam und hat sich seitdem eine führende Position unter den weltweiten Mainboard- und Grafikkartenherstellern erarbeitet.
Neben Mainboards und Grafikkarten hat GIGABYTE das Produktangebot um PC-Komponenten, PC-Peripheriegeräte, Notebooks, Desktop-PCs, Netzwerkprodukte, Server und Smartphones erweitert, um alle Facetten des digitalen Lebens abzudecken – sowohl zu Hause als auch im Büro. Tagtäglich versucht GIGABYTE mit innovativen Technologien, außergewöhnlicher Qualität und unerreichtem Kundenservice den Slogan „Upgrade your Life“ mit Leben zu füllen.

Datenblatt
• Chipsatz: Intel Z170
• Speicher: 4x DDR4 DIMM, dual PC4-25600U/DDR4-3200 (OC), max. 64GB (UDIMM)
• Erweiterungsslots: 3x PCIe 3.0 x16 (1x x16, 1x x8, 1x x4), 3x PCIe 3.0 x1, 2x M.2 (PCIe 3.0 x4)
• Anschlüsse extern: 1x VGA, 1x DVI-D, 1x HDMI 1.4, 2x USB 3.1 (1x Typ-A + 1x Typ-C, Intel Alpine Ridge), 3x USB 3.0, 2x USB 2.0, 1x Gb LAN (Qualcomm Killer E2201), 5x Klinke, 1x S/PDIF (optisch), 1x PS/2 Combo
• Anschlüsse intern: 4x USB 3.0, 4x USB 2.0, 6x SATA 6Gb/s (Z170), 3x SATA Express (belegt 6x SATA, Z170), 2x CPU-Lüfter 4-Pin, 3x Lüfter 4-Pin, 1x seriell, TPM (Header), Thunderbolt 2 AIC (5-Pin Header)
• Audio: 7.1 (Realtek ALC1150)
• RAID-Level: 0/1/5/10 (Z170)
• Multi-GPU: NVIDIA 2-Way-SLI (x8/x8), AMD 3-Way-CrossFireX (x8/x8, x8/x8/x4)
• Stromanschlüsse: 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V
• CPU-Phasen: 7
• Grafik: IGP
• Besonderheiten: Audio+solid capacitors, inkl. World of Tanks (Bonus-Code/Invite Code)
Testsystem
• Prozessor: Intel Core i7-6700K • Arbeitsspeicher: Klevv Cras DIMM Kit 16GB, DDR4-3000 • Grafikkarte: KFA2 GeForce GTX 980 Ti • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: OCZ Trion 100 480GB • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Peripherie: Razer DeathAdder Chroma, Razer BlackWidow Ultimate Chroma und Astro Gaming A40 Headset • Monitor: ASUS MG279Q • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Intel Z170

Für Skylake-Prozessoren werden neue Mainboards notwendig, da die Chips nicht zum bisherigen Sockel 1150 kompatibel sind. Stattdessen erfordern sie die Fassung 1151, die trotz des nominell winzigen Unterschieds viele Veränderungen aufweist. Die Bohrungen um den Sockel sind jedoch die gleichen wie seit Jahren - die meisten CPU-Kühler sollten sich auf einem Skylake-Board einsetzen lassen.
Das Haifa-Team ist der Ansicht, dass ein effizientes CPU-Design keine integrierten Spannungsregler benötigt, weswegen die sogenannten Fully Integrated Voltage Regulators (FIVR) von Haswell und Broadwell wieder auf die Hauptplatine wandern. Zudem sind Mainboard-Hersteller wieder stärker in der Pflicht, eine hochwertige Spannungsversorgung auf der Hautplatine zu verbauen. Da die Regler nicht mehr im Chip stecken, haben Übertakter außerdem mehr Einfluss auf die Spannungen, und die Prozessoren arbeiten unter Last mangels FIVRs viel kühler.
Eine weitere Änderung betrifft den integrierten Speichercontroller, der neben sparsamem DDR3L/DDR3-1600-RAM auch DDR4-Arbeitsspeicher mit bis zu offiziell 1.066 MHz (DDR4-2133) unterstützt. Bisher wird DDR4 nur bei Intels Haswell-EP- und EX-Plattform verwendet, Skylake ist die erste Mittelklasse-Architektur mit dem neuen Arbeitsspeicher. Verglichen mit ähnlich hoch taktendem DDR3-RAM benötigt DDR4-Speicher weniger Energie und unterstützt mehr Kapazität pro Modul. Wer möchte, kann schon heute mit vier Unbuffered-DIMMs im Dual-Channel-Betrieb ein Skylake-System mit 64 statt 32 GB Speicher bauen.
Der Z170 (Codename Sunrise Point) ist per DMI-3-Schnittstelle angeschlossen, die arbeitet auf Basis von vier PCIe-3.0-Lanes und überträgt 4 statt zuvor nur 2 GB an Daten pro Sekunde. Diese Verdopplung kommt nicht von ungefähr, denn Intel hat den Z170 verglichen mit dem Z97 massiv überarbeitet. Statt gerade einmal 8 Lanes sind gleich 20 Bahnen integriert, die zudem Informationen mit PCIe-3.0- statt 2.0-Geschwindigkeit transportieren. Eine einzelne Lane schafft somit ein GB statt 500 MB pro Sekunde, was wichtig ist für USB 3.1 und SSDs, die immer schneller werden.

Testbericht

Verarbeitung und Layout
Das Mainboard kommt im klassischen ATX-Format daher. Beim GA-Z170X-Gaming 3 setzt Hersteller Gigabyte auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt (10.000 Stunden Lebensdauer bei 105°C), die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse. Gigabyte setzt auf dem Mainboard vier DIMM-Sockel. Mit aktuellen 16-GB-Speicherkits könnte man so trotzdem einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 64GB schaffen (max. DDR4 - 3.200 (OC)). Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, verbaut der Hersteller werksseitig drei Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten. Der Hersteller stattet das Board mit einer 9-Phasen Spannungsversorgung aus. Der CPU stehen sieben Phasen zur Seite und der Arbeitsspeicher wird durch zwei Phasen stabil mit Spannung versorgt. Nettes Highlight:
Das Zubehör sieht wie folgt aus:
• I/O-Blende • Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD • mehrsprachiger Installations-Guide • vier SATA-Kabel • eine 2-Way-SLI-Bridge • G-Connectors • Sticker mit dem G1-Logo • Bonus-Code für "World of Tanks"
Technik und Anschlüsse
Gigabyte hat dem Board drei PCIe 3.0 x16 (1x x16, 1x x8, 1x x4) und drei PCIe 3.0 x1 Steckplätze spendiert. Bestückt mit zwei M.2-Slots (PCIe 3.0 x4), lassen sich auf dem Board auch M.2-SSDs verwenden. Insgesamt findet man auf diesem Board sechs gewinkelte SATA 6Gb/s Anschlüsse (6x Z170), welche unterhalb der Ram-Slots lokalisiert sind. Ebenfalls vorhanden sind drei SATA-Express-Anschlüsse (belegt 6x SATA, Z170). Und last but not least findet man auch zwei USB 3.1 Ports (1x Typ-A + 1x Typ-C, Intel Alpine Ridge) auf unserem Testmuster.
Features
M.2: Dank M.2-Support können auf dem Board kompakte M.2-SSDs verwendet werden. Die maximale Transferleistung dieser Schnittstelle liegt bei 32 Gigabit pro Sekunde.
SATA Express: Das Gigabyte Board verfügt über drei SATA-Express Anschlüsse, die jeweils zwei herkömmliche SATA 3 Ports bündelt. Der neue Schnittstellen-Standard schafft eine maximale Transferleistung von 10 Gigabit pro Sekunde. Zum Vergleich: SATA 3 ist auf 6 Gigabit pro Sekunde beschränkt.
Sound Blaster X-Fi MB3
Gigabyte verbaut auf dem Board den Audiochip ALC1150 aus dem Hause Realtek. Er kann problemlos sechs Kanäle ausgeben und unterstützt das CrystalVoice-Feature. Dadurch wird die Stimme mit hoher Qualität und mit unterdrückten Hintergrundgeräuschen über das Internet übertragen. Bei den vier grünen und zwei goldfarbigen Kondensatoren in der Nähe des Soundprozessors handelt es sich um Nichicon High-End-Modelle, die sich um die einzelnen Kanäle kümmern. Über den beiden goldfarbigen Kondensatoren wurde der OP-Amp positioniert, der sich auch gegen ein anderes Modell austauschen lässt.
Der Killer E2201 Netzwerkchip
Ebenfalls auf dem GA-Z170X-Gaming 3 befindet sich ein Killer E2201 Netzwerkchip. Der Chip umgeht das Windows-interne „Network Stack“, welches im Normalfall auf der CPU läuft und die Reihenfolge der Datenpakete festlegt und überwacht. Genau diese Funktion wird nun auf der Killer E2201 durchgeführt und von deren Treiber gesteuert. Dabei wird Game-Traffic automatisch erkannt, bekommt eine höhere Priorität und wird vor anderen Datenpaketen versandt. Besonders die Reaktionszeit (Ping) ist damit erheblich kürzer gegenüber einer herkömmlichen Onboard-Netzwerk-Schnittstelle und zudem gleichbleibend schnell. Aber auch die Spieleperformance kann durch die Killer E2201 verbessert werden, da die CPU weniger ausgelastet wird.
Killer E2201 - Speedtest.NET
Speedtest.net - Location: Vienna
Killer E2201
149.23 MB/s
Onboard Intel
149.11 MB/s
Killer E2201 - Pingtest.NET
Pingtest.net - Location: Vienna
Onboard Intel
8 ms
Killer E2201
4 ms
Killer E2201 - Pings
Durchschnittlicher Ping im Vergleich
Onboard Intel
11 ms
Killer E2201
7 ms

Folgende Anschlüsse findet man intern:
4x USB 3.0 4x USB 2.0 6x SATA 6Gb/s (Z170) 3x SATA Express (belegt 6x SATA, Z170) 2x CPU-Lüfter 4-Pin 3x Lüfter 4-Pin 1x seriell TPM (Header) Thunderbolt 2 AIC (5-Pin Header)
Auch die externen Anschlussmöglichkeiten können sich sehen lassen:
1x VGA 1x DVI-D 1x HDMI 1.4 2x USB 3.1 (1x Typ-A + 1x Typ-C, Intel Alpine Ridge) 3x USB 3.0, 2x USB 2.0 1x Gb LAN (Qualcomm Killer E2201) 5x Klinke 1x S/PDIF (optisch) 1x PS/2 Combo
Bios
Das UEFI BIOS ist eine wahre Wohltat. Neben der Tatsache, dass es sauber strukturiert ist und grafisch ansprechend aufgearbeitet wurde, bietet es auch alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich bei einem Board in diesem Segment wünschen könnte. Für Gigabyte gehört ein durchdachtes BIOS zum Pflicht-Programm.
Preis und Verfügbarkeit
Das Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 ist ab sofort für knapp 140 Euro (Stand: 23.09.2015) im Handel erhältlich.

Benchmarks

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - 7-zip
mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
24913 MIPS
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
24911 MIPS

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Cinebench R15 #1
Multi-Core-Test - mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
889 Pkt.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
888 Pkt.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Cinebench R15 #2
Single-Core-Test - mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
183 Pkt.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
183 Pkt.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - PCMark 8 #1
Work Suite - mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
3841 Pkt.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
3840 Pkt.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - PCMark 8 #2
Work Suite (Open CL) - mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
5668 Pkt.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
5668 Pkt.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - POV-ray
mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
1903 Pkt.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
1902 Pkt.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - TrueCrypt
mehr ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
5023 MB/s
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
5022 MB/s

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - WinRAR
Reales Packen - weniger ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
132 Sek.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
131 Sek.

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - X265 HD
mehr ist besser
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
18 FPS
ASUS Z170 Pro Gaming
18 FPS

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Spiele
max. Details - 2.560 × 1.440 - mehr ist besser
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
48 FPS
ASUS Z170 Pro Gaming
48 FPS

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Schnittstellen
mehr ist besser
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
201 MB/s
ASUS Z170 Pro Gaming
201 MB/s

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Windows 10 Bootvorgang
weniger ist besser
ASUS Z170 Pro Gaming
21 Sek.
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
21 Sek.

Weitere Messungen

Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 - Leistungsaufnahme
gesamte System ohne Monitor - weniger ist besser
Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3
162 Watt
ASUS Z170 Pro Gaming
156 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Klasse Gamer-Mainboard!

Das neue Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 zaubert jeden preisbewussten Gamer ein dickes Grinsen ins Gesicht. Für faire 140 Euro bekommt man nicht nur eine sehr gute Leistung und Verarbeitungsqualität geboten, sondern auch eine ausgereifte Technik und ein übersichtliches Bios. Darüber hinaus wissen die „speziellen“ Ausstattungsmerkmale wie der sehr gute Sound- und Netzwerkchip zu gefallen. Kurz gesagt: Mit dem GA-Z170X-Gaming 3 bekommt man ein Rundum-Sorglos-Paket zum bezahlbaren Preis!

90%
Leistung
9
Technik
9
Verarbeitung
10
Bios
9
Ausstattung
10
Preis
8
Richtig gut
  • sehr gute Leistung
  • moderne und ausgereifte Technik
  • DDR4-3.200-Support
  • ausreichend Steck- und Anschlussplätze
  • SATA-Express, M2, USB 3.1
  • interessante Gamer-Features (Sound Blaster X-Fi MB3, Killer Netzwerkchip)
  • hochwertige Verarbeitung
  • Layout
  • umfangreiches und übersichtliches UEFI-Bios
  • OC-Features
  • fairer Preis
Verbesserungswürdig
  • kein Power- und Reset-Button
  • keine Debug-Anzeige
  • SLI/CF nur mit x8-Anbindung
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

2 Kommentare

Alexander Güntner vor 3212 Tagen

Hallo! Mir ist aufgefallen, dass Sie Gaming 3 und Gaming 5 verwechseln. Könnten Sie das bitte sowohl beim Test des Asus Boards, als auch hier korrigieren?

Christoph Miklos vor 3212 Tagen

Hallo Alexander, vielen Dank für deinen Hinweis. Die Fehler werden bereits in der Datenbank behoben. LG Christoph

Kommentar schreiben