Call of Duty: Infinite Warfare - Test/Review (+Videos)
Auch in diesem Jahr veröffentlicht Publisher Activision einen neuen Call-of-Duty-Teil.
Von Christoph Miklos am 11.11.2016 - 15:08 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision

Entwickler

Infinity Ward

Release

04.11 2016

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (8)

Ab in den Weltraum

Auch in diesem Jahr veröffentlicht Publisher Activision einen neuen Call-of-Duty-Teil. Infinite Warfare bietet nicht nur Weltraum-Action, sondern auch einen launigen Zombie-Modus - und die „Legacy Edition“ beinhaltet sogar ein Remake von Modern Warfare. Ob das Gesamtpaket überzeugen kann, lest ihr am besten in unserem ausführlichen Testbericht nach!
Zukunft
Der neuste CoD-Ableger spielt in einer fernen Zukunft und erinnert stark an Wing Commander. Wir schlüpfen in die Polygonhaut von Captain Nick Reyes, der in den Reihen der United Nations Space Alliance (UNSA) gegen eine interstellare Organisation (SDF) kämpft. In der knapp sechsstündigen Kampagne sind wir meistens als Infanterist mit futuristischen Maschinengewehren und neuen Gadgets (Suchspinnen-Granaten!) unterwegs. Die geradlinigen Missionen sind CoD-typisch sehr actionreich und bieten solide Popcorn-Unterhaltung. Für etwas Abwechslung sorgen die gelegentlichen Weltraumgefechte, in denen wir dutzende gegnerische Raumschiffe zerstören müssen. Diese Kämpfe sind sehr einfach gehalten - außer, wenn es gegen feindliche Flugasse geht, die besonders fix durchs All sausen und einfach mehr Geduld und schnellere Reflexe erfordern. Komplexe Bordsysteme gibt es nicht, sondern nur Ablenkraketen, Angriffsraketen und die Bordkanone. Bei der Landung auf unserem Raumschiff-Flugzeugträger müssen wir eine Markierung so ungefähr erreichen, den Rest macht das Spiel selbständig.
Mehr Freiheiten bieten die optionalen Zusatzmissionen, welche die Spielzeit um weitere zwei Stunden strecken. Überraschend: Einige Aufträge sind spannenender als die Kampagnen-Missionen. In einem Level müssen wir ungesehen bis zu einem Schiff der SDF gelangen und gegnerische Soldaten per Scharfschützengewehr ausschalten. Schade nur, dass es keine wirklich interessante Story gibt, dazu sind sowohl unsere Kameraden - Roboter Ethan und ein paar Menschen - als auch die Bösen viel zu wenig herausgearbeitet. Selbst der von Schauspieler Kit Harington (Jon Snow in Game of Thrones) vertonte und verkörperte Oberfiesling Salen Kotch bleibt blass.
Unser Testvideo zum Singleplayer


Technik
Der grafische Sprung von Advanced Warfare zu Infinite Warfare ist, trotz schicker CGI-Videos, gering ausgefallen. Es gibt zwar ein abwechslungsreiches Leveldesign, Ragdoll-Effekte (endlich keine vorgefertigten Sterbeanimationen mehr!) und ein paar neue Lichtspielerein, doch im Bereich der Texturen und Details hat sich wenig bis gar nichts getan. Es wird langsam wirklich Zeit, dass Call of Duty eine komplett neue Engine spendiert bekommt. Bei der Soundkulisse gibt es wenig zu meckern, außer dass die deutsche Vertonung nicht lippensynchron ist.

Müder Multiplayer

Das jährliche Multiplayer-Update bietet acht Spielmodi, darunter die Klassiker wie Team Deathmatch und Free-for-All und zwölf gut gemachte Maps (Schneelandschaft, Gefecht in einem abgestürzten Raumschiff). Bei der Ausrüstung unseres Soldaten setzt das Entwicklerteam erneut auf das 13-Slot-System. Demnach können wir frei aus diversen Perks, Waffen, Aufsätzen und Fertigkeiten auswählen. Es gibt ein paar neue Fähigkeiten, die aber wenig bis gar nichts am Gameplay verändern. Selbst das Movement (Düsensprünge, Wandläufe) wurde 1:1 aus dem Vorgänger übernommen. Gegenüber dem Vorgänger gibt es zwar die üblichen Detailänderungen bei der Ausrüstung, den Waffen und den sonstigen Extras wie der Verknüpfung von Klassen und Perks. Außerdem setzen die meisten Levels noch etwas mehr auf Wallruns und Doppelsprünge. Alles in allem ähnelt das Spielgefühl sehr den Vorgängern.
Unser Testvideo zum Multiplayer


Zombies
Der diesjährige Zombie-Modus schickt uns nicht in den Weltraum, sondern in einen 80er-Jahre-Vergnügungspark. Dort muss man alleine oder mit drei weiteren Mitspielern möglichst lange gegen untote Horden durchhalten, Extras sammeln, Eingänge verbarrikadieren und Ähnliches. Kleines Highlight: der „Gastauftritt“ von David Hasselhoff.
Versionen
Infinite Warfare ist für Windows-PC (45 Euro), Xbox One und PlayStation 4 (60 Euro) erhältlich. Neben der Standardversion gibt es auch eine teurere Legacy Edition, die als Extra einen Code enthält, mit dem sich Spieler eine grafisch sehr aufwendig überarbeitete Remastered-Version von Modern Warfare inklusive zehn Multiplayermaps herunterladen können.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Gute Kampagne - schwacher Multiplayer!

Dieses Jahr erinnert Call of Duty: Infinite Warfare stark an eine „Fließbandarbeit“. Die Kampagne (dieses Jahr leider ohne Koop-Option) bietet zwar gut gemacht Action (vor allem die Weltraumgefechte sind sehr unterhaltsam), doch Highlights oder denkwürdige Szenen sucht man vergebens. Vor allem der Bösewicht Salen Kotch bleibt dieses Jahr arg blass - kein Vergleich zum machthungrigen Jonathan Irons aus Advanced Warfare. Auch der Multiplayer konnte uns dieses Jahr wenig bis gar nicht überzeugen. Der Grund: Die minimalen Veränderungen zum Vorgänger. Immerhin sorgt der Zombie-Modus für launige Spielstunden - und natürlich das Remake von Modern Warfare (in der viel zu teuren Legacy Edition).

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
7
Atmosphäre
8
Multiplayer
7
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche Explosionen und Partikeleffekte
  • detailreiche Figuren
  • Ragdoll
  • CGI-Videos
  • treibender Soundtrack
  • Waffengeräusche
  • Umgebungsgeräusche (Surround-Sound)
  • abwechslungsreiche Kampagne
  • flotte Action
  • präzise und direkte Steuerung
  • Weltraumgefechte
  • viele freispielbare Waffen, Gadgets, Aufsätze und Perks zum Kombinieren (Multiplayer)
  • launiger Zombiemodus im Achtziger-Design
Verbesserungswürdig
  • Qualität der Texturen
  • Lags und FPS-Einbrüche
  • 91-FPS-Begrenzung im Multiplayer (PC)
  • deutsche Vertonung nicht lippensynchron
  • kurze Kampagne ohne Highlights
  • vorhersehbare Handlung
  • blasser Bösewicht
  • extrem schwache KI
  • Multiplayer-Modus wirkt altbacken
Anforderungen
• Microsoft Xbox One Konsole
• Sony PlayStation 4 Konsole

PC (Minimum):
• 64-Bit-Version von Windows 7 oder höher
• Intel Core i3-3225 mit 3,30 GHz oder vergleichbar
• Nvidia Geforce GTX 660 oder AMD Radeon HD 7850 (beide mit 2 GByte VRAM)
• RAM 8 GByte
• DirectX-11
• Festplatte 70 GByte
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben