Einleitung
Captain Jack Sparrow und seine Black Pearl lassen grüßen. Auf den Spuren des legendären Piraten, eröffnet uns das neue MMORPG „Bounty Bay Online“, die Möglichkeit in dessen Fußstapfen zu treten. Mit welchem Tiefgang, der Test des viel versprechenden Multiplayergames ausgegangen ist, verrät euch unser Review.
Unendliche Weiten auf offener See
Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei Bounty Bay Online um ein reines Onlinegame, welches als Hauptthema die mittelalterliche Seefahrt auf der Erde behandelt.
Als Mensch, Frau oder Mann, startet man seine Karriere auf der Gloria, einem großen Schiff, wo man vom Kapitän aufgefordert wird, einen kleinen Auftrag auszuführen.
Mit einem recht großen Rettungsboot, ausgestattet mit 4 Kanonen, muss man ein kleines Piratenschiff versenken, und anschließend einer Route folgend den nächsten Hafen anlaufen. Dort trifft man auf eine markierte Person, die erste nützliche Infos für uns bereit hält. Ab da geht es dann schon ans Eingemachte.
Auf Hoher See
Der Wal der Qual….
Was mach ich nun? Handwerker, Alchimist, Händler, oder gar Landwirt, bzw. nur die offene See bereisen? Viele der Heute regulär bestehenden Arbeitsbereiche sind vertreten. Da fällt die Wahl mehr als nur schwer. So fiel meine erste Wahl einem Beruf auf hoher See zu. Ich trat dem Kriegsbund bei, um bösen Piraten und Schmuggler auf die Finger zu klopfen. So bekam ich auch gleich meinen ersten Auftrag: 5 Schmugglerschiffe der Piratengilde „hinkendes Bein“ zu versenken. Gesagt getan, Proviant aufnehmen, raus auf offene See und die gut übersichtlichen Schiffsrouten auf erste Opfer absuchen. Schon bald fand ich das erste Ziel und mit einem Mausklick hatte ich den Burschen bereits im Infight. Die Ansicht wechselt dabei von der Vogelperspektive in die Nahansicht, welche auch frei und überaus leicht veränderbar ist. Der Gegner kommt auf mich zu, Geschwindigkeit, 4,7 Knoten, Anker raus, Boot quer stellen und mit schussbereiten Kanonen auf Schussweite warten. Die ersten beiden Salven verlassen die Kanonenrohre. Schaden beim Gegner, Segel nur mehr 72%, Rumpf 80% und Mannschaft 83% (wird übersichtlich, oben in der Mitte angezeigt). Schnell Anker lichten und in die Fahrtrichtung des Gegners einlenken. Parallel zu diesem werden weiter Eisenkugeln abgefeuert, welche leider nicht immer treffen. Nach kurzer Fahrt und angepasster Geschwindigkeit war das erste Schmugglerschiff vom „hinkenden Bein“ versenkt, und dessen im Meer treibende Fracht geborgen. So ähnlich verhielt es sich auch bei den anderen Schmugglerschiffen. Zwischendurch muss man aber auch mal wieder Proviant aufnehmen und das Schiff reparieren lassen, da die Mannschaft ihren Dienst, nur bei ausreichender Ernährung und funktionstüchtigem Gefährt leistet. Nach Abschluss der Mission bekommt man als Belohnung ordentlich Silberlinge und Erfahrungspunkte. Letztere steigen auch laufend während der Fahrt auf offener See und bei Kampfhandlungen. Die nächsten Missionen warten auf mich und werden der Reihe nach abgearbeitet. Nach diesem Prinzip agieren alle 3 Hauptgilden bei Bounty Bay, erst mit dem Gildenvertreter sprechen, dann beitreten und schließlich die einzelnen Missionen abarbeiten. Die Reihenfolge ist dabei egal.
Kapitän auf der Brücke!
Tut das Not?
Ja es tut Not, alle 3 Gilden zu spielen, denn jede für sich, hat diverse ausgeprägte Elemente bzw. Eigenheiten die für die Seefahrt wichtig und von Vorteil sind.
Kurz im Einzelnen erklärt:
Der Kriegesbund forciert die Kampfhandlungen, steigert alle Eigenschaften der Spielfigur, die mit Kampf zu tun haben, inkl. der Schiffsbeschaffenheit (extrem starker Rumpf).
Der Handelsbund unterstützt den Handel, steigert die Redegewandtheit (wichtig bei Verhandlungen), Das Schiff hat ein sehr hohes Laderaumvolumen.
Der Abenteuerbund steigert die Navigation, Geschicklichkeit und Erfahrungen bei Entdeckungen, schnellstes Schiff.
Wichtig: Der Zustand des Schiffes beim Auslaufen, die Anzahl der Besatzung, sowie ausreichend Proviant und ein ordentlicher Haufen an Kanonenkugeln. Dann ist man bestens für alle Eventualitäten vorbereitet. Sollte man unbeabsichtigt in einen plötzlich auftauchenden
Sturm geraten, ändert sich die Perspektive, wie bei Kampfhandlungen und dem Einlaufen in den Hafen, in die Nahansicht. Hierbei ist es wichtig das Schiff direkt in die hohen Wellen zu steuern. Dabei nimmt der hölzerne Untersatz wesentlich weniger Schaden. Oder man wirft den Anker und wartet 5 Minuten bis der „Verlassen“ Button oben links auftaucht, dann hat man es ebenfalls überstanden. Bei ersterem entkommt man dem Sturm schneller und die Erfahrungspunkte in „Navigation“ verdoppeln sich in dieser Zeit, allerdings auch mit mehr Schaden am Schiff. Schäden am Boot können mit einem Rep-Kit selbst repariert werden, jedoch sehr langsam und das Schiff muss während dessen auf offener See geparkt sein.
Landrrrrattennn
Landratte oder Seemannsgarn
Neben der Tätigkeit als Kapitän, kann man sich auch an Land recht nützlich machen, und dabei hilft uns ein Lehrer für Fähigkeiten. Bei diesem kann man, natürlich nur gegen Bares, einige nützliche Fertigkeiten erlernen. So ist für mich als Bootsführer, der Holzbau (Reparatur) sowie der Metallbau (Waffen) recht nützlich. Denn um ein Upgrade des ersten Schiffes durchzuführen, werden 2 Einheiten Metall und 2 Einheiten Holz verlangt. Geizig wie ich bin will ich diese nicht kaufen, sondern selbst abbauen. Vom Bootssteg gelangt man direkt in die Stadt oder in den Vorort, wo viele Pflanzen und Tierarten auf Entdeckung warten, sowie auch die Möglichkeit besteht, diverses Grünzeug anzupflanzen, bzw. Erze und Metalle abzubauen. So suche ich mir den ersten Baum und hau ihn um, Erfahrung steigt, Holz wandert in mein Inventar. Gleich weiter zu den Mienen um nach Erz zu buddeln, auch dieses wandert in mein Inventar, zurück zum Hafenmeister um mein erstes Schiff-Upgrade durchzuführen und mit jeder Menge Ärger erst recht auf Material-Kauf-Suche gehen. Denn meine Materialien waren noch in Rohform und somit für den Werft-Peter nicht verwendbar. Also je mehr man sich einer Tätigkeit an Land widmet, desto mehr steigen auch die Fähigkeiten und somit auch die Möglichkeiten in Bezug auf Fertigung und Handel. Kann man Material verarbeiten, so hat man auch die Möglichkeit dieses mit einem Verkaufsstand zu verhökern. Kurz: Möglichkeiten ohne Ende.
Ich habe es beim Kauf der benötigten Materialen belassen um für die Testphase nicht zuviel Zeit auf das Anpflanzen von Bohnen, das Begutachten von Thymian oder das Abmähen von Bäumen zu verschwenden. Vorsicht vor der Variante des Piratenlebens. Wer sich entschieden hat ein Pirat zu werden, und andere Schiffe angreift, der muss damit rechen, permanent von den Landsleuten des angegriffenen Schiffes in die Zwicke genommen zu werden. Auch hier gibt es Missionen zu erfüllen, doch die Vielfalt ist begrenzt.
Keine Grenzen
Unbegrenzte Möglichkeiten
Wie ihr bisher schon lesen konntet, gibt es bei Bounty Bay Online unglaublich viele Möglichkeiten, sein Dasein zu fristen. Wem es auf dem Meer nicht mehr gefällt, der kann sich gemütlich ins Landleben stürzen, dabei allerlei Tier.- und Pflanzenarten entdecken, sowie das geerntete bzw. abgebaute Metall veredeln und dann zum Kauf mit einem Verkaufsstand anbieten. Freie Preisgestaltung fördert dabei noch den Wettbewerb. Also nicht sofort alles kaufen was ihr es seht, denn Preisschwankungen von ein paar 100% sind keine Seltenheit.
Auch für Schatzsucher gibt es ein nettes Feature. Jeder Charakter hat die Möglichkeit an Land nach Schätzen zu suchen, dabei sind Kartenfragmente, die man erbeutet oder gekauft hat, eine angenehme Erleichterung. Mit jedem Karten-Fragment, steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Schatz zu finden.
„Schiff Ahoi“
Was Bounty Bay einen gewissen Erfolg bescheren kann, ist wie auch bei einigen anderen MMORPG, die Kommunikation. Man kann sich mit jedem Onlinespieler auf hoher See oder zu Land auf ein Kaffeekränzchen einlassen. War man mal zu schroff, darf man sich nicht wundern, dass man sich plötzlich in der Kopfgeldliste wieder findet. Ebenso besteht die Möglichkeit, per Mausklick auf ein entsprechendes Symbol bzw. eine Taste, einen anderen Spieler auf die Freundesliste zu setzen oder jemanden von dieser zu bannen.
Selbst eine eigene Gilde kann man mit entsprechendem Budget gründen. Mit satten 100.000 Silberplätzchen seid ihr dabei.
Farbenvariationen und viel Blau
Die grafische Struktur von Bounty Bay, kann sich mit anderen nennenswerten Onlingames ohne weiteres Messen. Hierbei sei erwähnt, dass der Hafenbereich frei programmiert, jedoch der Hintergrund (Felsenstruktur und Gesteinsformationen) aus Fotos übernommen wurde.
Sämtliche Gebäude entsprechen dem Stil der damaligen Baustruktur (Landes, Region und Kontinent bezogen).
Die unterschiedlichen Landsmänner und Frauen wurden durchschnittlich getextet und sind dadurch auch auf langsameren Systemen gerne willkommen. An den verschiedensten Kleidungsvarianten mangelt es nicht, welche bis ins Detail der zu dieser Zeit herrschenden Mode, angepasst wurden. Bei den Schiffsmodellen hat man sich ein bisschen mehr bemüht und es macht jede Menge Freude, der Vielfalt an Bauart und Segelmodellen bei der Fahrt auf hoher See zuzusehen. Segel können übrigens nach eigenem Ermessen eingefärbt werden.
Piratenlieder
Kein Paukenschläger für die Ruderer
Die musikalische Begleitung bei Aktivitäten auf dem Land bezieht sich wie die Gebäudestruktur auf die Jeweilige Region, gelungen umgesetzt.
Die akustische Untermalung auf hoher See variiert, und wirkt auch nach längerem zuhören nicht störend. Highlights gibt es keine, doch ist es schon viel Wert, wenn die Musikbegleitung nicht nervig wird.
Lags und anderes Generve
Nach den vielen Lobenswerten Eigenschaften des Games, kommt man auch um die die dunkle Seite von Bounty Bay nicht herum. Den Beginn machen die zeitweise heftigen Lags
auf dem einzigen deutschen Server. Wenn man sich auch an die sprunghafte Positionsanpassung auf hoher See recht schnell gewöhnt, so äußert sich diese an Land (Nahansicht) schon extrem. Ein plötzlicher Hüpfer auf den Desktop mit Zeitgleichem Absturz des Spieles wird ebenso zur Gewohnheit wie auch die schmerzlich fehlerhafte Kollisionsabfrage der Spielfigur.
Ein direkter Weg von Punkt A nach Punkt B artet teilweise in einen Hürdenlauf aus. Ein geradliniger Gang, auch wenn der Weg keine Biegungen aufweist, scheitert bereits an einer anderen Figur, sofern diese nicht von einem anderen Onlinespieler gesteuert wird. Der Charakter bleibt einfach vor dem Hindernis stehen. Treppensteigen kann auch schon mal zu einem Belastungstest der Nervenstränge führen, wenn die Figur einfach nicht weiterlaufen möchte, dazu manchmal sogar kehrt macht und eine andere Richtung einschlägt, selbst wenn die Maustaste bis zum Mousepad durchgedrückt wird.
Am Rande: Ich hätte nicht gedacht dass ein Mousecursor bei einem Spiel störend wirken kann, doch es geht. Leider haben die Programmierer den Cursor (einer Schreibfeder nachempfunden), mit Kontaktspitze nach oben eingebettet. Der nach unten geneigte breite Teil der Feder, verdeckt permanent wichtige Teile von Texten bei kurzen Beschreibungen.
Preis: 19,74€ schienen auf den ersten Blick sehr günstig, doch reicht dies nur für einen Monat Spielspaß. Jedes weitere Monat kostet euch weitere 9,90 €
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
„@ Jack Sparrow: pass auf deine „Black Pearl“ auf, denn meine Icewind setzt bereits Segel ;)
“
Das Konzept von Bounty Bay Online ist Gold richtig. In Zeiten wo man regelrecht von Orks, Goblins, Monstern unterschiedlichster Art, Schwertkämpfern und Elfen erschlagen wird, nicht mehr weis welche Rüstung man anlegen soll, bzw. einem geistigen Black Out nahe steht, da man durch die unzählbare Vielfalt an Zaubersprüchen überfordert wird, kann ein Spiel wie dieses, der Ausgleich schlecht hin sein. Mit einem eigenen Schiff die Weltmeere bereisen, oder um die ganze Welt segeln und dies in weniger als 80 Tagen, hat schon einen Reiz den man nicht von der Hand weisen kann. Grafisch gut umgesetzt, mit netter Musik untermalt, mit Action oder ganz zwanglos, als Geschäftsmann, Abenteurer oder Befehlshaber eines Kriegschiffes, alles ist möglich und dazu noch sehr realistisch. Sollten sich die nervigen Bugs mit den nächsten Patches beheben lassen, so steht einem ungetrübten, lang anhaltenden Sielspaß nichts mehr im Wege.
Richtig gut
- Detailtiefe
- Spielspaß
- Atmosphäre
- Multiplayer
- Langzeitmotivation
Verbesserungswürdig
- Kollisionsabfrage der Spielfigur
- Lags
- Missionen teilweise unzureichend beschrieben
- Texte teilweise noch in Englisch
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,2 GHz
Arbeitsspeicher: 128 MB-Ram
Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,5 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
-Mainboard: Asus P5N32-SLI | Sockel: 775 |Bios: 0903
-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz
-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)
-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX
-CPU-Cooling: Scythe Andy
-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt
-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2
-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB
-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower
-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2
-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1
-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier
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