Bereits vor ein paar Wochen hat AMD mit den „kleinen“ Ryzen-Prozessoren für ordentlich Wirbel innerhalb des Prozessormarkts gesorgt und Intel in Bedrängnis gebracht (vor allem beim Thema Preis/Leistung).
Beim Threadripper hat AMD viele, technische Elemente von der Zen-Architektur übernommen, die man schon bei den kleinen Ryzen-Modellen findet. Eine Verbesserung betrifft aber Extended Frequency Range - die mehrmalige, automatische Übertaktung des Prozessors. Anstatt für nur zwei Kerne, kann XFR bei Ryzen Threadripper auf vier Kernen angewendet werden.
Ebenfalls sehr interessant: Für die Threadripper-CPUs verwendet AMD die besten fünf Prozent der Dies-Produktion. Der Vergleich mit den hauseigenen Server-Prozessoren „Epyc“ ist mittlerweile nicht mehr angebracht. Die Gründe: AMD verwendet bei TR deaktivierte Dies als „Spacer“ und auch das Stepping ist ein anderes (B1 - bei Epyc ist es B2). Bei neueren Steppings handelt es sich um im Detail verbesserte Versionen der gleichen Architektur und des gleichen Prozessor-Typs. Ein neues Stepping kann Fehler beseitigen und höhere Taktraten möglich machen. Welche Änderungen es vom B1- zum B2-Stepping bei AMD gegeben hat, ist unklar.
Natürlich verwendet AMD für die Kommunikation zwischen den CCX-Clustern, einzelnen Dies und mit der Außenwelt in Form der DDR-Speichercontroller wieder den Infinity Fabric. Dieser Infinity Fabric wird mit der gleichen Geschwindigkeit betrieben wie der Arbeitsspeicher. Setzt man also schnelleren Arbeitsspeicher ein, beschleunigt dies auch den Interconnect.
Alle Ryzen-Threadripper-Prozessoren verfügen über 64 PCI-Express-Lane, ein Quad-Channel-Speicherinterface (DDR4-2667-Support) und auch ansonsten über die identische I/O-Ausstattung.
NUMA und UMA Der Non-Uniform Memory Access (NUMA) beschreibt eine Speicherarchitektur, bei der jeder Prozessor einen eigenen, lokalen Speicher hat, aber anderen Prozessoren über einen gemeinsamen Adressraum direkten Zugriff darauf gewährt. Uniform Memory Access (UMA) wiederum beschreibt eine Speicherarchitektur, bei der nur ein Speicher vorhanden ist, auf den von allen Prozessoren aus einheitlich zugegriffen werden kann. Die beiden Modi sind eine Wissenschaft für sich und haben, abhängig von der verwendeten Software, Vor- oder Nachteile. Generell kann man aber sagen, dass bei Spielen der NUMA-Modus ein paar FPS mehr bringt. Die Modi lassen sich mittels der hauseigenen „Ryzen Master Tool“-Software ändern.
Ebenfalls im „Ryzen Master Tool“ aktivierbar und für Spieler interessant: der Legacy Compatibility Mode. Er nutzt grundsätzlich den NUMA-Modus, weil Spiele in der Regel eher von weniger Latenz als höherer Bandbreite profitieren. Darüber hinaus deaktiviert dieser Modus die Hälfte der Threads, was wiederum die Kompatibilität bei einigen Spielen verbessert.
Kommentar schreiben