Mit dem vierten Teil der Yakuza-Reihe erwartet den Spielern eine Fortsetzung von Teil 3 sowie ein paar nette Änderungen. Mehr dazu in unserem anschließenden Review.
Tokyo‘s Strassen
Vier verschiedene Protagonisten die sich durch den Gangster-Alltag schlagen. Vier Handlungsstränge die sich am Ende zu einem finalen Ausgang vereinen. Wir als Spieler übernehmen die vorgegebene Rolle und lehnen uns gleich mal zurück, denn das Einleitungsvideo hat es in sich. Wenn auch nicht uninteressant, dauert es für meinen Geschmack doch etwas lange, noch dazu in japanischer Sprache mit englischem Untertitel. Und da es doch einiges an Konzentration abverlangt nicht den Faden zu verlieren, bleibt nicht viel Zeit das Video zu genießen. Ein Überspringen der Videos ist übrigens in keinem Fall möglich. Etliche Minuten später dürfen wir den Geldverleiher Shun Akiyama von Sky Finance selbst spielen. Wir begeben uns auf die Strassen von Tokyo zu unserem ersten Ziel. Dabei läuft uns eine kleine Gruppe junger Gangster über den Weg die uns dumm anmachen. Kurz darauf erfolgt der erste Dreh-Kick. Nachdem wir die Burschen eines Besseren belehrt haben erreichen wir unser Ziel und erliegen erneut einer längeren Unterhaltung, die jedoch allesamt zum besseren Verständnis der Handlung wichtig sind. So verläuft das Game recht linear, immer mit ein paar Kämpfen zwischendurch und gut gewürzter Handlung. In späterer Folge gesellen sich zu den Fäusten und Beinen auch Stich und Schusswaffen, die wir selbst bei einem Waffenhändler kaufen
können. Unsere Fertigkeiten steigen mit jedem Kampf an und mit der Zeit erlernen wir auch den einen oder anderen neuen Move um uns noch effizienter ins Zeug zu legen. An einer bestimmten Stelle ist dann jedoch Schluss und wir schlüpfen in eine neue Rolle, wo wir uns erneut beweisen müssen. Hat man den vierten Handlungsstrang bzw. den vierten Protagonisten bis zu diesem Punkt gespielt, muss man sich entscheiden, mit wem man nun den letzten Abschnitt weiterspielen möchte. Wie auch schon in Teil 3, dreht sich die Story um die japanische Mafia, die Yakuza, mit denen wir uns permanent in den Haaren liegen. Die Geschichte baut sich spannend auf und hält diese auch sehr gut bis zum Schluss. Welcher der Protagonisten nun der sympathischste ist, ist grundsätzlich egal, denn sie alle spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Yakuza.
Auf den Dächern Tokyos Im Vergleich zu Yakuza 3 dürfen wir nun auch im Untergrund oder auf den Dächern der Wolkenkratzer herumlaufen und kämpfen. Einmal wollen wir uns einfach nur auf einem Dach gemütlich unterhalten, kommen plötzlich Schläger und wollen unseren Kopf, weil wir ihre Geschäfte stören. Haben wir die Burschen vermöbelt und sie ergreifen die Flucht, steht plötzlich die Polizei da und will uns in Gewahrsam nehmen, wobei wir nun die Flucht antreten. Ein recht unterhaltsamer Part, wenn wir von Dach zu Dach springen müssen, Kurven mit R1 schneller nehmen können und uns der Festnahme mit Geschick entziehen. Eine Hilfslinie zeigt uns dabei wo wir entlang
laufen müssen und Quick-Events wann wir welche Taste für einen Absprung betätigen sollen. Schafft es ein Hüter des Gesetzes dennoch uns einzuholen, so können wir uns losreißen ohne ihn zu verletzen. Eingeblendete Hilfestellungen gibt es laufend, meistens kurz vor einem Kampf oder einem anderen Ereignis, wo es auf gezielte Kontroller-Eingabe ankommt. Im Kampf eingesetzte Waffen zielen automatisch auf den nächsten uns zugewandten Gegner. Allerdings kann man auch in unmittelbarer Umgebung mit einem Kreis-Symbol gekennzeichnete Dinge als Wurf oder Schlaginstrument missbrauchen. Je nach Größe oder Beschaffenheit der Dinge, wirkt auch die Schadenshöhe beim Gegner, die mit einem Balken angezeigt wird.
Es gibt jede Menge zu entdecken in Yakuza 4: Zockt im "Club Sega" am Arcade-Automaten den Sidescroll-Shooter Boxcelius 2, fordert den Besitzer eines Bowling-Clubs zum Duell heraus oder macht einen Abstecher in den Nachtclub, um bei einem erotischen Lapdance zu entspannen. Ihr könnt zudem überall in Kamurocho Schlüssel zu Schließfächern finden, in denen Extrakohle oder nette Objakte, etwa Heil- und Heat-Tränke, schlummern. Zudem dürft ihr Fotos von bestimmten Situationen knipsen. So beobachtet ihr zum Beispiel, wie ein dickleibiger Japaner in Frauenwäsche im Spider-Man-Stil von Haus zu Haus springt, schließlich den Halt verliert, sich gerade noch mit einem BH festhält, anschließend aber natürlich dennoch auf den Boden kracht, nachdem der Büstenhalter nachgibt.
Bequeme Steuerung Die Steuerung ist recht leichtgängig ausgefallen. Dank der frei positionierbaren Kamera ist eine freie Umsicht gewährleistet. Das Kampfsystem ist relativ simpel ausgefallen und lehnt sich ebenfalls stark an den Vorgänger an. Man kann Gegner mit Fußattacken und Schlägen eindecken, sie aushebeln und zu Boden werfen, sie
umrennen oder mit Gegenständen bearbeiten und bewerfen. Schusswaffen erklären von selbst.
Nach wie vor hübsch Optisch unterscheidet sich der vierte Teil nicht von seinem Vorgänger, da auch dieselbe Engine zum Einsatz kam. Die Bewegungen der Protagonisten wirken überzeugend echt, was auch für die Mimik der Gesichter gilt. Man kann jeder Hauptfigur deutlich dessen Gemütszustand ansehen. Die Choreographie beim Kampf hingegen wirkt wie bei einem Tekken, relativ steif und kaum wahrnehmbare Übergänge von einem Kick zu einem Dreh-Kick. Die Stadt wirkt bunt und selbst in der Nacht noch sehr belebt. Rempelt man Passanten im Vorbeilaufen an, reagieren diese erbost was sie auch akustisch zu verstehen geben.
Typisch japanisch Die Akustik passt gut zum Genre, hebt sich aber, von den Zwischensequenzen und den Dialogen einmal abgesehen, nicht wirklich hervor. Interessanterweise werden manchmal automatisch ablaufende Dialoge unterbrochen, wobei der Spieler dann durch Drücken der X-Taste den Dialog weiterführen muss.
Fazit und Wertung
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Hannes meint: Ein würdiger Nachfolger der bekannten Yakuza-Serie!
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Yakuza 4 knüpft direkt an den Vorgänger an und kann trotz gleicher Grafik-Engine noch immer bei der Optik punkten. Eine verbesserte Bewegungsfreiheit die dem Spieler nun erlaubt auch auf Dächern oder im Untergrund zu agieren und die Möglichkeit vier Protagonisten zu spielen sowie eine spannende Story, machen den neuen Teil zu einem interessanten Titel. Besonders Fans der Reihe dürfen sich darauf freuen, denn sie wissen ja schon über die Hauptakteure und deren kämpferische Fähigkeiten Bescheid. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die vielen Stunden an Zwischensequenzen, die den Verlauf der Story ins rechte Licht rücken.
Grafik
8
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
7
Richtig gut
nette Optik
überzeugende Mimik
viele Animationen
lange Zwischenvideos
stark belebtes Stadtleben
spannende Story
vier spielbare Protagonisten
gute Atmosphäre
Verbesserungswürdig
Zwischenvideos lassen sich nicht überspringen
wenige Moves beim Kampf
jeder der vier Protagonisten muss hochgelevelt werden
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