Einleitung Herkömmliche SATA-SSDs erfreuen sich, dank sinkender Preise, einer immer größeren Beliebtheit. Ganz anders sieht es bei PCIe-SSDs mit NVMe-Unterstützung aus. Aufgrund der geringen Nachfrage ist der Markt noch wenig umkämpft. Zu den aktuellen „Platzhirschen“ Samsung und Intel gesellt sich nun Toshiba mit der OCZ RD400A (vormals OCZ RevoDrive) dazu. Wir durften die neue Toshiba OCZ RD400 mit 512 Gigabyte Speicherkapazität und PCIe-Adapter auf den Prüfstand schicken.
OCZ oder Toshiba? 2014 wurde OCZ, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, von Toshiba übernommen. Bis Anfang Mai 2016 war OCZ ein Tochterunternehmen von Toshiba. Seit 01.05.2016 ist OCZ nun eine (Consumer)Marke von Toshiba.
Über Toshiba OCZ
OCZ, an SSD brand offered by Toshiba for the consumer market, has a history of offering high performance PC components for gamers and enthusiasts. With its roots in these communities, OCZ understands the passion for products that go beyond conventional to take computing to the next level. OCZ launched its first SSD to introduce more and more users to the concept of using SSD storage over traditional mechanical hard disk drives. This resulted in improved system performance and responsiveness, faster file transfers and boot-ups, lower power consumption, and more reliability; all translating to an enhanced overall computing and gaming experience. With Toshiba quality and expertise built into every drive,OCZ branded SSD solutions cater to the needs of enthusiasts.
OCZ not only strives to deliver high-speed storage solutions, but also believes quality products deserve quality service and support. OCZ SSDs are backed with an Advanced Warranty Program and we strive to make sure our customers are satisfied with our dedicated support.
OCZ has a worldwide presence with regional support for our valued global customer base.
Datenblatt • Bauform: Solid State Card (SSC)
• Formfaktor: Add-In Card
• Schnittstelle: PCIe 3.0 x4
• lesen: 2600MB/s
• schreiben: 1600MB/s
• IOPS 4K lesen/schreiben: 190k/120k
• NAND: MLC Toggle (15nm, Toshiba)
• TBW: 296TB
• Controller: Toshiba TC58NCP070GSB, 8 NAND-Kanäle
• Protokoll: NVMe
• Verschlüsselung: N/A
• Leistungsaufnahme: 6.4W (Betrieb), keine Angabe (Leerlauf)
• Besonderheiten: L1.2 Low-Power-Standby (0.006W)
• Herstellergarantie: fünf Jahre
Preis: 355 Euro (mit PCIe-Adapter; UVP; Stand: 30.05.2016)
Verarbeitung und Technik
Verarbeitung und Technik Die eigentliche SSD besteht aus einem M.2-Modul mit 80 mm Länge. Optional wird die OCZ RD400 auch mit einem PCIe-x4-Adapter (HHHL) angeboten - M.2-Steckplätze sind längst noch nicht bei allen Desktop-Mainboards zu finden und dann meist mit nur zwei PCIe-Lanes angebunden, wodurch schnelle SSDs wie die von Toshiba ausgebremst werden. Die Garantie für die neue SSD-Serie beträgt fünf Jahre. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen.
Auf dem Modul sitzt der unbekannte PCIe-Controller Toshiba TC58NCP070GSB. Konkrete Details zum Controller wollte Toshiba nicht nennen. Derzeit munkelt man aber, dass es sich hierbei um einen 88SS1093 Controller handelt, der in Kooperation mit Hersteller Marvell produziert wird. Als Speicher kommt hauseigener MLC-NAND-Flash der 15-nm-Generation zum Einsatz. In beiden Chip-Gehäusen befinden sich je 16 Dies zu je 128 Gbit, sodass ein Speicherbaustein 256 Gigabyte Speicherplatz bietet.
Die elektrische Leistungsaufnahme beziffert Toshiba auf 0,1 Watt in Ruhe und 6,3 Watt bei Zugriffen. Toshiba verspricht sorgfältigere Validierungen von etwaigen Firmware-Updates und beziffert eine konkrete Anzahl von Terabytes Written (TBW), also der maximalen Datenmenge, die eine SSD im Rahmen ihrer Lebensdauer verkraftet. Der Hersteller gibt einen Wert von bis zu 296 TB an.
Testvideo
Preise
Preise und Verfügbarkeit Die RD400 gibt es wahlweise mit („A“) oder ohne PCIe-3.0-x4-Adapterkarte.
Folgende Modelle sind ab sofort im Handel erhältlich:
• RVD400-M22280-128G - € 119
• RVD400-M22280-128G-A - € 139
• RVD400-M22280-256G - € 179
• RVD400-M22280-256G-A - € 204
• RVD400-M22280-512G - € 333
• RVD400-M22280-512G-A - € 355
• RVD400-M22280-1T - € 769
• RVD400-M22280-1T-A - € 794
Garantie und Software
Advanced Warranty Program (ehemals ShieldPlus Warranty) Alle OCZ RD400 SSDs wurden konsequent mit dem Fokus auf herausragende Qualität, Zuverlässigkeit und Kompatibilität entwickelt und getestet. Sie enthält Toshibas neue „Advanced Warranty Program“, ein völlig neuer Ansatz für Kundenservice auf höchstem Niveau. „Advanced Warranty Program“ macht Schluss mit den Unannehmlichkeiten, die ein Garantiefall mit sich bringen kann. Ein Kaufnachweis ist für „Advanced Warranty“ nicht notwendig, Endkunden müssten im Ernstfall lediglich die Seriennummer ihrer SSD angeben, um sofort optimale Unterstützung durch den Toshiba Kundenservice zu erlangen. Sollte festgestellt werden, dass das Produkt defekt ist, wird umgehend eine brandneue OCZ RD400 SSD mit gleicher Kapazität im Voraustausch an den Kunden geschickt. Das Paket mit der neuen Ersatz-SSD enthält ein Versandlabel, mit dem die defekte SSD kostenlos an Toshiba retourniert werden kann. Toshibas „Advanced Warranty“ ist ab sofort in Nordamerika und EMEA verfügbar, weitere Regionen werden zukünftig angekündigt.
SSD Utility (ehemals SSD Guru Software) Die SSD Utility löst die bisherige Toolbox ab und bietet dabei mehr Funktionen. Zusätzlich zu Firmware-Updates, manuellem TRIM, SMART-Werten und Secure Erase ermöglicht die Software zum Beispiel eine individuelle Vergrößerung der Spare Area und zeigt Informationen zu SSD-Zustand, Schnittstelle und Systemkomponenten an. Laut Toshiba soll die hauseigene Software regelmäßig mit Updates und Verbesserungen versorgt werden.
M.2-Module werden ohne zusätzliche Kühlung sehr heiß, was wiederum zu einer Leistungsdrosselung führt. Im Fall der Toshiba OCZ RD400A 512GB wird ab 80°C die Schreibrate auf bis zu 220 MB/s (Normalwert: 1.600 MB/s) gesenkt. Um einer Überhitzung entgegenzuwirken empfehlen wir daher eine gute Belüftung (Prozessorkühler) oder die Nutzung eines PCIe-Adapters (im Lieferumfang bei den Modellen mit „-A“-Kennzeichnung enthalten).
Fazit und Wertung
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Christoph meint: Top Leistung!
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Für knapp 360 Euro wandert die Toshiba OCZ RD400A mit 512 Gigabyte Speicherkapazität und PCIe-Adapter über den Ladentisch. Demnach richtet sich unser Testmuster mit einem Gigabyte-Preis von knapp 70 Cent ganz klar an Enthusiasten. Käufer dieser High-End-SSD bekommen dafür aber eine überdurchschnittlich hohe Leistung geboten. Vor allem größere Datenpakete verarbeitet die RD400 rasend schnell. In -fast- sämtlichen Benchmarks kann die neue Toshiba SSD die Konkurrenz abhängen (sofern für eine gute Kühlung gesorgt wird!). Auch in Sachen Langlebigkeit (TBW: 296TB) kann sich unser Testmuster sehen lassen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer die maximale Performance aus seinem PC herausholen möchte, wird an der neuen OCZ RD400 nur schwer vorbeikommen.
Verarbeitung
10
Leistung
10
Ausstattung
8
Preis
7
Richtig gut
saubere Verarbeitung
enorme Performance
Leistungsaufnahme hält sich in Grenzen
NVMe-Unterstützung
PCIe-x4-Adapter im Lieferumfang enthalten
bootfähig
fünf Jahre Garantie + Vorabaustausch
Verbesserungswürdig
recht hohe Wärmeentwicklung (gute Belüftung wichtig)
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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