Einleitung
Die Entwickler von 2K Sports bescheren uns mit Top Spin 3 den mittlerweile dritten Teil der bekannten Tennissimulation. Top Spin hatte seine Anfänge 2003 auf der Xbox und wurde damals von Microsoft veröffentlich. Ständig lieferte sich Top Spin mit der bekannten Virtua Tennis-Reihe von Sega den Kampf um die Nummer 1 bei Tennis-Games. Top Spin 2 überzeugte in der Vergangenheit durch sein innovatives Gameplay, die geile Grafik und den tollen Onlinemodus, welcher für äußert viel Spaß sorgte. Kann der dritte Teil von Top Spin auch überzeugen oder liefern uns die Jungs von 2K Sports nur einen Abklatsch zum zweiten Teil der bekannten Tennissimulation? Mehr dazu lest ihr am besten in unserem Review!
Brandneuer Editor
Besonders viel Spaß wird euch der brandneue Editor in Top Spin 3 bereiten. In diesem könnt ihr eure eigenen Spieler selbst erschaffen und auch bearbeiten. Ihr könnt die Körperform, das Makeup und auch Tattoos selbst bestimmen. Natürlich dürfen auch Eigenschaften und Charakterzüge, wie Alter, sein Ego oder die verschiedensten Bartformen nicht fehlen. Auch das Stöhn-Geräusch, welches ihr unter dem Spiel hören werdet, könnt ihr auswählen. Einziger negativer Aspekt ist die Tatsache, dass optische Nachteile, wie zum Beispiel eine festere Statur oder ein größerer Bauchumfang keinerlei Einflüsse auf euer Spiel haben.
Australian Open
Langweiliger Karrieremodus
Für den Weg an die Spitze müsst ihr euch als Nobody von Turnier zu Turnier spielen. Die ersten Spiele bestreitet ihr gegen örtliche Amateurspieler. Die künstliche Intelligenz von diesen ist unangemessen, da diese kaum Finessen bietet. Selten denken eure Gegner mit und spätestens wenn sie am Ball sind, werdet ihr merken, wie leicht es ist sie mit den unterschiedlichsten Schlägen auszutricksen. Zum Glück werden eure Gegner aber im Laufe der Karriere immer stärker und die Herausforderungen immer anspruchsvoller. Wenn euer Ruf sich verbessert und die Position in der Rangliste steigt, werden auch die Zuschauer auf euch aufmerksam und ihr bekommt eigene Fans. Trainingseinheiten, Minispiele oder auch besondere Matches wurden diesmal komplett weggelassen. Aspekte, die den Spaßfaktor des Spiels nicht gerade enorm steigern. Durch Siege könnt ihr zig Bonusmaterialien freischalten. Unter anderem diverse Goodies von Nike und Adidas, welche ihr euch in einem Einkaufszentrum besorgen könnt. Auf eine Sponsorensuche und Wettbewerbe der verschiedensten Art sind auch nicht mehr mit von der Partie.
Top Spin School und schlechtes Gameplay
In der Top Spin School lernt ihr die richtigen Schläge auszuführen und auch einzusetzen. Von Grundlinien-, Aufschlag-, Allround-, Volley- und auch Spezialschlägen wurden die wichtigsten Schläge in das Spiel eingebunden.
Spätestens beim ersten Ballwechsel werdet ihr das schwache und veraltete Gameplay des Spieles merken. Im dritten Teil von Top Spin wurde mehr auf die Beinarbeit geachtet, ein Punkt der das Spiel mit einem höheren Realismusgrad ausstatten sollte, doch daraus wurde nichts. Die Umsetzung endete eher in einer Katastrophe. Wie ihr wisst, ist es in Virtua Tennis 3, wie auch in Top Spin 2, einfach den Ball an bestimmten Stellen zu schlagen, wobei das bei Top Spin 3 nicht der Fall ist. Nach einigen Ballwechseln werdet ihr regelrecht frustriert sein. Von der präzisen Ballsteuerung des Vorgängers ist auch nicht mehr gelieben, da diese komplett entfernt wurde. Ein Aspekt, welcher auch sehr nervt, ist das ständige drücken, bzw. halten der Schlag-Taste um mehr Power in den Ball zu bekommen. Für diese äußerst komplizierte Bedienung ist das Spielgeschehen viel zu schnell um Erfolge zu erzielen.
Normalerweise bin ich es von Sportspielen auf der Xbox 360 gewohnt, dass die Steuerung leicht zu erlernen ist. Bei Top Spin 3 ist dem aber nicht so, da jeder Schlag als mühsam und anstrengend gilt. In Punkto Steuerung ist Virtua Tennis auf jeden Fall einen Schritt voraus.
Boris Becker
Realistisches Tenniserlebnis
Optisch gibt es in Top Spin 3 wenig zu beklagen. Die Entwickler von 2k Games machten ihre Arbeit ordentlich. Das Spiel enthält einen dynamischen Wetterwechsel, welcher sich auch auf das Spiel auswirkt und dem Spiel so einen hohen Realismusgrad beschert. Auch bei den Details der Charaktere haben die Entwickler nicht gespart, da diese durch ein markantes Auftreten ihren realen Vorbildern gleichen. Von Roger Federer, Andy Roddick bis zu Tommy Haas sind alle bekannten Tennistars mit von der Partie. Beim dritten Teil von Top Spin wurden auch Legenden in das Spiel eingebunden, darunter sind Boris Becker, Björn Borg und Monica Seles. Die Charaktere haben drei unterschiedliche Outfits zur Verfügung, die ihr variabel auswählen könnt. Sogar die Haare der Topstars bewegen sich im Wind oder auch der Staub des Courts ist auf der Kleidung der Charaktere wiederzuerkennen. Bei den Schauplätzen gaben sich die Entwickler auch sichtlich Mühe, da eine Menge realer Courts in das Spiel eingebunden wurden. Bis zu 40 unterschiedliche zählt das Spiel. Darunter wären Roland Garros (French Open) oder auch das Rod Laver Arena (Australian Open). Es gibt aber auch zig Stadien, wo ihr Tennis spielen könnt, wie die Schauplätze in Rom, Hamburg, Moskau, Seoul, München, Casablanca, oder auch Amsterdam.
Schwache Akustik
Bei anderen Sporttiteln der 2K Serie sind wir einen gelungenen Sound gewohnt, der zu einer realistischen Atmosphäre beiträgt. Bei Top Spin 3 wurde darauf komplett verzichtet. Wie kann es sein, dass bei einem Spiel Totenstille herrscht? Von Zuschauerlauten keine Spur, obwohl die Hallen oder auch Stadien ausverkauft sind. Wieso gibt es keinen Hallensprecher, der für Stimmung unter den Zusehern sorg, oder wenigstens einen Kommentator der mit lässigen Sprüchen für Abwechslung sorgt?
Nervig erscheint auch der Soundtrack, welcher aus instrumentalen Klängen besteht, die im Lauf der Zeit unerträglich werden.
Onlinemodus
Wer vom Einzelspielermodus genug hat, kann sich auch gegen Freunde, Bekannte oder Ranglistenspieler aus der ganzen Welt austoben. Im Online-Modus könnt ihr selbst ein Spiel nach euren Wünschen, Gewinnsätzen, Spielen pro Satz und den Courts einstellen. Auch eine eigene Online-Karriere könnt ihr anstreben, wo ihr euch in der World-Tour bis ins Finale spielt. Bei den Modi im Mehrspielermodus gibt es folgende zur Auswahl, Saison, World Tour und auch Kontinental, welche nach Preisgeld, Siege und Spiele gefiltert werden. Xbox Live wurde in das Spiel auch eingebunden, bietet aber meiner Meinung nach viel zu wenig, da es weder einen Coop-Modus, noch eine Herausforderung zum Auswählen gibt.
Wertung
„Top Spin 3 ist eine gute Tennissimulation, welche aber mit der Konkurrenz nicht mithalten kann!
“
Fans von Tennissimulationen werden sich fragen: welches Spiel sie sich zulegen sollen Virtua Tennis oder doch Top Spin 3? Die Wahl wird eindeutig auf Virtua Tennis 3 fallen, da das bekannte Tennisspiel von Sega einfach mehr positive Aspekte bietet. Das Gameplay in der neuen Tennissimulation von 2K Sports bietet frustrierende Momente und auch kaum Neues. Genauso der Sound, der nur bedingt überzeugen kann. Von einer Zuschauerkulisse fehlt jede Spur. Positiv ist die Grafik aufgefallen, welche mit vielen schicken Details für positive Abwechslung sorgt. Reale Tennisstars, wie auch echte Schauplätze wurden schick in Szene gesetzt. Online kann das Spiel auch überzeugen und bietet Abwechslung zum sonst so tristen Einzelspielermodus.
Richtig gut
- detaillierte Grafik
- Editor
- große Anzahl an Tennis-Courts
- Tennislegenden
- zig reale Schauplätze
Verbesserungswürdig
- komplizierte Steuerung
- öder Karrieremodus
- misslungener Sound
- schwache K.I .
Anforderungen
Getestet für
-Microsoft Xbox 360
Gamezoom-Team Gamezoom Team
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