TimeShift (PC) - Review
Schon seit über sechs Jahren werkeln die Entwickler von Saber Interactive an dem Shooter TimeShift.
Von Christoph Miklos am 26.11.2007 - 00:43 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Vivendi Games

Entwickler

Saber Interactive

Release

Ende Oktober 2007

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (30)

Einleitung

Schon seit über sechs Jahren werkeln die Entwickler von Saber Interactive an dem Shooter TimeShift. Wäre alles planmäßig verlaufen, dann hätten wir das Spiel bereits vor gut zwei Jahren auf den Prüfstand geschickt. Kurz vor dem Release wurde eine Singleplayer-Demoversion zum Download freigegeben, denn immerhin wollte man ein Feedback von der Community erhalten. Dieses fiel zum Schrecken des Publishers immens schlecht aus und daher wurde kurzerhand das Projekt TimeShift eingestampft. Ein paar Wochen später meldeten sich die Programmierer zu Wort und versprachen eine komplett überarbeitete Version des Spieles. Vier Jahre und etliche Verschiebungen später können wir nun endlich das finale Game gründlich unter die Lupe nehmen.
Alternative Realität
Der wahnsinnige Dr. Aidan Krone arbeitete jahrzehntelang an einer Zeitmaschine in Form eines hypermodernen Anzuges. Erst als der Prototyp fertig war, begriff Herr Krone, welch mächtige Waffe er erschaffen hatte. Ohne lange nachzudenken schnappte sich der Wissenschaftler den Anzug, reiste in die Vergangenheit und erschuf eine alternative Realität. Willkommen in einem Staat der ein Mix aus Nationalsozialismus und Faschismus ist. Glücklicherweise gibt es eine zweite Zeitmaschine/Zeitanzug, welchen wir zur Rettung der Menschheit verwenden können. Wenige Minuten später befinden wir uns schon im Alpha District und nehmen den Kampf gegen Dr. Krone und seine mächtige Armee auf.
Das Spiel mit der Zeit
Im ersten Abschnitt des Spieles werden wir mit der Steuerung und mit dem Umgang mit den zahlreichen Waffen eingeschult. Aufgrund einer Fehlfunktion werden wir ein weiteres Mal durch die Zeit geschleudert, wo nun endlich das „richtige“ Abenteuer startet. Uns wurde zwar grob die Bedienung des Shooters erklärt, doch die vier verschiedenen Zeitfunktionen wurden uns vom Programm bis dato verschwiegen. Frei nach dem Motto „learning by doing“ erlernen wir während einiger brenzliger Situation den Umgang mit der Zeit. Auf Knopfdruck können wir die Zeit verlangsamen, sie anhalten oder sogar für einige Sekunden zurückdrehen. Zusätzlich können wir auch ein „Zeitschild“ aktivieren, welches nicht nur feindliche Geschosse sehr gut abwehrt, sondern auch für eine erhöhte Schussfolge sorgt. Die genannten „Timefeatures“ sind während den zahlreichen Gefechten ein wahrer Segen, aber werden auch bei einigen kniffligen Stellen benötigt. Zum Beispiel können wir nur mittels „Zeitanhaltung“ an brennenden Rohren vorbei kriechen oder per „Zeitrücksetzung“ gefährlichen Raketengeschossen aus dem Weg gehen. Klarerweise darf man diese Gameplay-Features nur eine begrenzte Zeit verwenden und daher sollte man stets einen Blick auf den Energiebalken werfen. Sobald die Zeitpower verbraucht ist, lädt sich diese, nach einer kurzen Zeit, wieder automatisch auf. Ein ähnliches System wird bei der Lebensenergie verwendet, welches große Ähnlichkeit mit dem von Halo hat. Man kann nur eine begrenzte Anzahl an gegnerischen Kugeln einstecken, bevor man ins digitale Gras beißt.

Endlose Zeitschleife

Lineare Zeitreise
Anfangs sind die Kämpfe gegen die weniger intelligenten Gegner, aufgrund der Zeitfeatures, recht nett, doch auf Dauer ödet einen das immer gleiche Geschehen ziemlich an. Ständig läuft man von Gegnertrupp zu Gegnertrupp und erledigte diese durch ein paar gezielte Schüsse. Für etwas Abwechslung sorgen gelegentliche Fahrten mit dem Motorbike und das Ballern mit einem der zahlreichen Geschütztürme. Hier und da geht es in bester Half Life 2-Manier mit ein paar K.I.-Kollegen auf die Jagd, doch selbst diese kurzen Momente bringen nur wenig Spannung in den Shooter. Die Location ändert sich zwar recht häufig, denn mal ist man in einer Stadt unterwegs und ein anderes Mal durchquert man dunkle U-Bahnschächte, doch die linearen Levels erlauben kaum Eigeninitiative. Seltene „Bosskämpfe“ sorgen zumindest für ein paar abwechslungsreiche Minuten.
K.I. und Waffen
Wie schon erwähnt reagiert die K.I. der Gegner recht träge und hat nur seltene „Lichtblicke“ auf Lager. Trotzdem ist TimeShift selbst auf niedrigem Schwierigkeitsgrad ziemlich frustrierend, was vor allem an der hohen Anzahl der Gegner liegt. Entweder geht einem die Munition aus oder man steht plötzlich in einem Raum voller Gegner und mit leerem Zeitenergiebalken. Bei solchen Momenten sollte man lieber gleich die „Quickload“-Taste drücken und mit einer neuen Taktik vorgehen.
Viele Waffenarten findet man im Shooter nicht, aber dafür besitzen diese alle einen zweiten Schussmodus. So kann zum Beispiel die Pistole Einzel- aber auch Salvenschüsse abgeben und das Maschinengewehr besitzt zusätzlich einen sehr effektiven Granatwerfer. Man darf stets drei unterschiedliche Waffentypen und ein paar Splitterbomben bei sich tragen.
Ein freies Speichersystem gibt es im Spiel nicht, stattdessen wurden im Programm sehr viele und vor allem faire Savepoints platziert.

Schickes Zeitloch

Hübsche Präsentation
Die erste Version von TimeShift sah sehr verspielt aus und glänzte kaum mit technischen Finessen. In der Neuauflage des Spieles sieht es da gleich ganz anders aus, denn euch erwarten schicke Charaktermodells, eine atmosphärische Umgebung mit scharfen Texturen und zahlreiche Effekte. Sehr gut hat uns der, keineswegs übertriebene, Unschärfeeffekt gefallen und auch das Spiel aus Licht und Schatten weiß zu überzeugen. Viel Mühe haben sich die Entwickler sichtlich bei den verschiedenen Animationen und Wettereffekten gegeben. Das „neue“ TimeShift ist zwar deutlich dunkler und brutaler, doch dafür sieht es auch um vieles besser aus. Angesichts dieser Grafikpracht müsste man sich doch auf sehr hohe Hardwareanforderungen einstellen, oder? Nunja, in den Innenlevels können selbst Mittelklasse-Rechner ohne Probleme eine hohe und sehr konstante FPS-Grenze einhalten, doch in den Außenarealen bricht die Spielleistung enorm ein, und brachte selbst unser Testsystem ordentlich zum Schwitzen. Was auf jeden Fall sehr wichtig ist: man sollte unbedingt den neusten NVIDIA bzw. ATI Grafikkarten-Treiber installiert haben. Ansonsten muss man mit Bluescreens und regelmäßigen Abstürzen leben.
Es macht „BOOM!“
Puncto Hintergrundmucke erwarten euch stimmige bis sehr heftige Heavy-Metal-Tracks, welche fantastisch zum aktuellen Geschehen passen. Recht ordentlich hören sich auch die verschiedenen Waffensounds an, und selbst die deutschen Synchronsprecher haben einen ordentlichen Job gemacht.
Standardkost im Multiplayer-Part
Im Mehrspielermodus von TimeShift dürft ihr euch nur über typische „MP-Standardkost“ a la Death- und Teamdeathmatch freuen. Meistens sind die Server leer und nur selten konnten wir eine volle Partie (bis zu 16 Spieler) miterleben. Während der Onlinegefechte kann man zwar auf die Zeitfeatures und spezielle Granatentypen zurückgreifen, doch trotzdem will nicht so richtig Spannung aufkommen.

Video

Video

Wertung

Actionreicher Shooter mit schicker Optik und zu wenig Abwechslung!

Ich bin wirklich froh darüber, dass Entwicklerteam Saber Interactive das damalige TimeShift-Konzept verworfen hat, denn laut Demoversion wäre so nur ein sehr mittelmäßiger Shooter zu Stande gekommen.

Der zweite Anlauf gelang dem Programmierteam recht gut, vor allem puncto Grafik und Sound gibt es so gut wie nichts zu bemängeln.

Die vier verschiedenen Zeitmanipulationsfunktionen sorgen zumindest zum Beginn des Spieles für viel Action, denn schon bald hat man sich satt gespielt.

Etwas mehr Abwechslung und vor allem ein besseres Balancing hätten dem Spiel nicht schlecht getan.

Trotz dieser Kritikpunkte können wir TimeShift jedem leidenschaftlichen Shooter-Zocker ans Herz legen.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
7
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche Effekte
  • Charaktermodells
  • Animationen
  • Hintergrundsound
  • deutsche Sprachausgabe
  • coole Zeitfeatures
  • kinderleichte Steuerung
Verbesserungswürdig
  • stellenweise zu schwer
  • schwache K.I.
  • sehr linear
  • auf Dauer öde Kampfgefechte
  • Waffensounds
  • Multiplayer-Standardkost
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,0 GHz

Arbeitsspeicher: 1024 MB-Ram

Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 8,0 GB

Betriebssystem: Windows XP/Vista

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1205

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: MDT 4096MB PC2-6400U CL5

• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra

• Monitor: Acer X222Wd

• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S1283

• Netzteil: Hiper HPU-5K880

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5

• Festplatten: 2x Seagate ES 400 GB (7.200 RPM; 16 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Gigabyte 3D Full Tower Mars - silver

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 2x 120 mm; HDD: 2x 80 mm;

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit

• Eingabegeräte: Cherry eVolution STREAM Corded MultiMedia Keyboard und Logitech G9

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

1 Kommentar

thomas molterer vor 4192 Tagen

Ich Hätte eine frage zum spiel time Stift es geht um Komplet Lösung wo bei Mission 5 Erdgeschoss mit zwei Variationen wo man mit den kran Portal auf die andere Seite kommen kann nur die Lösungen funktionieren nicht ich habe es schon mehrmals versucht

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