The Witcher 2: Assassin of Kings - Test/Review
Es ist nun doch schon eine Weile her und einige haben es auch bereits komplett abgeschrieben.
Von Patrick Hyza am 20.06.2011 - 07:50 Uhr

Fakten

Plattformen

PC

Xbox 360

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

CD Projekt

Release

20.05.2011 (PC) - 2012 (Xbox 360)

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (66)

Der Hexer ist zurück

Es ist nun doch schon eine Weile her und einige haben es auch bereits komplett abgeschrieben. Doch nach einigen Jahren der Entwicklung präsentieren die jungen Programmierer aus dem Hause CD Projekt ihre Fortsetzung zu The Witcher. Ein spannend erzähltes Abenteuer und jede Menge aufregende Aufgaben erwarten den Hexer Geralt und den Spieler.
Die Geschichte
Die Story von The Witcher 2 knüpft fast nahtlos an die des Vorgängers an. Einen Monat nach den Ereignissen in The Witcher findet sich der grauhaarige Hexer Geralt angekettet in einem Kerker wieder. Was ihn in diese missliche Lage gebracht hat wird dem Spieler häppchenweise in einem Verhör präsentiert. Wie der Titel schon richtig erahnen lässt, dreht es sich im zweiten Teil um eine Reihe von hinterlistigen Meuchelmorden. Diese wurden dann auch unserem Protagonisten zum Verhängnis und zieren nun seine Gelenke mit Ketten. In dem oben genannten Verhör, das dem Spieler zugleich als Tutorial dient, erzählt Geralt seine Version der Geschichte. Dieser geniale Prolog zu Beginn zeigt dem Spieler den gewohnten Geralt wieder. Schnelle Kämpfe, viel Action und die typische falscher Ort - falsche Zeit Situation. Der eigentliche Mörder des guten Königfreunds Foltest war ein glatzköpfiger Assassine, der dem Helden geschickt die Schuld in die Schuhe schieben konnte.
Nach diesen überzeugenden Worten und ein paar großartigen Zwischensequenzen haben wir alle von unserer Geschichte überzeugt und folgen nun der Aufgabe den wahren Assassinen zu finden. Mit einer spektakulären Flucht aus dem Verlies beginnt der erste Akt von insgesamt dreien. Wie man es bereits aus The Witcher kennt, spielen die Nebenfiguren sowie der Hauptcharakter eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte und den einzelnen Erzählungen im Laufe des Spiels. Oft verzweigen sich einzelne Quests zu einem ganzen Bild und bringen somit eine eigene Erzähldynamik mit, denen der Spieler mit interessanten Zwischensequenzen leicht folgen kann. Auch wenn es manchmal eine Flut an neuen Namen gibt, kann man so den Überblick behalten und verwirrende Momente vermeiden. Doch die Story bietet nicht nur schöne Filmchen und nette Gespräche sondern auch einen riesigen Wiederspielfaktor. Nicht nur der Hauptstrang der Geschichte lässt sich auf mehrere Arten bestreiten und bietet somit immer etwas unterschiedliche Enden. Ebenso lassen sich auch Nebenquests auf mehrere Arten lösen und bieten so mehr Möglichkeiten andere Verbündete zu finden. Die Story welche aus den Erzählungen eines Buches stammt ist wirklich einmalig und angenehm zu spielen. Leider lässt die anfängliche Power, die sich weit über den zweiten Akt erstreckt, im dritten gewaltig nach. Zwar fühlt sich alles in allem genial an, doch vermisst man leider - speziell im dritten Akt - den krönenden Abschluss.

Gewohnt gute Kost

Kampf den Monstern
In puncto Kämpfe hat sich seit dem ersten Teil von The Witcher auch einiges getan. Geralt hat nun die Möglichkeit leichte und schwere Hiebe auszuführen um seinen Gegner mit diversesten Schlagkombos in die Knie zu zwingen. Auch das Einsetzen von Magie und anderer Fähigkeiten steht unserem Helden zur Verfügung. So kann man sich mit Sprüchen in manch heiklen Situationen gut helfen. Mit mächtigen Feuerbällen oder lähmenden Fallen kann man schnell einen Kampf zu seinen eigenen Gunsten entscheiden. Das Einsetzen von Schwertern, sowie Zauber ist ein wahres Spektakel am Bildschirm selbst. Elegant schleudert sich der Held zwischen den Feinden herum und weicht deren Hieben aus, um selbst welche zu landen. Die KI scheint in manchen Situationen einfach überfordert zu sein und bietet so oft ein leichtes Ziel. Doch das ändert nichts an den schön inszenierten Kampfeinlagen die man im Laufe des Spiels mehr als genug zu Gesicht bekommt.
Im zweiten Teil von The Witcher ist es dem Spieler möglich seinen Charakter auch mit Ausrüstungsgegenständen, die er im Laufe des Spiels Bossgegnern oder Truhen entnimmt, zu verbessern. Somit kann man nun auch die Kleidung des Hexers nach seinen Wünschen gestalten um die Werte des Charakters noch zu steigern. Auch neue Waffen können in verschiedenen Kämpfen eingesetzt werden um z.B. Gegner mit mehr Rüstung auch mehr Schaden zuzufügen. Wie man es aus dem ersten Teil kennt, können auch Tränke zum Steigern der Attribute eingesetzt werden. Geralt findet die nötigen Bestandteile für diese Tränke in den Gebieten oder bei Gegnern. Die Wichtigkeit von solchen Gesöffen bekommt man erst dann mit, wenn man einen hohen Schwierigkeitsgrad wählt. Je schwerer das Spiel desto wichtiger werden solche Phiolen. So kann man sich z.B. in dunklen Gebieten mit dem Trank „Katzenauge“ einen Riesenvorteil gegenüber seinen Feinden verschaffen. Auch Tränke die den erlittenen Schaden reduzieren, können hilfreich sein. Doch - übermäßiger Verzehr kann vergiftend wirken - steht bei jeder Phiole auf der Rückseite und kann dem Spieler auch zum Verhängnis werden.
Filmreif
Auf der Suche nach dem wahren Mörder von König Foltest, führt der Weg dorthin durch eine düstere Zeit im finsteren Mittelalter. Leid, Not, Mord und Schrecken stehen auf der Tagesordnung und können einem echt aufs Gemüt schlagen. In die grandiose Umsetzung dieser düsteren Atmosphäre, welche selbst im Buch beschrieben ist, kann der Spieler voll und ganz eintauchen. Traurige Schicksale begegnen dem Helden auf seinem langen Weg. Der stimmungsvolle Soundtrack trägt auch einen großen Teil dazu bei, wichtige Ereignisse zu untermalen. Die filmreifen Zwischensequenzen und die tolle Grafik lassen vergleichbare Titel wie z.B. DA2 alt aussehen. Das zu begehende Gebiet von The Witcher2 ist nicht so groß wie das des Vorgängers. Wenn man sich eine halbe Stunde Zeit nimmt hat man schon fast alles außerhalb der Stadtmauern gesehen und kann sich wieder den Aufgaben zuwenden. Einzig die Steuerung lässt etwas zu wünschen übrig. Nun hat man zwar das Kampfsystem überarbeitet und enorm verbessert, doch hat man auch wieder ein paar Mängel eingebaut. So kann man in Kampfsituationen einzelne Gegner anvisieren, um die folgenden Schläge oder Zauber auf diesen auszurichten. Diese Lockfunktion springt teilweise zwischen den Gegnern hin und her, so wie schlussendlich der eigene Held auch. Dies kann schon mal zu Verwirrungen führen und man greift auf einmal die Wache mit voller Gesundheit an, ohne die Schwächeren angreifen zu können. Doch mit einem schnell Hechtsprung zur Seite und ein paar Schritten zurück kann man schon wieder den Nächsten anvisieren und erledigen. Je mehr man die Gegner in die Knie zwingt und sich in der Story nach vorn bewegt, umso mehr erhält man auch Erfahrungspunkte für seine gesammelten Level, die man auf vier Grundbäume aufteilen kann. Diese sind in Schwertkampf, Magie, Alchemie und Training unterteilt und können mit 50 Punkten verbessert werden. Für welchen Weg man sich entscheidet ist einem selbst überlassen. Man kann sich nur auf eines spezialisieren oder sich einen Allrounder gestalten, denn das recht einfache Upgradesystem lässt alle Möglichkeiten offen.

Fazit und Wertung

Patrick meint: Ein fantastisches Rollenspiel-Erlebnis!

Mit The Witcher 2 treffen die Entwickler genau ins Herz der Fans. Das Game ist durch und durch genial und ein würdiger Nachfolger zum ersten Teil. Die Story ist einzigartig und mehr als gut umgesetzt worden. Der dritte Akt hätte zwar kräftiger ausfallen müssen, doch hat er mich trotzdem überzeugt. Die ständigen Verzweigungen der einzelnen Quests haben mir sehr gut gefallen und haben mich stellenweise sogar überrascht. Auch die Möglichkeit verschiedene Enden zu spielen spricht nur für The Witcher 2.

80%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
7
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • hübsche Grafik
  • viele Quests
  • Story, Atmosphäre
  • cooler Held
  • kurze Ladezeiten
Verbesserungswürdig
  • einige Bugs
  • kleine Mängel an der Steuerung
  • KI-Gegner manchmal dumm
  • schwacher Schluss
Anforderungen
Minimale Systemanforderungen:
• Betriebssystem: Windows XP SP2 / Windows Vista SP2 / Windows 7 (32/64-bit)
• Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.2 Ghz oder AMD Athlon 64 X2 5000+
• Arbeitsspeicher: 1 GB Windows XP / 2 GB Windows Vista und Windows 7
• Grafikkarte: 512 MB RAM, mit Pixel Shader 3.0 Unterstützung (Nvidia GeForce 8800 oder ATI Radeon HD3850)

Empfohlenes System:
• Betriebssystem: Windows XP SP2 / Windows Vista SP2 / Windows 7 (32/64-bit)
• Prozessor: Intel Core 2 Quad oder AMD Phenom X4
• Arbeitsspeicher: 3 GB Windows XP / 4 GB Windows Vista und Windows 7
• Grafikkarte: 1 GB RAM, mit Pixel Shader 3.0 Unterstützung (Nvidia GeForce GTX260 oder ATI Radeon HD4850)

Zusätzlich:
• Soundkarte: Kompatibel mit DirectX 9.0c
• HDD: 16 GB Festplattenspeicher
• Disc Drive: DVD x8, Kompatibel mit DVD9
• Die Installation setzt Administrator-Rechte voraus.
• Das Spiel unterstützt Xbox 360 Controller für Windows.
Getestet für
Patrick Hyza Patrick Hyza

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