Suikoden I&II HD Remaster Gate Rune and Dunan Unification Wars - Test/Review
Es geht in die gute alte Zeit zurück - in die Jahre der klassischen JRPGs. Die Rede ist vom Remaster von Suikoden I+II, zwei Titel, die ursprünglich 1995 und 1998 veröffentlicht wurden.
Von Lars Hack am 15.04.2025 - 04:24 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Konami

Entwickler

Konami

Release

06.03 2025

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (8)

Gute, alte Zeit


Es geht in die gute alte Zeit zurück - in die Jahre der klassischen JRPGs. Die Rede ist vom Remaster von Suikoden I+II, zwei Titel, die ursprünglich 1995 und 1998 veröffentlicht wurden. Kaum zu glauben, damals war ich 2, beziehungsweise 5 Jahre alt. Gute 30 Jahre später, wie schlägt sich also der Remaster der Titel? Und ja, der Titel ist eigentlich “Suikoden I&II HD Remaster Gate Rune and Dunan Unification Wars”. Aber ich schreib einfach nur Suikoden, ja?

Doppelabenteuer


Ich gebe es direkt zu - ich musste ein wenig zur Suikoden-Story nachlesen. Die Spiele liegen ein ganzes Stück zurück und wurden damals auch etwas vor meiner aktiven Gaming-Zeit veröffentlicht. Als ich also den Key für die Remaster-Version bekam, war erstmal etwas Recherche angesagt. Die gute Nachricht für die Fans des Originals (habt ihr auch so Hüftschmerzen inzwischen?): die Story ist euch erhalten geblieben, einer der großen Vorteile des damaligen Releases. Wieder schlüpfen wir in die Rolle von Tir. Wir sind eigentlich der Sohn des größten Generals des Imperiums, allerdings wird dieser pünktlich zu unserem Amtsantritt in der imperialen Armee zu einem Feldzug abberufen. Wir erledigen also unsere ersten Aufgaben mehr oder weniger auf uns allein gestellt, begleitet von unseren Dienern, unserem Personal und kurzum unseren besten Freunden. Schließlich liegt eine blühende Karriere direkt vor uns, nicht wahr? Fast. Bereits auf unseren ersten Missionen finden wir heraus, dass das Imperium doch nicht so heroisch ist, wie wir uns das aus den Erzählungen unseres Vaters heraus vorgestellt haben. Immer wieder begegnet uns Korruption und früher oder später kommt es eben, wie es kommen muss: Wir stehen auf der anderen Seite, der Rebellion, und führen diese in einem Feldzug gegen das Imperium an. Kaum ist das geschafft, schließt sich auch schon Suikoden II an. Wieder schlüpfen wir in die Rolle eines Helden, dieses Mal Riou, und erneut wartet eine volle Story an Intrigen, Wendungen und einigen Heldentaten auf uns. Kernpunkt des zweiten Teils sind die ursprünglichen Runen, die das Schicksal der Welt bestimmen, und die auch im ersten Teil schon eine Rolle gespielt haben. Aber, um fair zu sein, wenn wir jetzt die gesamte Runen-Story ausrollen, wird das hier eine verdammt lange Geschichte. Halten wir es also simpel: Wir sind der Held, wir sammeln Verbündete und hoffentlich siegen wir am Ende. Und dann klopfen wir uns alle selbst auf die Schulter.

Klassische RPG-Motive


Suikoden, sowohl 1 als auch 2, tragen viele der klassischen Elemente, die wir an JRPGs lieben - wir stellen unsere Gruppe zusammen, rüsten sie aus, bewältigen Kämpfe. Suikoden denkt aber etwas größer. Nachdem wir das Spiel mit vier Charakteren beginnen, warten im Laufe der Spiele über 100 Charaktere darauf, dass wir sie mit uns auf Abenteuer nehmen. Die meisten treten uns automatisch bei, während wir für andere spezielle Voraussetzungen erfüllen müssen. Das kann manchmal bedeuten, dass wir sie einfach in der Spielwelt finden müssen, während andere die richtige Auswahl an Dialogoptionen oder kleine Quests benötigen. Auch der Ausbau unserer Basis kann eine dieser Voraussetzungen sein, aber dazu gleich mehr. Alle unsere Charaktere benötigen natürlich auch ihr eigenes Set an Ausrüstung. Während Waffen vorgegeben sind und im Laufe des Spiels upgegradet werden können, rüsten wir unsere Charaktere mit Helmen, Rüstungen, gegebenenfalls Schilden und Accessoires aus. Diese finden wir in der ganzen Welt, mal als Beute, mal bei Händlern. Jeder Charakter hat sein ganz eigenes Inventar. Wollen wir also, dass einer unserer Figuren im Kampf ein Heilitem einsetzt, muss der Charakter dieses bereits vor dem Kampf ins Inventar bekommen haben. Das macht das Inventar-Management etwas herausfordernd, ist aber auch eines der Gameplay-Features, die es aus dem Original bis in das Remaster geschafft hat. Durch die Ausrüstung und das Upgraden von Waffen stärken wir die Verteidigung und den Angriff unserer Helden. Zusätzlich haben diese auch Werte, wie Stärke und Tempo, die beeinflussen, wie stark und schnell sie beispielsweise im Kampf zuschlagen. Der Kampf selbst findet dann schließlich rundenbasiert statt. Wir geben zunächst all unseren Helden ihre Befehle, sagen an, welchen Gegner sie angreifen sollen, und dann entscheidet das Tempo aller beteiligten Figuren, wer zuerst zuschlagen darf. Zusätzlich können sowohl unsere Figuren als auch Gegner in erster oder zweiter Reihe stehen. Steht ein Gegner zum Beispiel in der hinteren Reihe, müssen wir entweder die Gegner vor ihm beseitigen oder auf Fernkampfwaffen zurückgreifen, um ihn zu erreichen. Zusätzlich hat jeder Charakter Zugriff auf spezielle Fähigkeiten, den Runen. Diese können uns Vorteile geben, Gegner nachhaltig schwächen oder einfach eine gute Portion Schaden machen. Wenn ihr mal nicht selbst alle Entscheidungen im Kampf treffen wollt, bietet Suikoden auch die Möglichkeit, das Spiel Kämpfe automatisch austragen zu lassen. Dann lehnt ihr euch zurück und schaut zu, wie eure Gruppe (bestenfalls) siegreich alle Gegner erledigt. Oder eben auch nicht, neh? Ohne zu viel verraten zu wollen, übernehmen wir im Laufe der Story nicht nur die Zügel unserer immer größer werdenden Gruppe an Helden, sondern auch die Herrschaft über eine Burg. Diese können wir im Laufe des Spiels ausbauen, neue Händler ansiedeln und, wie bereits erwähnt, sind auch manche der Ausbaustufen Voraussetzung, um den ein oder anderen Gefährten anzuheuern. Ihr wolltet schon immer mal eine Burg besitzen? Hier ist eure Chance.

Pixel-Himmel


Als Remaster tragen Suikoden I+II natürlich viele Motive der Originale weiter. Der Großteil des Gameplays, wie zum Beispiel das Inventory-Management, wurden nicht angerührt und sind noch genau so dabei, wie es Spieler der Originale von damals kennen. Optisch wurde aber ordentlich geschraubt. Die Umgebungen sind detaillierter und hochauflösender, ohne den wertvollen Nostalgie-Charme der 90er-Jahre-RPGs zu verlieren. Gerade die Pixel-Optik der Figuren ist großartig gelungen, ein Must-See für jeden Pixel-Connoisseur. Auch die Musik von damals ist wieder mit dabei, mit absoluten Hits. Ob friedliche Stadtmusik oder actiongeladene Hintergrund-Untermalung in Kämpfen, Entwickler und Publisher Konami hat ordentlich vorgelegt. Eine Synchronisation gibt es, wie in den Originalen, nicht. Es gibt eine deutsche Textausgabe für beide Spiele, die allerdings eher schwach ausfällt. Immer mal wieder fehlen einfach Worte in Dialogen, viele der Dialoge klingen extrem gestelzt, als hätte man die Textpassagen einfach in ein Übersetzungsprogramm geschüttet und auf das Beste gehofft. Auch an anderen Stellen hätte man ruhig noch etwas arbeiten können. Wie gesagt, das Inventar-Management ist zeitraubend und kleinteilig. Hier hätte man definitiv nachbessern oder zumindest optimieren können. Oder wenn die Musik auch plötzlich schneller abspielt, wenn ihr in Kämpfen die Zeit beschleunigen. Wollt ihr also, dass Kämpfe schneller ablaufen, müsst ihr euch auch mit verzerrter Musik zufriedengeben. Dafür könnt ihr aber nun auch zwischen drei Schwierigkeitsgraden entscheiden. Davon hängt ab, wieviel Gegner einstecken können und wie hart sie auf unsere Helden einschlagen. Relativ geradlinig also, trotzdem aber eine Chance für Veteranen, noch etwas Schwierigkeit draufzupacken. Sonst laufen die Spiele problemlos. Keine Abstürze oder ähnliches während des Tests, nur eben immer und immer wieder das Gefühl, dass man noch ein paar Quality-of-Life-Verbesserungen hätte einstreuen können.

Fazit & Wertung

Lars meint: Gelungene Nostalgie!

Ihr wollt ein wenig Nostalgie in eurem Gaming-Alltag? Dann dürfte “Suikoden I&II HD Remaster Gate Rune and Dunan Unification Wars” genau euer Ding sein. Ob als Veteran der originalen Spiele oder wenn ihr einfach frisch reinstarten wollt, hier ist JRPG-Material direkt aus den 90ern, nur etwas aufgehübscht und poliert für das 21. Jahrhundert. Während das alles optisch ganz gut was hermacht und auch die Musik eine Punktlandung hinlegt, sind so Schnitzer wie eine schwache deutsche Textausgabe und das umständliche Inventar-Management einfach ärgerlich. Viele potenzielle Quality-of-Life-Anpassungen, die das Spiel gut verdient hätte, wurden einfach nicht umgesetzt. Wenn ihr über eine gewisse Umständlichkeit also hinweg schauen könnt, macht ihr mit Suikoden alles richtig. Und wer weiß, vielleicht remastert Konami ja auch noch die späteren Titel der Reihe. Der Preis von 50 Euro auf Steam ist trotzdem eine steile Vorlage.

81%
Grafik
79
Sound
83
Bedienung
62
Spielspaß
86
Atmosphäre
80
Preis/Umfang
75
Richtig gut
  • aufgehübscht, aber mit dem Charme von damals
  • gute Pixelart
  • prima Musikuntermalung
  • großer Cast an Charakteren
  • Schwierigkeitsgrade
  • ein paar Quality-of-Life-Anpassungen…
Verbesserungswürdig
  • Musik läuft schneller bei Kampf-Beschleunigung
  • grobes Inventar-Management
  • deutsche Textausgabe eher schwach und mit Fehlern
  • …aber eben nicht so viele, wie es hätten sein können
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows 10 (64-bit OS required)
• Prozessor: Intel Core i5-4440 3.30Ghz
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GeForce GTX 1050
• DirectX: Version 11
• Speicherplatz: 16 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectX 11 compatible sound card

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Nintendo Switch (Lite) Konsole
• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 Konsole
Getestet für
PC
Lars Hack Konnte Lars zuerst laufen oder den Controller einer SNES bedienen? Die Frage ist bis heute nicht sicher geklärt. Klar ist, dass er sein Herz seit damals an Videospiele verloren hat.

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