Spyro Reignited Trilogy - Test/Review
Dass Drachen unglaublich alt werden können, wissen wir schon aus zahlreichen Fantasyuniversen. Und scheinbar halten die sich beim Altern auch noch verdammt gut!
Von Lars Hack am 01.12.2018 - 04:54 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Toys for Bob

Release

13.11 2018

Genre

Platformer

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Media (7)

Drachenspaß in HD

Dass Drachen unglaublich alt werden können, wissen wir schon aus zahlreichen Fantasyuniversen. Und scheinbar halten die sich beim Altern auch noch verdammt gut! Seit Kurzem wird uns das auf der Playstation 4 und der Xbox One bewiesen: Die Spyro Reignited Trilogy von Entwickler Toys for Bob bringt uns die drei ersten Abenteuer des Jungdrachen im neuen Gewand. Bei uns lest ihr, wie sich das Remastering der alten Insomniac Games-Titel spielt!
Aller guten Dinge sind drei
Als junger Drachen in einer mittelalterlich-inspirierten Welt, die von dutzenden erwachsener Drachen bewohnt wird, sollte man eigentlich wenig Sorgen haben. Außer natürlich, einem liegt das Held-Sein im Blut! Denn als alle Drachen vom fiesen Gnasty Gnorc in Kristall verwandelt werden, schlägt die Stunde des Jungdrachen Spyro. Zusammen mit der Libelle Sparx, die uns nicht nur mit Rat und Tat zu Seite steht, sondern auch unsere Lebensenergie darstellt, ziehen wir los um unsere Artgenossen zu befreien. Wie sollte eine Armee des Bösen auch gegen unseren Flammenatem bestehen können? Apropos Armee des Bösen, auch in den Folgespielen erwarten uns Herausforderungen. In Spyro 2: Ripto's Rage stellen wir den namensgebenden Unhold, der das friedliche Land Avalar dank seines magischen Szepters unter seine Knute bringen will. Da wir dann auch schon Erfahrung im Drachenweltretten haben, machen wir in Spyro 3: Year of the Dragon doch einfach genau damit weiter. Die böse Zauberin lässt ihre Schülerin Bianca alle Dracheneier aus Spyros Heimat stehlen. Zwar könnten dieses Mal die erwachsenen Drachen das Abenteuer übernehmen, aber nur Spyro ist klein genug, um die Fluchttunel der Eierdiebe zu benutzen. Also nehmen wir es ein drittes Mal mit einem magieschwingenden Feind auf.
I ha... Love portals!
Ein paar Elemente haben alle Spyro-Games gemein. Zum Beispiel, dass wir die verschiedenen Level unserer Abenteuer durch Portale erreichen! Von einer Hauptwelt aus steht uns immer die Auswahl mehrerer Level zur Verfügung, wir müssen einfach nur durch den Portalbogen laufen. Schon fertig! Manche Portale erfordern, dass wir genügend Sammelobjekte in der Welt gefunden haben – befreite Drachen, magische Kugeln und Dracheneier. Wenn wir uns unseren Widersachern stellen müssen, greifen wir auf einen Drachenklassiker zurück, den Flammenatem! Fürchtet euch, entflammbare Feinde! Allerdings gibt es da auch jene Gegner, die sich feuerresistente Metallrüstungen besorgt haben. Auch dafür haben wir einen Trick. Wir senken unsere Hörner und rennen los! Das hilft uns nicht nur, schnell durch die Welt zu reisen und Behälter aufzubrechen, sondern auch gegen gewiefte Rüstungsträger. Gemeinsam mit dem Gleiten, das uns durch unsere Flügel ermöglich wird, ist das eigentlich ein recht simples Moveset, das in späteren Spielen nur leicht aufgestockt wird. So lernen wir dann beispielsweise das Klettern an bestimmten Wänden und das Schwimmen. Dringend nötig, schließlich gibt es später ganze Missionen, die sich fast ausschließlich unter Wasser abspielen. Ab dem zweiten Spiel haben wir auch Zugriff auf Spezialfähigkeiten, wenn wir die dazugehörigen Stationen in der Welt finden. Dann kriegen wir zeitlich begrenzten Zugang zu Feuerballattacken oder dürfen statt nur zu gleiten auch fliegen. Während wir Gegner ankokeln, simple Rätsel lösen und neuen Freunden helfen, sammeln wir auch hunderte Rubine ein. Zunächst nur, um den perfekten, 100%igen Levelabschluss zu erzielen, ab Ripto's Rage aber auch um neue Gebiete und Fähigkeiten freizukaufen. Mit jedem Spiel wird der Umfang und das Gameplay also ein Stückchen erweitert. Höhepunkt des Ganzen ist, wenn wir in Year of the Dragon neue Verbündete aus den Klauen des Feindes befreien, die wir dann in kurzen Missionen selbst steuern können. So kommt Abwechslung ins ohnehin niemals langweilige Drachenleben! Sammler dürfe sich besonders freuen: Spyro belohnt uns, wenn wir jeden Edelstein und jedes Sammelobjekt finden. Dann mal auf die Jagd nach 100%!
Es ist so... bunt!
Was erwartet man eigentlich von der remasterten Version eines Spiels? Eine genaue Kopie des alten Gameplays, nur im neuen, hübschen Gewand? Wenn ja, Glückwunsch, die Spyro Reignited Trilogy dürfte voll euer Ding sein. Die eckigen low texture Modelle gehören der Vergangenheit an! Toys for Bob haben aus dem ohnehin farbenfrohen Spyro-Franchise eine bunte Abenteuerfahrt mit vielen Kurven gemacht. Modelle, Effekte, Animationen, alles ist über die drei Spiele hinweg nicht nur wie aus einem Guss, sondern auch unglaublich passend für Spyro. Ebenso ist eine deutsche Vertonung mit am Start, die den Soundtrack unterstützt. Und was für ein Soundtrack das ist! Von mitreißenden Musikstücken für harte Kämpfe zu entspannten Melodien, wenn wir durch eine frühlingsgrüne Hubwelt wandern. Wer mag, kann sogar in den Optionen auf die Originalmusik wechseln. Klar, am Gameplay an und für sich hat sich nicht wahnsinnig viel geändert. Toys for Bob haben sich wirklich Mühe gegeben, die alten Spielen möglichst detailgetreu aufzubereiten. Aber für alle, die damals nicht mit dem lila Drachen losgezogen sind, sei gesagt: Es wird kaum langweilig. Das Spyro-Franchise hat eben diese unterhaltsame Art, die uns immer wieder motiviert. Nicht zu schwierig, nicht zu öde. Der ein oder andere Schnitzer trübt dann auch nicht den Gesamteindruck. Hatten wir hier und da kurze Kameraaussetzer? Ja, zugegeben. Ab und an lange Ladezeiten? Leider. Auch sind wir über das ein oder andere Clippingproblem gestolpert. Und sagen wir, wie es ist: Das simple Gameplay wird vielleicht ein paar jüngere Spieler abschrecken. Wir reden schließlich über Spiele, die gute 20 Jahre alt sind. Trotzdem raten wir dazu, dem kecken Drachen eine Chance zu geben.
Die Spyro Reignited Trilogy ist seit dem 13. November 2018 für 29,94 Euro als PlayStation 4- und Xbox One-Version erhältlich.

Fazit & Wertung

Lars meint: So hab ich mir Spyro immer vorgestellt!

Sind es wirklich schon 20 Jahre...? Vom ersten Moment an hatte ich Flashbacks in meine Kindheit, als ich Spyro auf der Playstation eines Freundes gespielt habe, bevor ich endlich eine eigene samt Drachenabenteuer bekam. Für mich stand es dann auch außer Frage, dass ich mich auf die Reignited Trilogy stürze. Es ist nie leicht, ein uraltes Spiel zu remastern. Richtet man sich eher an die alten Fans und lässt alles, wie es ist? Oder peppt man das Abenteuer zeitgemäß auf? Toys for Bob geht den ersten Weg. Wir erkennen Schauplätze von vor 20 Jahren immer wieder, erinnern uns vielleicht sogar an die ein oder andere Route zu einem Schatz und stellen fest: Genau so bunt, so energiegeladen sah Spyro damals in unseren Köpfen aus. Hier wird uns nichts bahnbrechend neues präsentiert, aber gute Erinnerungen in einem hübschen Gewand. Unser Rat? Nicht vom in die Jahre gekommenen Gameplay abschrecken lassen, sondern sich einfach mal in eine simplere, drachengefüllte Welt fallen lassen.

80%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
7
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • wünderschöne neue Optik
  • lebendige Animationen
  • für Veteranen und neue Fans geeignet
  • wahnsinnig guter Soundtrack
  • Option auf alte Musikstücke
  • steigender Gameplay-Umfang von Spiel zu Spiel
  • Belohnung für Perfektionisten
  • gute deutsche Vertonung
Verbesserungswürdig
  • Kameramacken
  • kleinere Clippingfehler
  • nach wie vor simples Gameplay
  • stellenweise lange Ladezeiten
Anforderungen
• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• PlayStation 4 (Pro) Konsole
Getestet für
PlayStation 4
Lars Hack Konnte Lars zuerst laufen oder den Controller einer SNES bedienen? Die Frage ist bis heute nicht sicher geklärt. Klar ist, dass er sein Herz seit damals an Videospiele verloren hat.

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