Sony INZONE H9 - Test/Review
Unter der neuen Marke „INZONE“ bringt Hersteller Sony Hardware für PC-Spieler auf den Markt. Wir durften das kabellose „H9“ Headset mit ANC-Funktion auf den Prüfstand schicken!
Von Christoph Miklos am 06.10.2022 - 04:46 Uhr

Fakten

Hersteller

Sony

Release

August 2022

Produkt

Headset

Preis

ab 279 Euro

Webseite

Media (15)

Einleitung & Datenblatt

Einleitung


Unter der neuen Marke „INZONE“ bringt Hersteller Sony Hardware für PC-Spieler auf den Markt. Wir durften das kabellose „H9“ Headset mit ANC-Funktion auf den Prüfstand schicken!

Über Sony


Das japanische Elektonikunternehmen Sony wurde am 7. Mai 1946 gegründet und produzierte zunächst Reiskocher, wandte sich später aber der Unterhaltungselektronik zu. Mit dem Erwerb einer Transistorlizenz von Bell Labs gelang der Durchbruch. Die Marke Sony wird seit 1955 benutzt, das Unternehmen trägt den Namen seit 1958. Sony leitet sich aus sonus und sonnyboy ab und war der erste lateinische Name eines japanischen Unternehmens. Der Hersteller mit Sitz in Minato brachte Zahlreiche Innovationen hervor und zählt zu den ganz Großen der Branche, ist heute aber deutlich breiter aufgestellt.

Datenblatt


• Bauart: Kopfhörer (Over-Ear) • Bauform: Kopfbügel • Prinzip: geschlossen • Mikrofon: Mikrofonarm • Wireless: Bluetooth 5.0, AAC, Funk digital • Steuerung: 3-Tasten-Fernbedienung, Lautstärkeregler, Mute-Taste (Mic Flip) • Betriebsdauer: 32h (ohne ANC) • Akku: USB-C Ladeanschluss, Schnellladefunktion (10min für 1h Betriebsdauer) • Frequenzbereich: 5Hz-20kHz (Kopfhörer), 100Hz-8kHz (Mikrofon) • Treiber: 40mm • Zertifiziert für: Discord, PS5 • Besonderheiten: aktive Geräuschunterdrückung (ANC), Umgebungsmodus, Klang-Personalisierung, App-Steuerung, Ohrmuschel drehbar, Virtual 7.1-Surround (THX Spatial Audio), inkl. USB-Adapter • Farbe: weiß • Gewicht: 330g
Preis: 280 Euro (Stand: 06.10.2022)

Testplattform


• Mainboard: ASUS ROG Crosshair VIII Dark Hero • Prozessor: AMD Ryzen 9 5950X • Arbeitsspeicher: Ballistix Elite DIMM Kit 32GB, DDR4-4000 • Grafikkarte: ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC • Prozessorkühler: Alpenföhn Gletscherwasser 360 High Speed • Wärmeleitpaste: Arctic MX-5 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 PLUS • Festplatten: ADATA XPG Gammix S70 Blade 2TB • Gehäuse: be quiet! Silent Base 802 weiß • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Peripherie: Razer Viper Ultimate, Sharkoon PureWriter RGB, EPOS Sennheiser GSP 670 • Monitor: LG UltraGear 34GN850-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Konsolen: Sony PlayStation 5
• Sonstiges: diverse Computer-, Videospiele, Audio-CDs und DVD-Filme

Verarbeitung & Technik

Verarbeitung & Bedienung


Das weiß-schwarze Headset kommt in einem stabilen Karton bei uns in der Redaktion an. Wirklich wertig wirkt das wuchtige, 330 Gramm schwere und komplett aus Kunststoff gefertigte Testmuster nicht. Immerhin: Der Verstellbereich für die Kopfgröße ist großzügig, ebenso die Polsterung an den Ohren und am Bügel. Das nicht abnehmbare Mikrofon befindet sich auf der linken Seite, ist nach oben klappbar und kann zur Feinjustierung gebogen werden. Für etwas Farbe sorgt die blaue LED-Beleuchtung (Ring) an beiden Kopfhörerseiten. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Sony INZONE H9 Headset ein USB-A auf USB-C Ladekabel, der USB-A Dongle für die Verbindung und der übliche Papierkram wie Quick Guide und Garantieunterlagen. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen. Sämtliche wichtige Bedienelemente des H9 findet man direkt am Gerät selbst. An der linken Seite wurde der Lautstärkeregler, der USB-C-Anschluss und der Schalter für die ANC-Funktion untergebracht. Am rechten Kopfhörer wurden der Einschaltknopf, der Taster für die Bluetooth-Verbindung sowie der Balance-Regler zwischen Spiel und Chat verbaut.

Technik


Die Lautsprecher befinden sich in geschlossenen Gehäusen, welche gut isoliert sind, um Außengeräusche in einem hohen Maß zu dämpfen. Als Kopfhörer eingesetzt, bietet dies zugleich den Vorteil, auch die Umgebung selbst bei lautem Musikgenuss nicht zu belästigen. Für die Wiedergabe sorgen hochwertige Neodym-Magnete mit 40-mm-Durchmesser. Der Frequenzbereich deckt das menschliche Hörvermögen mit 5 Hz bis 20 KHz ab. Der Hersteller bescheinigt dem Kopfhörer eine Impedanz von 32 Ohm und eine Empfindlichkeit von 98 Dezibel. Mit dem beiliegenden USB-Empfänger verbindet sich das Headset im 2.4-GHz-Frequenzbereich und sorgt so für eine latenzfreie Übertragung ohne Qualitätsverlust. Eine Verbindung mittels Bluetooth ist ebenfalls möglich. Die Akkulaufzeit beträgt knapp 32 Stunden bei 50 Prozent Lautstärke - mit ANC-Funktion sinkt die Zeit auf 25 Stunden. Aufgeladen wird das H9 mit dem beiliegenden USB-C-Kabel (1.5 Meter), welches währenddessen weiter genutzt werden kann. Nach nur 10 Minuten Ladezeit hat man genug Power für eine einstündige Gamingsession.
Das Sony INZONE H9 kann man neben dem PC auch ohne Einschränkungen an der PlayStation nutzen, dafür ist auf dem mitgelierten Dongle ein Umschalter vorgesehen, damit der Sender weiß, an welchem System er aktuell agiert.

Praxis & Tragekomfort

Praxis


In unserem Alltagstest (Destiny 2, Overwatch 2, Battlefield 2042, Blu-ray-Filme und Audio-CDs) schlägt sich das Headset gut. Unser Testmuster punktet mit präzisen Höhen und recht sauberen Höhen. Der Bass ist trocken und recht dynamisch. Insgesamt wirkt das Klangerlebnis neutral - was für den professionellen eSport angenehm ist. Schade bloß, dass die spezielle 360°-Surround-Sound-Technologie wenig bis gar nichts bringt.

ANC


Unser Testmuster verfügt über eine ANC-Funktion. Es stehen mit „ANC“ und „Ambient-Modus“ (in der Software „Geräuschminimierung“ und „Umgebungsgeräusche“ genannt) zwei verschiedene Modi mit unterschiedlicher Ausrichtung und damit ebenfalls sich unterscheidenden Ergebnissen zur Verfügung. Das Resultat konnte im Test überzeugen, auch wenn die Funktion nicht den Effekt eines WH-1000XM5 bietet. Im ANC-Modus werden knapp 50% der Umgebungslautstärke herausgefiltert. Der Ambient-Modus lässt dagegen mehr Geräusche aus der Umgebung mit einfließen, womit die Reduktion der Störungen deutlich geringer ausfällt, aber die Umwelt ebenso besser wahrgenommen werden kann. Mit „Fokus auf Stimme“ werden darüber hinaus tiefe und hohe Frequenzen zurückgefahren sowie die mittleren Anteile verstärkt, was die Stimme etwas verständlicher macht.

Software (PC) und Surround-Sound


Als PC-Anwender steht die optionale Inzone Hub Software zur Verfügung, in der man das Klangbild justieren kann. Aber nicht nur eine einfache, manuelle Klangregelung steht bereit, auch bietet die Software eine räumliche Klangpersonalisierung welche auf der Sony 360° Spatial Sound Lösung beruht. Hierfür muss ein Account angelegt oder eben mit einem bestehenden sich angemeldet werden, da die ermittelten Werte auf Servern von Sony gespeichert werden und am Account gekoppelt sind. In der Praxis ist die Einrichtung schnell erledigt, aber klanglich konnten wir keine wirkliche Veränderung wahrnehmen.

Tragekomfort


Dank der angenehmen Ohrkissen eignet sich das Headset ideal für lange Spielzeiten. Selbst nach mehr als fünf Stunden konnten wir keine Schmerzen an den Ohren feststellen, was wiederum für den hohen Tragekomfort unseres Testmusters spricht. Der ausgewogene Anpressdruck macht unser Testmuster auch für Brillenträger interessant. Kleiner Wehrmutstropfen: Das Kunstleder sorgt schnell für schwitzende Ohren.

Mikrofon


Die Sprachqualität des Mikrofons überprüften wir wie immer mit den aktuellen Skype-, Teamspeak- und Discord-Versionen. In sämtlichen VOIP-Programmen wurde unsere Stimme in arg schlechter Qualität übermittelt. Der Stimme fehlen im Vergleich zu anderen Headsets deutlich die tieferen Frequenzen, die bei anderen Testkandidaten zumindest ansatzweise vorhanden waren.

Preis und Verfügbarkeit


Das Sony INZONE H9 kostet knapp 280 Euro (Stand: 06.10.2022) und ist ab sofort im Handel erhältlich.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Ernüchterndes Comeback von Sony!

Oha! Beim PC-Gaming-Comeback von Sony hätten wir uns definitiv mehr erwartet. Für knapp unter 300 Euro bleibt das INZONE H9 -stellenweise- weit hinter den zahlreichen Mitbewerbern (Logitech G Astro, Razer, SteelSeries und Turtle Beach). Doch kommen wir zunächst einmal zu den positiven Aspekten: Unser Testmuster, welches arg wuchtig ist, trägt sich sehr angenehm (niedriges Gewicht, weiche Polsterung), weist eine ausreichend lange Akkulaufzeit auf und verfügt über eine brauchbare ANC-Funktion. Das (Stereo-)Klangbild geht ebenfalls in Ordnung - könnte aber mehr für sein Geld bieten. Diesen wenigen positiven Aspekten stehen folgende Kritikpunkte gegenüber: Die verwendeten Materialien lassen das H9 etwas billig wirken, bei der groß angepriesenen Surround-Sound-Technologie bleibt der „Oho“-Moment komplett aus und die Mikrofonqualität ist milde ausgedrückt eine Frechheit. Somit kann am Ende von einem Kauf des INZONE H9 zumindest zum geforderten Preis nur abgeraten werden.

73%
Verarbeitung
8
Klang
8
Technik
8
Tragekomfort
9
Mikrofon
5
Preis
5
Richtig gut
  • saubere Verarbeitung
  • klare Höhen
  • dynamischer Bass
  • weiche Polsterung
  • angenehmes Gewicht
  • einwandfreie Funktechnik ohne Verzögerung
  • ANC-Funktion
  • geeignet für PC und PlayStation
  • ausreichende Akkulaufzeit
  • einfache Bedienung direkt am Headset
Verbesserungswürdig
  • wuchtiges Design
  • verwendete Materialien spiegeln nicht den hohen Verkaufspreis wieder
  • maue Surround-Sound-Technologie mit nur einer geringen Auswirkung
  • schlechte Mikrofonqualität
  • happiger Preis
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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