Sniper Ghost Warrior Contracts - Test/Review
Die Sniper-Serie aus dem Hause CI Games hat eine lange und bewegte Zeit hinter sich. Aus dem trashigen Zwischendurch-Shooter ist mittlerweile ein ernstzunehmender AA-Titel geworden.
Von Christoph Miklos am 06.01.2020 - 17:38 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

CI Games

Entwickler

CI Games

Release

22.11 2019

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (6)

Ziel erreicht?

Die Sniper-Serie aus dem Hause CI Games hat eine lange und bewegte Zeit hinter sich. Aus dem trashigen Zwischendurch-Shooter ist mittlerweile ein ernstzunehmender AA-Titel geworden. Mit dem neusten Ableger „Contracts“ möchte man laut Entwicklerteam ein neues Kapitel aufschlagen. Ob das gelungen ist?
Lowlight Story
Auch bei der neusten Sniper-Episode bekommt eine flache Hintergrundgeschichte geboten: In Sibirien freut man sich über einen heldenhaft scheinenden Befreier, der sich aber schlussendlich auch als Tyrann entpuppt. Als Meisterscharfschütze soll man nun diesen Unterdrücker und seine Anhänger ausschalten. Mehr gibt es nicht zu erzählen. Das dünne Storygerüst dient schlussendlich nur als „Verbindungsmaterial“ für die 20 Missionen, welche knapp 15 bis 18 Stunden Spielzeit in Anspruch nehmen. Das alles fällt jedoch nicht allzu negativ ins Gewicht, da der Fokus ohnehin auf dem Spielgeschehen liegt. Schon kurz nach dem ersten Ladebildschirm wird die wichtigste Neuerung in Contracts bemerkbar: Entwickler CI Games hat sich nämlich von der häufig kritisierten Open-World-Mechanik aus Sniper Ghost Warrior 3 verabschiedet und setzt stattdessen auf insgesamt fünf größere Sandbox-Level mit jeweils mehreren Missionszielen. Das neue Leveldesign sorgt nicht nur optisch für mehr Abwechslung, sondern auch die Vorgehensweise ändert sich von Auftrag zu Auftrag. In nahezu jeder Mission gibt es mehrere Möglichkeiten, die vorgegebenen Ziele zu erreichen. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, sich auf den Kern des Spiels zu konzentrieren - also das Agieren als Scharfschütze.
Pimp my rifle
Für erfolgreich abgeschlossene Missionen gibt es Geld, welches man in neue Gadgets oder das Verbessern seines Gewehrs investieren kann. So kann man zum Beispiel im Verlauf der Kampagne per Drohne Gegner markieren und diese mittels Geschützes ausschalten. Auf diese Weise ist es kein Problem, mehrere Feinde innerhalb kürzester Zeit auszuschalten. Dazu kommen noch diverse Munitionsarten. Es gibt zum Beispiel panzerbrechende Munition für Gegner hinter Wänden, EMP-Munition, um elektronische Geräte zu stören oder Köder-Munition, die Gegner die getroffene Stelle untersuchen lässt. Das Highlight ist und bleibt aber ein gezielter Slow-Motion-Kugelflug-Kill per Scharfschützengewehr. Die Schwächen
Auch wenn es beim Gameplay und der Präsentation merkliche Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger gibt, kränkelt „Contracts“ nach wie vor an den üblichen Sniper-Krankheiten. Da wäre zunächst einmal die fehlende Abwechslung bei den Auftragszielen. In den meisten Fällen muss man einen Computer hacken oder -noch simpler- einfach nur eine Zielperson ausschalten. Aufgrund des immer gleichen Missionsaufbaus kommt nach ein paar Stunden das Gefühl der Eintönigkeit auf. Außerdem muss man sehr oft nach dem Abschluss eines Missionsziels an einen bestimmten Punkt der Map zurückkehren, was nicht selten in ebenso lange wie öde Gewaltmärsche ausartet. Ein Schnellreisesystem wäre an dieser Stelle sehr wünschenswert gewesen. Das letzte große Problem betrifft die gegnerische KI, die in vielen Situationen schlicht überfordert ist oder mit Aussetzern zu kämpfen hat. Und wenn wir schon am Meckern sind: Das Spiel ist kein Hingucker. Die Texturen sind matschig, die Grafikeinstellungen dürftig. Es gibt Settings wie „Nachbearbeitung“, „Shading“ und „Shader-Qualität“ mit Einstellungsmöglichkeiten von niedrig bis sehr hoch. Einstellungsmöglichkeiten für Ambient Occlusion oder Anti-Aliasing-Filter fehlen. Das macht Sniper Ghost Warrior Contracts nicht zwingend hässlich, wegen seiner überwältigenden Grafikpracht wird man es aber nicht installieren.
Sniper Ghost Warrior Contracts ist ab sofort für 23,58 Euro im Handel erhältlich. Den Shooter kann man auf der Xbox One, der PlayStation 4 oder am heimischen Windows-PC zocken. Als Altersfreigabe hat der Titel eine USK-18-Einstufung erhalten.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Ein solider AA-Titel mit einigen Schwächen!

Vorweg möchten wir den Entwicklern von CI Games Lob aussprechen, da sie sich die Kritik des Vorgängers sichtlich zu Herz genommen haben. Die nicht ausgereifte Sandbox-Open-World wurde durch recht abwechslungsreiche Sandbox-Areale ersetzt. Darüber hinaus wissen der befriedigende Sniping-Part, das Belohnungssystem sowie die große Auswahl an Waffen und Gadgets zu gefallen. Diesen positiven Aspekten stehen leider das eintönige Missionsdesign, die maue Gegner-KI und das schwache Grafikgerüst gegenüber. Eine Empfehlung für Sniper-Fans können wir aber trotzdem aussprechen.

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • abwechslungsreiche Gebiete
  • befriedigendes Sniping
  • nach wie vor coole Slow-Motion-Kills
  • massig Gadgets und Upgrades
  • präzise Steuerung
Verbesserungswürdig
  • nur durchschnittliche "Grafikpracht"
  • gelegentliche Ruckler und Abstürze (PC)
  • wenig überzeugende Sprachausgabe
  • eintöniges Missionsdesign
  • schwache KI mit Aussetzer
  • keine Schnellreisefunktion
Anforderungen
• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole

PC (Minimum):
• PROZESSOR: i3 3240 3.4 GHz or AMD FX-6350 3.9 GHz
• PROZESSORFREQUENZ: Info
• ARBEITSSPEICHER: 8 GB
• BETRIEBSSYSTEM: Windows 7/8.1/10 64-bit
• GRAFIKKARTE: NVIDIA GeForce GTX 660 2GB or AMD Radeon HD 7850 2GB
• PIXEL-SHADERS: 5.0
• VERTEX-SHADERS: 5.0
• ZUGETEILTER VIDEOSPEICHER: 2048 MB
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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