Alle Ergebnisse
Fakten
Plattform
PC
Publisher
Ravenscourt
Entwickler
Black Eye Games
Release
18.05 2021
Genre
Strategie
Typ
Vollversion
Pegi
12
Webseite
Preis
24,99 Euro
Media (8)
Unsere Welt ist verbrannt, doch für Trauer und Melancholie bleibt keine Zeit. Wir können vielleicht kein Schwert schwingen oder Belagerungsleitern von den Mauern schubsen... Aber wir können überleben. Und wir können vielleicht sogar dafür sorgen, dass andere überleben. Eingepfercht in einen der Burghöfe, zusammen mit Schweinen, Hühnern und ein paar Ruinen, machen wir das Beste aus dem, was uns bleibt. Wir kochen Essen, reparieren Waffen und sorgen für frisches Wasser. Und wenn die kargen Vorräte in unserem Burghof nicht reichen? Wenn die Nordmänner erneut gegen die Mauern rennen? Wenn Schilde splittern und die wenigen überlebenden Soldaten medizinische Versorgung brauchen? Dann schlüpfen wir durch geheime Tunnel aus der Festung in die Stadt, in die Gassen, die früher unser Zuhause waren – und heute Feindesland sind.
Aber eins nach dem anderen! Das Spiel ist prinzipiell in zwei Modi aufgeteilt, die jeweils Tag und Nacht darstellen. Tagsüber bewegen wir unsere Figuren durch den Burghof. Es gilt Tiere zu füttern (oder zu schlachten, wenn es schlecht um unsere Nahrung steht), Schutt zu beseitigen, neue Werktische zu errichten oder die Bedürfnisse der Festungsverteidiger zu befriedigen. Das Ressourcensystem ist relativ simpel: Aus der Ressource Holz können wir beispielsweise an einem entsprechenden Werktisch entweder Feuerholz – für die Essenszubereitung – schaffen, oder Bretter, die wiederum für aufwändigere Rezepte gebraucht werden.
Für alles, was wir zu tun haben, gibt es entsprechende Werkbänke, die dann auch noch aufgewertet werden können, um den Ressourcenverbrauch zu senken. Haben wir dann Feuerholz geschlagen, können wir damit am Lagerfeuer eine einfache Mahlzeit kochen, wenn wir den Brennstoff mit einem Ei aus unserem Hühnerschlag kombinieren... Simpel! Dann müssen wir entscheiden, wer das warme Mahl bekommt. Geben wir es einem unserer Charaktere? Oder schicken wir es an die Verteidiger der Burg? Unsere eigenen Figuren haben sechs Werte, auf die wir achten müssen: Schlaf, Hunger, Durst, Krankheit, Verletzungen und Moral. Sinken diese Werte, dann brauchen sie länger, um ihre Aufgaben zu erledigen. Sinkt die Moral der Festungsverteidiger, könnte es in der nächsten Schlacht eine böse Überraschung geben.
Schlachten finden alle paar Tage statt, wenn die Belagerer einen Sturm auf die Festung unternehmen. Während es Pfeile und Geschosse hagelt, aus deren Weg wir unsere Figuren am besten rausbewegen, zeigt sich, wie gut unsere Vorbereitungen waren. Wenn wir genug Essen, Wasser und reparierte Ausrüstung geliefert haben, geht es für die Verteidiger glimpflich aus. Wenn nicht? Sagen wir einfach, dass die Nordmänner keine Gefangenen machen.
Der zweite Modus ist einfach zu erklären: Die Nacht! Das ist die Zeit, wenn wir uns aus den sicheren Mauern schleichen, hinaus in die Stadt, durch geheime Tunnel! Die Ismir halten die Stadt vielleicht besetzt, aber sie können nicht überall sein... Und wer achtet schon auf einen Schatten, der durch die Gassen schleicht? In den rauchenden Ruinen unserer einstigen Heimat suchen wir nach Vorräten, alles, was uns tagsüber in der Burg nützlich sein könnte. Wir starten auf dem Marktplatz, aber können nach uns nach die gesamte Stadt erkunden. Nur vor den durch die Straßen streifenden Ismir-Soldaten müssen wir uns in Acht nehmen. Sehen uns diese, schlagen sie Alarm und versuchen unsere mutigen Zivilisten zu erschlagen. Gut für uns, dass wir den Sichtkegel jeder Wache sehen – und, wie viel Lärm wir verursachen. Werden wir erwischt und entkommen, ist der Spuk aber noch nicht vorbei. Stattdessen patrouillieren in der nächsten Nacht noch mehr Soldaten. Wir bezahlen also jedes erwischt-werden mit einer schwierigeren nächsten Nacht. Hoffentlich können unsere Vorräte das verkraften...
Das klingt alles nach sehr viel, aber bedenkt: Das Gameplay wiederholt sich rasch. Mit den Szenarien verändert ihr zwar die Startbedingungen oder wie häufig es zu Schlachten kommt, aber prinzipiell steht ihr jeden Tag auf, wirtschaftet, schleicht, schlaft. Die Stadt ist groß und gibt uns einiges an Raum zum Erkunden, trotzdem muss man das Gameplay mögen, um am Ball zu bleiben. Jedoch: Die Entwickler haben bereits eine Roadmap veröffentlicht, die neue Inhalte – darunter auch eine neue Stadtkarte mit neuen Funktionen und Features – ankündigt. Fans des gepflegten Belagerungs-Überlebens können sich also noch auf mehr freuen.
Sonst macht Siege Survival einen soliden Eindruck, nur Kleinigkeiten sind aufgefallen. Ein gutes Beispiel für Eingabeschwierigkeiten, die ab und an auftreten: Nachts schleichen wir durch die Gassen und wollen einem Posten der Ismir ausweichen, indem wir zwei rasche Klicks an unterschiedliche Orte machen – und Siege Survival erkennt unsere Eingabe als Doppelklick auf die selbe Stelle und lässt unseren Charakter losrennen. Natürlich bleiben die Renngeräusche nicht unbemerkt und unser Charakter kassiert einen Pfeil in den Allerwertesten. Das ist ärgerlich, aber Siege Survival bringt uns einfach bei, gewissenhafter mit unseren Klicks umzugehen...
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