Nachschub für Strategen kommt mit Shogun 2 aus der Total War Reihe. Wir greifen zum Samurai-Schwert und werfen einen genauen Blick auf Segas jüngsten Sprössling.
Bis zum letzten Mann
Japan Mitte 1600, das Jahrhundert der Kriege. Ständige Machtwechsel und Kämpfe, Samurai-Clans wie Sand am Meer, und alle mit demselben Ziel, mehr Macht und größere Territorien. Im Kampagnen-Modus schlüpfen wir in die Rolle eines Samurai-Kriegers. Das erste Ziel, die Festigung unseres Territoriums. Einfach und doch etwas aufwendig, jonglieren wir mit unseren Steuereinnahmen und rekrutieren Armee um Armee. Der Vorteil unseres Clans, er ist berühmt für die ausgezeichneten Bogenschützen, was wir auch zu nutzen wissen. Runde um Runde ziehen wir mehr Einheiten aus unserer Burg und bekämpfen erfolgreich jeden Eindringling, bis sich die ersten diplomatischen Beziehungen zu unserem Nachbarn auftun. Ein Militärbündnis erscheint uns in Anbetracht der Situation das vernünftigste. Im Nachhinein betrachtet wäre ein Handelsabkommen hilfreicher gewesen, da unser neuer Partner schnell die Fronten wechselt und uns den Krieg erklärt. Leider stehen unsere Einheiten samt General auf der anderen Seite der Insel, wo wir uns eines nervigen Gegners entledigt haben. Zusätzlich droht uns der Bankrott, da unsere gewaltige Streitmacht entsprechend Gold in der Erhaltung kostet. Schlag auf Schlag zeigen sich die negativen Auswirkungen unseres schnellen Vorstoßes. Wir müssen ganze Truppenverbände auflösen, eine beschädigte Stadt reparieren und es fehlt an Nahrung für die Bevölkerung. Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Unser Ex-Verbündeter
fällt in unser Territorium ein und versucht sich unserer Hauptstadt zu bemächtigen. Wir schaffen es ihn noch kurz davor abzufangen. Ein weiterer Fehler, denn hätten wir in unserer Stadt auf ihn gewartet, anstatt ihn auf freiem Felde gegenüber zu treten, hätten wir wahrscheinlich gewonnen. Die zahlenmäßige Überlegenheit lässt sich mit keiner Taktik überwinden, und auch unsere mittlerweile erfahrenen aber auch angeschlagenen Truppen, schaffen es nicht diese Übermacht zu schlagen. Wir sind vernichtet. Ich schiebe es mal auf meine Ungeduld, schnell nach vorne zu kommen und einzunehmen was nicht sicher genug ist. Etwas mehr Geduld und ein paar Runden mehr, sowie auch eine etwas weniger aggressive Vorgehensweise, hätten den Lauf der Dinge sicher begünstigt.
Bekanntes Gameplay mit neuen Einheiten
Erneut muss man den Designern Lob aussprechen, für eine bis ins Detail getreue Darstellung der geschichtlichen Verhältnisse in der Zeit der Samurai-Kriege, die sich ein paar hundert Jahre dahinzogen. Sei es die Optik der unterschiedlichen Rüstungen und Waffen, die zeitlichen Gegebenheiten, oder die Namen der Gebiete sowie der unzähligen Clans mit ihren Anführern. Ein gewaltiges Sammelsurium an Namen die man fast nicht aussprechen bzw. hier niederschreiben kann, ohne einen Knopf in den Fingern zu bekommen. Das Gameplay scheint ident zu Total War: Napoleon zu sein, dieselben Truppenformationen, eine ähnliche Aufbaustruktur der Gebäude und Truppen, sowie der diplomatischen Möglichkeiten und dem Handel. Den größten Unterschied findet man bei der Optik. Einflüsse vom Christentum, das Japan nicht verschont hat, sowie fremder Kulturen die über ehrlose Schusswaffen verfügen, unterwandern die von Ruhm und Ehre geprägte Kultur der Japaner, lange vor der Jahrtausendwende. Kämpfe werden wieder in Echtzeit oder bei Belieben automatisch ausgeführt, wobei die Vogelperspektive der Landkarte nicht verlassen wird. Man muss nicht jeden Kampf in Echtzeit ausführen, wenn die Prognosen der KI eindeutig für einen Sieg sprechen. Das spart vor allem Zeit. Denn die braucht man, bis man auch den letzten Gegner in die Knie gezwungen hat. Genießern oder Fans wird das egal sein, die kosten sowieso jede Minute des Games aus, das sich mittlerweile über eine riesige Fangemeinde freut. Eine freundliche Stimme, die sich auch abschalten lässt, hilft uns indem sie uns über diverse Vorkommnisse und neue Ziele informiert. Generäle wie auch Truppenverbände die Kämpfe erfolgreich überleben, bekommen Erfahrungspunkte spendiert, die nicht zu unterschätzen sind. An Waffen gibt es, was auch die geschichtliche Zeitepoche zu bieten hat. Erst mit dem Einfluss von Schusswaffen bekommen Schlachten neue Dimensionen, vor allem wenn man sie
selbst hat, aber der Gegner noch nicht. Jeder Krieger ist im Besitz eines Schwertes, sei es ein Bogenschütze oder ein Speerträger. Geht den Bogenschützen die Munition aus, so gehen diese bei einem Angriffsbefehl in den Nahkampf über. Wenn man bis zum maximalen Bereich in das Kampfgeschehen hineinzoomt, kann man die Krieger wunderbar beim Kampf beobachten, der stilistisch sehr gut nachgestellt wirkt. Auch die KI wurde ordentlich aufpoliert, sie reagiert nun besser auf taktische Veränderungen des Spielers, zieht sich häufiger zurück um sich neu zu formieren und versucht uns auch in eine Falle laufen zu lassen.
Steuerungstechnisch hat sich nichts geändert. Mit WASD und der Maus verändert man Richtung und Blickwinkel. Menüs sind wieder sauber und sehr übersichtlich aufgeräumt, wenn gleich man nach einer längeren Spielpause nach Napoleon, mit dem Mouse-Cursor suchend unterwegs ist.
Schnee und Regen Abgesehen von der ohnehin schönen Präsentation, kann man nun vor Schlachtbeginn auch auf besseres Wetter warten. Dazu hat man drei Chancen zur Verfügung. Bedeckt dicker Nebel das Schlachtfeld, kann es sein dass sich das Wetter bei Chance 1 verbessert, oder auch noch weiter verschlechtert, weil Regen oder Schnee einsetzt. Doch egal bei welchem Wetter, wenn sich mal über 1000 Einheiten gegenüberstehen und sich langsam in Marsch setzen, bleibt eine beeindruckende Optik. Vor allem bei stark reingezoomter Ansicht zeigt sich ein detailgetreues Szenario an Waffen und Kriegern, beeindruckend.
Ausgezeichnete Akustik Wie auch schon bei den anderen Total War Titeln, hat man auch bei Shogun 2 auf eine ausgezeichnete und charaktergetreue Musik großen Wert gelegt. Diverse Intros
heben die Atmosphäre und sind darüber hinaus auch noch ansprechend anzusehen. Sämtliche Texte und Beschreibungen werden in Deutsch präsentiert und gesprochen.
Multiplayer Multiplayer-Schlachten über das Internet sind wiederholt ansprechender als der Kampagnen-Modus oder Einzelspiele. Man kann einen Freund zu einem kooperativen Spiel in der Kampagne einladen oder mit bis zu acht Spielern gegeneinander online zocken. Mehrere Modifikationen des Servers sind möglich.
Fazit und Wertung
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Hannes meint: Das absolute Highlight aktueller Strategietitel! Empfehlung der Redaktion!
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Shogun 2: Total War bietet alles was das Strategieherz wünscht. Eine detailgetreue Umgebung, eine geschichtlich nachgestellte Zeitepoche mit dazugehörigen Waffen, Ländereien und Bevölkerung sowie jede Menge strategischer Möglichkeiten in Planung und Ausführung. Das durchdachte und leicht zu erlernende Gameplay lässt den Spieler schnell in seine eigene Geschichte eintauchen und fesselt ihn für viele Stunden an den PC. Die bis ins Detail getreue Optik zeigt die Truppen aus nächster Nähe oder auch aus großer Höhe mit überzeugender Präzision.
Grafik
8
Sound
9
Bedienung
8
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
8
Preis/Umfang
9
Richtig gut
detailgetreue Präsentation
Musik
real wirkende Schlachtgeräusche
einfache Steuerung
aufgeräumte Menüs
tolle Atmosphäre
beeindruckende KI
Langzeitspielspaß
überzeugender Multiplayer
Verbesserungswürdig
längere Ladezeiten bei Rundenwechsel
Formationen werden nicht immer wie gewünscht ausgeführt
Anforderungen
Mindest-Systemanforderungen: -Intel Dual Core Prozessor mit 2 GHz, Intel Single Core-Prozessor mit 2,6 GHz oder AMD--Äquivalent (mit SSE2) -1 GB RAM (XP), 2 GB RAM (Vista / Windows 7) -256 MB DirectX 9.0c-kompatible Grafikkarte (Shader Model 3) -Minimum Bildschirmauflösung 1024x768 -20 GB freier Festplattenspeicherplatz
Empfohlene Systemanforderungen: -Intel Core i5-Prozessor der 2. Generation (oder besser) oder AMD-Äquivalent -2 GB RAM (XP), 4 GB RAM (Vista / Windows 7) -Grafikkarte der Reihe AMD Radeon HD 5000 und 6000 oder ähnliche DirectX 11-kompatible Grafikkarte -Minimum Bildschirmauflösung 1280x1024 -20 GB freier Festplattenspeicherplatz
Getestet für
Ultraforce X6 1090T • Mainboard: Gigabyte GA-890GPA-UD3H • Prozessor: AMD Phenom II X6 1090T • Arbeitsspeicher: Mushkin 996959 • Grafikkarte: Sapphire AMD Radeon 5870 1GB • Prozessorkühler: Xigmatek Balder SD1283 • Netzteil: be quiet! 700 Watt • Soundkarte: Realtek ALC892 (Onboard) • Festplatten: 2x Western Digital Caviar Black 7.200 RPM SATA • Gehäuse: Silverstone Raven 2 • Laufwerke: Samsung 22x DVD Brenner • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit (im Lieferumfang enthalten) • Zimmertemperatur: ca. 21°C • Garantiezeit: 5 Jahr Vor-Ort
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