Shogun 2: Total War - Test/Review
Nachschub für Strategen kommt mit Shogun 2 aus der Total War Reihe.
Von Hannes Obermeier am 25.03.2011 - 04:48 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

SEGA

Entwickler

Creative Assembly

Release

15.03 2011

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (50)

Nachschub für Strategen

Nachschub für Strategen kommt mit Shogun 2 aus der Total War Reihe. Wir greifen zum Samurai-Schwert und werfen einen genauen Blick auf Segas jüngsten Sprössling.
Bis zum letzten Mann
Japan Mitte 1600, das Jahrhundert der Kriege. Ständige Machtwechsel und Kämpfe, Samurai-Clans wie Sand am Meer, und alle mit demselben Ziel, mehr Macht und größere Territorien. Im Kampagnen-Modus schlüpfen wir in die Rolle eines Samurai-Kriegers. Das erste Ziel, die Festigung unseres Territoriums. Einfach und doch etwas aufwendig, jonglieren wir mit unseren Steuereinnahmen und rekrutieren Armee um Armee. Der Vorteil unseres Clans, er ist berühmt für die ausgezeichneten Bogenschützen, was wir auch zu nutzen wissen. Runde um Runde ziehen wir mehr Einheiten aus unserer Burg und bekämpfen erfolgreich jeden Eindringling, bis sich die ersten diplomatischen Beziehungen zu unserem Nachbarn auftun. Ein Militärbündnis erscheint uns in Anbetracht der Situation das vernünftigste. Im Nachhinein betrachtet wäre ein Handelsabkommen hilfreicher gewesen, da unser neuer Partner schnell die Fronten wechselt und uns den Krieg erklärt. Leider stehen unsere Einheiten samt General auf der anderen Seite der Insel, wo wir uns eines nervigen Gegners entledigt haben. Zusätzlich droht uns der Bankrott, da unsere gewaltige Streitmacht entsprechend Gold in der Erhaltung kostet. Schlag auf Schlag zeigen sich die negativen Auswirkungen unseres schnellen Vorstoßes. Wir müssen ganze Truppenverbände auflösen, eine beschädigte Stadt reparieren und es fehlt an Nahrung für die Bevölkerung. Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Unser Ex-Verbündeter fällt in unser Territorium ein und versucht sich unserer Hauptstadt zu bemächtigen. Wir schaffen es ihn noch kurz davor abzufangen. Ein weiterer Fehler, denn hätten wir in unserer Stadt auf ihn gewartet, anstatt ihn auf freiem Felde gegenüber zu treten, hätten wir wahrscheinlich gewonnen. Die zahlenmäßige Überlegenheit lässt sich mit keiner Taktik überwinden, und auch unsere mittlerweile erfahrenen aber auch angeschlagenen Truppen, schaffen es nicht diese Übermacht zu schlagen. Wir sind vernichtet. Ich schiebe es mal auf meine Ungeduld, schnell nach vorne zu kommen und einzunehmen was nicht sicher genug ist. Etwas mehr Geduld und ein paar Runden mehr, sowie auch eine etwas weniger aggressive Vorgehensweise, hätten den Lauf der Dinge sicher begünstigt.
Bekanntes Gameplay mit neuen Einheiten
Erneut muss man den Designern Lob aussprechen, für eine bis ins Detail getreue Darstellung der geschichtlichen Verhältnisse in der Zeit der Samurai-Kriege, die sich ein paar hundert Jahre dahinzogen. Sei es die Optik der unterschiedlichen Rüstungen und Waffen, die zeitlichen Gegebenheiten, oder die Namen der Gebiete sowie der unzähligen Clans mit ihren Anführern. Ein gewaltiges Sammelsurium an Namen die man fast nicht aussprechen bzw. hier niederschreiben kann, ohne einen Knopf in den Fingern zu bekommen. Das Gameplay scheint ident zu Total War: Napoleon zu sein, dieselben Truppenformationen, eine ähnliche Aufbaustruktur der Gebäude und Truppen, sowie der diplomatischen Möglichkeiten und dem Handel. Den größten Unterschied findet man bei der Optik. Einflüsse vom Christentum, das Japan nicht verschont hat, sowie fremder Kulturen die über ehrlose Schusswaffen verfügen, unterwandern die von Ruhm und Ehre geprägte Kultur der Japaner, lange vor der Jahrtausendwende. Kämpfe werden wieder in Echtzeit oder bei Belieben automatisch ausgeführt, wobei die Vogelperspektive der Landkarte nicht verlassen wird. Man muss nicht jeden Kampf in Echtzeit ausführen, wenn die Prognosen der KI eindeutig für einen Sieg sprechen. Das spart vor allem Zeit. Denn die braucht man, bis man auch den letzten Gegner in die Knie gezwungen hat. Genießern oder Fans wird das egal sein, die kosten sowieso jede Minute des Games aus, das sich mittlerweile über eine riesige Fangemeinde freut. Eine freundliche Stimme, die sich auch abschalten lässt, hilft uns indem sie uns über diverse Vorkommnisse und neue Ziele informiert. Generäle wie auch Truppenverbände die Kämpfe erfolgreich überleben, bekommen Erfahrungspunkte spendiert, die nicht zu unterschätzen sind. An Waffen gibt es, was auch die geschichtliche Zeitepoche zu bieten hat. Erst mit dem Einfluss von Schusswaffen bekommen Schlachten neue Dimensionen, vor allem wenn man sie selbst hat, aber der Gegner noch nicht. Jeder Krieger ist im Besitz eines Schwertes, sei es ein Bogenschütze oder ein Speerträger. Geht den Bogenschützen die Munition aus, so gehen diese bei einem Angriffsbefehl in den Nahkampf über. Wenn man bis zum maximalen Bereich in das Kampfgeschehen hineinzoomt, kann man die Krieger wunderbar beim Kampf beobachten, der stilistisch sehr gut nachgestellt wirkt. Auch die KI wurde ordentlich aufpoliert, sie reagiert nun besser auf taktische Veränderungen des Spielers, zieht sich häufiger zurück um sich neu zu formieren und versucht uns auch in eine Falle laufen zu lassen.

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