Nachschub für Fans des Motorsports kommt mit dem neuen Teil der (Need for Speed) Shift-Serie. Wir greifen zum Gamepad und spielen den simulationsverdächtigen Racer.
Auf den bekanntesten Rennstrecken der Welt
Aller Anfang ist schwer. So auch in Shift 2, sofern man auch den mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad wählt. Wir beginnen mit einem Kleinwagen der Golfklasse und versuchen uns auf bekannten authentischen Rennstrecken. Streng nach offiziellen Regeln starten wir und versuchen uns bestmöglich zu platzieren. Zwei Runden sind schnell vorbei und Fahrfehler kosten normalerweise gleich ein oder zwei Platzierungen, sofern die Fehler nicht besonders schwerwiegend sind. Gut, wir schrauben den Schwierigkeitsgrad mal runter und machen auf Anfänger. Siehe da, mit einer eingeblendeten Ideallinie und einem automatischen Bremsassistenten schaffen wir es auf Anhieb auf Platz 1. Die erste Trophäe, ein paar saftige XP-Points die für neue Lackierungen und anderen unnützen Kram benötigt werden sowie ein nettes Preisgeld, welches für das laufende Tuning dringend benötigt wird. Weiter zur nächsten Rennstrecke und auch dort erfolgreich abgeschlossen, zeigt dass der Anfängermodi für Neulinge und Gelegenheitsspieler ideal gewählt ist. Eine Stufe höher darf man bereits selbst bremsen, was auch noch nicht wirklich anstrengend wirkt, da man ja noch die Pfeile für die Ideallinie angezeigt bekommt, die sich auch in kritische Zonen teilt und dabei die Farbe von Grün auf Gelb und dann noch auf Rot umschaltet. Bei diesem Schwierigkeitsgrad merkt man auch noch, dass Ausrutscher oder besser gesagt kurze Abstecher ins Gemüse nicht mehr so leicht zu kaschieren sind. Bei höchster Schwierigkeitsstufe heißt es reinbeißen und fahren wie es auch die Echten tun. Keinerlei Hilfen die uns einen Vorteil verschaffen und kein Verzeihen von Fahrfehlern, das hat schon Simulationsniveau. Eine besondere Neuerung bietet die Ansicht Helmkamera, die sich nicht nur starr auf das Geschehen vor uns richtet, sondern auf die aktuelle Situation regiert, wie ein Blick auf die Konsole, den Schnittpunkt der nächsten Kurve oder man mit einem anderen Fahrzeug touchiert. Auch wenn man dies Ansicht als innovativ und vor allem neu bezeichnen kann, ist es wohl Geschmacksache ob sie auch gefällt. Dank des netten Fuhrparks von ganzen 120 Fahrzeugen, kann man seinen fahrbaren Untersatz wechseln wie man Lust hat, ohne öfters mit demselben Fahrzeug unterwegs zu sein. Selbstverständlich gibt es auch wieder die Möglichkeit sein Auto optisch aufzupeppen. In den insgesamt 35 Locations dürfen wir auf ganzen 120, zum Teil nur leicht veränderten Strecken, unser Können unter Beweis stellen.
Profi oder Anfänger?
Wie bereits erwähnt bietet Shift 2 für jede Gesinnung Unterhaltung pur. Anfänger freuen sich über eine eingeblendete Ideal-Linie, die auch bei Nachtrennen hilfreich leuchtet sowie über einen automatischen Bremsassistenten, der auch seine Tücken hat und bei schnell wechselnden engen Kurven gerne aussetzt, was oft mit einer verbeulten Motorhaube oder eingedrückten Kotflügeln endet. Versierte Spieler bremsen selbst, lassen sich aber gerne mit der grünen Pfeillinie auf Kurs halten. Profis nutzen weder noch, und müssen sich zudem noch mit einer teilweise unfairen KI herumschlagen, die deutlich macht, dass beim Motorsport nichts umsonst ist. Hier reicht bereits ein Ausritt ins Grüne um den Anschluss zu verlieren. Zusätzlich kann man auch noch das authentische Schadensmodell aktivieren, welches nach einer Kollision Auswirkung auf Lenkung, Antrieb und Haftung zeigt. 120 Fahrzeugmodelle und 120 Strecken bedeuten, jede Strecke kann mit einem anderen Fahrzeug gefahren werden. Zusätzlich kann man diverse Fahrzeugabstimmungen Streckenbezogen speichern. Die Art der Fahrzeuge beschränkt sich auf realistische Modelle und bietet auch ein paar außergewöhnliche Boliden. Im Vergleich zu GT5 wirkt die Auswahl jedoch etwas beschnitten. Beim Streckenangebot kann die Konkurrenz jedoch nicht mehr mithalten, die sprengt aktuell jeden Rahmen. Weiters lobenswert, es ist nicht erforderlich immer auf Platz 1 ein Rennen zu beenden um weiter zu kommen. Neue Strecken und Locations werden mit einem bestimmten Ergebnis vorangegangener Erfolge freigeschalten. Dabei werden unter anderem Duelle, reine Drift-Strecken und Eliminator-Rennen angeboten.
Gewohnte Kost
Bequeme Steuerung Die Steuerung ist relativ leichtgängig ausgefallen und lässt sich mit einem Gamepad oder selbst mit der Tastatur recht bequem handeln. Doch bei engen Kurven, muss man oft den Lenk-Stick für kurze Zeit loslassen um nicht eine zu engen Radius zu fahren, was sich mit einem Lenkrad verhindern lassen würde. Die Perspektive kann in jedem laufenden Rennen frei nach Belieben verändert werden.
Hübsche Karossen, aber teilweise öde Strecken
Die Optik schwankt zwischen sehr hübsch und öde. An den Fahrzeugmodellen gibt es kaum etwas zu bemängeln. Bei den Strecken ist es allerdings ein permanentes auf und ab. Manchmal wird man von der Kulisse regelrecht abgelenkt, und ein anderes Mal hat man das Gefühl das Game-Designer etwas vergessen haben. Im Großen und Ganzen kann man aber nicht meckern, man bekommt von allem etwas geboten. Beeindruckend sind jedoch zumeist die Stadtrennen, da sich auch dort permanent die Umgebung ändert. Der flüssige und ruckelfreie Ablauf zeugt von ausgezeichneter Programmierarbeit. Ein weiteres Highlight sind die authentischen Cockpit-Ansichten, die bei allen Modellen exakt nachempfunden wurden.
Typisch japanisch Unser Helfer in der Not, der uns mit nützlichen Tipps und tröstenden Worten versorgt, dabei aber auch nicht auf Lob vergisst, ist der Mann in der Box, wie es auch bei einem regulären Rennstall-Management üblich ist. Die deutsche Synchronisation ist zudem sehr gut gelungen, wenn auch diverse Kommentare manchmal fehl am Platz
sind oder fast wie Hohn wirken. Motorensounds wirken durchwegs real und wirken speziell bei den fetten Brummern wie den Muscle Cars imposant.
Multiplayer Das volle Programm von Shift 2 wird auch im Online-Modus geboten, indem man bei der Suche nach verfügbaren Spielen und beliebigen Strecken Ausschau hält. Zusätzlich kann man auch noch eine Fahrer-Duell-Gemeinschaft erstellen, oder einer bestehenden beitreten. Dazu muss man sich aber erst in Qualifikationsrennen behaupten. Ein offizielles Ranking ist natürlich ebenso vorhanden.
Fazit und Wertung
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Hannes meint: Ein gelungener Nachfolger, der noch mehr Simulation-Feeling bietet!
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Shift 2 Unleashed zeigt im Vergleich zum Vorgänger eindeutig mehr Tendenz zu einer (Renn)Simulation. Ein unglaubliches Angebot von 120 Rennstrecken hebt es von der Konkurrenz deutlich ab, wenn es das auch nicht bei der Auswahl unterschiedlicher Fahrzeuge schafft. Eine ausgewogene Fahrphysik, ein leichtes Handling und eine mitunter fordernde KI bietet sowohl für Profis wie Neulinge das volle Programm und absoluten Rennsportspaß.
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
hübsche Aufmachung
authentische Fahrzeugtypen
innovative Helmkamera
120 unterschiedliche Strecken
authentische Locations
fetter Motorensound
leichtgängige Steuerung
Langzeitspielspaß
mehr Tendenz zur Simulation
ausgezeichneter Multiplayer-Modus
Verbesserungswürdig
teilweise öde Strecken
KI stellenweise übertrieben hart
automatischer Bremsassistent hat Aussetzer
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole • Microsoft Xbox 360 Konsole
• PC (Minimum): -Windows XP (SP3) / Vista (SP2) / Windows 7 -Intel Core2 Duo 2.0 GHz / AMD X2 64 2.4GHz -2 GB Arbeitsspeicher -Grafikkarte mit 512 MByte Videospeicher und Shader Model 3.0 -7 GB freier Festplattenplatz -DirectX 9.0c
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