Samsung SSD 990 PRO 2TB - Test/Review
Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Samsung auf seinen Lorbeeren ausruhen konnte. In den letzten zwei Jahren ist die Konkurrenz deutlich stärker geworden und seit dem PCI-Express-4.0-Zeitalter besetzen andere Produkte den ersten Platz in den Benchmark-Charts.
Von Christoph Miklos am 01.11.2023 - 03:12 Uhr

Fakten

Hersteller

Samsung

Release

Oktober 2022

Produkt

SSD

Preis

ab 155,90 Euro

Webseite

Media (5)

Einleitung & Datenblatt


Einleitung


Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Samsung auf seinen Lorbeeren ausruhen konnte. In den letzten zwei Jahren ist die Konkurrenz deutlich stärker geworden und seit dem PCI-Express-4.0-Zeitalter besetzen andere Produkte den ersten Platz in den Benchmark-Charts. Mit dem neuen Spitzenmodell, der SSD 990 PRO, möchte der Hersteller zurückschlagen. Ob das gelungen ist?

Über Samsung


Samsung Electronics Co., Ltd. inspiriert Menschen und gestaltet die Zukunft mit Ideen und Technologien, die unser Leben verbessern. Das Unternehmen verändert die Welt von Fernsehern, Smartphones, Wearable Devices, Tablets, Haushaltsgeräten, medizintechnischen Geräten, Netzwerk-Systemen, Halbleitern und LED-Lösungen.

Datenblatt


• Maße: 22 x 2,3 x 80 mm (B x H x T) • Format und Schnittstelle: M.2/M-Key 2280 (PCIe 4.0 x4, NVMe 2.0) • Kapazität: 2 TB • Cache: 2 GB (DDR4 SCRAM) • Controller: Samsung Pascal • NAND: V-NAND 3-Bit MLC, Samsung, 176 Layer • Leistung (PCIe 4.0): Lesen: max. 7.450 MB/s Schreiben: max. 6.900 MB/s IOPS (4KB Random Read, QD32): 1.400.000 IOPS (4KB Random Write, QD32): 1.550.000 • Stromverbrauch (Maximal / Betrieb / Leerlauf): 8,5 / 5,5 / 0,055 W • Kompatibilität (Features): NVMe 2.0, TRIM, S.M.A.R.T., 256 Bit AES, TCG/Opal 2.0, IEEE 1667 (Encrypted Drive), Garbage Collection, Dynamic Thermal Guard, DevSlp, LDPC-Fehlerkorrektur, Wear Leveling und Over-Provisioning • Durchschnittliche Lebenserwartung: 1,5 Mio. Stunden • Garantiertes Schreibvolumen (TBW): 1.200 Terabyte • Einsatz-Temperatur: 0 bis 70 °C
Preis: 156 Euro (Stand: 01.11.2023)

Testplattform


• Mainboard: ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI • Prozessor: AMD Ryzen 9 7950X • Arbeitsspeicher: Kingston FURY Renegade RGB DIMM Kit 32GB DDR5-6000 • Grafikkarte: MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G • Prozessorkühler: Alpenföhn Gletscherwasser 360 High Speed • Wärmeleitpaste: Alpenföhn Blitzeis • Netzteil: Seasonic Prime TX-1600 • Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 PLUS • Gehäuse: be quiet! Silent Base 802 weiß • Betriebssystem: Windows 11 Home 64-Bit • Peripherie: Razer Viper Ultimate, Sharkoon PureWriter RGB, EPOS Sennheiser GSP 670 • Monitor: Monitor: LG UltraGear 48GQ900-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Technik & Preis


Verarbeitung und Technik


Die Verarbeitungsqualität des Speichermoduls ist sehr gut. Auch nach mehrmaliger Begutachtung konnten wir an unserem Testmuster keine Mängel feststellen. Die M.2-SSD misst ohne Kühlkörper 22 x 2.3 x 80 mm (B x H x T). Darüber hinaus profitiert unser Testmuster von der Schnittstelle: PCIe 4.0 x4 erlaubt deutlich höhere Datenübertragungsraten wie SATA. Demnach schafft die SSD 990 PRO 2TB 7.450 MB/s beim sequenziellen Lesen und maximal 6.900 MB/s beim Schreiben, während SATA bei 560 MB/s limitiert. Die Garantie für die neue SSD-Serie beträgt 5 Jahre (oder bis Erreichen der TBW). Unser Testmuster gibt es zum Testzeitpunkt mit den Speicherkapazitäten 1, 2 oder 4 Terabyte (mit oder ohne Kühlkörper). Samsung ist der einzige Hersteller, der Flash und Controller selbst entwickelt und vor allem auch exklusiv verwendet. Der neue Speichercontroller hört auf den Codenamen "Pascal" und stellt nach Aussagen Samsungs eine Neuentwicklung des vorherigen "Elpis" dar. Der Fokus der Entwicklung richtete sich dabei nicht unbedingt auf die reine sequenzielle Leistung, sondern vor allem bei den wahlfreien Zugriffen, die nach internen Benchmarks um bis zu 55 % schneller abgearbeitet werden sollen. Neben dem Nickel-beschichteten Speichercontroller verwendet Samsung einen dedizierten DRAM-Cache, der mit einem Gigabyte pro Terabyte Speicher ausreichend dimensioniert ist und durch den verwendeten LPDDR4 kurze Zugriffszeiten auf die Mapping Tabelle ermöglichen soll. Dies beschleunigt wiederum die Geschwindigkeiten, mit denen der eigentliche Speicher, Samsungs V-NAND, genutzt werden kann. Samsung verwendet hier ebenfalls eine neue Version und setzt die mittlerweile siebte Generation der Speichermodule ein, wodurch die Speicherdichte wiederum gesteigert wurde. Um wie viel wurde uns jedoch auch auf Nachfrage nicht verraten. Bei der SSD 980 PRO und der dort verwendeten sechsten V-NAND-Generation wurde bereits eine dreistellige Layer-Schicht erreicht. Den allgegenwärtigen SLC-Cache oder SLC-Modus, je nach Implementierung, nennt Samsung „Turbo Write“. Mit der SSD 990 Pro hält Turbo Write 2.0 Einzug. Dabei kombiniert der Hersteller erneut einen kleinen, festen SLC-Cache mit einem dynamischen SLC-Modus, bei dem ein Teil der TLC-Zellen auch als SLC-Zellen genutzt werden kann. Im Vergleich zur 970 Evo Plus kann der SLC-Cache insgesamt bis zu dreimal so groß ausfallen und im Fall der 1-TB-Version bis zu 114 GB fassen - bei dem Testmuster mit 2 TB sogar 226 GB.
Auch interessant: Die Samsung SSD 990 Pro ist bereits für die DirectStorage-API von Microsoft optimiert und soll eine Map des Spiels Forspoken innerhalb von „etwa einer Sekunde“ laden.
Der Controller unterstützt folgende Features: NVMe 2.0, TRIM, S.M.A.R.T., 256 Bit AES, TCG/Opal 2.0, IEEE 1667 (Encrypted Drive), Garbage Collection, Dynamic Thermal Guard, DevSlp, LDPC-Fehlerkorrektur, Wear Leveling und Over-Provisioning.
Die elektrische Leistungsaufnahme beziffert Samsung auf 0.055 im Standbymodus und maximal 8.5 Watt im Betrieb. Der Hersteller verspricht eine Lebensdauer von 1.2 PB (TBW).

Software


In der hauseigenen und recht übersichtlichen SSD-Toolbox Samsung Magician Software stehen diverse Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Menüpunkt „Performance Optimization“ kann man zum Beispiel noch mehr Leistung aus der SSD herausholen oder den Stromverbrauch etwas senken.

Preis und Verfügbarkeit


Die Samsung SSD 990 PRO 2TB (ohne Kühlkörper) ist ab sofort für knapp 156 Euro (Stand: 01.11.2023) im Handel erhältlich.

AS SSD

Samsung SSD 990 PRO 2TB - AS SSD
mehr ist besser
Sequentiell
5818.01 MB/s
4K-64Thrd
4014.07 MB/s
4K
103.11 MB/s

ATTO

Samsung SSD 990 PRO 2TB - ATTO
mehr ist besser
1024 KB
6670 MB/s
4096 KB
6670 MB/s
8192 KB
6670 MB/s
256 KB
6080 MB/s
64 KB
3550 MB/s
16 KB
3130 MB/s
4 KB
873 MB/s

CrystalDiskMark

Samsung SSD 990 PRO 2TB - CrystalDiskMark
mehr ist besser
SEQ1M Q8T1
7152.69 MB/s
SEQ128K Q32T1
7149.23 MB/s
RND4K Q32T16
5736.52 MB/s
RND4K Q1T1
107.09 MB/s

Zugriffszeiten

Samsung SSD 990 PRO 2TB - Zugriffszeiten (AS SSD)
weniger ist besser
Acc.time
0.011 ms

Alltag

Samsung SSD 990 PRO 2TB - Alltag
weniger ist besser
durchschnittlicher Wert
10 Sek.

Temperaturen

Samsung SSD 990 PRO 2TB - Temperaturen
weniger ist besser
ohne Kühlkörper
40 °C
mit Kühlkörper (Mainboard)
35 °C

Auch ohne Kühlkörper bleibt die Samsung SSD 990 PRO 2TB recht „cool“ und es kommt zu keiner Temperaturdrosselung. Wir empfehlen dennoch die Nutzung eines optionalen Kühlers (zum Beispiel vom Mainboard).

Fazit & Wertung

Christoph meint: Erstklassige Performance-SSD!

Operation gelungen! Mit der SSD 990 PRO kämpft sich Samsung zurück an die Spitze der Leistungscharts. Auf die neue und deutlich flottere PCIe-5-Schnittstelle wird zwar noch (immer) nicht gesetzt, doch das wird wahrscheinlich nur die wenigsten Anwender stören. Für faire 156 Euro (2-TB-Modell ohne Kühlkörper) bekommt man eine extrem flotte und technisch sehr fortschrittliche High-End-SSD geboten. Der neue Pascal-Controller in Kombination mit dem vergrößerten SLC-Cache (inklusive Intelligend TurboWrite 2.0) sorgen für eine top Performance. Auch die lange Garantiezeit bzw. Lebensdauer sprechen für unser Testmuster. Kurz gesagt: Enthusiasten und Leistungsanwender können hier bedenkenlos zugreifen!

92%
Verarbeitung
10
Leistung
9
Effizienz
9
Temperatur
8
Ausstattung
9
Preis
8
Richtig gut
  • wertige Verarbeitung
  • moderne Technik
  • gute Latenzen
  • top Anwendungsleistung
  • echter SLC-Cache
  • hohe sequenzielle Transferraten
  • ordentliche Lebensdauer
  • Leistungsaufnahme hält sich in Grenzen
  • übersichtliche Software (inklusive Mini-Performance-Boost)
  • fairer Preis
Verbesserungswürdig
  • Temperaturdrosselung möglich (Kühlkörper sollte idealerweise genutzt werden)
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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