Resident Evil 2 Remake - Test/Review (+Video)
Es ist schon über 20 Jahre her, dass Leon Kennedy und Claire Redfield Zombies in der Polizeistation von Raccoon City abgeknallt haben. Anfang 2019 wiederholt sich der Horror - nur in hübscher.
Von Christoph Miklos am 28.01.2019 - 16:31 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

25.01 2019

Genre

Survival-Horror

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (11)

Altes und Neues

Es ist schon über 20 Jahre her, dass Leon Kennedy und Claire Redfield Zombies in der Polizeistation von Raccoon City abgeknallt haben. Anfang 2019 wiederholt sich der Horror - nur in hübscher.
Die bekannte Geschichte
Offiziell ist Resident Evil 2 (2019) kein Remake. Zumindest wird dieses Wort nie vom Publisher und Entwickler Capcom verwendet. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Story und Gameplay aus dem PS1-Klassiker übernommen worden sind. Die Geschichte dürfte mittlerweile bekannt sein, daher nur eine kurze „Auffrischung“: In RE 2 schlüpft man wahlweise in die schicke Polygonhaut von Polizist Leon oder Studentin Claire, die auf dem Polizeirevier von Raccoon City einen wahren Zombiealbtraum erleben. Die Geschichtsstränge der beiden Helden unterscheiden sich in einigen Passagen voneinander, auch nutzen sie teils andere Waffen. Ansonsten bleibt der spielerische Ablauf jedoch gleich. Wie aus dem Klassiker gewohnt, startet man in der Eingangshalle des Reviers. Viele Wege sind aber blockiert und lassen sich nur durch das Auffinden von Schlüsseln und anderen Gegenständen erschließen. Eine übersichtliche Karte und auffindbare Hinweise gehören zu den größten Hilfen. Weil die Munition knapp und die Rätseldichte hoch ist, wird das Weiterkommen in dem verwinkelten Gebäude rasch zum Überlebenskampf. Gänsehaut in HD
Resident Evil 2 ist ein klassisches Oldskool-Survivalhorrorspiel, welches nichts für schwache Nerven ist. In den engen und dunklen Gängen warten zahlreiche Gefahren und am Anfang verfügt man nur über eine relativ schwache Pistole. Im Spielverlauf kommen weitere Waffen hinzu, unter anderem eine Schrotflinte für Leon sowie ein Granatwerfer für Claire. Egal was man nutzt, die Munition bleibt immer rar. Gleiches gilt für Heilkräuter und Messer, die im Nahkampf das Leben retten können.
Der Plot mag bekannt sein, die Technik ist es aber nicht. Grafik und Sound lassen sich nicht mehr mit dem Original vergleichen. Die Entwickler haben für das Remake auf die hauseigene RE-Engine gesetzt, welche bereits in Resident Evil 7 für extrem schicke Licht- und Schatteneffekte sorgte. Über die nach wie vor eher mauen Texturen täuschen die flüssigen Animationen und der gut integrierte HDR-Modus hinweg. Auch in Sachen Sound weiß der Titel zu überzeugen. Die akustische Räumlichkeit begeistert mit mal fernen, mal unmittelbaren Lauten - die Bandbreite reicht vom leisen Rascheln über dumpfes Stöhnen bis zu lautem Geschrei. Im Best-Case-Fall zockt man Resident Evil 2 mit einer Surround-Sound-Anlage oder einem Surround-Sound-fähigen Kopfhörer. Ein nettes Gimmick: Man kann auf den Originalton von 1998 umstellen. Wirklich durchwachsen fällt einzig die deutsche Synchronisation aus: Während einige Figuren stark und der bedrohlichen Situation angemessen klingen, transportieren andere mehr Seifenoperflair als Horrorstimmung. Positiv erwähnenswert ist zeitgemäße Steuerung. Ja, die Entwickler haben auf die „Panzersteuerung“ des Vorgängers verzichtet und es gibt auch keine feste Kameraperspektive mehr. Ebenfalls erfreulich: Die Bedienung am PC per Maus und Tastatur funktioniert erstklassig.
Ebenfalls ein Zugeständnis an die moderne Videospielzeit: Es gibt drei verschiedene Schwierigkeitsgrade, welche sich aber während des Spielens nicht verändern lassen. Auf der leichten Stufe gibt es schwächere Gegner, eine automatische Heilung und sogar eine Zielhilfe. Auf „Normal“ gibt es zwar auch automatische Rücksetzpunkte, doch die Gegner halten deutlich mehr aus. Veteranen entscheiden sich dagegen für die gleichnamige Stufe, bei der Feinde stärker sind, Checkpoints wegfallen und an den gewohnten Schreibmaschinen nur mit gefundenen Farbbändern gesichert werden darf.
Unser Testvideo zu Resident Evil 2


Es bleibt Resident Evil 2
Trotz der Anpassungen bei Technik und Steuerung sollte bewusst sein, dass sich das Remake in puncto Gameplay komplett am Klassiker orientiert. Heißt im Klartext: Die Suche nach dem nächsten Item oder Schlüssel folgt einer festen, ständig wiederkehrenden Formel, die sich nur bedingt abkürzen oder durchbrechen lässt. Mangels Munition müssen Gegner manchmal umgangen statt umgebracht werden. Auch Backtracking dominiert das Leveldesign von Resident Evil 2. Die Neuauflage behält eine weitere Besonderheit des Originals bei, nämlich den Wiederspielwert. Linearer Verlauf und kluges Design erlauben es, das Spiel zu lernen. Als Belohnungen für den Abschluss der insgesamt 87 Herausforderungen winken Konzeptgrafiken, Charaktermodelle, Outfits und sogar Extrawaffen. Nach dem ersten Durchspielen der beiden Kampagnen, die jeweils zwischen sieben und zehn Stunden andauern, schaltet man für Leon und Claire den sogenannten 2. Durchgang frei. Dieser variiert die Ereignisse beider Storys, indem man beispielsweise andere Enden zu Gesicht bekommt. Eine Rückkehr feiern auch die zwei Zusatzmodi mit Hunk und Tofu, die ebenfalls freigespielt werden wollen.
Resident Evil 2 ist ab sofort für 40,99 Euro im Handel erhältlich.

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