ReCore - Test/Review
Seit der E3 2015 freuen wir uns auf ReCore.
Von Dominik Figl am 12.09.2016 - 14:00 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox One

PC

Publisher

Microsoft

Entwickler

Armature Studio

Release

13.09 2016

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (6)

Große Überraschung?

Seit der E3 2015 freuen wir uns auf ReCore. Klar, damals wussten wir noch nicht, was uns erwarten würde – heute wissen wir es. Ob die angebliche Mischung aus Metroid und Megaman mit dem Schreiber von Halo uns vom Stuhl wirft erfahrt ihr im Test!
Neu-Eden
Wir spielen Joule Adams, eine Technikerin des Neu-Eden Projekts. Was das noch gleich ist? Nun ja, irgendwas ist auf der Erde passiert und wir können und wollen nicht dortbleiben, also haben wir uns einen Planeten gesucht, der der Erde ähnelt, haben mal eben unsere Terraformingpylone aufgestellt und angefangen den Planeten umzugestalten. Zweihundert Jahre, dann sollte die neue Erde bereit sein. Klar, dass das so nicht klappen konnte – was für eine Story wäre das denn, wenn alles gut gehen würde? Wir wachen auf, der Prozess wurde vorzeitig angehalten und jetzt latschen wir los, um weitere Überlebende zu finden und um die neue Erde fertig zu bauen, denn im Orbit kreisen die Schiffe der Menschheit und die Jungs und Mädels da oben warten schon auf ihr neues Zuhause. Plottwist: die Core-Bots, also die Roboter, die uns beim umbauen helfen sollten, sind irgendwie nicht mehr ganz so menschenfreundlich. Neuer Plottwist: Diese ganze „KI mit Charakter“-Geschichte läuft einfach nie so, wie Menschen sich das vorstellen oder gerne hätten. ReCore
Wir laufen nun also durch eine riesige, halboffene Sandwelt und schießen uns unseren Weg durch Feinde mit verschiedenfarbigen Kernen. Dabei haben wir Zugriff auf vier verschiedene Munitionsarten, rot, blau, gelb und weiß, wobei jede der Farben stark erhöhten Schaden an den entsprechenden Farbkernen macht. Außerdem können wir den Gegnern ihre Kerne herausreißen und damit unsere eigenen, freundlichen, Core-Bots füttern um sie stärker zu machen. Genau so läuft das in ReCore übrigens ab. Ihr kämpft, erkundet die Welt, habt Dungeons, die ihr betreten könnt, wenn ihr genug Prisma-Kerne gesammelt habt und dürft allerlei Rätsel bewältigen, die, wie wir finden, erstaunlich gut in die Welt eingearbeitet wurden. Es steht euch dabei frei, der Story zu folgen und relativ schnell durch das Spiel zu rushen, oder, und das empfehlen wir euch, die Welt zu erkunden, einfach vom Weg abzukommen, über die riesigen Dünenmeere zu laufen und zu sehen, was es zu entdecken gibt. Entweder ihr findet nette Jump’n’Run-Rätsel, oder da tut sich einfach ein Dungeon direkt vor euren Augen auf und im lustigsten Fall steht da plötzlich ein Riesenroboter vor euch, der euch einen pfiffigen Kampf liefert. Core-Bots
Ein bisschen genervt waren wir ja tatsächlich von den verschiedenen Core-Bots. Es ist ja so, dass die nämlich durchaus sinnvoll in die Welt eingebunden wurden. Duncan ist n kräftiger Affe und prügelt euch den Weg frei, wenn er von Steinen versperrt wird, Seth ist eine Spinne und klettert mit euch über diverse, sehr flotte Kletterrätsel und Mack… Mack ist eben euer Hund. Der … kann nichts. Außer im Kampf nützlich sein, weil er echt gut Schaden fährt. Klar, wenn man gerade anfängt, skillt man Mack. Man mag Mack. Mack ist cool. Aber dann kommen Seth und Duncan und ihr könnt eben bloß zwei Begleiter mitnehmen… also lassen wir Mack zurück und mit ihm unsere investierten Kerne. Zumindest, bis das Spiel uns die Möglichkeit gibt, Seelen zu transferieren, aber wen interessiert das? Ich will meinen verdammten Hund mitnehmen! An den habe ich mich gewöhnt, den mag ich, der ist mir ans Herz gewachsen. Aber was bekomme ich? Eine dumme Spinne und einen Affen. Beide sehr cool, beide mit ihrer eigenen Persönlichkeit und viel besser geeignet für die Hindernisse, die das Spiel euch in den Weg stellt. Wenn wir schon bei den Bots sind, können wir auch gleich noch über die Kämpfe sprechen. Die sind nämlich für gewöhnlich ziemlich happig und verdammt schnell. Bosse spawnen weitere Monster, ihr müsst ständig zwischen euren Munitionsarten wechseln, müsst schnell umherspringen, Kugeln ausweichen, über Feuer jumpen, unter Lasern durchtauchen und zwischendurch noch darauf aufpassen, dass ihr Sofort-Extraktionen nutzt, wenn ihr es schafft, ein paar der kleinen Gegner abzulenken. Nicht nur einmal kam es vor, dass wir uns wie in der sprichwörtlichen Bullet-Hell gefühlt haben und ehrlich ins Schwitzen kamen, aber sein wir doch ehrlich: wenn ein Spiel uns durch einen knackigen Kampf dazu bringt, unseren Controller an die Wand zu werfen und gleich danach noch dagegen zu schlagen, ist das ein gutes Spiel. Es ist ein Spiel, das uns in seine Welt und in seine Kämpfe hineinzieht und uns fordert. Das wollen wir doch.

Die Welt
Die Welt von ReCore könnte menschenleerer, karger und feindseliger nicht sein. Überall ist Wüste, manchmal sind das Felsen und wenn wir Glück haben, gibt es eine siffige Mine mit Giftgas oder Treibsand am Boden. Dennoch schafft das Spiel es, durch die weiten Flächen, die Gegner und geschickt gesetzte Rätsel, kaum bis nie wirklich Langeweile aufkommen zu lassen – und nebenher noch eine gewisse Starwarsstimmung zu erschaffen. Das liegt nicht bloß an der Welt, die schlicht an Tatooine, oder jetzt von mir aus Jakku, erinnert, sondern auch an der Musik, die nicht gerade selten einen Schlenker in Richtung A New Hope macht. Das ist gut. Keine Frage. Karg, aber nicht leer. Wir sind positiv überrascht. Ein paar Kleinigkeiten noch…
…wir sind glücklich, wenn wir mal ein Spiel haben, über das man fast nur Gutes erzählen kann. Etwas, das uns beim spielen zum lächeln bringt und uns in seinen Bann zieht. ReCore ist solch ein Spiel und hat dennoch ein paar kleine Macken, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Zum einen wären da die Ladezeiten. Wenn ihr in einer 20Sekunden langen Jump’n’Run Sequenz sterbt und dann während der Ladezeit genug Zeit habt, um euch zwei Brote zu schmieren und sie euch, zusammen mit einem Glas Wein zu holen – nachdem ihr die Flasche entkorkt habt – dann ist das nicht schön. Gute zwei, vielleicht auch drei Minuten saßen wir vor einzelnen Ladebildschirmen. Dann ist da die Kamera, die Großteils gut aussieht und euch schöne, schwungvolle Bilder schenkt – wenn ihr bei einem Kletterrätsel aber zu flott vorwärtskommt und euch mit Seth nicht direkt am ersten Punkt festklammert, kann es passieren, dass die Kamera einfach schon beginnt sich zu drehen – ihr seid ja immerhin dort, wo ihr eigentlich schon an der Rodel hängen würdet! Schlussendlich dann noch das Karten-Debakel. Die Karte ist wichtig in ReCore, denn ihr habt keine Minimap und keine Richtungsanzeige. Das heißt, ihr braucht die Karte, um zu sehen, wo ihr hinwollt und hingeht. Leider war es in unserer Version des Spiels zu einfach möglich, die Karte zu buggen und unbrauchbar zu machen. Flott mal von außerhalb eines Dungeons auf einen Dungeon-Button gedrückt, schon war das Ding im Arsch und wir durften ReCore neustarten. Vor allem die Ladezeiten und der Kartenbug können äußerst demotivierend wirken – hoffentlich wird da noch dran rumgeschraubt!

3 Kommentare

Fritzfantom vor 2992 Tagen

Also dieser Test ist ja ein Witz! Das ganze Netz gibt dem Spiel im Schnitt 6-7 Punkte und bei euch gibt es 9/10? Da lobe ich mir den Text von Beyond Pixels, die seriöse 7/10 hergeben: http://www.beyondpixels.at/recore-xbox-one-im-test/

Christoph Miklos vor 2992 Tagen

Hallo Fritzfantom, Spiele sind wie Filme - die Meinungen gehen immer weiter auseinander. Im ganzen Netz ist aber nicht wahr, denn die Kollegen von ingame.de haben zum Beispiel 8,5 Punkte vergeben (entspricht bei unserem Wertungssystem 9 Punkte).

Dominik Figl vor 2992 Tagen

Hey Fritzfantom, jep, auch wir haben uns die anderen Tests angesehen, aber Spieletests sind, tatsächlich, eine rein subjektive Sache. Jedes Magazin, egal ob beyond pixels, Gamestar, Giga, oder eben wir, versucht natürlich so objektiv wie möglich zu sein, aber Fakt ist nunmal: wenns dem Tester, also dem Schreiber des Artikels, Spaß macht, bekommt es natürlich eine bessere Wertung. Natürlich schreiben wir Fehler, Missstände und Ungereimtheiten auf und überlassen es dem Leser, ob ihm der Spaß die Fehler wert ist, oder eben nicht. Wir hatten Spaß, wir mögen die Welt, das Feeling und den Kampf und das spiegelt sich eben auch in der Wertung wider. Manchmal gibt es eben Ausreisser unter den Magazinen - sowohl in positive, als auch in negative Richtung. Das ist natürlich auch gut so, denn Meinungen und Empfindungen sind verschieden und auch wenn wir darauf hoffen, dass der Leser unserer Einschätzung vertraut, ist es ja gerade ob des subjektiven Empfindens immer gut, sich die Meinung mehrerer Scheiber durchzulesen. Wenn man sie ein wenig kennt, kann man ja auf Dauer durchaus einschätzen, mit wessen Geschmack man am meisten übereinstimmt. Liebe Grüße und viel Spaß noch, Dom

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