RaidSonic Icy Box IB-NAS6220 NAS Gehäuse - Test/Review
Raidsonic hat uns das neueste NAS-Servergehäuse von Icy Box zu Testzwecken zugesandt.
Von Hannes Obermeier am 14.02.2011 - 04:47 Uhr

Einleitung

Vorwort
Raidsonic hat uns das neueste NAS-Servergehäuse von Icy Box zu Testzwecken zugesandt. Da die kleinen Servergehäuse immer häufiger gefragt sind, werden auch wir dem kleinen Case unter die Haube schauen.
Über Raidsonic
RaidSonic wurde 1999 gegründet. In einem dynamischen Wachstumsprozess hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt. Produktpalette und Mitarbeiterzahl sind stetig gewachsen.
Im Mai 2004 werden durch einen Standortwechsel die Räumlichkeiten an die gestiegenen Anforderungen angepasst. Nach dem großen Erfolg in Deutschland steht eine starke Expansion im europäischen Markt an.
Die Geschichte der Firma RaidSonic ist selbstverständlich nicht von der Geschichte ihrer Produkte bzw. der Entwicklung einzelner Produkte bis hin zur heutigen Produktpalette zu trennen.

Datenblatt

• Modell: IB-NAS6220 • Farbe: Schwarz • Material: Aluminium/Kunststoff • Festplattengröße: 3,5" • Festplattenanschluss: 2x 3,5" SATA • Festplattenkapazität: 2x bis zu 2 TB • Externe Datenschnittstelle: Gigabit Ethernet, 2x USB2.0, • 1x USB 2.0 für OTB und Drucker • Server: Samba, FTPES, UPnP-AV, iTunes® Support, Druckerserver • Betriebssystem Windows XP/Vista/Win7, MAC OS > 10.4 • RAID Level: RAID 0, RAID1 und BIG • Dateisystem: EXT4 • Prozessor: Marvel 6281, 1.2 GHz • Flash Memory: Nflash 256 MB • Arbeitsspeicher: SDRAM 256 MB • Bedientaste/-knopf An-/Ausschalter, One Touch Backup, Reset • LED: Betrieb, System, Festplattenstatus, OTB Status • Sprachunterstützung: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, • Italienisch, Japanisch • Stromversorgung: Steckernetzteil, AC: 100-240 V, 0,5 A, DC: 12 V / 2 A

Testsystem

Ultraforce X6 1090T • Mainboard: Gigabyte GA-890GPA-UD3H • Prozessor: AMD Phenom II X6 1090T • Arbeitsspeicher: Mushkin 996959 • Grafikkarte: Sapphire AMD Radeon 5870 1GB • Prozessorkühler: Xigmatek Balder SD1283 • Netzteil: be quiet! 700 Watt • Soundkarte: Realtek ALC892 (Onboard) • Festplatten: 2x Western Digital Caviar Black 7.200 RPM SATA • Gehäuse: Silverstone Raven 2 • Laufwerke: Samsung 22x DVD Brenner • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit (im Lieferumfang enthalten) • Zimmertemperatur: ca. 21°C • Garantiezeit: 5 Jahr Vor-Ort

Verarbeitung, Technik

Verarbeitung
Mit seinen kompakten Maßen findet das smarte Alu-Case so gut wie überall einen Platz um es aufzustellen. Durch die hübsche Optik und dem schwarzen Outfit mit Hochglanzfront, stört es auch nicht in einem Wohnzimmer. Die tadellose Verarbeitung bietet nicht einmal im Makrobereich eine Grundlage zur Kritik. In der Front befinden sich zwei Einschübe, die mit typischen Server-Hot Plug Mechanismen versehen sind. Zusätzlich lassen sich diese auch noch versperren, um einen Fremdzugriff auf die Harddisks zu verhindern. Durch einen leichten Druck schnappen die Verrieglungen heraus, und die Harddisk-Lade lässt sich dann einfach herausziehen. Der Einbau der Festplatten (bis zu 2x 2 TB) könnte nicht einfacher sein. In jeder der beiden Laden sind seitlich Gumminoppen angebracht, die mit abgerundeten Stahlstiften versehen sind. Man legt die Harddisk direkt auf die Lade, bis sie auch den Stiften aufliegt, drückt dann etwas fester nach unten, wobei die Stifte nachgeben. Sind die Schraubenlöcher der Festplatte direkt vor den Stiften, rasten diese automatisch ein. Andernfalls verschiebt man das Laufwerk nur soweit, bis es eingerastet ist. Durch die weichen Gummipuffer werden Vibrationen weitestgehend gedämmt. Schneller kann man Harddisks kaum einbauen oder tauschen. Für 2,5“ Festplatten sind allerdings nur Schraubenlöcher im Boden der Lade vorgesehen.
Technik
Viel dran und viel drin. Ein Marvel-Prozessor sorgt für die nötige Geschwindigkeit und Kompatibilität der Raid-Optionen, die mit Raid 0, 1 und Big beziffert werden. Das NAS-Gehäuse wird über eine aktive LAN-Verbindung (RJ-45) angesprochen. Ähnlich der Konfiguration eines Routers. Nach dem ersten Login bekommt man jegliche Konfiguration geboten die man sich wünschen kann. Dabei geht uns ein eigenes Betriebssystem zur Hand. Dieses ist optisch leicht überschaubar, in Deutsch, und lässt eine einfache Konfiguration zu. Zudem kann man das Gehäuse auch noch direkt über die ICY BOX-Registrationsseite registrieren, wodurch dem User die Möglichkeit geboten wird, von überall auf der Welt, auf persönliche Daten, Dokumente oder Multimediafiles zuzugreifen. Das beinhaltet das Aufspielen und Herunterladen von allen Filetypen (FTP), das direkte Streamen von Multimedia-Files an einzelne oder parallel an mehrere Zugänge (Upload-Speed abhängig) oder einen beschränkten Lesezugriff im eigenen Netzwerk oder im konfigurierten Firmennetzwerk. Hintergründe der Benutzeroberfläche verändern, das Konfigurieren der Raid-Optionen, Festplattenkonfiguration etc. gehören zum Benutzerumfang, und alles ist fein säuberlich auf dem Desktop platziert und einfach zu bedienen.
Natürlich kann auch noch die Benutzeroberfläche frei nach eigenen Wünschen umgestaltet werden. Um Strom zu sparen, schalten sich die Laufwerke nach einer vorher eigestellten Zeit ab (Standby) und aktivieren sich selbständig, wenn ein erneuter Zugriff auf Daten erfolgt. Per Fernsteuerung kann man das Case auch zur Gänze abschalten, jedoch nicht wieder einschalten. Bei einem Reset bootet die Software automatisch wieder zum Ausgangspunkt, was nach einem Firmware-Upgrade unumgänglich ist. Als weiteres Feature, wird dem User die Möglichkeit eingeräumt, per automatischen Emailversand anderen Usern den Zugang zum Server zu ermöglichen. Dazu loggt man sich ein, und fügt dann eine Emailadresse in eine Liste ein. Schon beim Abspeichern bekommt die betreffende Person eine automatisch generierte Email zugesandt, in der ein Link verankert ist. Nachdem man diesen anklickt verbindet man automatisch mit dem Server.

Ausstattung, Kühlung, Preis

Ausstattung
Abgesehen von der bequem zu bedienenden Software verfügt das Case auch über einen internen Raid-Controller, einem aktiven Belüftungssystem, Stromspareinrichtung und ein paar nützlichen Schnittstellen. Für das Streaming werkelt ein Marvel Prozessor mit 1,2 GHz. In der Front befinden sich der Ein/Ausschalter, eine OTB-Taste, Aktivitäts-LEDs für HDD, den Powerstatus, die Backup-LED und eine USB 2.0 Schnittstelle. An der Rückseite befinden sich zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse, eine RJ45 Buchse für die Anbindung zu einem Netzwerk (10/ 100/ 1000 Mbit), der Stromanschluss und die Resttaste. Über die USB-Anschlüsse lässt sich ein regelmäßiges Backup zu externen Datenträgern ausführen und auch zusätzlich Speicherplatz zur Verfügung stellen. Im Lieferumfang befindet sich sämtliches Zubehör für einen funktionierenden Betrieb im Netzwerk: NAS-Gehäuse, Netzteil, Netzwerkkabel und eine Schnellanleitung (Festplatten nicht inkludiert). Leider fehlt eine ausführliche Anleitung für den gesamten Funktionsumfang und die exakten Erklärungen um mit dem Setup der einzelnen Servermodifikationen zur Recht zu kommen. Profis werden diesen nicht benötigen, was aber nicht für Laien gilt. Diese ist zumindest online verfüg- und abrufbar.
Kühlung
Das Gehäuse wird an der Rückseite mit einem kleinen Lüfter gekühlt, und das Geräuschlos. Selbst bei permanentem Datenaustausch wurde die Außenhülle aus Aluminium nur Handwarm.
Preis
Der Preis von knapp 170 Euro (Stand: 14.02.2011) wirkt etwas hoch angesetzt. Wenn man jedoch alle Facetten der Leistung und des Funktionsumfanges betrachtet, ist er auf jeden Fall gerechtfertigt.

Fazit und Wertung

Hannes meint: Top NAS Server/Gehäuse!

Wenn man einmal den gesamten Funktionsumfang des IB-NAS6220 inhaliert und verstanden hat, weiß man, dass man bei entsprechender Breitbandanbindung nun selbst zum Server-Hoster werden kann. Dabei ist nur zu beachten, ob dies auch den Geschäftsbedingungen des Anbieters entspricht. File-Sharing auf privater Ebene, eigenes Netzwerk oder auch für andere von Außerhalb nutzbar, ob Streaming von Multimediafiles zu einer oder mehrerer Personen (abhängig vom File-Format) oder einfach nur eine Lesefreigabe für Dokumente, dem Leistungsumfang sind sichtlich keine Grenzen gesetzt. Die tadellose Verarbeitung, eine ausgesprochen gute Kühlung und die hübsche Optik werden nur etwas vom hohen Preisniveau überschattet.

90%
Verarbeitung
9
Technik
9
Ausstattung
9
Kühlung
9
Preis
7
Richtig gut
  • sehr saubere Verarbeitung
  • facettenreiche Einsetzbarkeit
  • Raid-Option
  • Fernwartung möglich
  • Livestreaming
  • Schnellmontagen für HDD
  • versperrbare Laufwerksladen
  • sehr gute Kühlung
  • hübsche Optik
Verbesserungswürdig
  • kein USB 3.0
  • keine direkte Verbindungsmöglichkeit über USB zum PC
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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