Mehr Locations, mehr Rätsel
Neue Locations
Die ersten zwei Spielstunden verbringen wir den recht stark beschädigten Testkammern, die natürlich mit allerlei (Physik)Rätseln aufwarten. Aber keine Sorge, langwierig und eintönig geht es in Portal 2 nicht zu. Nach einem sehr unterhaltsamen Story-Twist werden wir in die Industrie- und Forschungsanlagen von Aperture Science geschleudert. Die sind zwar menschenleer, aber als Stimme der Vergangenheit ist Aperture-Gründer Cave Johnson zu hören, dessen Sprachaufzeichnungen abgespielt werden, wenn wir einen neuen Bereich betreten - ein Hauch von Bioshock. Natürlich bekommen wir auch in diesem Abschnitt zahlreiche Kommentare zu hören, die für viele Schmunzler sorgen werden. So angenehm die Weiten dieser Außenlevels fürs Auge auch sind, einen Nachteil haben sie: Es gibt ein paar Stellen, an denen das Entdecken des nächsten Ziels oder Ausgangs zum Suchspiel ausartet. Mit Hilfe der Zoom-Funktion erkennen wir so manche in der Ferne verborgene Portal-Platzierungsfläche. Das ist kein Ding der Unmöglichkeit, aber ansatzweise mühsam.
Neues für das Portal-Universum
Im Laufe des Spiels führt Entwicklerteam Valve immer wieder neue Design-Elemente ein und bringt deren Anwendung dem Spieler nahe, um sie dann mit etablierten Objekten und Regeln zu kombinieren. So steigt die durchschnittliche Puzzle-Komplexität gegenüber dem Vorgänger, ohne dass der Schwierigkeitsgrad dadurch in schmerzhafte Bereiche getrieben wird. Ebenfalls frustrationsdämmend wirkt der weitgehende Verzicht auf Situationen, die extreme Steuerungspräzision erfordern, wie bei den haarigen Sprungsequenzen des Vorgängers. Trotzdem: Hier und da wäre eine Tipps-Funktion sehr wünschenswert gewesen. Die mit Abstand genialste Neuerung von Portal 2 sind drei farbige Gels, die in den Experimentalküchen von Aperture Science entwickelt wurden. Da wäre zum Beispiel das blaue Schmiermittel, das uns wie ein Flummiball durch die Gegend springen lässt. Mit dem roten Gel wird man beschleunigt, und das weiße Conversion Gel erlaubt das Setzen von Portalen. Durch Portale leitet man sie an alle möglichen Ecken und Enden weiter, wo sie eine Oberfläche dauerhaft färben und dabei deren physikalischen Eigenschaften ändern. Nicht zu unterschätzen ist auch die Vielseitigkeit der Traktorstrahlen. Diese bläulich schimmernden Energielifte wandern ebenfalls durch Portale und prägen viele Puzzles
im letzten Spieldrittel. Auch wird man zu Beginn des Spiels sehr viel mit den „Energiebrücken“ zu tun haben. So mancher Level-Ausgang öffnet sich in Portal 2 erst dann, wenn eine bestimmte Anzahl von Prismen durch Zuführung von Laserstrahlen elektrisiert wurde. Dazu passend gibt es neue Spiegel-Würfel, die wir so platzieren, dass die Laser in gewünschten Winkeln reflektieren. Sehr unterhaltsam: Einen der lästigen Geschütztürme wegschmoren, indem man ihn mit einem Laserstrahl in Brand setzt. Diese geben dann auch meistens so einen netten Spruch wie zum Beispiel „Ich bin dir trotzdem nicht böse“ ab - herrlich! Große Sprünge machen wir zudem mit den Katapultfeldern, die uns in eine bestimmte Richtung durch die Luft schleudern.
Kommentar schreiben