Payday 2 - Test/Review
Der erste Teil von Payday ging aufgrund des enormen Erfolges von Left 4 Dead ziemlich unter.
Von Christoph Miklos am 19.08.2013 - 03:28 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Xbox One

PlayStation 4

Publisher

505 Games

Entwickler

Starbreeze Studios

Release

13.08 2013

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 20 Euro

Media (18)

Vier Gangster und ein Ziel

Der erste Teil von Payday ging aufgrund des enormen Erfolges von Left 4 Dead ziemlich unter. Dazu kam, dass die wenigen Käufer des Koop-Shooters den geringen Umfang des Spiels stark kritisierten. Nun haben die Entwickler ihre Hausaufgaben erledigt und an den Kritikpunkten stark gearbeitet.
Mehr Aufträge
In Payday: The Heist standen lediglich sechs Missionen zur Auswahl. Die waren zwar relativ umfangreich und nahmen zumeist mehr als eine halbe Stunde in Anspruch, doch zum hundertsten Mal dieselbe Bank ausrauben machte auf Dauer keinen Spaß. In der Fortsetzung dürft ihr insgesamt zwischen 30 Missionen wählen, die obendrauf noch dynamisch sind (Safes befinden sich an anderen Stellen und die Anzahl sowie die Wegrouten des Wachpersonals ändern sich). Ob man für den Russen Vlad marodierend durch ein Einkaufszentrum zieht, für Bain Banken ausraubt oder für einen Drogenkartell Kokain in großen Mengen schmuggelt: Die Missionen sind abwechslungsreich gestaltet, haben eine gute Länge und erfordern für einen möglichst reibungslosen Ablauf auch ein wenig Denkarbeit.
Bevor ihr eine Mission startet gibt es eine Planungsphase, in dieser könnt ihr und eure drei Kollegen unmaskiert und ohne Waffe durch das Areal laufen. Ihr könnt etwa das Zielobjekt - zum Beispiel eine Bank oder eine Disco - betreten und beobachten, wo die Wachen stehen, wer vielleicht eine Schlüsselkarte hat und wo ein guter Fluchtweg liegt. Sobald ihr eure Maske aufsetzt, geht dann der richtige Auftrag los. Bewaffnete Wachen dürft ihr „bedenkenlos“ umlegen - Zivilisten müssen natürlich verschont werden. Getötete Unschuldige kosten nämlich Geld. Viele Missionen verlangen, dass ihr den Safe knackt, den ihr oftmals mit einem Thermalbohrer öffnen müsst. Leider hat dieser eine Bohrzeit von drei Minuten. In dieser Zeit stürmen immer größere und vor allem stärkere Polizeiwellen das Gebiet. Schwer verletzte Mitstreiter fallen zu Boden und können maximal dreimal „wiederbelebt“ werden. Wenn ihr aber nicht schnell genug seid, landet der Kollege im Gefängnis. In diesem Fall hilft nur ein Austausch gegen eine Geisel. Sobald ihr eure Beute eingesteckt habt, müsst ihr im Finale eures Raubzuges einen Weg zum Fluchtauto finden. Einfache Missionen, wie ein kurzer Juwelenraub, sind natürlich weniger ertragreich, dafür laufen diese aber meist sehr stressfrei ab - leicht verdientes Geld geben. Raubzüge mit hohem Schwierigkeitsgrad sind da schon eine echte Herausforderung. Angefangen von der Menge der Beute, die weggeschafft werden muss, bis hin zum Widerstand von Wachen oder Polizisten, Sicherheitsanlagen und einiges mehr.
Einsteiger lernen das Einmaleins des Bankraubes (Safetüren sprengen, Kameras bedienen, Türen knacken usw.) in einem Tutorialgebiet namens „Versteck“.
Belohnungen
Für jede erfolgreich abgeschlossene Mission gibt es Kohle und Erfahrungspunkte. Nach jedem Levelaufstieg könnt ihr Talente in den Bereichen „Mastermind“, „Vollstrecker“, „Techniker“ und „Geist“ freischalten. Der Techniker-Skillbaum lässt euch etwa Fertigkeiten erlenen, mit denen ihr Sentry-Guns aufstellen könnt. Ein Vollstrecker schaltet dagegen Talente frei, die euch mehr Munition tragen oder mehr Schaden ausrichten lässt. Als Mastermind wiederum könnt ihr mehr Zivilisten fesseln und sogar Gegner zu KI-Begleitern umwandeln. Das hart verdiente Geld könnt ihr ebenfalls sinnvoll verwenden, in dem ihr euch neue Sturmgewehre oder Kevlar-Westen leistet oder die einzelnen Waffen mit neuen Visieren oder Läufen ausstattet. Falls ihr immer wieder mit denselben Leuten spielt, lohnt es sich übrigens auf eine sinnvolle Verteilung der Talente zu achten. Im Team sollte sowohl ein beinharter Vollstrecker dabei sein wie auch ein lautloser Schleicher
Die Schattenseiten
Zwei große Kritikpunkte aus dem Vorgänger konnte Entwicklerteam Overkill auch im zweiten Anlauf nicht fixen: Technik und KI. Grafisch kann Payday 2 kaum mit der Shooter-Konkurrenz mithalten. Matschige Texturen, steife Animationen und zahlreiche Clippingfehler trüben den Gesamteindruck sehr. Ein weiteres Problem ist die strohdumme Kollegen-KI im Offline-Modus. Obwohl Payday 2 eigentlich ein reinrassiger Koop-Shooter ist, könnt ihr alle Missionen auch alleine spielen und werdet dann von drei KI-Kameraden unterstützt. Die KI-Gangster können zwar recht gut schießen und heilen euch auch bei Gelegenheit, doch wenn es um Spezialaufgaben wie Türen aufbrechen oder Safes knacken geht, versagen eure virtuellen Teamkameraden komplett. Dadurch sind die meisten Aufträge am Ende im Offline-Modus kaum zu schaffen. Auch im Mehrspielermodus macht sich die schlechte KI bemerkbar, nämlich dann, wenn ein Mitspieler plötzlich die Partie verlässt. Zumindest im akustischen Bereich gibt es nichts zu bemängeln, denn hier bekommt man ordentliche Soundtracks und Sprachausgaben (nur auf Englisch) geboten.

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