Octopath Traveler - Test/Review
Die Entwickler von Aquire und Square Enix versuchen uns mit Octopath Traveler ein 16-bit-JRPG im modernen Gewand zu liefern. Dies passierte bereits 2018 für die Switch, jetzt auch für den PC.
Von Timm Woita am 30.06.2019 - 21:59 Uhr

Fakten

Plattformen

PC

Switch

Publisher

Square Enix

Entwickler

Square Enix

Release

07.06 2019

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (12)

Oldskool JRPG

Die Entwickler von Aquire und Square Enix versuchen uns mit Octopath Traveler ein 16-bit-JRPG im modernen Gewand zu liefern. Dies passierte bereits 2018 für die Switch, jetzt auch für den PC.
Je mehr, desto besser
Was ist das Besondere an Octopath Traveler? Ein Hinweis steckt bereits im Titel. Wir haben nicht, wie typischerweise, einen oder zwei Helden um den/die sich die Geschichte dreht, sondern haben hier die Möglichkeit acht verschiedenen Helden mit unterschiedlichen Handlungssträngen zu spielen.
Die einzelnen Charaktere haben zusätzlich bestimmte Laufbahnen. Therion zum Beispiel ist der Dieb in der Gruppe, während Olberic der Krieger ist. Die Grundpfade der einzelnen Charaktere bieten Ihnen besondere Aktionen, die in der Spielwelt eingesetzt werden können. Therion als Dieb kann so zum Beispiel NPCs beklauen. Auf der anderen Seite kann der Gelehrte Cyrus Informationen durch Analyse erhalten, um versteckte Items zu finden oder andere Vorteile aufzudecken. Benötigt werden diese Aktionen auch zum Abschließen von Nebenmissionen, welche man überall in der Spielwelt findet. Es ist möglich, die einzelnen Charaktere mit weiteren Laufbahnen auszustatten. Diese können in Schreinen gefunden werden, die in der Welt Ostrellas versteckt sind. Hierdurch wird einem die Möglichkeit gegeben, eine schlagfertige Truppe aufzubauen, ohne auf vieles verzichten zu müssen.
Nostalgie pur
Diese schlagfertige Truppe wird auch benötigt in Octopath Traveler. Während in anderen JRPG's nur ein rundenbasiertes Kampfsystem vorhanden ist, verbindet Octopath Traveler die Kämpfe zusätzlich mit einem Schild-System. Heißt, dass die Gegner erst effektiven Schaden nehmen, wenn ihre Verteidigung gebrochen ist. Dies passiert durch den Einsatz von bestimmten Waffen oder Zaubern, die eine Schwäche ausnutzen. Diese unterscheiden sich von Gegner zu Gegner, können sich ändern oder durch den Gegner gesperrt werden. Weiterhin ist das Grafikgerüst, welches verwendet wird, sehr gut gelungen. Auf der einen Seite steht die 16-Bit-Grafik, auf der anderen Seite die hochauflösenden Licht und Spezialeffekte. Basierend auf der Unreal Engine 4 hat sich Square Enix diese Art der Grafik sogar als “2D HD” patentieren lassen. Das lässt darauf hoffen, dass irgendwann mehr Spiele mit diesem Grafikstil erscheinen werden. Auch die Sounduntermalung ist gelungen. Die Musikstücke versprühen reichlich Charme und die Kampfgeräusche sind mitreißend und passen zur jeweiligen Situation. Weiterhin gibt es in Octopath Traveler einige Interessante Bereiche und Nebenquests, die entdeckt werden wollen. Für alle Neugierigen unter euch sei gesagt: Secret Bosse. Insgesamt können je nach Entdeckerdrang und Trophäen-Lust ungefähr 60 bis 100 Stunden Spielzeit in Octopath Traveler investiert werden.
Nostalgische Gefühle überdecken nicht alles
Das größte Problem bei Octopath Traveler sehe ich in den einzelnen Kapiteln und Geschichten, die sie erzählen. Manche Teile der Charaktergeschichten sind exzellent geschrieben und bieten auch einiges an Dramaturgie, andere Storys fallen eher schwach aus und werden ebenso umgesetzt. Hier merkt man dann doch auch teilweise altbekannte Standardkost im Aufbau. Während der Reise überschneiden sich die einzelnen Storylines leider nicht, sondern verlaufen parallel, wodurch eher das Gefühl aufkommt, man würde acht Einzelschicksale spielen. Auch die kurzen Reisegeplänkel, die in den richtigen Gruppenkonstellationen aktiviert werden, täuschen hier nicht drüber hinweg.
Die Vertonung des Spiels lässt leider ein wenig zu wünschen übrig. Dabei ist nicht mal die Qualität gemeint, sondern, dass nur die Hauptdialoge komplett vertont wurden. Zwar auf hohem Niveau, trotzdem ein kleiner Minuspunkt. Den Rest der Zeit ist der Spieler dazu gezwungen, die gut übersetzten Texte selbst zu lesen. Das zerstört die Atmosphäre zwar nicht, ist dieser aber auch nicht unbedingt zuträglich.

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