No More Heroes: Heroes Paradise - Test/Review
Von der Wii auf die PS3. Konami versucht den blutgetränkten Titel No More Heroes nun für die PS3 fit zu machen.
Von Hannes Obermeier am 06.06.2011 - 01:04 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

Publisher

AQ Interactive Inc.

Entwickler

Maxpoint

Release

Q4 2011 (Xbox 360)

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (22)

Wii => PS3?!

Von der Wii auf die PS3. Konami versucht den blutgetränkten Titel No More Heroes nun für die PS3 fit zu machen. Wir verraten euch ob das Experiment geglückt ist.
Coolness, Sex und jede Menge Blut
Coolman Travis Touchdown sitzt in einem Motel, seinem Unterschlupf, von wo aus er die Gegend mit Kleinaufträgen und Turrnierkämpfen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, unsicher macht. Egal ob Rasen mähen oder Auftragsmorde, alles wirft Geld ab, dass man ja auch dringend braucht. Sein eigentliches Ziel: der beste Killer zu werden, und das indem er einen Rivalen nach dem anderen eliminiert, was in Form eines Wettstreites geschieht. Doch bevor er den ersten Artverwandten erreicht, muss er sich durch eine Menge an Bodyguards schneiden, wobei ihm sein nettes Laser-Schwert sehr dienlich ist. Mit übertrieben viel Blut und Gewalt hinterlässt der Spieler eine breite Spur des Todes. Hat man die ersten Hürden genommen, so steht man dem Endgegner gegenüber, der von ganz anderer Machart ist, als im Vergleich seine stupide wirkenden Bodyguards. Erst hier muss man auch schon mal überlegen bevor blind in das Verderben läuft, denn die Bosse haben es in sich, selbst auf leichtem Niveau. Danach kehrt man geschafft nach Hause zurück, speichert während man sein Geschäft erledigt, füttert die Katze und kleidet sich um. Dann stehen Jobsuche und „Fortbildungskurse“ bei einem Lehrmeister an, der uns mit neuen Moves versorgt. Dieses Schema wiederholt sich leider permanent, bis man zum finalen Showdown gelangt. Seicht und nicht gerade motivierend.
Die Stadt der Killer
Santa Destroy, die Stadt der besten Killer. Sylvia Christl, die begehrenswerte Dame lockt mit ihren Reizen und animiert uns an dem Turnier teilzunehmen, bei der es gilt, sich als Bester der Besten hervorzutun. In Hinblick auf ein durchtriebenes Abenteuer mit der Hübschen, lassen wir uns darauf ein, doch der Weg ist so steinig, wie auch die Technik des Games, die keineswegs verbessert wirkt, wenn man den Wii-Titel vor Augen hat. Schlicht gehaltene Räume, massig gleich aussehende Gegner, schmuckloses Design wohin man auch blickt. Einzig das all umgebende Blut hinterlässt ein für dieses Genre typisches Bild. Die Fahrphysik mit dem Motorrad gehört eindeutig in die Steinzeit und hält uns davon ab, auf eine neugierige Erkundungstour zu gehen. Selbst einkaufen in Shops oder stupides Graben in Gärten nach Powerups und Goodies locken nicht, kann aber durchaus nützlich sein, denn Geld ist nach wie vor gefragt. Die einzelnen Schauplätze variieren je nach Endgegner und sind ganz passabel gewählt, doch in Sachen Optik, auf die wir später näher eingehen, bieten sie nur spartanisches Flair. Mit jedem Kampf werden wir stärker, und können uns mit hartem Training noch weiter pushen. Finale Moves, ein Teil des Gameplays, der normalerweise gewünscht ist, entpuppen sich als Spaßbremse. Möchte man einen Gegner umhauen, so bekommt man kurz vor dessen Ableben die Option ihm mit einem Specialmove den Rest zu geben. Doch möchte man dies nicht, schade, man muss, ob man will oder nicht. Das Szenario sieht folgendermaßen aus: Das Game pausiert mit einer Einblendung des rechten Sticks, den man drücken soll, was man auch macht, danach erscheint ein Kreis aus Punkten der sich unterschiedlich schnell schließt. In dessen Mitte erscheint ein Pfeil, der in eine beliebige Richtung zeigt, und in genau diese muss man auch den Stick bewegen. Läuft die Zeit ab, bevor man den Stick bewegt, passiert gar nichts, man darf erneut auf den Gegner eindreschen, nur um wieder an besagter Stelle gestoppt zu werden, was sich so lange wiederholt, bis man endlich den finalen Move ausführt. Eigentlich sollte es mir als Spieler überlassen bleiben, ob ich diese Option in Betracht ziehe, denn nach wenigen Minuten fängt es gewaltig an zu nerven, immer wieder aus dem Kampfgeschehen gerissen zu werden. Manchmal möchte man sich einfach nur durchsäbeln oder hauen, warum jeden Fight mit in Zeitlupe angesetzter Ästhetik beenden, wenn es doch auch einfach geht. Leider ist dies auch die einzige Möglichkeit in eine rasante Kampfeswut abzutauchen, die uns erst zur Verfügung steht, wenn nach dem Move drei gleiche Symbole, wie bei einem einarmigen Banditen, an derselben Position stehen bleiben.

Ein Satz mit „X“…

Fit für die PS3?
Die Frage kann man getrost mit „NEIN!“ beantworten. Eher eine halbherzige Umsetzung den einer angepassten Optik, die einer Next-Gen Konsole würdig wäre. Wie schon oben erwähnt findet man kaum Möbel, Zierrat oder sonstige optische Leckerbissen, die ein wenig Atmosphäre in den Schauplatz fliesen lassen würde. Es würde wesentlich mehr Spaß machen, neben Gegnern auch etwas von den Kulissen zu zerschneiden, wenn man schon so ein effektives Schwert in Händen hält. Die Zwischensequenzen hingegen sind mitunter durchaus unterhaltsam wenn auch sehr sexistisch. Über allem prangend ein durchgeknallter, übertrieben brutaler Comiclook, der auch mit grafischen Fehlern nicht geizt.
Nur deutsche Textpassagen
Englische Sprecher die teilweise sehr undeutlich wirken, werden von deutschen Texten unterstützt. Reicht für dieses Niveau um zu wissen worum es geht. Die Musik, typisch japanisch mit einem Hauch von Nostalgie.
Move on Board
Dank der Move-Unterstützung, die wohl auch ausschlaggebend für eine Umsetzung gewesen sein dürfte, bekommt man auch etwas Arbeit aufgehalst, selbst wenn diese nur durch einfache Bewegungen und nicht durch echtes Schwertschwingen hervorgerufen wird. Man bewegt sich und das ist auch schon alles. Doch ein näheres Feeling zum Inhalt oder besser gesagt zum Kampfgeschehen, entsteht dadurch sicher nicht. Der Griff zum PS3-Controller war nach kurzer Spieldauer schon fast eine Wohltat.

Fazit und Wertung

Hannes meint: Ein Fehlversuch von der Umsetzung eines Wii-Titels für die PS3!

No More Heroes: Heroes Paradise entpuppt sich als Fehlzünder. Sowohl in Sachen Technik wie auch Optik versagt der Titel. Fans des Genres werden mit dem einen oder anderen Szenario wahrscheinlich noch zufrieden sein, und auch mit der teilweise unterhaltsamen Story, doch es bleibt eine halbherzige Umsetzung, die nur von vom trashigen Charakter lebt. Steuerungstechnisch wird selbst mit der Move-Unterstützung kaum mehr geboten, da man das Schwert nicht schwingen kann wie man es gerne möchte, und der Angriff mit dem Druck einer Taste erledigt wird. Was bleibt ist ein immer widerkehrender Ablauf des Geschehens, nächsten Ranglistengegner aufsuchen, dessen Wachen eliminieren und dann den Boss. Dazwischen sammeln, einkaufen, trainieren und mit einer verkorksten Fahrphysik die Stadt unsicher machen.

60%
Grafik
5
Sound
6
Bedienung
7
Spielspaß
6
Atmosphäre
6
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • teilweise unterhaltsame Zwischensequenzen
  • passable Steuerung
Verbesserungswürdig
  • stumpfsinniges Gameplay
  • altbackene Optik
  • öde Locations
  • halbherzige Umsetzung für die PS3
  • zu viel Blut
  • erzwungene Finishing-Moves
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
Getestet für
• Sony PlayStation 3
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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