Ninety Nine Nights 2 - Test/Review
Wieder einmal ist es soweit. Die Welt steht vor dem Untergang, und nur eine Handvoll Helden können das Schicksal abwenden.
Von Hannes Obermeier am 24.09.2010 - 03:14 Uhr

Fakten

Plattform

Xbox 360

Publisher

Konami

Entwickler

Feelplus / Q Entertainment

Release

09.09 2010

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (20)

Hau drauf!

Wieder einmal ist es soweit. Die Welt steht vor dem Untergang, und nur eine Handvoll Helden können das Schicksal abwenden. Wir schlüpfen in die Rolle eines dieser Helden und ziehen gegen die Horden des Dunklen Herrschers in den Krieg.
Wie schon so oft zuvor…
Orphea das Elfenland. Das letzte Land das der Herr der Nacht noch nicht erobert hat. Seit 92 Tagen tobt ein unerbittlicher Zerstörungsfeldzug gegen Menschen, Kobolde und Oger. Nun steht das riesige Heer des Bösewichtes vor den Toren Orpheas. Da kommen wir ins Spiel. Das Intro leitet unseren ersten Heldencharakter ein, der es alleine mit einer unglaublichen Anzahl an Monstern aufnimmt. Beeindruckt von der mutigen Tat lässt der Kanzler der Elfen nach dem Krieger namens Galen schicken. Anfangs ist noch unklar warum sich der einsame Streiter für die Elfen einsetzt. Doch nach und nach bekommt am einen Einblick in die Beweggründe. Die Prinzessin der Elfen, Sephia, ist erfreut über die willkommene Hilfe und erbittet dessen weitere Unterstützung. Galen muss sich beweisen in dem er bei der Trutzburg Verdei für klare Verhältnisse sorgt, in dem er keines der tausenden Monster dort am Leben lässt. Schrieb ich gerade „Tausenden“? Ja, stimmt schon, die Horden der dunklen Recken sind schier unerschöpflich. Doch worum geht es eigentlich in der Story wirklich? Einst wurden von Gott zwei Kugeln geschaffen, das Dunkel und das Licht. Doch beide mussten um eine Existenz der Welt zu gewährleisten, getrennt voneinander aufbewahrt werden. Für die Sicherheit waren zum einen die Elfen (Licht) und zum anderen die Kobolde (Dunkel) zuständig. Doch einer der Priester der Kobolde war unachtsam und so konnte der Herr der Nacht sich der dunklen Kugel bemächtigen. Doch es bleiben ihm genau 99 Tage Zeit um auch die zweite Kugel in Besitz zu nehmen, da er sonst wieder zu Staub zerfällt. Schafft er es beide Kugeln zu vereinen, hört alles von Gott Erschaffene auf zu existieren. Die Prinzessin Sephia selbst wurde als Priesterin und Wächterin der Kugel akzeptiert. Jetzt wird sie auf die Probe gestellt, da der dunkle Herrscher nicht mehr viel Zeit hat und bereits ins Elfenland eingedrungen ist. Von Mission zu Mission gesellen sich noch weitere, geschickt in die Handlung eingebaute Charaktere, hinzu, wie der riesenhafte Oger Maggni (bescheuerter Name für diesen Koloss), Levv der Kobold-Assasine und Zazi, die hübsche Wächterin. Alle diese Charaktere kann man natürlich auch spielen, inkl. Prinzessin Sephia. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten und Zauber auf Lager, um effizient gegen die Massen an Monstern zu bestehen.
Kein God of War
Mit der Zeit drängt sich der Verdacht auf, dass sich die Designer etwas zu sehr an das God of War-Konzept angelehnt haben. Leider nur angelehnt muss man sagen. Parallelen findet man bei den roten Sammelpunkten, die jeder niedergestreckte Gegner hinterlässt, den geballten Spezialangriffen und ganz vage an den am Ende auftauchenden Quicktime-Events. Doch der Hang der Japaner in allem etwas zu übertreiben, stellt unseren Helden Heerscharren zu hunderten gegenüber. So kommt man innerhalb eines Levels auf gut und gerne weit über 1000 Gegner die es zu erschlagen gilt. Teilweise wurde das Kampfszenario wirklich überzeugend präsentiert, doch wenn sich mal eine brodelnde schwarze Masse um unseren Kämpfer gesellt, in regelrecht umringt und dann nichts macht, außer vielleicht einer von ihnen den Mut hat das Schwert zu erheben, wird das präsentierte Schlachtbild, ins Lächerliche gezogen. Riesen, Lanzenreiter, Bogenschützen und fliegende Kreaturen greifen bei Blickkontakt sofort an, nur das gemeine Fußvolk wartet darauf verdroschen zu werden. Schön artig stellen sie sich ringsum auf und warten darauf zu Dutzenden gefällt zu werden. Mit Button mashen kommt man ebenso voran wie mit dem Einsatz komplizierter Kombos und Magie. Dabei sind diverse Kombos wirklich bemerkenswert cool anzusehen. Einzig bei den überdimensionalen Gegnern, von denen es aber leider nur wenige gibt, kommen wie bereits oben beschrieben Quicktime-Events zum Zuge, die sich nicht einmal annähernd mit einem God of War vergleichen lassen. An Aufgaben gibt es wahrlich reichlich, oder besser gesagt wenige Locations mit vielen Abschnitten. Wir beginnen bei Tag 92 wobei jeder weitere Tage eine neue Location bedeutet. Aber nur keine Angst, in jedem Level hat man Monster zu Tausenden zu erschlagen. Geschicklichkeitseinlagen gibt es so gut wie keine, was wenigstens etwas Abwechslung gebracht hätte. Dafür dürfen wir unsere Charaktere pushen. Waffen und Zauber sowie der Level der Helden lassen sich steigern. Dafür braucht man die roten kleinen Kugeln, die ein gefallener Gegner hinterlässt. Wir haben Galen bis zum geht nicht mehr gepusht, und die beiden Erstwaffen (Schwerter) gehörig verstärkt, was bis zum Tag 97 und dem Behemot-Monster völlig ausreichend war. Die KI ist zumeist sehr fragwürdig ausgefallen, aber an gewissen Passagen doch wieder gut, wenn auch wirklich selten. Endbosse sind im Vergleich zum Fußvolk verdammt zäh und widerspenstig, aber leider auch sehr rar gestreut. Beim Behemot ist wirklich Geduld gefragt. Doch mehr wollen wir dazu nicht verraten, das Finale sollte schon jeder für sich spielen.

Und noch mehr Haue

100% Button Mashen
Steuerungstechnisch kann man es fast 1 zu 1 mit dem Vorgänger vergleichen. Zwei Buttons für Nahkampfangriff, die auch für die Kombos zuständig sind, eine Taste für Sprung und eine Taste für das Zerstören von markierten Stellen in Steinwänden oder Felsformationen. Magie.- sowie Spezialangriff per Schultertasten. Die Distanz zum Protagonisten kann in drei Stufen verändert werden. Mit dem linken Stick wird die Richtung verändert und mit dem Rechten der Kamerablickwinkel. Einfach und unkompliziert.
Gewaltige Kulissen Man hat es versucht, wirklich versucht, doch einem God of War das Wasser zu reichen, dazu gehört schon etwas mehr. Die gewaltigen Kulissen wirken beeindruckend, doch fehlt es ihnen an Feinschliff und jeder Menge Verzierungen. Etwas mehr Zeit oder Fantasie und man hätte das Auge wirklich beeindrucken können. Doch außer Kisten, vereinzelten Säulen und ein paar tristen Wandverzierungen, gibt es nichts, was das Auge erfreuen könnte. So gewaltig auch manche Gemäuer wirken, hinterlassen sie trotzdem einen trostlosen Eindruck. Was die Optik der Monster betrifft kann man sagen: ok, annehmbar. Die Helden hingegen sind ganz passabel geworden, wenn auch deren Bewegungen etwas steif und abgehackt wirken. Leider gehen diverse nette Kombos optisch in der Masse an spritzendem Blut und herumfliegenden Körperteilen unter. Es sind einfach zu viele Gegner im Wege. Zwischensequenzen wünscht man sich etwas mehr, denn das Gebotene hat schon was. Vor allem die Kommunikation zwischen Galen und einem Waisenkind, das gerettet wurde. Erstmals sieht man auch einen grimmigen Krieger mitfühlend lächeln.
Japanisch oder Englisch
Die Zwischensequenzen sind mitunter sehr stimmungsvoll gestaltet, wozu die englische und ernste Stimmlage unseres Helden Galen bestens passt. Nur der Herr der Nacht hat eine für seine Person genommen, viel zu helle Stimme. Die gehört ein paar Oktaven runter. Der Rest des Krawalles ist eher mau. Schwert und andere Waffenklänge wenig abwechslungsreich, gleichbleibende Geräuschkulisse sterbender Gegner, dafür wieder bombastische Effekte von abschließenden Kombos. (englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln empfohlen)
Multiplayer
Auch einen Multiplayer-Part gibt es. Mit einem weiteren Mitspieler lassen sich im Coop-Modus Monster erschlagen. Darüber hinaus gibt es auch noch die Option: Rennen, Überleben, Labyrinth, Eskorte und Hölle 1. Leider war es aus Mangel an anderen Spielern nicht möglich, diesen Bereich des Games ausführlich zu testen, daher wird auch dieser Wertungspunkt, nicht in die Gesamtwertung aufgenommen.

Fazit und Wertung

Hannes meint: Gehirn ausschalten und die Knöpfe des Controllers quälen!

Ninety Nine Nights 2 bietet vor allem eines: Monster zu Tausenden zu erschlagen. Wenig anspruchsvoll und mehr störend als weniger aber dafür anspruchsvollere Gegner. Etwas Entschädigung bieten die Riesen, die ordentlich was wegstecken können und die Endbosse, die etwas am Nervenkostüm zerren können. Optisch wird leider nur wenig geboten, auch wenn die Zwischenvideos recht ordentlich und stimmungsvoll präsentiert werden. Jede Menge Blut, das sich auch gerne auf der Kameralinse verewigt und das Blickfeld beeinträchtigt, abgetrennte Körperteile und riesige trostlose Locations. Einen Vergleich mit God of War hat es nicht verdient, doch für eine typische japanische Button-Mash-Action taugt es allemal.

60%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • einfache Bedienung
  • passender Preis
Verbesserungswürdig
  • teilweise zu sterile Umgebung
  • viel zu viele anspruchslose Gegner
  • schwache KI
Anforderungen
• Microsoft Xbox 360 Konsole
Getestet für
• Xbox 360
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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