Alle Teddybären auf der Insel der Vollkommenheit leben glücklich und zufrieden, spielen, machen Picknicks oder haben einfach so eine schöne gemeinsame Zeit.
Alle Teddybären auf der Insel der Vollkommenheit leben glücklich und zufrieden, spielen, machen Picknicks oder haben einfach so eine schöne gemeinsame Zeit. Alle Bären…bis auf Naughty. Naughty Bear weiß nicht so recht, was "gemeinsam" bedeutet, und hat auch keine Lust auf Spiele. Die anderen Bären machen sich über ihn lustig, weil er so grummelig ist und ein zotteliges Fell hat, aber die Tatsache, dass er zur Bärenparty nicht eingeladen wurde, hat das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Jetzt läuft der braune Bär Amok und hinterlässt ein Meer von Füllung…
Das brutale Spielprinzip
Die Mechanik hinter Naughty Bear ist schnell erklärt: In erster Linie geht es darum, möglichst viele Punkte zu erreichen. Das schafft ihr, indem ihr den anderen Bären das Leben zur Hölle macht, bevor ihr sie letztlich dorthin schickt. Je mehr Angst die plüschigen Gesellen haben, umso höher klettert eure Punktzahl. Der einfachste Weg: Ihr erschreckt die Inselbewohner per „Buh“-Ruf. Oder ihr schleicht euch von hinten heran und erschreckt sie dann aus dem Hinterhalt. Klingt niedlich und harmlos, ist es aber nicht. Denn die Bären erschrecken sich auch, wenn ihr einen von ihnen stark verletzt oder sogar getötet habt und die anderen dann das Opfer entdecken. Ihr könnt ihnen sogar so starke Angst einjagen, dass sie letztlich Selbstmord begehen. Das Kuscheltier-Töten ist ein sehr wichtiger Aspekt in Naughty Bear. Die „boshaften“ Bären könnt ihr auf konventionelle Weise mit einer Schlag- oder Schusswaffe erledigen, oder ihr stellt ihnen eine Falle. So manipuliert ihr etwa einen Elektrokasten und wartet, bis einer der Bären den Defekt bemerkt. Eilt er dann herbei und repariert ihn, schleicht ihr euch von hinten an und drückt den Kopf des Opfers auf die Stromspule. Die Finishing-Moves sind äußerst brutal in Szene gesetzt. Zwar spritzt hier kein Blut (aus den Köpfen und Bäuchen der Bären quillt
lediglich Watte), dennoch sind die Attacken stark am Rande des guten Geschmacks. Doch Vorsicht: Zu viel Gewalt kann dazu führen, dass die bärigen Kollegen um Hilfe rufen. Minuten später trifft dann die Polizei ein. Polizei-Bären sind härtere Nüsse als die gewöhnlichen Teddys, da sie zum einen mehr Treffer einstecken können, zum anderen mit Pistolen auf euch schießen. Wie gut, dass ihr zwischen Pflanzen für alle anderen Bären unsichtbar seid und ihr euch für Verschnaufpausen jederzeit dort verstecken könnt. Auch werden einige versuchen mit dem Auto zu türmen oder die Insel mit dem Boot zu verlassen. Um das zu verhindern, solltet ihr die Transportmittel von vornherein kaputt machen.
Partybär oder Bürgermeisterbär?
Mörderischer Auftrag Naughty Bear ist in sieben Episoden aufgeteilt, in denen es jeweils einen anderen Peiniger aus dem Weg zu räumen gilt. So müsst ihr in einem Abschnitt etwa den
Teddy bestrafen, der euch nicht zu seiner Party eingeladen hat. Im nächsten dann wiederum den Bürgermeister-Kandidaten, der in seinem Wahlkampf Naughtys Auslöschung verspricht. Mit der Zeit wird das schnell eintönig, weil ihr ein und denselben Abschnitt unter diversen Voraussetzungen immer wieder spielen müsst. Denn um den nächsten Level freizuschalten, müsst ihr zunächst ein gewisse Anzahl an Pokalen gewinnen, die es für die Absolvierung der einzelnen Missionen gibt. Einziger Motivationsschub: besonders fiese Aktionen lassen den Punktemultiplikator steigen. Ausreichend Punkte vorausgesetzt, schaltet ihr nach und nach neue Charaktere frei, die unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. So könnt ihr zum Beispiel als „Partybär“ besonders viele Treffer einstecken. Apropos Treffer einstecken: ein automatisches Heilungssystem gibt es im Spiel nicht. Stattdessen regenerieren gefundene Kuchenstücke euren ramponierten „Helden“.
Technik Die Graphicengine von Naughty Bear bewegt sich auf dem Niveau eines mittelmäßigen PlayStation 2 Spiels. Schwammige Texturen, kaum Details und heftige Leistungseinbrüche trüben den Gesamteindruck extrem. Auch der nervige
Sprecher und die total unpassende Hintergrundmusik müssten nicht sein.
Multiplayer Alternativ zum Soloabenteuer kann man auch in den Vier-Spieler Multiplayer-Modi versuchen, sich gegenseitig die Füllwolle aus dem Leib zu prügeln. Doch wo das simple Button-Mash-Kampfsystem für Solisten noch passable Ergebnisse liefert und zumindest in Ansätzen mit taktischen Einsprengseln gefüttert wird, laufen die Online-Duelle meist nur auf eines heraus: langweiliges Tastengeklopfe!
Fazit und Wertung
„
Christoph meint: Schade um die gute Idee!
“
Trotz schwarzen Humors konnte ich mich nicht mit Naughty Bear anfreunden. Und das lag nicht an der schlechten Laune des pelzigen Bärs, sondern vielmehr an der ziemlich miesen Umsetzung des Spiels. Spätestens nach einer Stunde hat man alles gesehen und erlebt. Danach folgen nur noch Gameplay-Wiederholungen. Das letzte bisschen Spielspaß wird einem durch die altbackene Technik und grauenhafte Akustik vermiest.
Grafik
5
Sound
5
Bedienung
6
Spielspaß
6
Atmosphäre
6
Multiplayer
3
Preis/Umfang
5
Richtig gut
Animationen
nette Idee
verschiedene Bärentypen freischaltbar
Verbesserungswürdig
hoffnungslos veraltete Technik
lange Ladezeiten
teils heftige Leistungseinbrüche
nerviger Sprecher (dt.)
Musik passt nicht zum Geschehen
keine Abwechslungs bei den Soundfiles
Missionen wiederholen sich ständig
extrem kleine Spielwelt
lahmer Multiplayer
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole • Microsoft Xbox 360 Konsole
Getestet für
• Sony PlayStation 3 Konsole • Microsoft Xbox 360 Konsole
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
1 Kommentar
Miker23 vor 5253 Tagen
Habe das spiel seit gestern. bisher machht es mir noch spaß.
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