NVIDIA GeForce GTX 680 Grafikkarte - Test/Review
AMD hat seinen Generationswechsel mit der „Southern Islands“ bereits erfolgreich vollzogen und ist mit seinen 28-nm-GPUs breit aufgestellt.
Von Christoph Miklos am 09.04.2012 - 02:52 Uhr

Fakten

Hersteller

NVIDIA

Release

22.03 2012

Produkt

Grafikkarte

Preis

ab 471,90 Euro

Webseite

Media (7)

Einleitung

Einleitung
AMD hat seinen Generationswechsel mit der „Southern Islands“ bereits erfolgreich vollzogen und ist mit seinen 28-nm-GPUs breit aufgestellt. Nun folgt NVIDIA mit GeForce GTX 680 auf Basis der neuen Kepler-GPU-Generation. Wir schauen uns die neue Architektur und Technologien genauer an und beleuchten in den Benchmarks, wie sich NVIDIAs Interims-Flaggschiff gegen die Konkurrenz bestehend aus der Radeon HD 7970 schlägt.
Über NVIDIA
Seit NVIDIA im Jahr 1999 den Grafikprozessor erfand, erlebt die Welt leistungsfähige Computergrafik. Seit den Anfängen hat das Unternehmen auch die Sektoren der parallelen Datenverarbeitung und mobiler Berechnungen für sich erschlossen. Heute finden NVIDIA Prozessoren Anwendung in zahlreichen Produkten von Smartphones bis hin zu Supercomputern. Die Mobilprozessoren von NVIDIA betreiben Handys, Tablets und Infotainment-Systeme in Autos. PC-Gamer genießen mit Grafikprozessoren spektakuläre, realistische Spielewelten. Professionelle Anwender verwenden sie zur Erstellung von Grafikeffekten in Filmen und für Designprojekte vom Golfclub bis hin zum Jumbo-Jet. Forscher bringen mit Grafikprozessoren und HPC-Systemen die Wissenschaft voran. NVIDIA hält weltweit über 2.300 Patente, darunter mehrere für Grundlagen für moderne Computerberechnungen.
Datenblatt
• Chiptakt: 1006MHz • Speichertakt: 1502MHz • Shadertakt: 1006MHz • Chip: GK104 • Speicherinterface: 256-bit • Stream-Prozessoren: 1536 • Textureinheiten: 128 • Fertigung: 28nm • Maximaler Verbrauch: 195W • DirectX: 11.1 • Shader Modell: 5.0 • Bauweise: Dual-Slot • Schnittstelle: PCIe 3.0 • Besonderheiten: unterstützt HDCP, 4-Way-SLI
Testsystem
Gamezoom Gaming PC • Mainboard: ASUS Rampage IV Extreme • Prozessor: Intel Core i7-3930K @ 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis DIMM XMP Kit 16GB 2133 MHz • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Platinum Series 1000W • Soundkarte: Realtek ALC892 (Onboard) • Festplatten: 2x Mushkin Chronos 120GB Raid0 • Gehäuse: Antec DF-35 • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Die Karte im Detail

Die neue Kepler-Generation
Der GTX 580-Nachfolger bietet mehr Leistung, eine bessere Bildqualität und eine deutlich gesteigerte Effizienz. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die durch das 28-nm-Verfahren stark erhöhte Anzahl der GPU-Cores. Im Vergleich zur GTX 580 verfügt das Herzstück der GTX 680 über die dreifache Menge Kerne, die Taktfrequenz hat sich ebenfalls auf knapp über 1.000 MHz deutlich erhöht.
GPU-Boost
Zentrales Feature der 6er-Reihe für mehr Leistung ist der so genannte GPU-Boost. Eine ähnliche Technik setzt AMD bereits in seiner letzten Kartengeneration ein. Dabei wird die Taktfrequenz des Grafikprozessors dynamisch an die gerade benötigte Leistung angepasst. Verwendet der Nutzer gerade Office-Anwendungen läuft die Karte sozusagen im „Energiesparmodus“. Wird mehr Power benötigt, taktet sich die Karte automatisch hoch, sodass selbst hardwarehungrige Spiele wie Skyrim oder Batman: Arkham City flüssig und in bestmöglicher Grafikqualität laufen. Die zusätzliche MHz-Wucht bemisst sich an einer Vielzahl von Faktoren wie der benötigten Leistung, der Umgebungstemperatur, der individuellen Beschaffenheit der Karte usw.. Aus diesen Gründen verkneift sich NVIDIA auch genaue Angaben. Unsere Messungen pendeln sich bei einem Wert um 1.110 MHz ein.
Das neue VSync
Auch beim VSync hat NVIDIA wichtige Verbesserungen vorgenommen. VSync verhindert allgemein, dass die Karte nur halb fertig berechnete Teilbilder ausgibt, was zum unschönen „Tearing“ führt. Das Problem daran: Um Tearing zu vermeiden, vermindert VSync automatisch die Bildwiederholfrequenz - in der Regel in relativ großen Schritten, was zu einem merklichen „Stottern“ führen kann. NVIDIAs neue Technik des adaptiven VSync verhindert dieses Stottern, indem es die Bildwiederholfrequenz in vielen kleinen Zwischenschritten an den jeweils bestmöglichen Wert anpasst. Die bei schnellen „Kamerafahrten“ häufig vorkommenden kurzen Hänger, wie man sie gelegentlich in Spielen beobachten kann, fallen auf die Weise weit weniger ins Gewicht.
Kantenglättung TXAA
Mit dem neuen Kantenglättungs-Modus „TXAA“ verbessert NVIDIA nochmals die Bildqualität in Spielen. Ebenfalls sehr erfreulich: Trotz hübscherer Szenen bricht die Leistung nicht ein.
PhysX, DirectX 11.1 und 3D Vision Surround
Zu den weiteren Highlights der GTX 680 zählen die hauseigene PhysX-Technologie (GPU berechnet aufwändige Physik-Effekte wie zum Beispiel Rauch oder umherfliegende Trümmer), DirectX 11.1 (wird derzeit noch von keinem Spiel genutzt) und 3D Vision Surround. Letzteres ermöglicht die Ausgabe von Spielen auf bis zu drei (3D)Monitoren gleichzeitig.
Grafikkarten - Preisvergleich (08.04.2012)
günstigste Angebot laut www.geizhals.at - weniger ist besser
NVIDIA GeForce GTX 590
646.09 Euro
AMD Radeon HD 6990
584.9 Euro
NVIDIA GeForce GTX 680
471.63 Euro
AMD Radeon HD 7970
448.19 Euro
NVIDIA GeForce GTX 580
349 Euro

Leistung

GTX 680 - Futuremark 3DMark 11
mehr ist besser
AMD Radeon HD 6990
14791 Pkt.
NVIDIA GeForce GTX 590
14541 Pkt.
NVIDIA GeForce GTX 680
14484 Pkt.
AMD Radeon HD 7970
12185 Pkt.
NVIDIA GeForce GTX 580
10820 Pkt.

GTX 680 - Spiele #1
1680x1050, 8xAA, 16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 680
76 FPS
AMD Radeon HD 6990
73 FPS
AMD Radeon HD 7970
73 FPS
NVIDIA GeForce GTX 590
70 FPS
NVIDIA GeForce GTX 580
54 FPS

GTX 680 - Spiele #2
1920x1080, 8xAA, 16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 680
68 FPS
AMD Radeon HD 6990
65 FPS
AMD Radeon HD 7970
65 FPS
NVIDIA GeForce GTX 590
60 FPS
NVIDIA GeForce GTX 580
46 FPS

Weitere Messungen

GTX 680 - Leistungsaufnahme
max. Leistungsaufnahme der Grafikkarte laut Hersteller - weniger ist besser
NVIDIA GeForce GTX 590
365 Watt
AMD Radeon HD 6990
300 Watt
NVIDIA GeForce GTX 580
244 Watt
AMD Radeon HD 7970
200 Watt
NVIDIA GeForce GTX 680
195 Watt

GTX 680 - Lautstärke
Entfernung: ca. 1 Meter - Lautstärke: < 0,01 Atmen in 30 cm Entfernung / 0,1 Rauschende Blätter / 0,3 Flüstern / 0,5 Der eigene Atem / 1 Ruhige Wohnstraße / 2 Unterhaltung / 4 Klappernde Tastatur / 8 Schreibmaschine / 16 Laute Unterhaltung
AMD Radeon HD 6990
1.1 Sone
NVIDIA GeForce GTX 590
1 Sone
NVIDIA GeForce GTX 580
0.7 Sone
AMD Radeon HD 7970
0.6 Sone
NVIDIA GeForce GTX 680
0.5 Sone

GTX 680 - Temperaturen
Temperaturen an GPU - weniger ist besser
AMD Radeon HD 6990
40 Sone
NVIDIA GeForce GTX 580
39 Sone
NVIDIA GeForce GTX 590
35 Sone
AMD Radeon HD 7970
35 Sone
NVIDIA GeForce GTX 680
34 Sone

Fazit und Wertung

Christoph meint: Derzeit schnellste Single-GPU-Grafikkarte am Markt!

Mit der neuen Kepler-Grafikkarte liefert NVIDIA nicht nur einen würdigen GTX 580-Nachfolger ab, sondern lässt auch Mitbewerber AMD ziemlich alt aussehen. Im direkten Vergleich mit der ebenfalls neuen Radeon HD 7970 heißt der ganz klare Sieger: GTX 680. Der „grüne Riese“ bietet mehr Leistung, viele interessante Features und punktet mit einer deutlich gesteigerten Energieeffizient. Auch der neue Kantenglättungs-Modus „TXAA“ spricht für unseren neuen Testkandidaten. Lediglich beim Kühlkonzept fehlt der letzte Feinschliff.

90%
Leistung
10
Technik
10
Kühlung
7
Verbrauch
7
Verarbeitung
10
Ausstattung
10
Overclocking
7
Preis
7
Richtig gut
  • Leistung
  • sehr gute Bildqualität
  • top Technik (SLI, 3D-Vision, PhysX, DirectX 11.1, PCIe 3.0, AVSYNC)
  • große Effizienz-Steigerung
  • leise unter Windows
  • Stromverbrauch unter Windows
  • Turbo-Funktion
Verbesserungswürdig
  • unter Last hörbar
  • Stromverbrauch unter Last
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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