Metro: Last Light - Test/Review
Drei Jahre nach der Veröffentlichung von Metro: 2033 geht es erneut in die dunkeln Tunnelsysteme der Moskauer U-Bahn.
Von Christoph Miklos am 21.05.2013 - 03:57 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

4A Games

Release

17.05 2013

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (31)

Ab in den Untergrund

Drei Jahre nach der Veröffentlichung von Metro: 2033 geht es erneut in die dunkeln Tunnelsysteme der Moskauer U-Bahn. Ob die Fortsetzung an die Qualitäten des atmosphärischen Vorgängers herankommt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
Alter Held und alte Feinde
Bereits nach den ersten paar Spielminuten haben wir das Gefühl, dass Metro: Last Light die düstere Version von Bioshock: Infinite ist. Statt prächtiger Architektur gibt es düstere und dreckige Gänge und statt einer hübschen jungen Frau eine mysteriöse Verbindung zu den telepathiefähigen "Schwarzen"-Mutanten. Die kennen wir bereits aus Metro 2033 und wissen, dass die Hauptfigur Artjom sie in einer der Finalvarianten auslöscht. An dieses Ende knüpft Metro: Last Light an. Artjoms und somit unsere Aufgabe ist es, mehr über die Schwarzen herauszufinden. Im Verlauf der knapp zehn Stunden langen Kampagne treffen wir auch auf verschiedene Fraktionen, zum Beispiel „das Reich“ oder unsere eigene (Ranger) und machen uns Gedanken über einen geheimnisvollen Schatz. Viele Informationen erhalten wir in recht gut vertonten Zwischensequenzen und interaktiven Abschnitten, in denen wir mit anderen Figuren plaudern. Blöd nur, dass Metro-Anfänger oftmals mit Wissenslücken zu kämpfen haben, da das anfängliche Intro nur grob die Vorgeschichte erzählt.

Gewohntes
Große Neuerungen sucht man in Metro: Last Light vergebens. Auch der zweite Teil der Metro-Serie verläuft sehr linear und bietet gewohnt gute Shooter-Kost. Positiv erwähnenswert sind aber die dezenten Verbesserungen. Zum Beispiel müssen wir nicht ständig nach Munition Ausschau halten (nur das nervige Suchen nach Gasmaskenfiltern gibt es nach wie vor) und auch das Waffenbalancing wurde optimiert. Im Vorgänger war es noch etwas wichtiger, nicht aus Unachtsamkeit oder Unkenntnis zum falschen Gewehr zu greifen. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Entwickler die gegnerische KI überarbeitet haben. Die Feinde gehen recht gut in Deckung und greifen auch oftmals von den Seiten an. Der mittlere Schwierigkeitsgrad ist an einigen Stellen etwas zu niedrig, die Speicherpunkte sind fair angelegt, so dass ein sehr rasches Vorankommen in den vollkommen linearen Levels möglich ist. Etwas zu simpel finden wir die Schleichpassagen: Solange wir im Dunkeln bleiben (was auch ein Licht an unserer Armbanduhr anzeigt), sind wir für die Gegner so gut wie unsichtbar. Etwas mehr Anspruch wäre hier wünschenswert gewesen.
Die Technik
Dank der hauseigenen Graphic-Engine sieht Metro: Last Light sehr hübsch aus. Knackige Texturen, detailverliebte Locations und sehenswerte Lichteffekte machen den Shooter zum Eyecatcher. Nicht ganz so gut gelungen sind einige der Animationen, etwa von Gesichtern. Damit der zweite Teil von Metro überhaupt startet benötigt man mindestens Windows XP (32 Bit), einen Dual-Core Prozessor (2,2 GHz), 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Grafikkarte vom Schlag NVIDIA GTS 250 bzw. AMD Radeon HD 4000. Bei maximalen Details sollte man schon eine Vier-Kern CPU (3,4 GHz), 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine NVIDIA GeForce GTX 690 sein Eigen nennen. Das Programm enthält eine russische, spanische, englische und deutsche Sprachausgabe. Insgesamt geht die deutsche Sprachausgabe in Ordnung.
Derzeit ist das Spiel nur in der sogenannten "First Edition" erhältlich, die einen Code für den Ranger-Modus enthält. Das ist ein zusätzlicher vierter Schwierigkeitsgrad, der besonders herausfordernd ist und beispielsweise so gut wie ganz ohne HUD auskommt. Wer das Spiel gebraucht kauft, muss den Ranger-Modus unter Umständen neu für rund 5 Euro kaufen. Metro Last Light erscheint hierzulande ungeschnitten mit einer USK-Freigabe ab 18 Jahren. Einen Multiplayermodus gibt es nicht.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Unterhaltsamer und spannender Düster-Shooter!

Metro: Last Light ist eine solide Fortsetzung geworden. Vor allem die dichte Atmosphäre und die bis zum Ende hin spannende Geschichte motivieren ungemein zum Weiterspielen. Schade bloß, dass schon nach knapp zehn Stunden Schluss ist. Für frische Impulse sorgen die Schleichpassagen und die überarbeitete Gegner-KI. Auch die Auswahl der Waffen ist einfacher, weil sich die Gewehre und Pistolen in Sachen Effektivität stärker ähneln. Grafisch kann der zweite Teil von Metro problemlos mit der starken Konkurrenz mithalten. Knackige Texturen und tolle Lichteffekte garantieren offene Münder und schwitzende Grafikkarten.

90%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
10
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • scharfe Texturen
  • hübsche Lichteffekte
  • detailverliebte Locations
  • Klangkulisse
  • mehrsprachig
  • Waffengeräusche
  • einfache Steuerung
  • intensive Feuergefechte
  • dichte Atmosphäre
  • solide KI
  • lebendige und glaubwürdige Stationen
Verbesserungswürdig
  • steife Gesichtsanimationen
  • hohe Hardwareanforderungen
  • keine eigenen Spielstände
  • gelegentliche KI-Aussetzer
  • zu einfache Schleichpassagen
  • kaum Neuerungen
  • keine echten Nebenmissionen
  • Ranger-Modus kostenpflichtig
  • etwas fummeliges Handels- und Upgrade-System
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole

Die minimalen Anforderungen:
• Betriebssystem: XP (32-Bit), Vista, Windows 7 oder Windows 8
• Prozessor: 2,2 GHz Dual Core (z.B. Intel Core 2 Duo)
• Arbeitsspeicher: 2 GB
• Direct X: 9.0c
• Grafikkarte: DirectX 9 mit Unterstützung von Shader Model 3 (z.B. Nvidia GTS 250, AMD HD Radeon 4000 oder besser)
• für 3D-Vision-Unterstützung: Nvidia GTX 275 oder höher, 120 Hz Bildschirm, Nvidia 3D Vision Ausrüstung für Windows Vista, Windows 7 oder Windows 8

Die empfohlene Systemkonfiguration:
• Betriebssystem: Vista, Windows 7 oder Windows 8
• Prozessor: 2,6 GHz Quad Core (z.B. Intel Core i5)
• Arbeitsspeicher: 4 GB
• Direct X: 11
• Grafikkarte: Nvidia GTX 580/660 Ti (oder ähnliche AMD z.B. 7870) oder höher
• für 3D-Vision-Unterstützung: Nvidia GTX 580/660Ti oder höher, 120 Hz Bildschirm, Nvidia 3D Vision Ausrüstung für Windows Vista, Windows 7 oder Windows 8

Die optimale Konfiguration:
• Betriebssystem: Vista, Windows 7 oder Windows 8
• Prozessor: 3,4 GHz Multi-Core (z.B. Intel Core i7)
• Arbeitsspeicher: 8 GB
• Direct X: 11
• Grafikkarte: Nvidia GTX 690 / Nvidia Titan
• für 3D-Vision-Unterstützung: Nvidia GTX 690, 120 Hz Bildschirm, Nvidia 3D Vision Ausrüstung für Windows Vista, Windows 7 oder Windows 8
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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