Metal Gear Survive - Test/Review
Metal Gear Survive ist der erste MG-Teil aus dem Hause Konami nach dem Rauswurf von Serienschöpfer Hideo Kojima.
Von Christoph Miklos am 28.02.2018 - 17:02 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Konami

Entwickler

Konami

Release

22.02 2018

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (7)

Läuft es auch ohne Snake?

Metal Gear Survive ist der erste MG-Teil aus dem Hause Konami nach dem Rauswurf von Serienschöpfer Hideo Kojima. Man darf also gespannt sein, ob das Entwicklerteam an die Stärken und Qualitäten der Vorgänger anknüpfen konnte. Kleiner Spoiler: Nein!
Wurmloch, Zombies und Überleben
Survive spielt zwischen dem Prolog Ground Zeroes und dem Hauptspiel The Phantom Pain von Metal Gear Solid 5. Nach einem sehr verwirrenden Intro, in dem man auch kurz Big Boss zu Gesicht bekommt, steht die Avatarerstellung an. Das Aussehen des männlichen oder weiblichen Protagonisten bestimmt man zu großen Teilen selbst, im Spiel sieht man den Charakter aus der Rückenansicht. Nachdem der neue Held kreiert ist geht es Schlag auf Schlag: Ein Wurmloch öffnet sich, man wird hineingesogen und landet schlussendlich auf dem Wüstenplaneten Dite. Auf Dite angekommen folgt ein kurzes Tutorial und der erste von vielen Besuchen in der Mini-Basis. In der ersten Spielstunde ist man damit beschäftigt Nahrung und Trinkwasser zu organisieren, da der Spielecharakter schlimmer als jedes Tamagotchi ist. Unsere Hauptfeinde auf dem geheimnisvollen Planeten sind teils riesige Massen an sogenannten Wandelnden. In Survive sind diese Monster als Kanonenfutter konzipiert: Besondere Angriffsmanöver beherrschen sie nicht. Einen Untoten erledigt man selbst mit schwachen Waffen fast problemlos. Aber sobald eine kleine Gruppe aufmarschiert, wird es brenzlig.
Tagesroutine
Den zweiten Kampf in Survive führt man mit der Beschaffung von Nahrung sowie von Rohstoffen, Ausrüstung und weiteren Extras. Dieses Element spielt in Survive eine sehr große Rolle. Man ist ständig auf der Jagd, sammelt Blumen, zerlegt Gegenstände und craftet an der Werkbank neue Sachen zusammen. Das nimmt sehr viel Spielzeit in Anspruch und benötigt Einarbeitung: Die zahlreichen Menüs sind unübersichtlich, zumindest anfangs kann das zu Frust führen. Außerdem sind einige Vorgänge überkompliziert in der Bedienung geraten. Eine Eisentonne muss man etwa erst mit einem Angriff zerstören, um dann mehrere Einzelteile nacheinander aufzusammeln - einen "Nehme alles"-Befehl gibt es nicht. Immerhin: Grinding-Fans werden das Spiel trotzdem lieben, da es langfristig Bauoptionen zum Freischalten gibt. Leveln, Länge und bezahlte Speicherplätze
Im Verlauf der knapp 20 Stunden langen Kampagne kann man aus erledigten Gegnern Kristalle entfernen, welche Energie geben. Ausreichend Energie vorausgesetzt, kann man in der Heimatbasis seinen Helden aufleveln und so zum Beispiel neue Kampffertigkeiten freischalten. Der Spielstand wird automatisch gesichert. Möchte man mehr als einen Charakter anlegen, muss für jeden weiteren Speicherplatz 10 Euro ausgeben werden. Ein sehr fragwürdiges System. Neben den kaufbaren Extra-Savegame-Plätzen gibt es noch eine Reihe weiterer Mikrotransaktionen, die aber recht dezent im Spiel untergebracht und nicht auffällig beworben werden. Technik
Als Grafikgerüst wird die hauseigene Fox Engine genutzt, welche bereits im letzten Metal-Gear-Teil zum Einsatz kam. Ein optisches Highlight ist Survival nicht: Viele Animationen wirken lächerlich, die Qualität der Texturen schwankt und die Licht- und Schatteneffekte wirken künstlich. Als PC-Zocker bekommt man immerhin verbessertes Ambient Occlusion Shadowing geboten.
Die Kampagne ist nur mit einer Onlineverbindung spielbar, auf andere Spieler trifft man allerdings nicht. Das einzige Multiplayerelement ist ein Koop-Modus, bei dem bis zu vier Spieler gemeinsam gegen deutlich stärkere Zombies in Missionen kämpfen
Metal Gear Survive ist für PC, Xbox One und PlayStation 4 für rund 40 Euro erhältlich. Das Spiel gibt es nur mit englischer oder japanischer Sprachausgabe inklusive zuschaltbarer Untertitel (auch Deutsch). Für die kommenden Wochen soll es per Download weitere kostenlose Inhalte geben, unter anderem ist für März 2018 ein weiterer Modus für Koop-Part geplant.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Solides Survival-Spiel - schwacher Metal-Gear-Teil!

Machen wir es kurz und bündig: Survive wird der beliebten Metal-Gear-Reihe nicht gerecht. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass man mit einem MG-Spiel neue Genre-Pfade bestreitet. Man nehme zum Beispiel das actionlastige Metal Gear Rising: Revengeance, welches gut in der Community ankam. Beim neusten, survivallastigen Metal-Gear-Ableger merkt man aber, dass es dem Entwicklerteam an Erfahrung (oder Zeit?) gemangelt hat. Die Grundbedürfnisse (Essen und Trinken) stehen viel zu stark im Mittelpunkt. Ständig muss man frisches Wasser oder Essbares organisieren - das nimmt viel Tempo aus dem Spiel heraus. Das ist schade, denn die offene Welt von Survive kann zwar nicht mit aktuellen Spitzenspielen mithalten, sie bietet aber genug interessante Ecken zum Erforschen. Darüber hinaus sind viele der Kämpfe durchaus spannend. Bei der Handlung und Technik hätten wir uns mehr erwartet. Trauriger Höhepunkt des Spiels: Für einen weiteren Saveslot muss man 10 Euro bezahlen.

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
7
Spielspaß
6
Atmosphäre
7
Multiplayer
5
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • zum Teil schicke Effekte
  • gute Sprecher (eng.)
  • üppiges Crafting-System
  • fordernde Kämpfe
  • stetiger Überlebenskampf
Verbesserungswürdig
  • hoher Grindfaktor
  • maue Technik
  • Steuerung ist stellenweise überfrachtet
  • Story ohne Höhepunkte
  • heftige Mikrotransaktionen
  • knallharte Speicherregelung
  • müder Koop-Modus
Anforderungen
PC (MINIMUM):
• Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
• Betriebssystem: Windows 7x64, Windows 8x64, Windows 10x64 (64-bit OS Required)
• Prozessor: Intel Core i5-4460 (3.40 GHz) or better; Quad-core or better
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GeForce GTX 650 (2GB) or better (DirectX 11 card Required)
• DirectX: Version 11
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Speicherplatz: 20 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectX 9.0c compatible sound card

• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole
• Sony PlayStation 4 Pro Konsole
• Microsoft Xbox One X Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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