Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Test/Review
80 Millionen US-Dollar hat sich Publisher Konami die Entwicklung von Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain kosten lassen.
Von Christoph Miklos am 15.09.2015 - 18:30 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Konami

Entwickler

Kojima Productions

Release

01.09 2015

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

69,90 Euro

Media (34)

Open World Snake

80 Millionen US-Dollar hat sich Publisher Konami die Entwicklung von Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain kosten lassen. Ob sich die Investition gelohnt hat, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Story
Die Vorgeschichte zu „The Phantom Pain“ wurde bereits vor einem Jahr in Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes erzählt: Angesiedelt im Jahr 1975, müsst ihr als Big Boss in das streng bewachte Camp Omega eindringen, um den dort festgehaltenen Jungen Chico sowie die ehemalige Verbündete Paz Ortega Andrade zu befreien. Ein Unterfangen, das gelingt, doch während der Flucht im Hubschrauber wird klar, dass Paz einen Sprengsatz in ihrem Körper trägt. Bevor sie sämtliche Insassen mit in den Tod reißt, lässt sie sich freiwillig aus dem Helikopter fallen - eine um wenige Sekunden zu spät getroffene Entscheidung. Die Explosionen zerstört den Helikopter und befördert Big Boss in ein neun Jahre langes Koma. 1984 erwacht The Boss in einem Krankenhaus. Wer Big Boss eigentlich ist, was es mit seiner Organisation Militaires Sans Frontières auf sich hat und was genau in den vergangenen zwei Jahrzehnten passiert ist, erschließt sich nur echten Serienkennern. Zunächst aber gilt es erst einmal, heil aus dem Krankenhaus zu entkommen, denn das Erwachen von Big Boss bleibt nicht lange unbemerkt. Unbekannte Spezialeinheiten überfallen das Krankenhaus und sind nicht erpicht darauf, Gefangene zu machen. Es folgt ein knapp 50 Minuten langes Intro, dass eine Mischung aus Stealth-Gameplay und Ingame-Zwischensequenzen bietet. Gänsehaut pur - aber mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.
Offene Welt und Mother Base
MGS 5 bricht mit einem Serien-typischen Gameplay-Aspekt: dem linearen Leveldesign. Stattdessen setzt Entwickler-Ikone Hideo Kojima auf eine offene Spielwelt. Mit dem Norden Afghanistans und dem südwestlichen Afrika stehen euch gleich zwei große Gebiete zur Verfügung, die ihr relativ frei erkunden könnt. Relativ deshalb, weil beide Länder von der russischen Armee beziehungsweise afrikanischen Befreiungsfronten besetzt sind. Einfach so am nächsten Kontrollpunkt vorbei oder in eine Militärbasis hineinspazieren könnt ihr also nicht. Auch wenn The Phantom Pain durch wichtige Story-Missionen stets einen roten Faden durch das Spiel zieht, könnt ihr jederzeit tun und lassen, was ihr wollt.
Wie schon in Peace Walker verfügt ihr auch in The Phantom Pain über eine geheime Operationsbasis namens „Mother Base“, die sich in den Gewässern vor den Seychellen befindet. Diese stellt nicht nur den Ausgangspunkt einer jeden Operation dar, sondern auch eines der wichtigsten Spielelemente des Spiels. Mithilfe von erbeuteten Ressourcen und dem Geld, das ihr durch absolvierte Missionen verdient, seid ihr bald in der Lage, eure zunächst kleine Basis schnell mit weiteren Plattformen zu erweitern. Mit Quartieren und Einrichtung für Entwicklungs- und Kampfeinheiten alleine könnt ihr jedoch keinen Krieg gewinnen. Das dazugehörige Personal holt ihr euch direkt auf dem Schlachtfeld. Jeder Soldat im Spiel verfügt über verschiedene Fähigkeiten, die von unterdurchschnittlichen D-Werten bis hin zum seltenen S+ reichen. Nur absolute Elitetruppen glänzen auf jedem Fachgebiet - der gemeine Soldat hingegen ist meist nur auf einen oder zwei Jobs spezialisiert. Um das gewünschte Subjekt auf eure Seite zu ziehen, müsst ihr es zunächst außer Gefecht setzen (nicht töten!) und anschließend mit einem Ballon-Apparat in eure Basis schicken. Auch andere nützliche Gegenstände wie zum Beispiel Granatwerfer oder Fahrzeuge lassen sich auf diesem Weg zur Mother Base befördern. Sind die Voraussetzungen bei Personal, Geld und Ressourcen erfüllt, dürft ihr neue Forschungsprojekte in Auftrag geben, bestehendes Equipment verbessern oder die Mother Base weiter ausbauen. In den ersten Spielstunden weist dieses Feature noch einen leichten Gimmick-Faktor auf, mausert sich aber sehr schnell zu einer der größten Stärken von The Phantom Pain. Später erhaltet ihr auch noch die Möglichkeit, ganze Einsatztruppen auf Sondermissionen zu schicken oder eurer Basis einen neuen Anstrich samt selbst designtem Logo zu verpassen.
Unterstützung
Die zahlreiche Missionen im neusten Snake-Abenteuer müsst ihr nicht alleine meistern. Zu Beginn steht euch ein weißes Ross zur Verfügung, das euch recht flott von A nach B bringt. Im späteren Spielverlauf kommen noch ein putziger Wolfshund und eine überaus schweigsame Scharfschützin namens Quiet dazu. Auch für sämtliche Partner darf mit der Zeit neues Equipment und ein breites Waffenarsenal erforscht werden. Dies bleibt aber, so wie der Partnereinsatz im Allgemeinen, in jeglicher Hinsicht optional. Eine nicht zu unterschätzende Hilfe stellen sie aber definitiv dar.
Missionsauswahl, Mother Base-Verwaltung, Übersichtskarte und Nachschubanfrage laufen über das tragbare Multifunktionsgerät iDroid. Mit etwas Einarbeitungszeit habt ihr schnell Zugriff auf alle wichtigen Untermenüs und könnt euren Einsatz nach wenigen Augenblicken wieder fortsetzen.
Massig Aufgaben und etwas Kritik
Dank Sandbox bietet Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain gut über 100 Stunden Spielzeit. Alle paar Meter findet man nützlichen Kram (Ressourcen, Pflanzen) für den Ausbau der Mother Base oder trifft auf kleine, gegnerische Außenposten. Zahlreiche Nebenmissionen bzw. Sonderaufgaben strecken die Spielzeit zusätzlich. Hinsichtlich der Story ist es jedoch auch eines der schwächsten Metal Gears. Nach dem sehr gelungenen Einstieg ins Spiel passiert für eine lange Zeit erst mal wenig. Über viele Charaktere, die man im Prolog das erste Mal zu Gesicht bekommt, weiß man auch nach dem ersten Kapitel nicht viel mehr – und allein das beschäftigt flotte Spieler schon mindestens 25 Stunden. Es fehlt die überzogene, teils auch selbstironische, letztendlich aber doch so coole Inszenierung eines Sniper Wolf, Gray Fox, The End oder The Boss. Auch die (Haupt)Protogonisten wie zum Beispiel Ocelot und Kazuhira Miller können nur bedingt überzeugen. Ein weiterer Kritikpunkt: die schwach inszenierten Bossfights. Gerne erinnern wir uns an die genialen Kämpfe gegen Psycho Mantis oder Sniper Wolf. In TPP gibt es lediglich „Standardkämpfe“ gegen flache und wenig spannende Bösewichte. Auch die langen Videosequenzen werden Hardcore-Fans vermissen.
Solide Technik
Die neue und hauseigene Fox Engine sorgt für zahlreiche „Oho“-Momente. Vor allem die flüssigen Animationen, schicken Lichteffekte und realistischen Charaktermodelle sprechen für das moderne Grafikgerüst. Darüber hinaus haben die Entwickler der PC-Umsetzung eine 4K-Unterstützung, eine verbesserte Kantenglättung und weitere, zum Teil, NVIDIA-exklusive Grafikfeatures spendiert. Beim Sound gibt es gewohnt gute Soundtracks und einen überzeugenden Kiefer Sutherland als Stimme von Snake.
Fehlender Multiplayer
Den groß angekündigten Mehrspieler-Part von MGS 5: TPP reichen die Entwickler im Oktober für die Konsolen nach. PC-Besitzer müssen sich noch bis Anfang 2016 gedulden. Wir werden unseren Testbericht nach dem Multiplayer-Update entsprechend ergänzen (Hinweis: Ab- oder Aufwertung möglich!).

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