Mario + Rabbids Kingdom Battle - Test/Review
Der französische Publisher Ubisoft durfte einen exklusiven Switch-Titel für Nintendo machen - schon das ist eine kleine Premiere für sich.
Von Christoph Miklos am 30.08.2017 - 15:21 Uhr

Fakten

Plattform

Switch

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft

Release

29.08 2017

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

7+

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (10)

XCOM für Kinder?

Der französische Publisher Ubisoft durfte einen exklusiven Switch-Titel für Nintendo machen - schon das ist eine kleine Premiere für sich. Doch es kommt noch besser: in Mario + Rabbids Kingdom Battle treffen Mario und Co. auf die verrückten Rabbids von Ubisoft. Ob dieser „Mischmasch“ funktioniert?
Verrückte Story
Die wohl wichtigste Frage zuerst: Wie entern die witzigen Hasen die legendäre Spielwelt aus dem Hause Nintendo? Nun: die Rabbids kommen per Zeit-Waschmaschine im Kinderzimmer eines jungen Erfinders an. Dort finden sie den Supa-Fusionierer - ein Gerät, mit dem man zwei beliebige Gegenstände „fusionieren“ kann. Da der Erfinder auch großer Nintendo-Fan ist, dauert es nicht lang, bis Zeit-Waschmaschine und Nintendo-Poster kombiniert werden. Und so entsteht das neue, verrückte Königreich. Im „Story“-Modus steuern wir nicht den bekannten Klempner, sondern den kleinen Gehilfen des Erfinders. Mario ist nur fester Bestandteil des spielbaren Heldentrios, das dem Roboter stets hinterherläuft. In insgesamt vier Welten erkundet man das Pilz-Königreich, löst kurze aber unterhaltsame Schalter- und Schieberätsel in der Oberwelt und versucht, den einen Rabbid mit dem Supa-Fusionierer einzufangen, der bereits sehr früh in der Handlung von Bowser Jr. gekidnappt wird.
XCOM meets Mario feat. Rabbids
Der zentrale Spielmodus von Mario + Rabbids Kingdom Battle sind rundenbasierte Taktikkämpfe im Stil von XCOM. Man tritt in abgegrenzten Arenen gegen eine Mischung aus wild gewordenen Rabbids mit Blastern, Donnerbüchsen, Panzerfäusten, zielsuchenden Wächtern und dem Nahkampf-Hammer an. Jeder Held/Charakter im Spiel hat eine Spezialisierung. Luigi ist zum Beispiel ein guter Scharfschütze, Rabbid-Peach kann heilen und Rabbid-Mario kämpft mit seiner Schrotflinte an vorderster Front. Dreh- und Angelpunkt für den Sieg ist die geschickte Platzierung des eigenen Squads. Es gibt volle und halbe Deckung, Erhöhungen und Tunnel, die Plattformen verbinden. Entwicklerteam Ubisoft hat sich sehr viel Mühe bei der Lernkurve gegeben. Sämtliche Features werden Schritt per Schritt erklärt. Auch die Arenen sind zu Beginn noch sehr übersichtlich gehalten.

Gemeinsam statt einsam

Umfang und Upgrades
Insgesamt acht Helden stehen im Spiel zur Auswahl. Doch schon nach ein paar Stunden hat man alles freigeschalten. Die Talentbäume der Kämpfer sind sehr übersichtlich und die wichtigsten Spezialfähigkeiten schnell gelernt. Später werden nur noch der Schaden, Reichweite oder das Lebenspunktekonto erhöht. Auch die Waffen müssen pro Kapitel einfach durch etwas stärkere Varianten ersetzt werden. Spezialangriffe
Das Highlight in Mario + Rabbids Kingdom Battle sind definitiv die coolen, taktischen Kettenreaktionen zwischen den einzelnen Helden. Durch spezielle Effekte wie Sprung oder Honig können die Gegner zum Beispiel entweder an Ort und Stelle verwurzelt oder quer durch die Arena geschleudert werden. Des Weiteren bringen Statuseffekte wie Vampir, Eis oder Flächenschaden Tiefgang in die Kämpfe. Rabbid-Mario kann mit der Spezialfähigkeit Magnetismus erst mehrere Gegner zu sich heranziehen, bevor er sie daraufhin alle mit seiner Donnerbüchse verwundet. Ebenfalls sehr gelungen: in der Spielwelt tauchen immer wieder Rabbids auf, die irgendwas Verrücktes machen. Richtig originell wird es in den Bosskämpfen. Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet und tolle Kombinationen zum Beispiel aus Donkey Kong und Rabbid oder Boo und Rabbid geschaffen.
Technik
In puncto Grafik bekommt man hübsche Spielwelten/Arenen, schicke Effekte und natürlich detailverliebte Charakter geboten. Besonders gut haben die flüssigen Animationen gefallen. Abseits von sehr seltenen kurzen Rucklern läuft das Spiel auf der Switch stets bei 30 Bildern pro Sekunde.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Klasse Mix aus XCOM, Mario und Rabbids!

Bei der Ankündigung von Mario + Rabbids Kingdom Battle war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das Konzept aus Taktik-Gameplay, Mario und Rabbids wirklich aufgeht. Immerhin kennt man Mario in erster Linie aus Jump-and-Run-Titeln und die Rabbids schreien auch nicht gerade nach Taktik-Game. Doch am Ende des Tages konnte mich der Switch-exklusive Titel aus dem Hause Ubisoft überzeugen. Das rundenbasierte Taktik-Gameplay ist logisch und bietet für fortgeschrittene Spieler sogar einen Hauch von Komplexität. Darüber hinaus haben mich unzähligen Kombinationen begeistert. Die Welten sind abwechslungsreich und schön anzusehen und die Musik von Grant Kirkhope überzeugt durchweg. Lediglich bei der Performance und den Dialogen müsste das Entwicklerteam bei einer möglichen Fortsetzung (BITTE!) nachbessern.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche Spielwelt
  • schicke Effekte und Animationen
  • gelungener Soundtrack
  • einfaches aber dennoch komplexes Taktik-Gameplay
  • Upgrades, Spezialattacken
  • viele zusätzliche Herausforderungen außerhalb des Hauptspiels
  • geniale Bossfights
  • Humor
Verbesserungswürdig
  • gelegentliche Ruckler
  • einige Grafikbugs
  • Story und Dialoge kommen zu kurz
Anforderungen
• Nintendo Switch Konsole
Getestet für
Nintendo Switch
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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