Lost Sphear - Test/Review
Während das Jahr 2018 in Sachen Releases nun träge beginnt, wartet Square Enix mit Lost Sphear auf.
Von Lars Hack am 28.01.2018 - 19:06 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Tokyo RPG Factory

Release

23.01 2018

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

7

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (14)

J-RPG Start 2018

Während das Jahr 2018 in Sachen Releases nun träge beginnt, wartet Square Enix mit Lost Sphear auf. Entwickler Tokyo RPG Factory, die man noch von I am Setsuna kennt, bringt uns erneut ein JRPG mit einer gehörigen Portion Anime-Atmosphäre. Wir haben den jungen Kanata auf seinem Abenteuer begleitet und verraten euch, was ihr von Lost Sphear erwarten könnt!
Vergissmeinnicht
Ruhiger könnte das Leben für Kanata und seine beiden Freunde Lumina und Locke kaum sein: Die drei Waisen leben im beschaulichen Dorf Elgath, in dem bereits die Sichtung eines absolut harmlosen (und irgendwie knuffigen) Monsters den Gipfel der Aufregung darstellt. Doch inmitten der heiteren Stille wirkt jede Unregelmäßigkeit nur umso welterschütternder – zum Beispiel, wenn sich das Heimatdorf förmlich in Luft auflöst. Gebäude, Freunde und große Teile der umliegenden Landschaft liegen urplötzlich unter einem weißen Schleier verborgen. Rasch erfahren wir, dass all diese Dinge „verloren“ sind, sprich, die Erinnerung an sie ist hopps gegangen. Doch wir würden den Schwertschwinger Kanata ja nicht spielen, wenn er nicht der Schlüssel zur Lösung des Problems wäre. Nur wir können die „verlorenen“ Dinge wieder von ihrer nebligen Blässe befreien, indem wir Erinnerungen sammeln und die Welt damit wiederherstellen. Alles könnte so leicht sein! Allerdings haben es Helden nie leicht, oder? Also wird unsere Welt schleunigst weiter auf den Kopf gestellt. Immer mehr Teile der Welt gehen verloren, Elitesoldaten des Imperiums Gigante kreuzen auf und wer ist nur dieser mysteriöse Van, dessen Erscheinen mit dem Beginn des Verschwindens zusammenfällt? Um all dem auf den Grund zu gehen, brechen wir aus unserer beschaulichen Heimat in die weite, weite Welt auf. Am besten, bevor sie komplett verloren geht!
Zur Weltrettung über die Weltkarte
Auf unserem Weg zur (hoffentlichen) Weltrettung, bietet uns Entwickler Tokyo RPG Factory eine bunte Mischung aus so ziemlich allem, was man auf Anhieb mit JRPGs verbindet. Zwischen Lokalitäten wie Städten und Dungeons bewegen wir unsere Gruppe über eine eher schlichte, aber angenehm zusammenhängende Weltkarte. In Lost Sphear glänzt diese Weltkarte, wie auch die lokalen Abschnitte, mit kurzen Laufwegen, die die Welt trotzdem nicht zu eng und überhastet wirken lassen. Je nach Bedarf eröffnet uns die Story auch die Möglichkeit, Fortbewegungsmittel wie Schiffe zu benutzen. Zufällskämpfe gibt es genau so wenig wie abgesetzte Kampfbildschirme. Stürmen wir Hals über Kopf in einer Gegnergruppe, nimmt unsere vierköpfige Gruppe sofort Kampfpositionen ein und wirft uns in das dynamische Kampfsystem. Dann dreht sich alles um das richtige Positioning. Einerseits wollen wir nicht, dass unsere Recken so nah aneinander stehen, dass sie von jedem Bereichseffekt getroffen werden. Andererseits versuchen wir stets möglichst viele Gegner unter unsere Attackenschablone zu bekommen. Um unseren Angriffen den nötigen Wumms zu verleihen, aktivieren wir mit einem Knopfdruck zur rechten Zeit den Setsunar-Effekt. Der kann uns, je nach Ausrüstung, nicht nur mehr Schaden, sondern auch Extraeffekte bescheren. Denn wir spendieren unseren Kämpfern nicht nur Waffen und Rüstungen, sondern rüsten sie außerdem mit neuen Fähigkeiten, sogenannten Spiritnites, aus um sie an unseren Spielstil anzupassen. Da die Tutorialtexte meist etwas zu kurz greifen, kann das System ab und an für einen Moment verwirrend wirken, allerdings hält das nie lange an. Und damit wir noch eine gehörige Portion Abwechslung bekommen, wirft Lost Sphear Kampfmechs mit in die Gleichung, die zwar nur begrenzt genutzt werden können, aber einen neuen Spin auf unsere Fähigkeiten bieten. Trotzdem bleiben viele Kämpfe zwischen den Bossgefechten meist eher flach. Und treffen wir dann auf die zahlreichen Bosse, stellen wir fest, dass die Kämpfe entweder beinhart sein können oder unglaublich einfach. Brauchten wir für den letzten Boss noch mehrere Anläufe, fällt der nächste plötzlich ohne wirkliche Gegenwehr. Wem es dann zu leicht oder zu schwer wird, kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden auswählen.

Happiger Preis

Guter Soundtrack, hoher Preis
Wer sich die Bilder in unserer Galerie ansieht, bemerkt schnell, dass Lost Sphear nicht im Next-Gen-Grafik-Gewand daherkommt. Eher wirkt der Artstyle etwas rustikal, besitzt aber eine Menge Charme mit gelegentlichen optischen Perlen. Der Soundtrack ist, wie man es von Square Enix-Spielen inzwischen eigentlich schon erwarten kann, erneut wunderbar und fängt die Atmosphäre stets gut ein. Nur Fans von Sprachausgaben müssen sich mit dem gelegentlichen japanischen Ausruf während Kämpfen zufriedengeben, Dialoge werden uns auf Deutsch in Schriftform präsentiert. Und eine Menge dieser Dialoge wird von Gesprächen darüber eingenommen, wie wichtig die Freundschaft ist und dass wir zusammen alles schaffen können. Das klingt etwas klischeehaft? Leider strotzt die Story von Lost Sphear auch nicht vor neuen Innovationen, sondern wirkt auf weiten Strecken recht vorhersehbar. Dafür spielt sie sich ohne viel unnötiges Ziehen und trotz den durchsichtigen Wendungen wirken die Charaktere und der meist etwas kindliche Humor sympathisch. Auch auf Grinding verzichtet man glücklicherweise. Erinnerungen zum Wiederherstellen der Welt finden als Loot auf den verschiedenen Karten und nach gewonnen Kämpfen. Eben dieser große Aufhänger mit der „verlorenen“ Welt wirkt ja auch wirklich interessant! 50 Euro sind für Kanatas Abenteuer dann aber doch etwas happig.

Fazit & Wertung

Lars meint: Ganz unterhaltsam, aber leider zu teuer!

Lost Sphear mischt die Karten im Genre nicht wirklich neu. Vieles wirkt altbekannt im neuen Gewand. Deswegen fühlt es sich an vielen Stellen etwas zu kurz gegriffen an, woran auch die angenehme Atmosphäre und der dynamische Kampfmodus wenig ändern können. Ist Lost Sphear trotzdem ein unterhaltsames Spiel für zwischendurch? Aber ja! Macht der hohe Preis diesen Eindruck allerdings rasch wieder kaputt? Leider.

80%
Grafik
8
Sound
9
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • "verlorene" Welt ist ein interessantes Setting
  • charmanter, etwas rustikaler Artstyle
  • guter Soundtrack
Verbesserungswürdig
  • vorhersehbare Story
  • zu hoher Preis
Anforderungen
PC (MINIMUM):
• Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
• Betriebssystem: Windows 7 64bit
• Prozessor: INTEL Core i3 2.4GHz
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafik: GeForce GTX460 / Radeon HD5750
• DirectX: Version 11
• Speicherplatz: 8 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectSound® Compatible sound card
Getestet für
PC
Lars Hack Konnte Lars zuerst laufen oder den Controller einer SNES bedienen? Die Frage ist bis heute nicht sicher geklärt. Klar ist, dass er sein Herz seit damals an Videospiele verloren hat.

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