Einleitung
Pünktlich zum Kinostart des vierten Indiana Jones Films hat Publisher LucasArts das Action-Adventure „Lego Indiana Jones: Die legendären Abenteuer“ für PC und alle gängigen (mobilen) Konsolen herausgebracht.
Das Spiel wurde, wie sollte es anders sein, von Entwicklerteam Traveller’s Tales programmiert, die bereits bei der Lego Star Wars-Serie ganze Arbeit geleistet haben.
Mit einem klaren Konzept im Kopf und einer starken Lizenz möchte man das Lego-Abenteuer ein weiteres Mal zum Bestseller machen.
Altes Konzept - neue Hintergrundgeschichte
Anhand des Spieletitels werden sich schon einige denken können, dass man nicht das aktuelle Abenteuer von Dr. Jones nachspielt, sondern sich die Missionen und Locations an den drei erfolgreichen Vorgängerfilmen („Jäger des Verlorenen Schatzes“, „Tempel des Todes“ und „Letzten Kreuzzug“) orientieren.
Wichtige Geschehnisse wie die legendäre Flucht vor der Riesenkugel oder die rasante Bootfahrt in Venedig inklusive.
Das Konzept hat sich im Vergleich zum quasi Vorgänger (Lego Star Wars) kaum verändert.
Nach wie vor stehen auf der Tagesordnung zahlreiche Jump ‚n‘ Run-Einlagen, actionreiche Kämpfe und teils knifflige Rätsel.
Vor allem bei den Rätseln haben sich die Entwickler einige Gedanken gemacht.
Obwohl das Spiel schon für 6 jährige freigegeben ist, mussten selbst wir bei der einen oder anderen Prüfung gründlich nachdenken.
Nicht Knobel-Fans können aber trotzdem bedenkenlos zu dem Spiel greifen, denn die Lösung liegt oft nur ein paar Lego-Bausteine entfernt.
Die meiste Zeit in Lego Indiana Jones werdet ihr mit den unzähligen Hüpfeinlagen verbringen.
Leider entpuppt sich gerade dieses Gameplay-Feature als größter Kritikpunkt des Spieles, denn aufgrund der nur leicht veränderbaren Kameraperspektive hüpft man oft ins Ungewisse.
Selbst Mario-Profis werden bei Lego Indiana Jones: Die legendären Abenteuer ordentlich auf die Probe gestellt.
Was darf in keinem guten Action-Adventure fehlen? Natürlich die Kampfsequenzen. Im Laufe des Spieles trefft ihr auf bekannte Feinde wie zum Beispiel fiese Nazis, gefährliche Eingeborene und hinterhältige Auftragskiller.
Diese werden in bester Indy-Manier mit der Peitsche, einem gezielten Faustschlag oder einer gefundenen Knarre erledigt.
Für noch mehr Abwechslung sorgen die gelegentlichen Fahrten mit einem Motorrad, Boot, LKW oder Flugzeug.
Selbst mit dem aus „Indiana Jones und der Tempel des Todes“-bekannten Minenwagen dürft ihr durch dunkle Schächte düsen.
Nach Abschluss einer jeden Mission könnt ihr gefundene Artefakte am Campus bewundern.
Zusätzlich könnt ihr euch hier in verschiedenen Klassenräumen weiteren Rätseln stellen
Wer kennt sie nicht…
Indy’s Freundes- und Bekanntenkreis
In Lego Indiana Jones: Die legendären Abenteuer schlüpft ihr nicht nur in die Rolle des peitschenschwingenden Archäologen Dr. Henry Walton Jones, Jr., sondern dürft oder besser gesagt müsst sogar auch andere bekannte Charaktere wie zum Beispiel Elsa, Indy’s Vater oder Shorty spielen.
Mit insgesamt 60 Filmhelden werdet ihr im neusten LucasArts-Game zahlreiche Abenteuer überstehen.
Zusätzlich hat man auch die Möglichkeit, sich einen eigenen Charakter aus hunderten verschiedenen Lego-Bauteilen zu erstellen.
Jede Figur in dem Spiel hat besondere Fähigkeiten. So können weibliche Charakter deutlich höher hüpfen und andere Helden wiederum geheime Inschriften entziffern.
Neu ist hingegen das Feature, dass jede Figur individuelle Ängste aufweist.
Zum Beispiel fürchtet sich unsere hübsche Begleiterin Elsa vor Ratten. Möchten wir nun die Dame zum Weitergehen animieren, müssen wir zunächst einmal die nervigen Viecher mithilfe einer Fackel vertreiben.
Vor allem im Coop-Modus sorgen diese Gameplay-Features für unterhaltsame Momente.
Schaut aus wie Lego…
Grafisch reizt das Spiel natürlich keinen aktuellen PC oder eine High-End Spielekonsole a la PlayStation 3 aus.
Das stört aber nicht, denn der mit viel Liebe zum Detail erstellte LEGO Look kann sich, wie die flüssigen Animationen, sehen lassen.
Passend untermalt wird das Spielgeschehen von den originalen Musikstücken der Filme sowie dazu passenden Lego Tönen.
Auch nicht alltäglich ist die Tatsache, dass ein Game komplett ohne Sprachausgabe auskommt.
Der gesamte Humor des Titels und die Hintergrundgeschichte werden nur mit einer Sims-ähnlichen „Bla Bla“-Sprache und pantomimischen Gesten erzählt bzw. dargestellt.
Positiv überrascht waren wir auch von der kinderleichten und eingängigen Steuerung, die selbst Tastatur-Zocker nicht verzweifeln lässt.
Wertung
„Traveller’s Tales hat ein weiteres Mal bewiesen, dass bei ihnen erfolgreiche Lizenzen gut aufgehoben sind!
“
Lego Indiana Jones kann nahtlos an den Erfolg der Vorgängerteile anschließen.
Nicht nur der geniale Humor des Spieles sorgt für eine spannende Atmosphäre, sondern auch die deutlich anspruchsvolleren Rätseln.
Abgerundet wird das Action-Adventure durch die liebevoll gestaltete Grafik und der tollen Hintergrundakustik.
Wem das alles noch nicht reicht, der sollte unbedingt den Coop-Modus mit einem Freund oder einer Freundin anspielen.
Trotz der vielen positiven Aspekte sollten die Entwickler langsam aus ihren Fehlern gelernt haben, denn die nervige Kameraführung und strohdumme K.I. haben wir schon damals beim Lego Star Wars-Review kritisiert.
Richtig gut
- schicke Animationen
- Liebe zum Detail
- klasse Hintergrundsound
- genialer Humor
- zahlreiche spielbare Charaktere
- kinderleichte Steuerung (vor allem mit einem Gamepad)
- perfekte Mischung aus Action, Jump 'n' Run und Rätseln
- gut gemachte Zwischensequenzen
- unterhaltsamer Coop-Modus
- geringe Hardwareanforderungen
Verbesserungswürdig
- matschige Texturen
- K.I.-Probleme
- Kamerapositionierung oft nervig
- Nicht Indy-Fans werden den Humor/die Anspielungen stellenweise nicht verstehen
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,0 GHz
Arbeitsspeicher: 256 MB (XP)/512 MB (Vista)
Grafikkarte: 128 MB Grafikkarte mit Shader 2.0-Support
Festplatte: 4,0 GB
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX9650, 4 x 3,0GHz@4,0 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Aeneon XTune DDR3 1333 MHz (2x2 GB)
• Grafikkarte: 2x EVGA GeForce 9800 GX2 (Quad-SLI)
• Monitor: HP w2207h
• CPU-Cooling: OCZ Vendetta 2
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3
• Festplatten: 2x Western Digital Raptor X 150 GB (10.000 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Thermaltake Xaser VI
• Gehäuseventilation: Front: 1x 140 mm; Rear: 1x 120 mm; Top: 1x 140 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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