Killzone 3 - Test/Review
Mit den beiden Vorgängern von Killzone 3 haben die Entwickler von Guerilla Games neue Maßstäbe in puncto Grafik gesetzt und die Konsolenwelt in Staunen versetzt.
Von Patrick Hyza am 21.03.2011 - 07:10 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Sony

Entwickler

Guerrilla Games

Release

25.02 2011

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (54)

Erneuter Kampf in der Killzone

Mit den beiden Vorgängern von Killzone 3 haben die Entwickler von Guerilla Games neue Maßstäbe in puncto Grafik gesetzt und die Konsolenwelt in Staunen versetzt. Dass die Umsetzung zu einem massentauglichen Shooter, speziell im zweiten Teil etwas zu wünschen übrig hatte, haben sich die Entwickler zu Herzen genommen und so einigen Verbesserungen, besonders im Multiplayer-Part sowie bei der Steuerung vorgenommen.
Alte, neue Geschichte
Die Story selbst knüpft nahtlos an die des zweiten Teils an und setzt die Erzählung über den Krieg zwischen den Helghast und Menschen fort. Nach schweren Angriffen der Helghast sind die Truppen der ISA geschwächt. Hier übernimmt der Spieler die Rolle des Soldaten Sevchenko. Der etwas wortkarge Trooper wird über weite Strecken der Story von dem recht geschwätzigen Kameraden Rico begleitet. In den oft sehr actionreichen Missionen hilft dieser dem Spieler mit Deckungsfeuer oder wenn man sich mal überschätzt hat auch mit einem Defibrillator aus heiklen Situationen. Nach dem Motto „There is no I in TEAM“ agieren Gegner-KI sowie die eigenen Unterstützungskräfte viel teambezogener als in den Vorgänger Teilen. In vielen Missionen setzen die Helghast Soldaten ihr ganzes Waffenarsenal gegen die ISA ein, was dem Spieler noch ein wenig mehr abverlangt. Schnell hat man begriffen, das sinnloses vorrennen keinen Sinn hat und fügt sich automatisch ins Teamplay ein. Das Verwenden von unterschiedlichen Waffen und Fahrzeugen wie z.B. Granaten, Rocket Launcher, Jetpacks uvm. verpassen den Missionen noch einen zusätzlichen Flair. Leider kommt man nicht oft in den Genuss des Jetpacks, doch die Missionen, die man spielen kann sind einfach genial. Neben dem Hinzufügen von Fortbewegungsmitteln und einem Haufen neuere Waffen, haben die Entwickler von Guerilla Games den Singleplayer-Part eher einfach gehalten. Viele Zwischensequenzen, die dem Spieler die Story näher bringen sollen, doch für meinen Geschmack hin und wieder zu lange dauern, bieten eher lahme Konversationen und nur ein paar neue Charaktere wie z.B. Orlock oder der Wissenschaftler Dr. Stahl. Alles in allem spielt man zirka sieben bis acht Stunden an der Kampagne, die einem eine absolut actionreiche Zeit verspricht.
Move
Einen gewaltigen Schritt nach vorne haben die Entwickler mit der Überarbeitung der Steuerung gemacht. Diese wurde jetzt im Gegensatz zu den anderen Teilen „vereinfacht“ bzw. an die heutigen Standards angepasst. Was das nun heißen soll? Das man nun mit ein wenig Eingewöhnungszeit auch mal einen Gegner trifft, selbst wenn man sonst nur PC-Steuerelemente gewohnt ist. Also im Vergleich zu Killzone 2 hat man sich wirklich einige Gedanken gemacht und diese dann auch gut umgesetzt. Auch die Einbindung der Move-Komponente hat seine Reize. Zwar ist dieses nicht wirklich das Goldene vom Ei, macht aber auf jeden Fall Laune.

Besser als Call of Duty?

Die Technik
Schon mit den beiden ersten Teilen von Killzone hat Guerilla Games gezeigt, was grafisch auf der Nextgen Konsole von Sony möglich ist. Ein paar Jahre später setzen sie wieder neue Maßstäbe in puncto Grafik. Ich habe Killzone 3 zuerst auf einem 24‘‘ Monitor gespielt und war schon beeindruckt von den ersten Filmsequenzen. Doch überzeugt hat mich erst ein 132 cm TFT Fernseher mit dem dazugehörenden Boxensystem. Erst dann fühlte ich mich mitten drin. Die immer wieder gezeigten Zwischensequenzen sind einfach nett anzusehen, doch den eigentlichen Reiz bieten die Animationen der Mitspieler. Das Überwinden von Hindernissen oder das Rutschen in Deckungen wurde echt gut umgesetzt und fügt sich angenehm in die Spieldynamik ein. Auch Effekte wie einstürzende Häuser, Explosionen oder marschierende Truppen sowie Fahrzeuge werden flüssig dargestellt und müssen nur sehr selten nachberechnet werden. Die Ladezeiten selbst sind zu ertragen und dauern nie länger als drei Minuten.
Der Multiplayer
Killzone 3 profitiert von einem unterhaltsamen Koop-Modus. So kann ein Freund via Splitscreen in die Rolle von Rico schlüpfen und gemeinsam mit Sevchenko gegen die Helghast antreten. Dieser Modus kann jedoch nicht online gezockt werden, was für enttäuschte Gesichter bei der Online Community sorgen dürfte. Dafür hat Guerilla Games einiges an Arbeit in den Multiplayer-Modus investiert. Doch die Befürchtungen, dass man einen weiteren Call of Duty-Abklatsch präsentiert bekommt, blieben aus. Natürlich erinnert der Guerilla War Mode irgendwie an TDM, doch unterscheiden sich die restlichen Modi zu den bekannten. Nette kleine Filmchen zwischen den einzelnen Missionszielen halten die Dynamik im Spiel aufrecht. Die abwechselnden Spawnpunkte tragen auch dazu bei, dass immer ein gewisser Fluss im Spiel herrscht und so kein ewiges gecampe entsteht. Auch die Möglichkeit einen Clan zu gründen oder einem beizutreten wurde dem Spieler recht einfach gemacht. So kann man z.B. rasch nach dem Spiel neue Spieler in die Freundesliste aufnehmen und später dann ihren Spielen beitreten. Natürlich kann man auch via Voice Chat mit seinen Mitspielern kommunizieren und so noch besser seine Gegner unter Druck zu setzen.

Fazit und Wertung

Patrick meint: Ein echt gelungener Titel!

Obwohl ich kein großer Fan von Shooter auf der PlayStation bin, habe ich diesen Titel sehr gerne gespielt. Die Steuerung hat nach den ersten paar Stunden gepasst und auch einige Multiplayer-Partien sind nicht so katastrophal ausgefallen, wie ich es mir eigentlich gedacht habe. Die Move-Steuerung hat mich persönlich nicht wirklich überzeugt und ist meines Erachtens nach nur ein netter Zeitvertreib, doch bei weiten noch nicht ausgereift um einen Shooter damit zu spielen. Die Kampagne ist zwar recht rasch durchgespielt, doch bietet sie ein paar actionreiche Stunden. Der Multiplayer-Part ist wohl das wichtigste Stück vom Ganzen, und der kann sich auch wirklich sehen lassen. Die verschieden Modi haben alle ihren bestimmten Reiz und bieten etwas für den Teamspieler genauso wie dem Lonewolf. Alles in allem habe ich die Zeit gerne in der Killzone verbracht und glaube auch, dass sich das Game gegen Call of Duty: Black Ops und andere Shooter locker behaupten kann.

80%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • geniale Grafik
  • tolle Zwischensequenzen
  • überarbeitete Steuerung
  • unterhaltsamer Multiplayer
Verbesserungswürdig
  • Koop nur im Splitscreen
  • Move-Umsetzung
  • Nachladeruckler
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
Getestet für
• Sony PlayStation 3
Patrick Hyza Patrick Hyza

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