Verarbeitung & Schalter
Verarbeitung
Die neue Keychron K2 HE gibt es wahlweise in den „Farben“ Schwarz und Weiß. Darüber hinaus gibt es beide Modelle auch als „Sonderedition“, die mit seitlichen Palisanderholz-Elementen daherkommt - sehr schick.
Unser Testmuster wird in einem stabilen Karton angeliefert, misst 320.5x40.7x126.7 mm und bringt 965 Gramm auf die Waage. Das 75-Prozent-Layout verzichtet auf den Nummernblock und ein paar Extratasten. Als Spieler sollte das eher gewöhnungsbedürftige Layout kein Problem darstellen - im Office-Bereich wahrscheinlich schon. Das wertige Gehäuse wurde aus Metall und Kunststoff gefertigt. Die Verwindungssteifheit des Keyboards gibt keinerlei Anlass zur Kritik, hier knarzt oder wackelt nichts. Mehrere Dämmschichten und ein geschlossenes Gehäuse machen sich bezahlt: Die K2 gibt am Anschlag ein dumpfes „Tack“ von sich. Stabilisatoren und Schalter sind bereits ab Werk mit Schmiermittel versehen, um ein weicheres, reibungsloses Tippgefühl ohne kratzigen Klang zu garantieren. Die Tastenkappen bestehen aus Polybutylenterephthalat (PBT) und sind deutlich langlebiger als ABS-Keycaps.
Darüber hinaus lassen sich die Schalter per mitgeliefertem Tool austauschen. Aber Vorsicht: Trotz Hot-Swap-Sockeln können sie nicht beliebig gegen andere HE-Taster ausgetauscht werden. Ersatz ist nur gegen andere Dual-Rail-Modelle des Herstellers (Gateron) möglich, von denen aktuell drei Varianten existieren. Neben den verbauten Nebula-Modellen gibt es noch eine leichtgängigere und eine schwergängigere Variante, die Keychron für rund 48 Euro pro Satz vertreibt.
Gummierte Klappfüße an der Rückseite garantieren eine rutschfeste Arbeitsweise. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Das abnehmbare und geflochtene USB-A-auf-USB-C-Kabel mit einem angewinkelten USB-C-Stecker kommt mit einer ausreichenden Länge von 1.8 Metern daher. Der Anschluss des Keyboards erfolgt über einen freien USB-A-2.0-Port. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Sample nicht feststellen.
Der Lieferumfang sieht wie folgt aus:
1x Keychron K2 HE Wireless Special Edition
1x USB-A zu USB-C Kabel (abnehmbar)
1x 2.4-GHz-Empfänger inkl. Adapter
1x Keycap- und Switch-Puller
1x Schraubenzieher
1x Imbussschlüssel
spezielle Keycaps für Windows- oder MacOS-Konfigurationen
Gateron 2.0 Double-Rail Magnetic Nebula Schalter
Das Highlight der neuen Keychron Tastatur sind definitiv die vorgeschmierten Gateron 2.0 Double-Rail Magnetic Nebula Schalter. Wie SteelSeries Omnipoint-2.0-Hyper-Magnetschalter oder Corsairs MGX-Schalter, nutzt auch der Gateron 2.0 Double-Rail Magnetic Nebula das Hall-Effekt-Prinzip.
Ein Hall-Effekt-Switch erfasst durchgehend die genaue Position der Taste, genauer gesagt eines kleinen Magneten, der im Stempel des Switches sitzt. So wird jeder Tastenanschlag von einem hochmodernen Sensor erfasst, der auf Änderungen des Magnetfeldes reagiert. Das resultiert zum einen in einer beeindruckenden Langlebigkeit, da es keinen physischen Kontakt gibt. Zum anderen ist der Auslösepunkt nicht festgelegt, sondern kann, wie bei den Gateron 2.0 Double-Rail Magnetic Nebula zwischen 0.1 mm und 4.0 mm eingestellt werden. Den Auslösepunkte kann man per Software auswählen.
Die linearen Schalter besitzen eine Betätigungskraft von zirka 40 g und platzieren sich dabei in etwa auf dem Level der roten CHERRY MX Switches. Laut Hersteller bieten die neuartigen Switches eine Lebensdauer von 150 Millionen Klicks.
Ausstattung & Praxis
Ausstattung
Die Tastenmatrix unseres Testmusters ist so konstruiert, dass Ghosting-Effekte komplett unterbunden werden und unendlich viele Tasten gleichzeitig gedrückt werden können (N-Key Rollover).
Zwei weitere Features, die mit magnetischen Schaltern zur Verfügung stehen sind Rapid Trigger und Dynamic Keystroke. Rapid Trigger ist eine Technik, bei welcher der Switch in der Lage ist, unabhängig vom Auslösepunkt eine erneute Eingabe zu registrieren. Möglich wird das dadurch, dass der Schalter die Position und Bewegungsrichtung der Taste an sich erfasst und keinen traditionellen mechanischen Auslösepunkt hat. Als Shooter-Zocker sollte man diese Technologie nur bedingt einsetzen, da einige Spiele Rapid Trigger als Cheatfunktion einstufen.
Dynamic Keystroke ist ein weiteres Hall-Effekt-Schalter-Feature, das für Spieler besonders nützlich ist. Mithilfe dieser Funktion können bis zu vier Aktionen mit einem Tastendruck ausführt werden. Dabei ist DKS einem Makro sehr ähnlich, allerdings fehlen alle Automatisierungen. Dafür kann mit diesem Feature per Software vier verschiedene Aktionen auf vier unterschiedlich Positionen des Tastendrucks verteilen. Eine Thumbstick-Funktion ist ebenfalls am Start.
Als wahres Highlight entpuppt sich die QMK-Technologie. Dank der zugehörigen Open-Source-Software haben Nutzer die Möglichkeit, eigene Firmware für die Tastatur zu erstellen und die Tastenbelegung vollkommen flexibel anzupassen. Mit der Keychron Launcher-Web-App kann man Tasten neu zuordnen, Betätigungspunkte anpassen, Magnetschalter einstellen sowie personalisierte Makrobefehle, Verknüpfungen und Tastenkombinationen für jede Taste erstellen.
Auch lässt sich die RGB-Beleuchtung jeder einzelnen Taste anpassen. Was man jedoch beachten sollte: Trotz LEDs bleiben die Tasten der Special Edition dunkel, das verhindern die Tastenkappen im gerundeten, von allen Seiten zur Mitte hin abfallenden OSA-Profil. Licht kommt nur durch die Lücken zwischen den Tasten. Dank hohem Kontrast der Beschriftung bleibt die Beschriftung aber auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut lesbar.
Unser Testmuster wurde automatisch unter Windows 11 erkannt.
Technik
Unser Sample kommuniziert wahlweise per latenzfreiem 2.4-GHz-Funk oder mit geringer Latenz per Bluetooth 5.2 (drei Geräte gleichzeitig). Alternativ steht auch ein Kabelmodus zur Verfügung. Praktisch: Mittels Schiebeschalter an der Seite der Tastatur kann der jeweilige Modus ausgewählt werden. Mit dem zweiten Schiebeschalter wechselt man zwischen Mac- und Windows-Modi.
Der verbaute 4.000 mAh großer Akku bietet, mit deaktivierter Beleuchtung, eine Laufzeit von maximal 110 Stunden. Mit Beleuchtung sinkt die Zeit auf zirka 50 bis 55 Stunden (je nach Helligkeitsstärke und RGB-Modus).
Praxis
Im (Gamer)Alltag schlägt sich das Keyboard erstklassig. Als Spieler bekommt man einen präzisen und geschmeidigen Tastenanschlag geboten. Der Auslösedruck von 40 g in Kombination mit dem angenehm dumpfen Klang beim Tippen gefallen ebenfalls sehr.
Last but not least wissen auch der anpassbare Auslösepunkt und das Rapid Trigger Feature zu gefallen - vor allem beim Zocken. Kleiner Wehrmutstropfen: Die Leertaste ist, aufgrund der speziellen Stabilisatoren, sehr schwergängig.
Preis und Verfügbarkeit
Ab sofort ist die Keychron K2 HE Wireless Special Edition für 134,90 Euro (Stand: 26.06.2025) im Handel erhältlich