KFA2 GeForce GTX 980 Ti Hall Of Fame - Test/Review (+Video)
In unserem aktuellen Testbericht werfen wir einen kritischen Blick auf die stark übertaktete KFA2 GeForce GTX 980 Ti Hall Of Fame mit Custom-Kühler.
Von Christoph Miklos am 04.05.2016 - 14:10 Uhr

Die Karte im Detail

Verarbeitung und Technik
Die fast komplett weiße KFA2 GeForce GTX 980 Ti Hall Of Fame misst 315x144.1x51mm und besitzt eine Backplate aus Aluminium. Als kleine Schwester der GeForce GTX Titan X setzt NVIDIA bei der GeForce GTX 980 Ti an dieser Stelle nicht auf einen GM204 Chip, sondern eine teildeaktivierte Version des GM200. Gefertigt wird die GPU weiterhin im 28nm Verfahren bei TSMC. Der GM200 Chip kommt dabei auf 8 Milliarden Transistoren und ist damit der komplexeste Chip, den NVIDIA bisher in die Fertigung gegeben hat. Zum Vergleich, der GM204, den NVIDIA auf der GeForce GTX 980 einsetzt, kommt auf 5,2 Milliarden Transistoren, das sind rund 53 Prozent weniger Transistoren. Insgesamt 2.816 Shadereinheiten hat NVIDIA auf der GM200-310 GPU der GeForce GTX 980 Ti aktiviert. Damit verzichtet man auf 256 Shadereinheiten gegenüber dem Vollausbau, wie er auf der GeForce GTX Titan X zum Einsatz kommt. Die 2.816 Shadereinheiten setzen sich aus 22 Maxwell-Streaming-Multiprozessoren (SMM) á 128 ALUs zusammen, damit verzichtet man genau auf zwei SMMs gegenüber dem Vollausbau. Das 384 Bit breite Speicherinterface bindet insgesamt 6 GB GDDR5 Speicher an. Im Vergleich zur GeForce GTX Titan X ist das die Hälfte, allerdings 2 GB mehr als bei der GeForce GTX 980.
Gegenüber dem Referenzdesign hat KFA2 ordentlich an der GPU-Taktrate geschraubt. Während NVIDIA einen Basis-Takt von 1.000 MHz vorsieht, punktet unser Testmuster mit 1.190 MHz. Der Mindest-Boost-Takt liegt bei 1.291 MHz. Unverändert bleibt die Taktung des Speichers. Dieser wird weiterhin mit 1.753 MHz betrieben.
Die hauseigene Kühlung erfolgt über einen Kühlkörper aus Aluminium, der von sieben Heatpipes (4x 8mm + 3x 6mm) und drei temperaturgesteuerten Lüftern (2x 80mm + 1x 90mm) unterstützt wird. Auf einen semipassiven Betrieb verzichtet der Hersteller. Für Overclocker sehr interessant: Die KFA2 Karte setzt auf ein 10-Phasen-Design (8 Phasen für die GPU und 2 Phasen für den Speicher).
Ausreichend „Saft“ bezieht die Karte mittels zwei 8-pin-PCIe-Stecker. Die Anschlussmöglichkeiten sind sehr üppig ausgefallen: DVI, HDMI 2.0 und 3x DisplayPort 1.2.
Puncto Verarbeitungsqualität gibt es an unserem Testmuster nichts zu bemängeln.
Unser Testvideo zur KFA2 GeForce GTX 980 Ti Hall Of Fame

Dynamic Super Resolution (DSR)
Die neue GTX 980 Ti bekommt per Treiber Downsampling („DSR“) geboten. Beim Einsatz von Downsampling rendert die Grafikkarte das Bild intern mit einer höheren Auflösung als mit der es der Monitor ausgibt. Vor der Ausgabe wird es heruntergerechnet. Das hat positive Auswirkungen auf die Bildqualität und wird von Enthusiasten seit Jahren über externe Tools vorgenommen.
MFAA (Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing)
Mit dem GeForce 344.75 WHQL Grafikkartentreiber haben die GeForce GTX 970 und GTX 980 (Ti) einen neuen Kantenglättungsmodus namens Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA) spendiert bekommen. Laut NVIDIA verwenden die meisten Spieler bislang Multisample Anti-Aliasing (MSAA), das allerdings merklich Leistung kostet. Daher hätten die Entwickler MFAA entwickelt, das eine vergleichbare Bildqualität bei weniger Rechenleistung bieten soll. MFAA liefert die Qualität von 4x MSAA und 8X MSAA, während dafür nur die Rechenleistung von 2x MSAA beziehungsweise 4x MSAA benötigt wird. Insgesamt ist MFAA je nach Spiel zwischen 10 und 30 Prozent schneller.
Derzeit unterstützen 20 Spiele die neue Kantenglättung: Assassin's Creed IV Black Flag, Assassin's Creed: Unity, Battlefield 4, Civilization V, Civilization: Beyond Earth, Crysis 3, DiRT Showdown, DiRT 3, F1 2013, F1 2014, Far Cry: Blood Dragon, Far Cry 4, GRID2, GRID Autosport, Hitman: Absolution, Just Cause 2, Saints Row IV, Splinter Cell: Blacklist, Titanfall und Wargame: European Escalation.
GPU Boost 2.0
NVIDIA hat an der GPU Boost Übertaktungsfunktion Hand angelegt. War bei der GeForce GTX 680 und den kleineren Modellen noch alleine die Stromaufnahme der begrenzende Faktor der Taktsteigerung, berücksichtigt GPU Boost 2.0 nun auch die Temperatur des Chips. Ist der Stromverbrauch egal, kann GPU Boost 2.0 den Chiptakt soweit anheben, bis der Chip die kritische Temperatur von 90°C erreicht oder ein vordefiniertes Temperaturlimit erreicht wird. Da das Zusammenspiel von hoher Temperatur mit erhöhtem Stromverbrauch an der Lebensdauer des Grafikchips nagt, sollte man die Karte aber nicht auf Dauer extrem erhitzen und zusätzlich mehr Strom zumuten.
Display Overclocking
Als letzte Neuerungen hat NVIDIA ein Feature Namens „Display Overclocking“ im Angebot. Übertaktet wird nun erstmals auch der Monitor, damit Spieler auch mit aktivem VSync die Leistung der Grafikkarte ausschöpfen können. NVIDIA hat in eigenen Tests festgestellt, dass viele Displays mehr als die üblichen 60 Hertz vertragen. Daher gibt es in den neuen Treibern eine Funktion, um das auszuprobieren. Der Monitor wird dabei kurzfristig mit beispielsweise 80 Hertz angesteuert. Zeigt er noch ein Bild, kann der Anwender das bestätigen, bleibt der Bildschirm schwarz, werden die Standardfrequenzen von selbst wiederhergestellt. Zwar konnte der Hersteller auf Anfrage keine Liste von Monitoren vorlegen, die mehr als 60 Hertz beherrschen, aber reizvoll erscheint das Display-Overclocking dennoch.
Preis und Verfügbarkeit
Die KFA2 GeForce GTX 980 Ti Hall Of Fame wandert ab sofort für knapp 650 Euro (Stand: 04.05.2016) über den Ladentisch.

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