Einleitung
Vor zwei Jahren hat das renommierte Entwicklerteam von Bioware mit Jade Empire ein kleines Stück „Action-Rollenspiel-Geschichte“ geschrieben.
Leider war das stimmige Game vorerst nur den Xbox-Spielern vergönnt, doch am ersten März wurde das Spiel in einer „Special Edition“ für den PC umgesetzt.
Mehr Inhalt, eine optimierte Steuerung und schönere Effekte sollen Jade Empire auch auf dem PC zum Topseller machen.
Mystische Welt
Der asiatische Kontinent steckt voller Mythen, Traditionen und Geschichten.
In Jade Empire schlüpft ihr wahlweise in die Rolle einer jungen Martial-Arts-Schülerin bzw. eines Schülers.
Ihr steht kurz vor dem Ende eurer Ausbildung bei Meister Li.
Euer letzter Kampf….voll motiviert betritt euer Held/in den Ring…SIEG!
Meister Li ist stolz auf euch, doch die Freude hält nicht lange an, denn das Dorf in dem ihr lebt wird von bösartigen Kriegern angegriffen.
Wildentschlossen kämpft ihr euch durch einen Haufen von Kampfsportlern, doch am Ende müsst ihr mitansehen wie eure beschauliche Heimat niedergebrannt wird.
Der Zorn in eurem Helden wächst und ihr kennt nur noch ein Ziel: den Verantwortlichen dieser Tragödie zu finden und eliminieren.
Soviel zur spannenden Hintergrundstory von Jade Empire.
Der Weg des Schülers
Der Weg des Kriegers
Bevor ihr aber diese spannenden Momente erlebt müsst ihr euch für einen Charakter entscheiden.
Optisch unterscheiden sich die einzelnen Helden deutlich voneinander, aber spielerisch macht es keinen Unterschied, ob ihr einen „Magie“- oder „Ausgewogenen“-Krieger steuert.
Euer Held verfügt nur über drei Werte die angepasst werden können und im Laufe des Spieles verbessern lassen:
-Körper – für mehr Lebensenergie
-Seele – ähnlich wie Mana; wird benötigt für spezielle Angriffscombos
-Geist – aktiviert einen Art Zeitlupenmodus
Nachdem ihr den Kämpfer angepasst habt könnt ihr sofort loslegen.
Jade Empire ist ein klassisches Action-Rollenspiel und daher verbringt ihr auch 35 Prozent des Spieles damit Gegner zu verkloppen und weitere 35 Prozent investiert ihr für Dialoge mit verschiedenen Personen.
Die Gespräche führt ihr mit Hilfe von Multi-Choice-Auswahltexten und je nach Antwort erhaltet ihr mal mehr oder mal weniger Infos vom Gegenüber.
Die restliche Zeit nützt ihr zum Entdecken der Spielewelt und ein paar Minuten gehen für die Charakterentwicklung drauf.
Das Spiel ist zwar sehr linear aufgebaut aber Nebenquests können jeder Zeit unterbrochen werden.
Wer sich mit Nebenaufgaben nicht beschäftigt und streng der Hauptstory folgt, der wird nach ca. 15-16 Stunden mit dem überraschenden Ende belohnt.
Widmet man sich den Randaufgaben zu, so benötigt man zum Durchspielen knapp drei Stunden länger.
Für eine optimale Übersicht aller aktiven Quests könnt ihr immer euer „Tagebuch“ lesen und für die Orientierung sorgt eine Minikarte am rechten, oberen Bildschirmrand.
Kampf gegen das Böse
Fight for your Right
Ein gutes Action-Rollenspiel macht aber nicht nur die Story und Aufgaben aus, sondern auch spannende Kämpfe und davon gibt es zahlreiche in Jade Empire.
Fast im Minutentakt trefft ihr auf üble Schergen und müsst euch oder andere Personen verteidigen.
Das Kampfsystem des Spieles ist denkbar einfach ausgefallen.
Ihr fokussiert euch mittels Tastendruck auf einen einzelnen Gegner und danach wählt ihr mittels Numpad einen Kampfstil aus.
Auf der linken Maustaste führt ihr einen normalen Schlag aus und auf der rechten Taste einen stärken Combo.
Hört sich jetzt sehr simpel an, aber es wird kniffliger.
Denn wenn ein Feind die Verteidigungsposition einnimmt, könnt ihr nur mittels Spezialangriff diese durchbrechen.
Manche feindlich gesinnte Charaktere kann man auch nur mit einem speziellen Kampfstil besiegen.
Zum Beispiel lassen sich Geister nicht mit Waffen erledigen, sondern nur mit normalen Schlägen und Combos.
Mit der Zeit erlernt euer junger Schüler immer mehr Kampfstile und auch das Waffenarsenal stockt sich von Quest zu Quest auf.
Besonders gut haben uns die Verwandlungskräfte gefallen.
Nachdem wir einen übergroßen Frosch besiegt haben, können wir uns fortan für eine kurze Zeit in dieses Wesen verwandeln und ordentlich Prügel austeilen.
Aufgrund der –nur- durchschnittlichen künstlichen Intelligenz laufen die Kämpfe größtenteils sehr öde ab und fordern erfahrene Spieler nur wenig.
Später im Spiel unterstützen euch Weggefährten bei eurem Kampf gegen das Böse, aber auch diese agieren stellenweise recht dümmlich und so bleibt die meiste Arbeit an euch hängen.
Mystische Grafik
Wo bin ich?!
Die Steuerung wurde perfekt an Maus und Tastatur angepasst.
Der Griff zum Gamepad ist also unnötig – großes Lob an die Entwickler.
Leider hat das Spiel einen gravierenden Fehler der Konsolenversionen übernommen: die Kameraführung.
Ständig verliert man durch die statische Kamerastellung den Feind aus den Augen und hier und da sogar den Helden selbst.
Blindes Mausklicken ist das Resultat.
Asiatische Schönheit und ansprechende Sprecher
Man merkt Jade Empire die zwei Jahre deutlich an.
Die Leveltexturen wirken arg matschig und auf Gesichtsmimik muss man bei den einzelnen Charakteren auch verzichten.
Dafür dürft ihr euch über eine atmosphärische und stimme Welt freuen, die nur so vor Details strotzt.
Auch die zahlreichen Effekte sorgen für ein kleines Grafikfeuerwerk auf eurem Monitor.
An dieser Stelle müssen wir auch die kurze Ladezeit erwähnen, denn diese ist bei der Xbox-Version deutlich länger ausgefallen.
Jade Empire trumpft zwar nicht bei der Grafik auf aber dafür puncto Sound.
Der mystische Soundtrack passt perfekt zum Spiel und auch die gute deutsche Lokalisierung sprechen für das Spiel.
Selten haben die Stimmen so gut zu den einzelnen Personen gepasst, wie in unserem Testspiel.
Dafür verzichten wir gerne auf einen Multiplayer-Modus.
Vergleich – Konsolen- und PC-Version
Unterschiede Konsolen- und PC-Version
Zu guter Letzt wollen wir noch die Verbesserungen gegenüber der Konsolen-Version aufzählen:
• Technisch weiterentwickelte PC-Version mit detaillierteren Texturen, höherer Auflösung, neuen Magieeffekten und Darstellung von mehr Gegnern auf dem Bildschirm zur gleichen Zeit.
• Komplett überarbeitete und an den PC angepasste Steuerung.
• Inhaltliche Neuerungen wie mehr spielbare Charaktere, neue Gegnertypen und neue, erlernbare Kampfstile.
• Größere Herausforderung durch verbesserte künstliche Intelligenz und neuem, zusätzlichem Schwierigkeitsgrad.
• Hochwertige Verpackung in Metallbox mit Poster und Artbook als zusätzlicher Ausstattung.
Wenn das mal keine Argumente für den Kauf einer Konsolenumsetzung sind.
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
„Sauber umgesetztes Konsolengame mit mehr Inhalt!
“
Endlich wieder eine Konsolenumsetzung die gelungen ist.
Die spannende und atmosphärische Welt lässt einen so richtig in das Spiel eintauchen.
Zwar sind die zahlreichen Kämpfe keine große Herausforderung aber aufgrund der zahlreichen Kampfstile machen sie trotzdem viel Spass.
Besonders begeistert waren wir von der tollen Umsetzung der Steuerung.
Jade Empire lässt sich mit Maus und Tastatur genauso gut zocken wie mit dem Gamepad.
Hervorheben muss man auch den stimmigen Soundtack und die sehr gute deutsche Lokalisierung.
Nur die kurze Spielzeit und die öden Leveltexturen werten das Action-Rollenspiel etwas ab.
Richtig gut
- nette Effekte
- Steuerung
- super Story und Atmosphäre
- Humor
- spannende Kämpfe
- Soundtrack
- dt. Sprachausgabe
- kurze Ladezeiten
- fantastische Welt
Verbesserungswürdig
- Kameraführung
- kurze Spielzeit für ein Rollenspiel
- K.I. wenig herausfordernd
- öde Texturen
- alle Charaktere spielen sich gleich
- kaum Charakterentwicklung
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,8 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 8,0 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
-Mainboard: Asus P5N32-SLI | Sockel: 775 |Bios: 0902
-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz
-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)
-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX
-CPU-Cooling: Scythe Andy
-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt
-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2
-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB
-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower
-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2
-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1
-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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